der VÄTER Blog

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Archiv für die 'Trennungsväter' Kategorie

Väter sind nach einer Trennung unzufriedener

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Dezember 2022

Leben die Eltern nicht mehr zusammen, sind Väter unzufriedener mit den Familienarrangements. Diese und weitere Erkenntnisse liefert eine aktuelle Studie der Eidgenössischen Kommission für Familienfragen (EKFF).

Zwei von fünf Ehen werden in der Schweiz geschieden. Bei etwas weniger als der Hälfte der Scheidungen (46%) sind minderjährige Kinder involviert. Doch über den Alltag und die Lebensumstände von Kindern, deren Eltern nicht mehr zusammenwohnen, ist wenig bekannt.

Diese Lücke schließt eine Anfang Dezember publizierte Studie, die von der Eidgenössischen Kommission für Familienfragen (EKFF) in Auftrag gegeben wurde. Diese basiert auf einer repräsentative Onlinebefragung, an der fast 3000 getrenntlebende Eltern und 244 Jugendliche teilgenommen haben.

Demnach sind fast drei Viertel der Kinder regelmäßig bei beiden Eltern sind und übernachten auch dort. Allerdings verbringt die Hälfte der Kinder im Alltag mindestens zwei Drittel der Nächte bei der Mutter.

Weiter legt die Studie dar, dass die Betreuungsanteile von Mutter und Vater vor der Trennung das Familienarrangement nach der Trennung beeinflussen. So sei es wahrscheinlicher, dass die Kinder später beim überwiegend betreuenden Elternteil wohnen, wenn bereits vor der Trennung eine ungleiche Aufteilung herrschte.

Das gelebte Familienarrangement hängt eng mit dem Ausbildungsniveau der Eltern – und somit ihren Verdienstmöglichkeiten – zusammen. So ist der Anteil der Kinder, die in beiden Haushalten wohnen, bei Eltern ohne Berufsabschluss deutlich tiefer (33%) als bei jenen mit Hochschulabschluss (62%). Solche Arrangements sind der Studie zufolge in erheblichem Maß eine Frage der finanziellen Ressourcen.

Drei Viertel der Mütter und zwei Drittel der Väter haben in der Studie angegeben, dass die aktuelle Lösung für ihre Situation die beste sei. Bei näherem Hinschauen zeigt sich aber, dass die Väter in allen Familienarrangements weniger zufrieden sind als die Mütter. ‚Die Unzufriedenheit der Väter richtet sich insbesondere auch gegen die Aufteilung der finanziellen Lasten zwischen ihnen und den Müttern‘, schreiben die Forschenden. …

Eine weitere Erkenntnis, welche die Studie liefert: Eltern beteiligen die Kinder nach der Trennung häufig nicht an Entscheidungen zum Betreuungsmodell. ‚War ein Kind bei der Trennung zwischen 8 und 17 Jahre alt, so hat ca. die Hälfte der Eltern es beim Aushandeln des Familienarrangements nach seinen Wünschen gefragt‘, schreiben die Autor*innen. War das Kind jünger, sinkt der Anteil auf knapp einen Viertel.

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Trennungskinder – Wenn Eltern auseinander gehen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. Mai 2022

Knapp ein Viertel aller Eltern in Deutschland trennen sich – jedes Jahr sind davon etwa 200.000 Minderjährige betroffen. Mehr als drei Millionen Trennungskinder gibt es insgesamt.

Wie erleben Familien die Trennung und wie können Eltern und Kinder sie gut bewältigen? Was können Eltern beachten, um das Wohl ihrer Kinder im Blick zu behalten? Vier getrennte Familien zeigen, welche unterschiedlichen Lösungen sie gefunden haben.

Der erste Teil der Doppelfolge widmet sich der Anfangsphase. Wie sagt man den Kindern, dass die Eltern sich nicht mehr lieben? Wie gibt man ihnen Halt, wenn die Familie zerbricht? Über mehrere Monate gewähren Trennungsfamilien Einblicke in ihr Leben.

Jenny und Alex haben es drei Monate herausgezögert und ihren vier Kindern dann im Sommerurlaub erzählt, dass sie sich trennen. Bea und Benedikt wählten das gemeinsame Frühstück. Claudia und Safet stritten sich so oft und so heftig, dass ihre beiden Söhne die Trennung quasi miterlebt haben. Ähnlich lief es auch bei Michaela und ihrem Ex-Partner.

Wie wählt man den richtigen Zeitpunkt, es den Kindern zu sagen und wie geht es danach weiter? Moderatorin Collien Ulmen-Fernandes ergründet, was Eltern beachten können. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Fachbereichen geben konkrete Hilfestellungen, wie eine Trennung zum Wohle aller und insbesondere mit Rücksicht auf die Kinder gelingen kann.

Welche langfristigen Folgen die Trennung der Eltern auf das zukünftige Leben der Kinder hat, erforschen Experten der Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Universität Leipzig. Verändert sich das Verhalten von Kindern, die eine Trennung erleben? Unsere Trennungskinder machen den Test.

Ein Thema – zwei Formate: Während ZDFneo die Perspektive aller Familienmitglieder beleuchtet, kommen in dem “PUR+ spezial: Meine Eltern trennen sich” vor allem die Kinder der Familien zu Wort. Das Format von ZDFtivi für den KiKA bietet Reportagen und konkrete Tipps für Trennungskinder.

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STARK – Streit und Trennung meistern. Alltagshilfe, Rat & Konfliktlösung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. Februar 2022

Innerhalb des Teilprojekts an der LMU München „Sich fair trennen und weiter gemeinsam erziehen” wird aktuell eine Studie zum Alltag in Trennungsfamilien durchgeführt. Hierfür werden getrennte Eltern zu ihrem Wohlbefinden, und zu ihren täglichen Herausforderungen und Bewältigungsstrategien, z.B. in der Zusammenarbeit mit dem anderen Elternteil, befragt.

Es ist den Forscher:innen besonders wichtig, mit der Studie eine große Bandbreite von Eltern, und insbesondere auch Väter zu erreichen. Die Vielfalt der Erfahrungen der Studienteilnehmenden soll uns helfen, das Online-Angebot auf der Website auf den Bedarf von getrennten Vätern und Müttern zuzuschneiden. Die Eltern erhalten für ihre Teilnahme an der Studie zudem eine Aufwandsentschädigung von 40 €.

In der Studie geht es um die Situation von Familien, in denen sich die Eltern getrennt haben. Es ist auch geplant, ein Online-Angebot zu entwickeln, das Eltern bei der Gestaltung gemeinsamer Elternschaft nach einer Trennung unterstützt. Um das Angebot hilfreich und passend gestalten zu können, möchten die Forscher:innen in der Tagebuchstudie mehr darüber erfahren, welche besonderen Herausforderungen getrennte Eltern im Alltag bewältigen müssen, was ihnen dabei hilft, Schwierigkeiten zu meistern, und zu welchen Themen sie Fragen haben oder sich Unterstützung wünschen.

Die Studie wird vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert. Weitere Informationen zur Teilnahme finden Sie auf der Webseite des Projekts.

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‚Für die Trennung kann ich nix und ich mag gerne bei beiden sein‘

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. November 2021

In der Schriftenreihe „ehs-Forschung“ der Evangelischen Hochschule Dresden (ehs) hat Nina Weimann-Sandig, Professorin für Soziologie und Empirische Sozialforschung an der ehs, die Ergebnisse ihrer explorativen Untersuchung zu Perspektiven von Familienmitgliedern auf das Wechselmodell veröffentlicht.

Das Wechselmodell gehört in Deutschland zu denjenigen Betreuungsmodellen, die als Alternative zum traditionellen Residenzmodell diskutiert werden. Während das Wechselmodell in anderen Ländern bereits rechtlich abgesichert wurde als zu präferierendes Modell nach der Trennung von Eltern, konnte sich Deutschland bislang dazu nicht durchringen. Die Diskussion über das Wechselmodell ist in Deutschland emotional stark aufgeladen und geprägt von den unterschiedlichen Interessen der Lobbyverbände getrenntlebender Väter und Mütter. Um eine Diskussion über elterliche Nachtrennungsfamilien objektiv führen zu können, braucht es deswegen empirisches Datenmaterial. Die vorliegende Studie analysiert die Perspektiven von betroffenen Müttern, Vätern und Kindern auf das Wechselmodell.

Im Koalitionsvertrag der ‚Ampel‘ ist zu diesem Thema zu lesen: „Wir wollen gemeinsam mit den Ländern die Erziehungs-, sowie Trennungs- und Konfliktberatung verbessern und dabei insbesondere das Wechselmodell in den Mittelpunkt stellen.“

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Vater Otac

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. Oktober 2021

Ein Vater aus ärmlichen Verhältnissen macht sich zu Fuß auf den Weg ins 300 Kilometer entfernte Belgrad, um für das Sorgerecht für seine Kinder zu kämpfen. Mit berstender Ruhe inszeniert Srdan Golubović diesen Roadtrip, in dem Goran Bogdan als schweigsamer, stoischer Held glänzt.

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‘Casa Papa’ – Münchner Väterboardinghaus wird von der Fernsehlotterie gefördert

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. August 2020

Die Deutsche Fernsehlotterie macht am kommenden Sonntag in ihrer Gewinnzahlenbekanntgabe in der ARD auf das Väterboardinghaus „Casa Papa“ der Diakonie Hasenbergl e.V. aufmerksam. Personalkosten von Deutschlands erstem Angebot für Väterwohnen und Väterberatung konnten durch den Losverkauf der Soziallotterie mit 208.000 Euro gefördert werden.

Laut Angabe der Diakonie Hasenbergl zerbrechen in München jedes Jahr 3.000 bis 4.000 Ehen oder nicht-eheliche Beziehungen, in denen Kinder leben, ca. 2.500 Kinder sind jedes Jahr von einer Scheidung betroffen. In den meisten Fällen ziehen laut Angabe von „Casa Papa“ die Väter aus der gemeinsamen Wohnung. Einige hundert von ihnen haben jedes Jahr große Schwierigkeiten, auf dem angespannten Münchner Wohnungsmarkt eine für einen Kinderbesuch geeignete, bezahlbare Wohnung zu finden.

Zu der psychischen Krise der Trennung kommt somit für diese Väter oftmals auch eine finanzielle Notlage hinzu. An diese Männer wendet sich das Väterboardinghaus, das ein „Zuhause auf Zeit“ sein soll, mit der Möglichkeit, weiterhin Kontakt mit ihren Kindern zu haben.

„‘Casa Papa‘ ist eine Einrichtung, wo sich Väter hinwenden können, die nach der Trennung die gemeinsame Wohnung verlassen müssen. Bei uns finden sie zum einen Beratung und zum anderen die Möglichkeit, dass sie in eine Vätergemeinschaft einziehen können, wo sie erst einmal zur Ruhe kommen“, so Sozialpädagoge Markus Nau vom „Casa Papa“.

„Die Väter, die zu uns kommen, haben erstmal ein sehr hohes Stress-Level. Das merkt man auch daran, dass sie oft nicht wissen, wo sie anfangen sollen. Wenn sie eine Zeitlang bei uns sind, dann strukturieren sie ihren Alltag wieder anders und finden für sich eine Perspektive, wie es weitergehen kann“, ergänzt Nau. Das Väterboardinghaus bietet Vätern, Müttern und Kindern aus dem gesamten Sozialraum München außerdem Unterstützung in Trennungssituationen, Krisenintervention, Beratungen in Bezug auf das Jugendamt und eine Weitervermittlung an andere Beratungsstellen an.

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Kampf ums Kind – Trennung und ihre Folgen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. Mai 2020

Wenn die Liebe aus ist und sich Eltern trennen, muss auch geregelt werden, wie die gemeinsamen Kinder in Zukunft leben und betreut werden sollen.

Die meisten Mütter und Väter erziehen die Kinder weiterhin gemeinsam. Aber bei einigen Paaren beginnt nach der Trennung ein erbitterter Rosenkrieg. Auch um die Kinder. Je größer die Verletzungen beim verlassenen Elternteil, umso größer ist manchmal auch der Wunsch, dem Ex-Partner das Kind zu entziehen. „Ich war so verletzt“, sagt eine Mutter, „so voller Hass, dass ich mich auf diese Weise gerächt habe. Was das für unsere Kinder bedeutet, habe ich überhaupt nicht bedacht.“

Meistens sind es Väter, die den Kontakt zum Kind auf diese Weise verlieren, in etwa 10 Prozent der Fälle verlieren die Mütter das Kind. Der Entfremdungsprozess beginnt häufig damit, dass vereinbarte Treffen abgesagt werden, dass Anrufe nicht entgegengenommen und Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenke zurückgeschickt werden. Und das, obwohl doch ein gemeinsames Sorgerecht vereinbart wurde. „Mich um mein Kind zu kümmern, ist nicht nur mein Recht, sondern auch meine Pflicht“, beklagt einer der Väter, „Aber das ist nicht erwünscht. Ich soll nur zahlen, mich ansonsten aber raushalten. Dabei braucht mein Sohn auch seinen Vater.“

Die betroffenen Eltern gehen zum Jugendamt und zum Familiengericht. Da wird dann um jede Minute, jede Stunde Umgang mit dem Kind gestritten. Oft unterstützen Gutachter und Verfahrensbeistände den Elternteil, bei dem das Kind überwiegend lebt, und befördern damit sogar noch die Entfremdung zum anderen Elternteil.

Die Leidtragenden einer solchen Entwicklung sind vor allem die Kinder. Sie werden oftmals unbewusst zu Komplizen des die Entfremdung forcierenden Elternteils und übernehmen die Gefühle desjenigen, mit dem sie den größten Teil der Zeit verbringen. Aus Angst, diesen auch noch zu verlieren – sagen Psychologen. „Ich hatte solche Schuldgefühle,“ erklärt ein junger Mann, der seiner Mutter sagte, dass er sie nicht mehr besuchen will. Er leidet bis heute darunter, obwohl er wieder Kontakt zur Mutter hat.

Laut Forschungen von Dr. Stefan Rücker von der Universität Bremen gibt es pro Jahr etwa 120.000 Scheidungskinder und 80.000 Trennungskinder unverheirateter Elternpaare – in Summe erleben also jährlich etwa 200.000 Kinder die Trennung ihrer Eltern. 10 bis 15 Prozent von ihnen verlieren zu einem Elternteil den Kontakt.

In der Dokumentation von Liz Wieskerstrauch erzählen betroffene Väter und Mütter was es bedeutet, das eigene Kind erst immer seltener und schließlich gar nicht mehr zu sehen. Und ein inzwischen erwachsenes Kind schildert die Not, in der es sich befunden hat, und die Auswirkungen auf sein Leben heute. Um die Entfremdung eines Elternteils zu verhindern, helfe nur, rechtzeitig, also direkt nach der Trennung, zu intervenieren, sagt Dr. Stefan Rücker. Getrennte Eltern sollten sich Hilfe holen und eine Mediation in Anspruch nehmen, damit sie lernen, trotz Trennung ihre Elternschaft gemeinsam wahrzunehmen, egal ob die Kinder und Eltern im Residenzmodell oder im Wechselmodell leben. https://www1.wdr.de/fernsehen/die-story/sendungen/kampf-ums-kind-100.html

Sendetermin: Die Story, am 27. Mai 2020, 22.15 – 23.00 Uhr im WDR Fernsehen

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Kontaktabbruch zum Vater schadet der Gesundheit von Kindern

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. April 2020

Die Befragung hat zwar einen anderen Hintergrund, da aber da auch wegen Corona viele Kontakte fragiler geworden sind, aktueller denn je, es geht ja ums gesundbleiben.

Eine Studie der norwegischen Universität Bergen hat nun untersucht, was mit der Kommunikation zwischen Scheidungskindern und ihren Eltern passiert und wie dies die Gesundheit der Kinder beeinflusst. Die Studie umfasste 1225 Jugendliche, die 2011 und 2013 befragt wurden. Zu Beginn waren 213 der Teenager Scheidungskinder, zwei Jahre später 270. Sie gaben Auskunft, ob sie es als schwierig empfinden, mit ihren Eltern zu sprechen, und ob sie den Kontakt zu einem Elternteil verloren haben. Zudem wurden sie zu ihrem Selbstvertrauen und zu gesundheitlichen Problemen wie Kopfschmerzen, Depressionen und Schlafstörungen befragt.

Die Studie ergab, dass insbesondere die Kommunikation zwischen den Kindern und dem Vater leidet. «Die meisten gesundheitlichen Probleme hatten Kinder, die angaben, den Kontakt zum Vater verloren zu haben, oder die es schwierig fanden, nach der Scheidung mit ihm zu sprechen», schreibt Eivind Meland, Professor am Institut für öffentliche Gesundheit. Besonders den Mädchen falle es schwer, mit ihrem Vater zu sprechen. Die Scheidung scheint die Kommunikation mit der Mutter nicht zu beeinflussen. Dass insbesondere das Vertrauensverhältnis zum Vater leidet, führt der Studien­autor darauf zurück, dass vor Gericht oft die Mütter das Sorgerecht bekämen.

Die Studie zeigte aber auch, dass die Trennung das Selbstvertrauen und die Gesundheit derjenigen Teenager nicht negativ beeinflusste, die nach der Scheidung angaben, ein gutes Verhältnis zu beiden Elternteilen zu haben. 

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Familiengeschichte – Familiendramen!? Transgenerative Wirkungen von Familienkonflikten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. September 2019

Wieso hat dein Hans eigentlich rote Haare? Warum ist der Enkel wie sein Großvater schon jung an Krebs erkrankt? Über die genetischen Einflüsse, vor allem auf unsere Gesundheit, wird schon lange geforscht und es ist vieles bekannt. Transgenerative Effekte zeigen sich aber auch an anderer Stelle.

In unserer Zeit sind es die ‚Rosenkriege‘ nach Trennung und Scheidung mit anschließendem Kampf ums Kind, die das Leben vieler – in Loyalitätskonflikte verstrickter – Kinder durcheinanderbringen. Dabei ist nicht nur die akute Gesundheit der Kinder betroffen; Spätfolgen finden sich oft in ihren zukünftigen Familien wieder.

Doch eigentlich wollten sie es als Eltern in ihrer Familie besser machen, als es ihnen in ihrer Herkunftsfamilie vorgelebt wurde. Sie wollten sich gemeinsam um die Kinder kümmern. Vater und Mutter wollten die Fehler der eigenen Eltern vermeiden. Nach und nach schlichen sich immer mehr Konflikte ins Familienleben ein. Beginn eines oft unendlichen und zermürbenden Kampfes auf dem Rücken der betroffenen Kinder. Genau, wie sie es oft in ihrer eigenen Vergangenheit erlebt haben.

  • Warum zeigen sich Effekte von Familienkonflikten noch Generationen später?
  • Wie wirken Trennung und Scheidung der Eltern auf die zukünftigen Beziehungen ihrer Kinder?
  • Durch welche Interventionen (Mediation/Beratung/Therapie) können diese Einflüsse gemindert und der transgenerative Teufelskreis verlassen werden?
  • Welche Selbstheilungskräfte finden wir, damit es in der nächsten Generation „besser läuft“?
  • Welche politischen und rechtlichen Reformen sind notwendig, um die Familien zu unterstützen?

Diesen und weiteren Fragen wird am 9. Und 10. November beim Familienkongress 2019 des VAfK in Halle nachgegangen

Aus dem Programm

  • Auswirkungen von Krieg, NS-Vergangenheit und Vaterlosigkeit auf heutige Familien/Kinder. Prof. Dr. Angela MORÈ, Soziologisches Institut der Leibniz Universität Hannover
  • Was uns Genogramme von Trennungsfamilien verraten Dr. med. Eva KOPKA, Schussental-Klinik gGmbH, Aulendorf
  • Resilienz – Chancen trotz Aufwachsen in prekären Familienverhältnissen PD Dr. Katharina KLEES, Paar-, Sexual- und Traumatherapeutin, Aufwind-Institut Dannstadt

Workshops

  1. „Vaterlos“ – Meinen Vater habe ich nie kennengelernt 
  2. Genogramm Arbeit in der Beratung von Trennungsfamilien 
  3. Trotz Trennungsfamilie – gesund und glücklich aufwachsen. Was Trennungskinder von ihrer Familie brauchen!

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Unterhaltsvorschuss – Die meisten Väter können nichts zurückzahlen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. September 2019

In den meisten Fällen kann der Staat den Unterhaltsvorschuss für Kinder von Alleinerziehenden nicht zurückfordern. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) präsentierte am Donnerstag in Berlin neue Berechnungen ihres Ministeriums, wonach 61 Prozent der unterhaltspflichtigen Elternteile finanziell gar nicht in der Lage sind, für ihre Kinder aufzukommen. In 90 Prozent aller Fälle sind das die Väter.

Den staatlichen Vorschuss erhalten Kinder von Alleinerziehenden, wenn der andere Elternteil nicht zahlt. Aufgabe der Finanz- und Jugendämter ist es, zu überprüfen, ob der Vater Unterhalt zahlen kann und den Vorschuss zurückzufordern. Andernfalls kommt der Staat dauerhaft für den Unterhalt auf.

Giffey sagte, der Rückgriff der Jugendämter auf die unterhaltspflichtigen Elternteile sei nur in 39 Prozent der Fälle möglich. Darauf müssten sich die Behörden konzentrieren. Dass der Staat den Unterhaltsvorschuss für alle Kinder zurückverlangen könne, sei eine “unrealistische Vorstellung”, erklärte die Ministerin.

Nach Giffeys Angaben gaben Bund und Länder im vergangenen Jahr 2,1 Milliarden Euro für den Unterhaltsvorschuss aus. 13 Prozent dieser Summe konnten von den unterhaltspflichtigen Elternteilen zurückgeholt werden. Seit der Reform im Jahr 2017 hat sich nach Angaben des Ministeriums die Zahl der Kinder, die Unterhaltsvorschuss bekommen, auf 805.000 verdoppelt. Die Zahlung wurde um sechs Jahre bis zum 18. Geburtstag verlängert, um die Situation von Alleinerziehenden zu verbessern.

Giffey sagte, nach der Reform sei es zunächst darum gegangen, allen Kindern den Vorschuss zu zahlen, die darauf Anspruch haben. Nun müsse der Fokus darauf gelegt werden, bei den zahlungsfähigen Elternteilen die Rückforderungen durchzusetzen. Bund und Länder hätten daran ein gemeinsames Interesse. Der Bund übernimmt 40 Prozent, die Länder zahlen 60 Prozent der Ausgaben für den Unterhaltsvorschuss.

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