„Zur Gleichstellungspolitik gehört auch die Männerarbeit“ erklärt die Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, Petra Köpping, „deshalb fördern wir eine Landesfachstelle für Männerarbeit.“
Dabei geht es um die stärkere Einbeziehung von Männern in das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Männer und Väter tun sich häufig schwer, männliche Ansprechpartner im Umfeld ihrer Kinder und ihres Wohnumfeldes zu finden. Das Personal in Krippen, Kindergärten, im Hort und in der Grundschule ist noch immer überwiegend weiblich dominiert. Hier versucht das Projekt „Mehr Männer in Kitas“ gegenzusteuern. Außerdem: Väter, die sich engagieren, brauchen Kontakt zu anderen Vätern, mit denen sie sich austauschen können. Über Erfahrungen im eigenen Umfeld, über Probleme mit dem Arbeitgeber, aber auch über die Beziehung zu Mutter und Kind. Erst zögerlich erarbeiten sich Männer solche Netzwerke, über die Frauen seit längerem verfügen. Es sind nicht zuletzt diese Netzwerke, die eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen.
„Dieser Nachholbedarf auf Seiten der Männer ist ein Grund für uns, eine Landesfachstelle für Männerarbeit zu fördern. Sie soll die Vernetzungsarbeit von Männerprojekten in ganz Sachsen anregen und unterstützen“, so Ministerin Köpping. „Künftig sollen Männer und Frauen gleichberechtigte Akteure der sächsischen Gleichstellungspolitik sein. Und die besondere Problematik der Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Väter wird ein zentraler Schwerpunkt der Landesfachstelle sein.“
Ein Drittel der Väter nimmt eine Auszeit vom Beruf, um voll für die Familie da zu sein. Viele würden gerne mehr Zeit mit der Familie verbringen, aber die Arbeit würde das nicht zulassen, so die gängige Begründung. Müssten im Sinne der Gleichberechtigung mehr Männer in Elternzeit gehen? Ist die Angst vor Nachteilen beim Beruf berechtigt?
Das war das Tagesthema im rbb Kulturradio am Mittag u.a. mit Mareike Bünning und Eberhard Schäfer, dem Leiter des Papaladens in Berlin. Der Beitrag ist bis 2. November in der Mediathek verfügbar.
Die Mehrheit der Väter würde sich gern noch mehr für die Familie engagieren, kommt aber auf Grund langer Arbeitszeiten und beruflicher Belastung nicht so wie gewünscht dazu. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des Deutschen Jugendinstituts, der „Väterreport“ von Dr. Claudia Zerle-Elsäßer und ihrer Kollegin Dr. Xuan Li.
Danach arbeiten die meisten Väter unabhängig vom Alter ihrer Kinder in Vollzeit, während die Mütter meist in Teilzeit beschäftigt sind. Die Väter geraten deshalb zunehmend unter Druck. So macht Claudia Zerle-Elsäßer ein deutliches Missverhältnis zwischen den Arbeitszeitwünschen und der tatsächlich geleisteten Arbeitszeit aus. Je mehr Arbeitsstunden die Mütter leisten, umso aktiver können die Väter in der Familie sein.
Familienbewusste Angebote und speziell Elternzeit wirken sich positiv sowohl auf die berufliche Leistung als auch auf Familie und Partnerschaft aus. Das ist ein zentrales Ergebnis der Commerzbank-Väter-Studie, die heute in Berlin vorgestellt wurde. 81 Prozent der befragten Väter geben an, dass sich die familienbewussten Maßnahmen der Bank positiv auf ihre berufliche Leistungsfähigkeit auswirken. 86 Prozent der Väter geben an, dass die Elternzeit gleichzeitig ihrer Partnerschaft gut getan hat.
Die Studie wurde von der Väter gGmbH und der Frankfurter Agentur für Innovation und Forschung im Auftrag der Commerzbank erstellt. Sie untersucht die Motivation von Vätern, sich neben dem Beruf für die Familie zu engagieren und wie sie beide Lebensbereiche vereinbaren. Sie gibt zudem Aufschluss darüber, wie die Angebote der Bank derzeit angenommen werden und wie passgenauere Unterstützung für Väter in der Commerzbank aussehen kann. Befragt wurden 754 Mitarbeiter der Commerzbank in Deutschland, die in den letzten fünf Jahren in Elternzeit waren.
„Eltern möchten heute Familie und Beruf partnerschaftlich teilen: Väter wollen sich stärker in der Familie einbringen und mehr Zeit für ihre Kinder haben, Mütter ihre beruflichen Qualifikationen in einer verantwortungsvollen Tätigkeit nutzen“, betonte Petra Mackroth, Abteilungsleiterin im Bundesfamilienministerium. „Mit dem Elterngeld und dem Elterngeld Plus unterstützen wir diese Wünsche. Aber auch familienfreundliche Unternehmen sind gefragt. Denn eine partnerschaftliche Vereinbarkeit von Familie und Beruf kann nur gelingen, wenn Mütter und Väter gleichermaßen gute Angebote vorfinden. Die Väterstudie der Commerzbank zeigt: Eine väterfreundliche Personalpolitik ist dabei ein zentraler Baustein.“
Berufliche und familiäre Rolle sind gleich wichtig
Die in der Studie befragten Väter möchten sich zunehmend für Beruf und Familie engagieren. 93 Prozent halten die berufliche und die familiäre Rolle für gleich wichtig. 97 Prozent wollen möglichst viel Zeit mit ihrem Kind verbringen, 84 Prozent wollen die Beziehung zum Kind stärken. Rund die Hälfte (53 Prozent) möchte mit der Elternzeit aber auch den beruflichen Wiedereinstieg oder den nächsten Karriereschritt der Partnerin unterstützen.
Viele Väter hätten gerne längere Elternzeit genommen
Knapp 70 Prozent der befragten Väter nehmen zwei Monate Elternzeit. Doch gleichzeitig geben ebenso viele an, dass sie gerne eine längere Elternzeit genommen hätten. Als Grund für ihre Zurückhaltung nennen die Befragten Weiterlesen »
In Fachkreisen spricht man von „maternal gate keeping“, wenn eine Mutter den Vater ihres Kindes immer wieder ausbremst in seinem Engagement für den Nachwuchs. Was steckt dahinter?
Der Beitrag im Notizbuch des Bayerischen Rundfunks setzt sich mit dieser Frage auseinander.
Einer der ersten Wissenschaftler, die sich der Väter annahm, war Ronald Rohner. Der inzwischen emeritierte US-Psychologe baute das „Center for the Study of Interpersonal Acceptance and Rejection“ an der University of Connecticut auf und führte bereits in den frühen 70er-Jahren Studien zur Bedeutung des Vaters in der Familie durch.
So fand er im Jahr 1975 in einer vergleichenden Studie an 101 verschiedenen Kulturen heraus, dass Kinder, bei denen der Vater mit im Haushalt wohnte, von der Mutter, aber auch von anderen Bezugspersonen mehr Akzeptanz und Wärme erfuhren. Seine Arbeit motivierte viele andere Wissenschaftler, seinem Beispiel zu folgen. So rückte die Rolle des Vaters für die Kindesentwicklung stärker in den Fokus der Forschung.
Im Jahr 2012, am Ende seiner beruflichen Laufbahn, veröffentlichte Rohner zusammen mit Kollegen aus 13 Nationen im „Personality and Social Psychology Review“ einen einzigartigen Überblick über alle Ergebnisse der vergangenen Dekaden. Egal ob es der Vater oder die Mutter ist, so das Ergebnis: Wenn ein Kind sich ungeliebt oder abgelehnt fühlt, steigt sein Risiko, später aggressiv und emotional instabil zu werden. Auch ein gering ausgeprägtes Selbstbewusstsein, ein Gefühl der Unzulänglichkeit und eine negative Sicht auf die Welt resultieren häufig daraus.
Ben Aslimanesh ist 39 Jahre alt – und ist „schwanger“. Er erlebt bei sich Gefühle, die neu sind. „Wenn ich irgendwas zum Thema Geburt höre oder lese, dann habe ich einen leichten Kloß im Hals ….
Sie suchen zusätzlich zu Ihrer Selbstständigkeit eine verlässliche Teilzeitstelle in einem ihrer Tätigkeit verwandten Bereich? Sie möchten mehr Zeit mit Ihrer Familie verbringen und suchen einen Teilzeitjob in einem spannenden Feld?
VÄTER e. V. ist ein gemeinnützig tätiger Verein im Bereich der Familienpolitik und Genderarbeit. Der Verein setzt sich für eine familienfreundliche und geschlechtergerechte Gesellschaft ein. Wir möchten, dass Väter und Mütter viel Zeit mit ihren Kindern verbringen können und vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten für eine selbstbestimmte Aufteilung der Familien– und Erwerbsarbeit erhalten.
Seit der Gründung 2001 begleitet und unterstützt VÄTER e.V. vor allem Männer – aber auch Frauen – in allen Bereichen rund um das Thema Elternschaft, insbesondere Geburt, Kinder, Partnerschaft, Trennung und Verein-barkeit. Seit 2007 betreibt der Verein, unterstützt durch die Stadt Hamburg, ein Väterzentrum.
Zur Ergänzung unseres Teams suchen wir zum 01.11.2015 (oder später) eine/ einen
Geschäftsführer/in (in Teilzeit – 14,75 Stunden/Woche)
Was wir bieten:
• Mitarbeit in einer anerkannten und innovativen NGO
• Ein engagiertes und kreatives Team
• Gestaltungsmöglichkeiten im Bereich der Familienpolitik und Genderarbeit
• Raum für selbstständiges Arbeiten und eigene Ideen
• Eine unbefristete Stelle
• Bezahlung nach TVL
Ihre Aufgaben:
• Leitung und Weiterentwicklung von VÄTER e.V. in Zusammenarbeit mit einem Geschäftsführungskollegen (14,5 Std.) und dem ehrenamtlichen Vorstand
• Entwicklung, Durchführung und Evaluation von zielgruppengerechten Maßnahmen und Veranstaltungen
• Öffentlichkeits-/ Netzwerkarbeit• Projektmanagement
• Zusammenarbeit mit der zuständigen Fachbehörde (BASFI)
Ihr Profil:
• Abgeschlossenes Studium in Erziehungswissenschaften, Sozialwissenschaften, Sozialarbeit, Sozialpädagogik oder vergleichbare Studiengänge
• Die Arbeit in gemeinnütziger Organisationen ist nichts Neues für Sie und macht Ihnen Freude
• Erfahrungen mit öffentlich geförderten Projekten
• Kenntnisse in den Themengebieten Sozial- und Familienpolitik, Vereinbarkeit und Vaterschaft
• Team- und Kommunikationsfähigkeit sowie Leitungserfahrung
Neugierig?
Ihre Online-Bewerbung schicken Sie bitte bis zum 31.10.2015 an bewerbung@vaeter.de. Schriftliche Bewerbungen schicken Sie bitte an: VÄTER e.V., Am Felde 2, 22765 Hamburg. Für Rückfragen steht Ihnen Herr Jenner – Telefon 0176 47044216 – gerne zur Verfügung.
Unter der Leitung von Marco Krahl hat die „Men’s Health“-Redaktion ein Männermagazin für Väter entwickelt. „Das Leben eines Mannes ändert sich von Grund auf, wenn er Vater wird“, erklärt Krahl. „Was bislang im Leben wichtig und richtig war, wird von heute auf morgen auf den Kopf gestellt, und es entsteht ein ganz neues Informationsbedürfnis.“
Und genau für dieses spezifische Informationsbedürfnis sehen die Macher eine Lücke im bisherigen Zeitschriftenangebot, denn „alle relevanten Medienangebote im Elternsegment, ob als Zeitschrift oder digital, orientieren sich zuallererst an den Müttern“, so Wolfgang Melcher, Publisher bei Rodale-Motor-Presse (Geschäftsführer: Henry Allgaier).
Die Gene des Männer-Lifestylemagazins „Men’s Health“ prägen auch den Sprössling: Das Motto lautet „Kind haben, Kerl bleiben“. Niedliche Babyfotos sucht man vergebens. Stattdessen finden sich Artikel zu den fünf Bereichen Education, Health, Couple, Leisure und Money. „Generell wollen wir Vätern mit unseren Beiträgen im Alltag den Druck nehmen“, beschreibt Krahl das Konzept von „Men’s Health Dad“.
Das Heft hat einen Umfang von 112 Seiten, kostet 3,90 Euro und erscheint am Mittwoch, 14. Oktober, mit einer Druckauflage von rund 70.000 Exemplaren. Bei Erfolg planen die Macher, den Titel ab 2016 mehrmals im Jahr an die Kioske zu bringen.
Lange hatten Frauen das Gefühl, dass bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf vor allem sie gemeint seien. Das hat sich zum Glück geändert. Das Stichwort Väterorientierung ist längst in aller Munde. Die Bewegung für mehr Partnerschaftlichkeit sieht auch viele Männer in ihren Reihen.
Mit dem ElterngeldPlus hat der Gesetzgeber reagiert. Nun ist es an den Unternehmen und ihren Beschäftigten, die Gestaltungsmöglichkeiten zu nutzen. Aber wie geht das? Das ist die zentrale Fragestellung des Kongresses
Beruf, Familie, Männer!
am Montag, den 7. Dezember 2015, von 15.00 bis 19.30 Uhr
in der IHK Frankfurt, Börsenplatz 4, 60313 Frankfurt
Veranstalter sind das Hessische Ministerium für Soziales und Integration, die hessenstiftung – familie hat zukunft und die Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main gemeinsam mit dem Netzwerk Erfolgsfaktor Familie und dem Demografienetzwerk FrankfurtRheinMain.
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