der VÄTER Blog

lebe deinen Traum!

Archiv für Februar, 2007

Einmal Vater (nicht) immer Vater

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. Februar 2007

Heute entscheidet das Bundesverfassungsgericht über die (Un-) Zulässigkeit von heimlichen Vaterschaftstests.

Gestern schrieb der Spiegel zu dem Vorgang:Mit dem Sprichwort “Vater werden ist nicht schwer …” sind zwar eigentlich die biologischen Vorgänge gemeint – rechtlich ist das aber noch viel einfacher: “Vater eines Kindes ist der Mann, der zum Zeitpunkt der Geburt mit der Mutter des Kindes verheiratet ist”, bestimmt Paragraf 1592 des Bürgerlichen Gesetzbuchs in erfrischender Naivität. Ob da neun Monate vorher was war – dem Gesetz ist es egal.

Aber auch bei Nichtverheirateten geht das, wenn man will, ganz schnell: Wer meint, Vater zu sein (oder es sein will), muss einfach die Vaterschaft offiziell anerkennen, etwa bei einem Notar oder dem Jugendamt – stimmt die Mutter zu, ist der Mann Papa. Biologischer Nachweis? Fehlanzeige.

Spätere Zweifel auszuräumen ist dann nicht mehr ganz so einfach. Heimlich geht da nichts, dem steht, so hat der Bundesgerichtshof am 12. Januar 2005 geurteilt (Az. XII ZR 227/03), das informationelle Selbstbestimmungsrecht des Kindes entgegen:

“Jede Untersuchung und Verwendung des DNA – Identifizierungsmusters greift in das durch [das Grundgesetz] … verbürgte Persönlichkeitsrecht, hier in der Ausprägung des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung, ein. … Dies ist auch bei der Verwertung von Beweisen oder Kenntnissen im gerichtlichen Verfahren zu beachten, gleichgültig, ob es sich um einen Strafprozess oder Zivilprozess handelt. … Dies führt dazu, dass heimlich veranlasste DNA-Vaterschaftsanalysen rechtswidrig und im Vaterschaftsanfechtungsverfahren gegen den Willen des Kindes oder seines gesetzlichen Vertreters nicht verwertbar sind, und zwar auch nicht zur schlüssigen Darlegung von Zweifeln an der Vaterschaft [im Vaterschaftsanfechtungsverfahren] …, weil auch dies einen erneuten Verstoß gegen das Persönlichkeitsrecht … des Kindes bedeuten würde.”

Viele hoffen daher heute, dass das Bundesverfassungsgericht einen dritten Weg öffnet, denn schließlich haben auch die Väter das Recht auf Gewissheit.

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Auf das Sommermärchen folgt der Babyboom

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. Februar 2007

Wie die Frankfurter Rundschau heute meldet, kündigt sich neun Monate nach der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland ein Babyboom an.

“Mehr Geburten nach solch einem Ereignis sind nur auf den ersten Blick überraschend”, sagt Rolf Kliche von der Kasseler Geburtsklinik Dr. Koch. “Die Einstellung des eigenen Körpers und die Rolle der Hormone werden oft unterschätzt. Wer eine positive Grundstimmung hat, wird auch einfacher schwanger.” Genaue Zahlen über einen WM-Babyboom gebe es zwar erst in ein paar Monaten. “Aber unsere Geburtsvorbereitungskurse sind übervoll.”

Da bin ich ja mal gespannt, was neun Monate nach dem Wintermärchen passiert, da haben wir ja statt dem 3. den 1. Platz gemacht.

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Arbeiten bis zum Umfallen?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. Februar 2007

Ein halbes Dutzend Projekte gleichzeitig jonglieren, immer für den Kunden da sein, per E-Mail, Handy oder Blackberry 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche auf Abruf: Der Job von Managern, Beratern oder Anwälten ist maximal flexibilisiert, die Trennlinie zum Privatleben nicht mehr existent.

Erkennen Sie sich wieder? Nehmen Sie auch “einen halben Tag frei”, wenn Sie das Büro um 19 Uhr verlassen? Fühlen Sie sich gestresst vom ständigen Handypiepen, vom Eingangs-“Ping” der E-Mails – oder ist das Ihr Lebenselixier? Klagen über den gestiegenen Druck gar nur Schwächlinge, die sich halt aus der Küche raushalten sollen, wenn’s ihnen dort zu heiß ist?

Führungskräfte müssen immer erreichbar sein, maximal mobil und flexibel. Diese Ausweitung der Arbeit in das Private hat den Druck drastisch erhöht. Müssen wir alle arbeiten bis zum Umfallen?

Das Manager Magazin möchte es wissen: Ist das ein  Horrorszenario oder längst Alltag? und fordert seine Leser auf ‘Schreiben Sie uns Ihre Meinung!’

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Allein unter Zwergen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. Februar 2007

Die Welt schreibt heute über das Phänomen der ‘Schwarzen Witwe‘ im Zusammenhang mit dem ‘Männersterben’ im Umfeld von Angela Merkel:

‘… Wie sie das Treiben der Männer sieht, illustriert eine kleine Geschichte, mit der sie den Unterschied zwischen Jungen und Mädchen erklärt. Setze man beide an einen Experimentierapparat, dann zögere das Mädchen erst, gucke, überlege, denke herum und schreibe womöglich etwas auf. Erst dann beginne sie vorsichtig, mit dem Gerät zu arbeiten.

Der Junge hingegen stürze sich auf den Apparat und verbreite umgehend den Eindruck von Kompetenz. Nach dem zehnten Fehlversuch allerdings sei klar, “dass er überhaupt nichts weiß”, sagt Merkel. Und man könne froh sein, wenn das Gerät überlebe. Ihre Konsequenz: Männer muss man einfach machen lassen. Früher oder später erledigen sie sich von selbst – oder sie geben klein bei.

Die Kanzlerin kann sich auch auf ein zweites Phänomen verlassen: die Unsicherheit, mit der fast alle Alpha-Männer in Politik, aber auch in Medien und Wirtschaft nach wie vor auf sie reagieren. Weibliche Wesen kennen diese Chefs eben vornehmlich in der Rolle des wohlfrisierten Haushaltsvorstands. Auf ihrem Pavianfelsen der deutschen Macht ist für Weibchen bislang kaum ein Spitzenplatz vorgesehen gewesen. Es gibt keine Rituale im Umgang mit ihnen. In den bislang herrschenden Männerrunden, egal ob bei Kohl oder Schröder, ließen sich Probleme bei Bier, Bocksbeutel, Cheval Blanc und/oder Zigarre lösen.

… Kein Wunder, dass eine Sorte Politiker, die Frauen als nicht satisfaktionsfähig, als Manövriergut oder Übermacht erleben, Probleme haben mit einer Bundeskanzlerin, die sich den gewohnten westdeutschen Rollenzumessungen so beharrlich verweigert, dass sie sich nicht einmal um Feminismus und Quotendebatte schert.’

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Neues Familien- und Rollenverständnis

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. Februar 2007

Die Expertenkommission „Familie“ der Bertelsmann Stiftung kommt zu dem Ergebnis, dass die „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ zukünftig auch für immer mehr Väter zum Thema werden wird. Zwar sei die Zahl der „neuen Männer“, die beispielsweise in Erziehungszeit gehen und sich um ihre Kinder kümmern, während die Partnerin berufstätig ist, noch gering aber wachsend.

Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kirche und Medien, darunter die ehemalige Bundesfamilienministerin Renate Schmidt, Dr. Lore Maria Peschel-Gutzeit und Prof. Paul Nolte, diskutierten über die Impulsreferate von Unternehmerin Prof. Ulrike Detmers, Prof. Wasilios Fthenakis, FU Bozen, Publizist Martin Ahrends und Sebastian Turner, Vorstandsvorsitzender der Werbeagentur Scholz & Friends. Im Vordergrund standen die zu erwartenden Wandlungen im Rollenverständnis von Eltern, die Voraussetzungen für den Kinderwunsch von Frauen und damit verbundene erforderliche Veränderungen in Betrieben gegenüber denjenigen Mitarbeitern, die Familie und Beruf praktisch miteinander vereinbaren wollen.

Grundsätzlich wurde festgestellt, dass auf Grund ihrer zunehmenden ökonomischen und gesellschaftlichen Unabhängigkeit, junge Frauen den Wunsch nach einem Kind immer weniger von dem Vorhandensein eines passenden Ehepartners abhängig machen. Weiterlesen »

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European Fatherhood

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. Februar 2007

Am 1. Februar ist die Website European Fatherhood freigeschaltet worden. Sie ist im Rahmen eines europäischen Kooperationsprojekts von Partnern in Schweden, Dänemark, Tschechien und Deutschland entstanden und informiert in englischer Sprache über den Stand von Praxis und Forschung in Sachen Väter.

This website is dedicated to presenting new knowledge and best practice for improving gender equality for fathers. Our goal is to promote and assist professionals involved in promoting and supporting men in their role as fathers. The need for knowledge concerning the psychological transition to fatherhood and an examination of methods to overcome gender stereotypes and obstacles to parental leave is also a priority.

Fatherhood is part of men’s lives. In recent years this has become increasingly evident both in social and family life as testified the significant changes in men’s attitudes to: Attending the delivery of their children, Participating in their children’s lives, Establishing strong and lasting relations with their children, Developing their engagement in family life towards a more equal distribution of work and responsibility.

Hence a large part of this website is devoted to presenting models of support for „good fatherhood”. Good fatherhood in this respect means competent nurturing of children including men’s involvement in day-to-day childcare and an equal distribution of responsibility and daily chores.

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Von Frauen umzingelt

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. Februar 2007

In der Januarausgabe gab Men’s Health den Vätern den Tipp, die ersten zwei Monate als ‘Vollzeitpapi’ mit ihrer Frau zusammen zu nehmen, um sich von ihnen in die Krabbelgruppen und Spielplatzrituale einführen zu lassen.

Das Thema ‘Papa allein im Park’ griff in dieser Woche auch Sara Schaefer Muñoz im Juggle Blog des Wall Street Journals auf:

In “Little Children,” recently nominated for three Academy Awards, Patrick Wilson plays a lonely dad who takes care of his young son all day and has no real peer group. He’s gawked at by other moms every time he goes to the park.

And in his recently released memoir, “Crawling, A Father’s First Year,” Elisha Cooper describes taking his daughter to the park. “I was the only male except for the homeless guys. I just wasn’t part of the culture. Underneath the outward smiles, the mothers viewed me, I think, with a bit of suspicion. Maybe it was my unshaven face or my shorts.”

I don’t usually hang out in the playground during the week. But I personally wouldn’t think twice about a dude with a kid and some stubble. In fact, I think many women are pleased to see dads in the caretaker role. Yet we hear the same story again and again: stay-at-home dads don’t fit in.

Vätern fehlen an diesen Orten die Netzwerke, einerseits sind sie zwar ‘der Hahn im Korb’ andererseits bekommen sie aber signalisiert, dass sie irgendwie nicht so richtig reinpassen.

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Kopf hoch, Bauch raus

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. Februar 2007

Der Spiegel beobachtet den Stern und der beobachtet die Ministerin und die die Männer … Und das liest sich dann so:

Von der Leyen sieht die Macht der Männer schwinden. “Die Zeiten sind vorbei, in denen Männer per se mächtiger waren und als Alphatierchen daherkamen”, stellt sie fest. Dank besserer Bildung zögen Mädchen heute zum Teil an den Jungs vorbei. Die Folge: “Frauen greifen nach der Hälfte der Macht.” Die Journalisten fragen besorgt: Warum denn das alte Machtsystem der Männer nicht mehr funktioniere. “Hey, bekommen Sie Angst?”, kontert die Ministerin.

Nun, ihre Angst halte sich in Grenzen, behaupten die “Stern”-Männer und fragen nach dem Wert männlicher Machtrituale. Mit denen hat Ursula von der Leyen Erfahrung: “Platzhirschgebaren” nennt sie das: “Großes Volumen in der Bassstimme, raumgreifende Gesten, Brust raus, Kopf hoch, der Bauch wird rausgeschoben.” …

Die Frauen wünschten sich, dass ihr Partner “genauso wie sie Verantwortung auf beiden Gebieten” übernimmt. Doch an dieser Stelle hakt es laut von der Leyen gewaltig. Schuld sind die Männer: “Das Dilemma ist, dass die männliche Rolle hinterherhinkt.” Hohn und Spott ernteten viele Männer bei ihren Kollegen, wenn sie zu Gunsten des Kindes zu Hause bleiben. …

Die Reporter protestieren: Immer sollen sich die Männer ändern! “Schwachsinn”, entgegnet die Ministerin barsch. Es gehe um Weiterentwicklung aus einer “sehr engen, antiquierten Rolle”, so habe sich schon in den USA und Skandinavien “das Missverhältnis auf dem Beziehungsmarkt” wieder ausgeglichen.

Wie heißt es doch so schön: die richtige Beobachtung ist der erste Schritt zur …

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Eine self fulfilling prophecy …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Februar 2007

… oder ein Blick in die Glaskugel? Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung heute meldet, erwarten deutsche Personalmanager offenbar nicht, dass sich das zum Jahreswechsel eingeführte Elterngeld merklich auf ihr Unternehmen auswirken wird. Nach einer Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Personalführung (dgfp) befinden 80%, dass das Elterngeld weder positive noch negative Auswirkungen auf ihren Betrieb haben wird. Mehr als die Hälfte der Befragten meinen indes, dass ihre Personalpolitik nun flexibler werden muss.

Die Hälfte schätzt, dass das Interesse der Belegschaft an familienfreundlichen Maßnahmen zunehmen wird. Knapp ein Drittel erwartet, dass durch die neue Regelung mehr Väter bis zu zwei Monate in Elternzeit gehen werden. Das sind immerhin 7 % mehr als die Bundesregierung für die ersten drei Jahre erwartet.

Ein Fünftel rechnet damit, dass durch das Elterngeld weibliche Fach- und Führungskräfte leichter an das Unternehmen gebunden werden können. Allerdings erwarten nur 15 bis 23 Prozent, dass Mütter früher an ihren Arbeitsplatz zurückkehren.

Den Schlüssel zu den Zahlen haben die Personalmanager in der Hand, eine flexible und familienbewusste Personalpolitik wird sowohl qualifizierte und motivierte weibliche und männliche Arbeitnehmer an das Unternehmen binden und dies wird positive Auswirkungen auf die Betriebe haben.

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Schöne Bescherung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. Februar 2007

‘Die neue Elterngeldregelung bringt viele Herausforderungen für Unternehmen. Wer diese aber meistert, wird profitieren.’

So beginnt das personalmagazin die Einführung in das Schwerpunktthema seiner Januarausgabe. Neben Informationen und Tipps zu den neuen gesetzlichen Regelungen, setzt sich das Magazin intensiv mit der Frage von Unternehmens- und Führungskultur und mit den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen auseinander.

‘Denn gerade auf diesem Gebiet hinken deutsche Unternehmen, vor allem im Vergleich mit unseren skandinavischen Nachbarn, hinterher. Vieles deutet darauf hin, dass es weniger finanzielle und nur zum Teil logistische Aspekte (mangelnde Betreuungsangebote) sind, die die Deutschen vom Kinderkriegen abhalten. In erster Linie stehen gesellschaftliche Wertvorstellungen und Rollenbilder im Weg. Nach wie vor ist bei uns das Bild des männlichen Alleinverdieners verankert, nicht zuletzt, weil unser Steuersystem dieses Modell fördert. „Hausmann“ ist hierzulande eher ein Euphemismus für „arbeitslos“ als eine ernst zu nehmende Aufgabe. Solche gesellschaftlichen Wertvorstellungen spiegeln sich auch in den Unternehmenskulturen deutscher Betriebe wider: Teilzeitarbeit gilt als „Frauen­arbeit“, und Teilzeitbeschäftigte gelten in den Augen vieler Vorgesetzten nicht als Leistungsträger.’

Das hat zur Folge, dass den Vätern der Mut zur Elternzeit fehlt, zumal auch viele Personalverantwortliche die Erwartung äußern, dass durch die Gesetzesänderung nicht allzu viele Männer zur Elternzeit motiviert werden:

‘Laut einer Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und Roland Berger Strategy Consultants Weiterlesen »

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