Teresa Bücker, Journalistin und Autorin appellierte beim #VaeterSummitNRW am 26. August 2023 in Essen an alle Männer: „Ihr müsst laut
und deutlich sagen: Wir wollen mehr Zeit mit unseren Familien!” Väter
müssten sich politisch für mehr Familienzeit und bessere Teilzeitlöhne
einsetzen. „Sie müssen unbequemer werden.”
In
deinem Buch beschreibst du, dass viele Kinder ihre Väter als abwesend
wahrnehmen, immer noch. Was hindert denn die Väter daran, präsenter zu sein in
ihren Familien?
Mich
hat das erst mal überrascht, dass Kinder immer noch sagen, dass ihre Mütter
viel präsenter sind als die Väter, weil wir davon ausgehen, dass sich in
Familien sehr viel getan hat. Und was Väter wirklich daran hindert, sich mehr
zu beteiligen, sind die langen Arbeitszeiten. Das zeigen alle Studien, alle
Analysen ganz klar, dass die Vollzeitnorm von 40 Stunden Vätern die Zeit in der
Familie nimmt. Dann kommen oft noch Pendelwege dazu. Väter haben oft
Arbeitsorte, die länger entfernt sind. Und das ist im Alltag dann ganz wenig
Zeit. Also, Arbeitszeit ist eine der großen Stellschrauben und Vätern sollte
eben bewusst sein, die Kinder nehmen. Das war heute immer noch. Ja.
Was
können denn Väter gewinnen, wenn sie mehr Carearbeiten in den Familien
übernehmen?
Jeder
Vater, der sich ganz viel in die Familie einbringt, erlebt das eigentlich. Also
am besten mal Väter fragen, die lange in Elternzeit waren oder Teilzeit
arbeiten. Das entspricht auch eigentlich den Wünschen vieler Vätern, ja, ganz
aktiv Vater zu sein, viel Zeit mit den Kindern zu haben. Und diejenigen, die es
erleben, die vielleicht jetzt schon in Teilzeit arbeiten, die sagen auch, sie
wollen nie wieder dahin zurück, wo sie vorher waren, weil der große Wunsch von
den meisten Vätern ist, eben auch eine starke emotionale Bindung an die Kinder.
Vorbild sein können und das kann man nur, wenn man im Alltag präsent ist. Und
Väter leiden gerade oftmals zwischen der Zerrissenheit von den beruflichen
Ansprüchen und wie sie als Vater eigentlich leben wollen. Und das in Einklang
zu bringen, darum geht es und dann fühlt man sich auch wohl da in der eigenen
Vaterrolle.
Was
können wir denn noch an den Strukturen drehen, damit wir den Vätern die
Anwesenheit in den Familien erleichtern können?
Was
ich empfehlen würde, ist, dass sich Paare, heterosexuelle Paare, wirklich
frühzeitig damit auseinandersetzen, wie sie leben wollen und ganz, ganz offen
darüber sprechen. Das findet oftmals nicht statt und dann werden wir in alte
Rollen gedrängt, in denen wir eigentlich gar nicht leben wollen. Und das
wirklich früh zu planen, vielleicht auch zu sagen, wir machen materielle
Einschnitte, weil wir beide in Teilzeit arbeiten wollen, aber dann so Eltern
sein können, wie wir es wirklich wollen, das ist ganz, ganz wichtig. Und was
ich Vätern auch empfehlen würde, wäre sich untereinander zu vernetzen, zu
solidarisieren und immer zu sagen, wenn ich hier in meinem Unternehmen den Weg
ebne für Familienfreundlichkeit auch für Väter, dann haben ganz viele andere
Väter was davon. Also diese solidarische Ebene, politisch auch etwas zu
verändern, das ist ganz wichtig.
Zum
Schluss, was ist dein Appell an Väter?
Traut
euch, in den Familien präsent zu sein, wirklich von Anfang an. Gönnt euch die
Zeit. Macht euch ganz klar, wie ihr Vater sein wollt, wie ihr Familie leben
wollt. Und seid dann auch mutig, dass es etwas unbequem sein kann, dass es
bedeuten kann, beruflich zu reduzieren. Aber redet auch mit anderen Vätern, wie
sie es wahrgenommen haben. Redet unbedingt mit Vätern, die lange in Elternzeit
waren, die jetzt Teilzeit arbeiten und macht euch gegenseitig Mut. Und traut
euch eben, Pioniere zu sein. Es wird euch und eure Kinder stärken.
Das
Interview hat Martina Züger am Rande des VäterSummits am 26. August geführt.
Der Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen besuchte am
vergangenen Samstag den ersten VäterSummit NRW. Die Gleichstellungsstellen der
Städte Bonn, Dortmund, Essen, Münster und Recklinghausen sowie die
Landesarbeitsgemeinschaft Väterarbeit NRW hatten Väter und ihre Kinder sowie
interessierte Fachkräfte hierzu nach Essen eingeladen.
(c) Georg Lukas
“Der heutige Tag zeugt von der Vielfalt und Bedeutung
des Vaterseins in der heutigen Zeit. Schon seit vielen Jahren ist klar:
Erziehung ist bei weitem nicht nur Frauensache. Dies hängt unter anderem mit
den – völlig berechtigten – Wünschen junger Mütter zusammen, sich beruflich zu
verwirklichen und eine eigene Karriere zu verfolgen. Hinzu kommt auch der
Wunsch vieler junger Väter, möglichst viel Zeit mit dem Nachwuchs zu verbringen
und ein großer und wichtiger Teil der Kindheit des eigenen Sprosses zu
sein”, so Thomas Kufen. “Es ist essenziell, dass Väter die
Möglichkeit haben, sowohl in ihrer beruflichen als auch in ihrer familiären
Rolle zu wachsen. Die Stadt Essen hat das erkannt und vor einigen Jahren ein
Sachgebiet für Männerspezifische Belange in der Gleichstellungsstelle
eingeführt, um genau diese zu unterstützen und zu fördern.”
Für die Väter und ihre Kinder gab es beim VäterSummit NRW über den ganzen Tag spannende Bastel-, Mal-, Spiel-, Sport- und Beratungsangebote sowie Workshops, die Themen, Fragen und Beiträge von (werdenden) Vätern in den Mittelpunkt stellten. Zudem gaben Impulsvorträge Einblicke in das Väterleben. “Der VäterSummit NRW ist ein deutliches Zeichen dafür, dass das Thema Vaterschaft in Nordrhein-Westfalen ernst genommen wird. Ich danke allen Organisatorinnen und Organisatoren sowie Unterstützerinnen und Unterstützern für ihre Arbeit und ihr Engagement und wünsche uns einen informativen, inspirierenden und freudigen Tag”, so der Oberbürgermeister. “Lassen Sie uns mit dem heutigen Tag gemeinsam dafür sorgen, dass die Rolle des Vaters in unserer Gesellschaft den Stellenwert erhält, den sie verdient.”
Die Namen der Minister*innen Paus, Buschmann und Lindner beherrschen
die Schlagzeilen und in erster Linie geht es um Geld. Viele Milliarden
bei der Kindergrundsicherung und 100 € beim Unterhalt.
Es wird von Streit und Konflikten berichtet, zwischen den
Politiker*innen um die Schuldenbemse und Eltern, die durch neue
Regelungen beim Unterhalt verschärft würden.
Beim nächsten MemberMeeting der LAG-Väterarbeit am Dienstag, den 19. September werden wir hinter die Kulissen schauen und versuchen herauszufinden, ob es noch einen roten, grünen oder gelben Faden in der Familienpolitik gibt, was aus den Vorhaben im Koalitionsvertrag geworden ist und was in der 2. Hälfte der Legislatur noch zu erwarten ist.
Im Mittelpunkt dabei steht vor allem die Perspektive von Vätern, von
Anfang an aktiv für ihre Kinder da sein zu können und die dazu passenden
strukturellen Rahmenbedingungen.
Das Zoom Meeting der LAG-Väterarbeit am 19. September, um 15:30 Uhr, ist auch für interessierte Noch-Nicht-Mitglieder offen.
Der erste VäterSummit in NRW steht bevor und verspricht
einen Tag voller Erkenntnisse, Austausch und spannender Aktivitäten für Väter
mit ihren Kindern und Fachkräften aus der Familienarbeit.
Es gibt ein Kinderprogramm mit kostenloser Betreuung!
📆 26. Aug. 2023
⏳ 9:30 bis 16:30 Uhr
📍 Hövelstraße 71, 45236
Essen
Am 26. August in Essen erwartet euch ein inspirierender Tag
voller Diskussionen, Impulsvorträge und Sessions. Unter dem Leitthema
“Vater sein… mach, was du kannst!” widmen wir uns den Fragen: Welche
besonderen Fähigkeiten bringen Väter mit? Was können sie noch dazulernen, um
ihre Rolle zu stärken? Und wie können Väter voneinander lernen und gemeinsam
wachsen? Was brauchen Fachkräfte für die Arbeit mit Vätern?
Keynote 🎤 Teresa Bücker arbeitet
als Journalistin und Autorin zu gesellschaftspolitischen und feministischen
Fragen der Gegenwart und Zukunft und wird in ihrem Vortrag die Frage behandeln,
ob es radikal ist, wenn Väter sich mehr Zeit für die Familie nehmen.
Stand-up & Satire 🎭 Florian Hacke ist der
Vater unter Müttern. Er nimmt euch mit auf eine amüsante Reise durch seine
Erfahrungen als Vater unter lauter Müttern beim Babyschwimmen und auf
Spielplätzen. Mit treffender Mimik, Gestik und satirischen Texten lässt er die
Herausforderungen und Kuriositäten des Elternseins humorvoll aufleben.
🎓 BarCamp Das BarCamp ist
eine Konferenz, in der die Teilnehmenden als Experten Sessions übernehmen. In
zwei Runden gibt es Gelegenheit, sich aktiv einzubringen und gemeinsam mit anderen
Vätern Ideen und Lösungsansätze zu entwickeln.
Jetzt kostenlos anmelden 🙏🏼
Der #VaeterSummitNRW wird von der @vaeterarbeitnrw in Zusammenarbeit mit den Gleichstellungsstellen in Bonn, Dortmund, Essen, Münster und Recklinghausen organisiert.
bedeutsame Ereignisse werfen ihre Schatten voraus:
… in knapp vier Wochen, am Samstag, den 26. August findet der 1. VäterSummit NRW, in Essen statt.
Die LAG Väterarbeit veranstaltet das Event für Väter und ihre Kinder
sowie an Väterarbeit interessierte Fachleute gemeinsam mit den
Gleichstellungsstellen in Bonn, Dortmund, Essen, Münster und
Recklinghausen.
Es gibt sowohl für die Väter als auch die Kinder den ganzen Tag spannende Angebote:
So wird unter anderem der Comedian Florian Hacke in zwei Auftritten
Szenen aus dem Väterleben zum Besten geben und die Autorin und
Journalistin Teresa Bücker wird sich in ihrem Vortrag mit dem Thema ‚Ist
es radikal, wenn Väter sich mehr Zeit für die Familie nehmen?‘
auseinandersetzen.
Für die Kinder im Alter von 3 bis 12 Jahren gibt es den ganzen Tag
über Bastel-, Mal-, Spiel- und Sportangebote. Am Nachmittag wird Mr. Tom
seine Zirkus- & Zauber-Show aufführen, außerdem gibt es eine
FotoBox, mit der sich Väter mit ihren Kindern porträtieren lassen
können.
Informationen zum gesamten Programm und eine Anmeldemöglichkeit gibt es hier, der Flyer kann hier heruntergeladen werden:
Bei der Veranstaltung wird es auch einen ‚Markt der Väterangebote in
NRW‘ geben, auf dem Sie Mitglieder der LAG-Väterarbeit und Beschäftigte
der Gleichstellungsstellen persönlich kennenlernen können
Bitte geben Sie diese Informationen an die Väter in Ihren
Einrichtungen weiter und weisen andere über Ihre Kanäle auf den
VäterSummit hin
Kinder machen Väter
Vom 16. Mai bis zum 14. Juni zeigte die LAG Väterarbeit NRW in der
Zentralbibliothek in Düsseldorf Schwarz-Weiß-Fotografien von Vätern und
ihren Kindern. Martin Moog, Fotograf aus Frankfurt, der seit knapp 20
Jahren als ‚Tagesvater‘ arbeitet, hat Väter mit ihren Kindern und
Männer, die in verschiedenen Situationen für Kinder Verantwortung
übernommen haben, porträtiert. Seine Fotografien zeichnen ein Bild
davon, wie ‚engagierte Vaterschaft‘ aussehen kann und welche
Zufriedenheit Männer und Kinder in dieser Zweisamkeit ausstrahlen.
Einen Bericht über die Ausstellung und die Lesungen von Tillmann Prüfer und Fabian Soethof können Sie hier lesen.
Die Ausstellung kann ausgeliehen und an anderen Orten gezeigt werden. Nachfragen können Sie an die LAG-Väterarbeit stellen, wir unterstützen Ihr Vorhaben gerne.
Jetzt erst recht!
Vor einem Monat hat die Veröffentlichung von Umfrageergebnissen der
Organisation ‚Plan International‘ großen Wirbel verursacht. Begriffe wie
‚Retraditionalisierung‘ und ‚Rollback in Sachen
Geschlechtergerechtigkeit‘ waren noch die harmlosesten, die mit den
Antworten der befragten Männer im Alter von 18 bis 35 Jahren in
Verbindung gebracht wurden.
Bei den Vorstellungen zur Aufgabenteilung in der Familie sehen 52
Prozent der jungen Männer ihre Rolle darin, im Beruf genug Geld zu
verdienen, die Zuständigkeit für die Carearbeit weisen sie ihrer
Partnerin zu.
In seiner Stellungnahme hat der Vorstand der LAG Väterarbeit die Frage
gestellt, ob diese Rollenerwartung wirklich aus der Welt ist. Das
Gerangel um die Familienstartzeit, die als Vaterschaftsfreistellung im
Koalitionsvertrag verankert ist, Kürzungen im Bereich des Elterngeldes
und ausbleibende Reformen im Familienrecht wecken Zweifel am politischen
Willen.
Was Väter jetzt unbedingt brauchen, haben wir dort aufgeschrieben.
LAG Väterarbeit auf Instagram
Seit Anfang des Jahres gibt es auf dem Instagram Kanal
der LAG Väterarbeit wöchentlich spannende Hinweise zur Väterarbeit und
zum Vatersein. Falls Sie noch keine Follower sind, es lohnt sich.
Auch auf der Webseite gibt es aktuelle Informationen zu unserer Arbeit, zum Beispiel einen Bericht mit den Ergebnissen der Kurzumfrage zur Kinderbetreuung nach Trennung und Scheidung.
Termine
August 2023, VäterSummit in Essen mit einer Keynote von Teresa Bücker
November 2023 Mitgliederversammlung der LAG Väterarbeit in Düsseldorf
Wenn ein Paar mit Kindern sich trennt ist dies eine enorme
Herausforderung zur Neuorganisation für alle Familienmitglieder. In der Regel
fehlen den Eltern Erfahrungen wie sie ihre Kinder dabei am besten begleiten
können, meist sind sie akut und lange danach damit beschäftigt, ihre eigene
Situation neu einzurichten.
Auch wenn in den letzten Jahren immer mehr Eltern für ihre
Kinder eine gute Regelung suchen und dabei Rat und Hilfe suchen, erleben immer
noch zu viele Kinder unsichere und schlimmstenfalls hochstreitende
Eltern.
Der Familienkongress des Väteraufbruch für Kinder beschäftigt
sich deshalb nach einer Bestandsaufnahme der Lage von Trennungskindern und
ihren Familien mit Konzepten, wie Familien vor, während und nach einer Trennung
unterstützt und wie sie das für sich und ihre Kinder geeignete Betreuungsmodell
finden können.
Der Familienkongress findet von Freitag, den 24. November, 19:00 Uhr bis Sonntag, 26. November, 15:00 Uhr, im Stephanstift, in 30625 Hannover statt.
Referent:innen
Dr. Stefan Rücker, Leitung Forschungsgruppe PETRA u.a.
Prof. Dr. Nina Weimann-Sandig, Professur für Soziologie und Empirische Sozialforschung, EFS Dresden
RA Sabine Hufschmidt, Mediatorin/Anwältin
n.n.
Themen
Von der Bindungsfürsorge bis Eltern-Kind-Entfremdung – wie Erziehungsverhalten getrennter Eltern auf Kinder wirkt (Dr. Stefan Rücker, Leitung Forschungsgruppe PETRA u.a)
Kinder brauchen beide Eltern (Prof. Dr. Nina Weimann-Sandig, Professur für Soziologie und Empirische Sozialforschung, EFS Dresden)
Chancen der Familienmediation – auch bei hochstrittigen Trennungseltern? (RA Sabine Hufschmidt, Mediatorin/Anwältin)
Mutter, Mutter Kind – Regenbogenfamilien und mögliche Eltern-Kind-Beziehungen mit anschließender Diskussion (Film am Vorabend)
Teilnahmebeitrag
In den Kosten ist auch die Verpflegung Mittag-, Kaffee und
Abendessen enthalten.
80,00 € Mitglieder und Kooperationsvereinbarungen mit anderen Verbänden
60,00 € Studierende
110,00 € sonstige Teilnehmende bei Anmeldung bis zum 31.10.2023
140,00 € ab dem 01.11.2023 (soweit noch Plätze verfügbar)
Nähere Informationen zum Programm werden auf der Kongress-Seite veröffentlicht und fortlaufend aktualisiert. Dort ist ab sofort auch eine Voranmeldung möglich.
… was Väter können, was sie fürs Vatersein noch benötigen
und was sie gemeinsam lernen können
Diese Fragen werden beim ersten VäterSummit in NRW am 26.
August in Essen thematisiert. Am Vormittag wird Teresa Bücker, Journalistin und
Autorin des Buchs ‚Alle Zeit‘ unter der Überschrift ‘Ist es radikal, wenn Väter
sich mehr Zeit für die Familie nehmen?’ ihre Gedanken und Vorschläge zu dem
Thema formulieren. Eingerahmt wird ihr Beitrag durch Impulse ‘aus dem
Väter-Leben’ mit Comedian Florian Hacke. Moderiert wird der Väter von Sascha
Verlan, Mitinitiator des ‚Equal Care Days‘
Inhaltlich geht es dann nach der Mittagspause mit einem
BarCamp weiter. Die Väter können ihre Anliegen vorbringen und in zwei Runden
gemeinsam mit anderen Vätern bearbeiten. Unterstützt werden sie dabei unter
anderem Heiner Fischer (www.vaterwelten.de),
Hans-Georg Nelles (www.lag-vaeterarbeit.nrw)
und Sascha Verlan.
Für die Kinder gibt es den ganzen Tag spannende Spiel und
Bastelangebote.
Der #VaeterSummitNRW wird von der LAG Väterarbeit NRW gemeinsam mit den Gleichstellungsstellen in Bonn, Dortmund, Essen und Münster veranstaltet und richtet sich an Väter mit ihren Kindern sowie an Väterarbeit interessierte Fachkräfte. Weitere Informationen und eine Anmeldemöglichkeit zur Veranstaltung am 26. August finden Sie hier.
Vom 16. Mai bis zum 14. Juni zeigte die LAG Väterarbeit NRW
in der Zentralbibliothek in Düsseldorf Schwarz-Weiß-Fotografien von Vätern und
ihren Kindern. Martin Moog, Fotograf aus Frankfurt, der seit knapp 20 Jahren
als ‚Tagesvater‘ arbeitet, hat Väter mit ihren Kindern und Männer, die in
verschiedenen Situationen für Kinder Verantwortung übernommen haben,
porträtiert. Seine Fotografien zeichnen ein Bild davon, wie ‚engagierte
Vaterschaft‘ aussehen kann und welche Zufriedenheit Männer und Kinder in dieser
Zweisamkeit ausstrahlen.
Das Selbstverständnis von Vätern sowie die Zuschreibungen
und Erwartungen an sie sind seit Jahrzehnten im Wandel. Väter wollen gute Väter
sein, von Anfang an für ihre Kinder da sein, ihre Entwicklung aktiv begleiten,
es besser machen als ihre eigenen, vielfach abwesenden Väter.
Im Alltag fällt es ihnen, auch aufgrund von unpassenden Rahmenbedingungen, schwer,
diese Vorstellungen zu leben. Die Bilder sind auch eine Ermutigung, diese
Wünsche nicht vorschnell aufzugeben.
Konfrontiert und ergänzt wurden die Fotografien mit Aussagen
von Vätern sowie Zahlen und Fakten zu den vielfältigen Lebenswirklichkeiten von
Vätern in NRW.
Eröffnet wurde die Ausstellung am Dienstag, den 16. Mai mit einer Lesung von Tillmann Prüfer, Autor des Buchs ‚Vatersein, Warum wir mehr denn je neue Väter brauchen‘ und der Zeit Kolumne ‚Prüfers Töchter‘ Im Gespräch mit dem Vorsitzenden der LAG-Väterarbeit, Hans-Georg Nelles hat er unter anderem die Geschichte der existierenden ‚Väterbilder‘ skizziert und dargelegt, dass es nur eine Person auf der Welt gibt, die einem Mann beibringen kann, wie gutes Vatersein geht: … das eigene Kind.
Zuvor hatte Norbert Kamp, Leiter der Bibliotheken in Düsseldorf,
in seinem Grußwort auf die Aktualität und gesellschaftliche Bedeutung des ‚Väterthemas‘
hingewiesen und Martin Moog etwas zur Idee und Entstehungsgeschichte der Fotografien
erzählt. Der Ort der Ausstellung, der ‚Freiraum‘ befindet sich im
Eingangsbereich der Zentralbibliothek gegenüber der Düsseldorfer Hauptbahnhofs.
Pro Monat hat die Bücherei etwa 100.000 Besucher.
Zum Abschluss der Ausstellung gab es am 12. Juni eine Finissage mit Fabian Soethof. „Väter können das auch!“, der Titel des Buchs von Fabian Soethof ist eine klare Ansage. Es ist wirklich Zeit, Familie gleichberechtigt zu leben. Die Fragen und Zweifel, die in dem Zusammenhang auftauchen drehen sich eher um das Wollen und Dürfen. Das wurde auch bei dem Talk und im Gespräch mit den Zuhörenden deutlich
Väter und Mütter wollen raus aus den traditionellen Mustern,
Erwartungen und Klischeefallen, das Vater- und Elternsein anders gestalten als
die eigenen Eltern. Das ist eine große Chance, aber auch eine Herausforderung,
die nicht nur aus unpassenden strukturellen Rahmenbedingungen besteht.
Fabian Soethof begleitet seine Leser:innen bei den
anstrengenden und verunsichernden Prozessen, Gewohntes in Frage zu stellen und
eigene Vorstellungen von Mann- und Vatersein auf den Prüfstand zu stellen.
Gleichzeitig inspiriert und ermutigt er Väter und Mütter, miteinander neue Wege
zu gehen.
Als die drei wichtigsten Punkte auf dem Weg zu mehr
Gleichberechtigung benannte er:
Privilegien,
patriarchale Strukturen, Rollenbilder und Ungerechtigkeiten erkennen: Nur
wer weiß, wie vergleichsweise gut er oder sie es hat, kann dafür sorgen,
dass es anderen auch mal besser geht.
Es
gibt kein Wissens-, sondern ein Handlungsdefizit: Fast alles, was in
meinem Buch steht, ist seit Jahren bekannt. Theoretisch steht
Gleichberechtigung also nichts mehr im Wege – praktisch unter anderem das,
was ich auf die erste Frage hin antwortete.
Das
Private ist politisch (und umgekehrt): Nur wer Gleichberechtigung
selbstverständlich in der Familie und von dort hinaus vorlebt, kann zu
einem Rollenwandel beitragen. Und nur, wer von Politik und Wirtschaft
dabei hinreichend unterstützt wird, kann sein Privatleben ändern.
Da es während der Ausstellung schon Fragen danach gab: die Ausstellung kann ausgeliehen und an anderen Orten gezeigt werden. Nachfragen können Sie gerne an die LAG-Väterarbeit stellen, die Ihr Vorhaben in NRW gerne unterstützt.
Der Titel des Buchs von Fabian Soethof ist eine klare
Ansage. Es ist wirklich Zeit, Familie gleichberechtigt zu leben. Die Fragen und
Zweifel, die in dem Zusammenhang auftauchen drehen sich eher um das Wollen und
Dürfen.
Klar wollen Väter und Mütter raus aus den traditionellen
Mustern, Erwartungen und Klischeefallen, das Vater- und Elternsein anders
gestalten als die eigenen Eltern. Das ist eine große Chance, aber auch eine
Herausforderung, die nicht nur aus unpassenden strukturellen Rahmenbedingungen
besteht.
Fabian Soethof begleitet seine Leser*innen bei den
anstrengenden und verunsichernden Prozessen, Gewohntes in Frage zu stellen und
eigene Vorstellungen von Mann- und Vatersein auf den Prüfstand zu stellen.
Gleichzeitig inspiriert und ermutigt er Väter und Mütter, miteinander neue Wege
zu gehen.
Fabian Soethof, 1981 am Niederrhein geboren, schloss ein
Studium als Kulturwirt und Kulturjournalist in Duisburg und Berlin ab und
schreibt u.a. für den Tagesspiegel, Mens Health Dad und Süddeutsche Zeitung. Seit
2016 leitet die Online-Redaktion des Musikexpress. Mit www.newkidandtheblog.de
war er einer der ersten bloggenden Väter. Soethof lebt mit Frau und zwei Söhnen
in Berlin.