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Männer- & Väterperspektiven

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. November 2023

Einstellungen von Männern zu Gleichstellung und Gleichstellungspolitik

Wie blicken Männer heute auf Gleichstellung und Gleichstellungspolitik? Haben sich Einstellungen und Sichtweisen in den letzten Jahren verändert und wenn ja, wie? Um das näher zu beleuchten, hat das Bundesforum Männer die repräsentative Studie „Männerperspektiven. Einstellungen von Männern zu Gleichstellung und Gleichstellungspolitik“ in Auftrag gegeben. Diese schließt an die Untersuchungen „Männer. Rolle vorwärts – Rolle rückwärts“ (2007) sowie „Männer-Perspektiven. Auf dem Weg zu mehr Gleichstellung?“ (2015) an und liefert im Zeitvergleich aktuelle Befunde für ausgewählte Fragestellungen.
Im Rahmen einer Zoom-Konferenz sind heute die Ergebnisse vorgestellt worden. Durchgeführt wurde die Studie von Prof. Dr. Carsten Wippermann (DELTA-Institut für Sozial- und Ökologieforschung GmbH).

zentrale Befunde der Studie sind:

  • 84 % der Männer sind der Auffassung, dass Gleichstellung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt wichtig ist
  • 14 % sind voll und ganz der Überzeugung, dass die Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland realisiert ist
  • Für 83 % der Männer gilt: Für eine Partnerschaft ist es gut, wenn beide berufstätig sind.
  • Leitbild aktiver Vaterschaft von Anfang an gewinnt an Bedeutung. Nur noch 40 % der Männer antworten auf die Frage „Wer sollte in den ersten Monaten nach der Geburt zuhause bleiben und sich um das Kind kümmern?“ Die Frau.
  • 67 % der Männer finden, Gleichstellungspolitik befasst sich noch zu wenig mit den Bedürfnissen und Anliegen von Männern.
  • Als konkrete Angebote und Maßnahmen der Gleichstellungspolitik halten sie folgende für nützlich:
    86 % Mehr Männer für soziale Berufe gewinnen
    85 % Bundesweite Beratungsangebote für Männer und Jungen als Täter und Opfer von Gewalt
    77 % Ausweitung der Partnermonate beim Elterngeld

Zusammenfassend lässt sich sagen,

  • Eine große Mehrheit der Männer findet Gleichstellung richtig und wichtig – sowohl gesamtgesellschaftlich, mit Blick auf Unternehmen und ihre Vereinbarkeitskultur als auch in Bezug auf die eigene Partnerschaft. Positive Einstellungen und Haltungen von Männern zu Gleichstellung haben seit 2015 nochmals zugenommen.
  • Über zwei Drittel der Männer sind der Ansicht, dass sich Gleichstellungspolitik noch zu wenig mit den Bedürfnissen und Anliegen von Männern befasst. Ebenso viele Männer finden aber auch, dass noch zu wenig für Mütter gemacht werde. 46 % der Männer sind zudem der Ansicht, dass sowohl die Bedürfnisse und Anliegen von Männern als auch die von Frauen noch zu wenig im Fokus der Gleichstellungspolitik stehen.
  • Es zeigt sich eine gegenläufige Entwicklung unter Männern: Zunehmende Zustimmung für Gleichstellung, aber abnehmende Zustimmung für Gleichstellungspolitik. 2015 zählte noch ein gutes Drittel zu den Befürwortern einer aktiven, offensiven Gleichstellungspolitik, heute sind es nur noch ein knappes Viertel. Auf der anderen Seite wuchs im gleichen Zeitraum der Anteil der Gegner einer weiter gehenden Gleichstellungspolitik auf ein gutes Fünftel.

Aus den Ergebnissen leitet das Bundesforum Männer folgende politische Schlussfolgerungen ab:

  • Gleichstellungspolitik muss Männer differenziert und zielgruppenspezifisch adressieren:
    • Aktive Befürworter von Gleichstellungspolitik weiter ermutigen, bestärken und unterstützen.
    • Wenig an Gleichstellung interessierte Männer und skeptische Gegner mit einladenden und einbeziehenden Maßnahmen überzeugen.

Ein zentraler Hebel für mehr Gleichstellung ist, die Übernahme von Sorgearbeit durch Männer und Väter stärker zu fördern. Wichtige Bausteine dazu sind die Einführung der Vaterschaftsfreistellung nach Geburt (Familienstartzeit), der Ausbau der Partnermonate beim Elterngeld und die Förderung vollzeitnaher Teilzeit.

Um toxische Vorstellungen von Männlichkeit zu überwinden und gesellschaftliche Normen weiter in Richtung Gleichstellung und Vielfalt zu verändern, sind geschlechterreflektierte Ansätze in Bildung, Beratung und psychosozialer Arbeit notwendig. Insgesamt braucht es einen flächendeckenden Ausbau von Bildungs- und Beratungsangeboten für Jungen, Männer und Väter.

Quelle

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Stellenausschreibung Gleichstellung mit dem Schwerpunkt Männerbelange und Vielfältiges Leben

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. Dezember 2022

Die Ruhrfestspielstadt Recklinghausen mit rund 120.000 Einwohner*innen ist das Zentrum für Handel, Dienstleistung, Bildung und Kultur des Kreises Recklinghausen zwischen dem Ruhrgebiet und dem Münsterland, mit besten Verkehrsanbindungen, Wohn-, Erholungs- und Bildungsmöglichkeiten sowie einer in weiten Teilen erhaltenen Altstadt. Sie bietet ihren Bürger*innen u.a. eine Vielzahl von Weiterbildungseinrichtungen und attraktiven kulturellen Angeboten.

Im Bereich des Stabes Gleichstellung von Frauen und Männern und der Innerbetrieblichen Beschwerdestelle nach AGG ist zum frühestmöglichen Zeitpunkt

eine Stelle Sachbearbeitung im Bereich

„Gleichstellung mit dem Schwerpunkt Männerbelange und Vielfältiges Leben“

zu besetzen.

Es handelt sich um eine unbefristete Vollzeitstelle nach Entgeltgruppe 10 TVöD bzw. Besoldungsgruppe A 11 LBesG NRW vorbehaltlich einer abschließenden Stellenbewertung.

Auf Grund der besonderen Aufgabenschwerpunkte und der sensiblen Beratungsinhalte soll diese Stelle mit einem Mann besetzt werden.

Das Gleichstellungsbüro nimmt vielfältige Aufgaben rund um das Thema Gleichstellung von Frau und Mann in der Verwaltung und in der Stadt wahr.  Professionelle Gleichstellungsarbeit besteht hierbei darin, tradierte Rollenzuweisungen für die verschiedenen Geschlechter zu hinterfragen.

Insbesondere der Abbau von Geschlechterstereotypen, die Gewinnung von Männern für untypische Berufsfelder und eine partnerschaftliche Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind zentrale Aufgaben.

Künftig sollen nunmehr verstärkt auch Männer in die Wahrnehmung und in den Fokus der Gleichstellungspolitik gerückt werden.

Ihr Aufgabenbereich

Das Aufgabengebiet umfasst im Wesentlichen

  • Unterstützung der Dienststelle und Mitwirkung bei der Ausführung des Landesgleichstellungsgesetzes
  • Information, Beratung und Unterstützung von Mitarbeitenden der Stadtverwaltung Recklinghausen sowie der Einwohnenden der Stadt Recklinghausen
  • Zusammenarbeit mit allen Fachbereichen und Gremien sowie mit Vereinen und Organisationen aus der Zivilgesellschaft
  • Identifizierung von themenspezifischen Handlungsbedarfen, Strategie- und Konzepterstellung vorrangig für Männer.
  • Initiierung und Begleitung von Projekten und Aktionen im Bereich männerorientierter Gleichstellungsarbeit und LSBTIQ*
  • Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit
  • Beratung und Weitervermittlung zu Fachstellen (Lotsenfunktion)

Unsere Anforderungen

Wir suchen eine engagierte Persönlichkeit mit einem abgeschlossenen (Fach-)Hochschulstudium (Diplom oder Bachelor) der Fachrichtung Soziale Arbeit, Sozialwissenschaften, Sozialpädagogik oder alternativ mit der Befähigung für den gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst Kommunalverwaltung, das heißt Laufbahnprüfung g.D. Laufbahngruppe 2.1 oder abgeschlossener Verwaltungs- / Angestelltenlehrgang II und nachgewiesener Berufserfahrung in einem für die Aufgabenwahrnehmung einschlägigen Aufgabenbereich.

Ein hohes Interesse an neuen Entwicklungen und Fragestellungen im Rahmen der Gleichstellungspolitik, insbesondere im Themenschwerpunkt „Männerarbeit“, sowie Akzeptanz und Sensibilität gegenüber vielfältigen Lebensentwürfen wird vorausgesetzt.

Darüber hinaus sollten Sie Einfühlungsvermögen, Leistungs- und Reflexionsbereitschaft und ein hohes Maß an Kreativität mitbringen.

Die Stelle ist teilbar, sofern Bewerber*innen zu einer flexiblen Arbeitszeitgestaltung bereit sind und ein dienstlich erforderlicher Abstimmungsbedarf eingehalten wird.

Eine flexible Arbeitszeitgestaltung kann – orientiert an den dienstlichen Erfordernissen – vereinbart werden. Dazu gehört z. B. die Begleitung von Veranstaltungen oder Terminen außerhalb der üblichen Arbeitszeit, gelegentlich auch an Wochenenden und in den Abendstunden.

Die Stadtverwaltung Recklinghausen fördert in vielfältiger Hinsicht aktiv die Gleichstellung der Mitarbeiter*innen. Wir begrüßen daher Bewerbungen von Personen ausdrücklich unabhängig von Behinderung, kultureller und sozialer Herkunft, Alter, Religion, Weltanschauung oder sexueller Identität. Gern gesehen sind Bewerbungen von interessierten schwerbehinderten Personen.

Fragen zum Aufgabenbereich beantwortet in der Gleichstellungsstelle Frau Steuer, Gleichstellungsbeauftragte, Tel. 02361/50-1193

Fragen zum Verfahren beantwortet im Fachbereich Personal, Organisation, IT und Betriebliches Gesundheitsmanagement Frau Molitor, Sachgebietsleitung Personalentwicklung / -marketing, Tel. 02361/50-1306

Ihre aussagefähige Bewerbung reichen Sie bitte bis zum 4. Januar 2023 ausschließlich online über unser Bewerbungsportal www.interamt.de ein.

Quelle

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‚Männerspezifische Anliegen und Themen aktiv formulieren und gestalten‘

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. Mai 2022

„Als offene, tolerante Stadt und Ort der Vielfalt versteht die Stadtverwaltung Gleichstellung als ganzheitliche zukunftsgerichtete Strategie. War Gleichstellungsarbeit bislang überwiegend auf frauenspezifische Belange fokussiert, sollen nunmehr verstärkt auch Männer in die Wahrnehmung und in den Fokus der Gleichstellungspolitik gerückt, tradierte Rollenzuweisungen für die verschiedenen Geschlechter hinterfragt, neue Lebenskonzepte und -formen erarbeitet und unterstützt werden.“

Stellenausschreibung der Gleichstellungsstelle der Stadt Essen aus dem Jahr 2020

In Nordrhein Westfalen gibt es inzwischen in fünf Städten Ansprechpartner für die Belange von Jungen. Männern und Vätern: in Bonn, Dortmund, Düsseldorf, Essen und Münster.

Stellungnahmen der Parteien zu den Forderungen der LAG Väterarbeit zur Landtagswahl

Die LAG Väterarbeit hat im Vorfeld der Landtagswahl am 15 Mai fünf konkrete väterpolitische Forderungen aufgestellt und die im Landtag vertretenen Parteien darum gebeten darzulegen, inwieweit eine Stimme für Ihre Partei zu einer Umsetzung in den kommenden 5 Jahren beitragen wird.

Die vierte Forderung lautet:

„Weiterentwicklung des Gesetzes zur Gleichstellung von Frauen und Männern für das Land Nordrhein-Westfalen (LGG) in dem Sinne, dass zunächst in allen Kreisen und Kreisfreien Städten neben den Gleichstellungsbeauftragten auch die Stelle eines Ansprechpartners für Väter eingerichtet und zusätzlich finanziert wird.“

Die CDU hat dazu geantwortet:

Unsere Gesellschaft ist eine, in der Menschen gleich welchen Geschlechts die gleichen Chancen haben – überall und zu jeder Zeit. Jeder Mensch bringt Stärken mit, die wir für ein starkes Nordrhein-Westfalen benötigen. Dabei wollen wir auch für Männer die Möglichkeiten stärken, sich für eine Familienzeit zu entscheiden. 2021 haben wir erstmalig in Nordrhein-Westfalen einen umfassenden „Atlas zur Gleichstellung von Frauen und Männern in Nordrhein-Westfalen“ veröffentlicht, um wichtige Impulse zur Verbesserung der Gleichstellung zu geben und neue Entwicklungen anzustoßen. Hauptamtliche Gleichstellungsbeauftragte wirken dabei bereits jetzt in allen kreisangehörigen Städten und Gemeinden mit mehr als 10 000 Einwohnerinnen und Einwohnern sowie in kreisfreien Städten und Kreisen wesentlich mit. Dass wir uns dabei auch für die Rolle der Männer und Väter einsetzen, zeigt sich u.a. darin, dass wir neben der Stärkung der Unterstützungsinfrastruktur für von Gewalt betroffene Frauen erstmals in Nordrhein-Westfalen auch eine für von Gewalt betroffene Männer aufgebaut haben.

Die FDP hat dazu geantwortet:

Wir möchten eine neue Gleichstellungspolitik für alle gestalten. Dort, wo Benachteiligungen vorliegen, wollen wir politisch agieren, unabhängig davon, ob es sich um eine Benachteiligung von Frauen, Männern oder diversen Personen handelt. Es gilt, die im Einzelfall Benachteiligten oder Schwächeren zu schützen. Das Landesgleichstellungsgesetz muss daher zu einem Landesdiversitätsgesetz weiterentwickelt und den heutigen Lebensverhältnissen angepasst werden. Im Rahmen der Neufassung werden wir klarstellen, dass unter Gleichstellung die Gewährleistung von Gleichberechtigung für alle Geschlechter zu verstehen ist. Das Landesdiversitätsgesetz wird deshalb u. a. auch die Belange von Männern und Diversen aufnehmen und sie als Bewerbende für das Amt des/ der Diversitätsbeauftragten zulassen.

Die Grünen haben dazu geantwortet:

Kern des Landesgleichstellungsgesetzes ist die Gleichstellung von Frauen und Männern und der Abbau struktureller Hemmnisse für Frauen. Dabei spielt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine wichtige Rolle. Von einer besseren Vereinbarkeit und einer Unternehmens- bzw. Organisationskultur, die die Vereinbarkeit von Beruf und Sorgearbeit, also auch der Pflege von Angehörigen, in den Blick nimmt und ermöglicht, profitieren Frauen wie Männer. In vielen Kommunen wurden die Gleichstellungsstellen um unterschiedliche Aspekte von Diversität erweitert. Insgesamt müssen wir auch in der öffentlichen Verwaltung Strukturen stärken, die der Vielfalt von Lebensrealitäten, aber auch Diskriminierungserfahrungen Rechnung trägt und diese Vielfalt gleichzeitig als Bereicherung für Verwaltungen und Unternehmen begreift. Der öffentlichen Verwaltung kommt dabei eine Vorbildfunktion zu.

Die SPD hat dazu geantwortet:

Die Gleichstellung von Frauen und Männern fördern wir aktiv. Wir wirken gezielt auf einen Ausgleich von Benachteiligungen hin. Für uns sind alle Menschen gleich. Deswegen setzen wir uns dafür ein, Ungleichheiten zu beseitigen. Es geht einfach besser, wenn man gemeinsam handelt. Uns ist wichtig, dass Frauen und Männer gleichstark auf allen politischen Ebenen vertreten sind. Dies werden wir auf eine gesetzliche Grundlage stellen. Wir wissen, dass Väter besondere Bedarfe in der Ansprache und Beratung haben. Die Umsetzung der Beratung vor Ort werden wir gemeinsam mit den beteiligten Akteuren beraten. Wir haben immer gesagt, Vater ist was du draus machst, wir wissen aber, dass das nicht ohne Unterstützung möglich ist.

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Sachbearbeitung Jungen*- und Männer*arbeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 22. Oktober 2021

Im Amt für Gleichstellung und Antidiskriminierung ist eine Stelle im Rahmen des städtischen Diversitymanagements mit dem Schwerpunkt Jungen*- und Männer*arbeit zu besetzen. Diese Stelle wirkt sowohl innerhalb der Stadtverwaltung als auch in die Stadtgesellschaft hinein. 

Ihre Aufgaben u.a.:

  • Verankerung einer gendersensiblen Jungen*- und Männer*perspektive als Querschnittsaufgabe in der kommunalen Gleichstellungsarbeit
  • Vernetzung mit Akteur*innen der Jungen*- und Männer*arbeit auf kommunaler und regionaler Ebene
  • Förderung der Vereinbarkeit von Familie, Privatleben und Beruf und Stärkung von Männern* in ihrer Rolle als Fürsorgende
  • Beratung von Beschäftigten und Bürger*innen
  • Entwicklung und Umsetzung von Projekten, Veranstaltungen und Schulungen
  • Mitwirkung an Stellenbesetzungsverfahren.

Ihr Profil:

  • abgeschlossenes Bachelorstudium (Soziale Arbeit/Sozialpädagogik/Sozialwissenschaften/Gender Studies/Diversity Studies/Psychologie) oder vergleichbare Qualifikation
  • berufliche Erfahrung und fachliche Kompetenz im Bereich der Jungen*- und Männer*arbeit
  • Erfahrungen in der Projekt- und Netzwerkarbeit und in der Arbeit mit Multiplikator*innen
  • persönliche und theoretische Auseinandersetzung mit Gleichstellung, Diversity und Intersektionalität sowie biografischer Bezug zur Gleichstellungsarbeit
  • sicheres Auftreten, analytisches und strategisches Denken sowie hohe Kommunikationskompetenz und gute schriftliche Ausdrucksfähigkeit
  • selbstständiges und strukturiertes Arbeiten, Flexibilität in der Arbeitszeit-gestaltung sowie hohe Belastbarkeit.

Was Sie sonst noch wissen sollten:

Die Einstellung erfolgt unbefristet im Arbeitsverhältnis zu den Bedingungen des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst (EG 12 TVöD)

Die Stadtverwaltung Düsseldorf verfolgt offensiv das Ziel zur beruflichen Gleichstellung von Frauen und Männern. Als moderne Landeshauptstadt setzen wir auf qualifizierte Bewerber*innen, um gegenwärtig und in Zukunft einen ausgewogenen Anteil von Frauen und Männern in unserer Verwaltung sicherzustellen. Wir wollen weibliche und männliche Fachkräfte gleichermaßen ansprechen und ermutigen sich zu bewerben.

Eine Teilzeitbeschäftigung ist grundsätzlich möglich.

Die Landeshauptstadt Düsseldorf nimmt die berufliche Integration nach dem SGB IX ernst. Bewerbungen von Schwerbehinderten und Gleichgestellten werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. 

Bewerbungsfrist und Kontakt:

Bitte bewerben Sie sich online bis zum 04.11.2021  über den Button „Jetzt bewerben“. Bei Rückfragen bitten wir um Angabe der Kennziffer 01/02/02/21/01.

Ansprechpartner/in: Silke Bräuer, Telefon (0211) 89-21 225,
Moskauer Straße 27, Zimmer 515.

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Gleichstellungsstelle in Essen sucht Mitarbeiter für den Aufgabenbereich ‚Männerspezifische Belange‘

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. Juni 2020

Sie können zwar nicht mehr der erste Ansprechpartner für Männer und Väter in einer Gleichstellungsstelle in Deutschland werden, aber zu den ersten 10 gehören Sie in jedem Fall. Die Stellenausschreibung liest sich zwar etwas ‚dröje‘, aber die Aufgabe ist in jedem Fall spannend. Dort heißt es unter anderem:

„Als offene, tolerante Stadt und Ort der Vielfalt versteht die Stadtverwaltung Gleichstellung als ganzheitliche zukunftsgerichtete Strategie. War Gleichstellungsarbeit bislang überwiegend auf frauenspezifische Belange fokussiert, sollen nunmehr verstärkt auch Männer in die Wahrnehmung und in den Fokus der Gleichstellungspolitik gerückt, tradierte Rollenzuweisungen für die verschiedenen Geschlechter hinterfragt, neue Lebenskonzepte und -formen erarbeitet und unterstützt werden.

Aufgabenstellung:

  • Identifizierung von themenspezifischen Handlungsbedarfen, Strategie- und Konzepterstellung für den Themenbereich „Männerspezifische Belange“
  • Initiierung und Begleitung von Projekten und Aktionen im Bereich männer- und jungenorientierter Gleichstellungsarbeit
  • Unterstützung und Initiierung von Netzwerken und Strukturen in der Stadtgesellschaft in Zusammenarbeit mit den als Multiplikatoren fungierenden Personen und Stellen
  • Information, Beratung und Unterstützung von Mitarbeitenden und Führungskräften der Stadtverwaltung Essen, aus dem Konzern Stadt Essen und der Einwohnerschaft
  • Mitwirkung bei der Umsetzung des Landesgleichstellungsgesetzes und der Ratsbeschlüsse zur Frauenförderung
  • Vertretung der Gleichstellungsstelle im Bereich Personal und Organisation
  • Öffentlichkeitsarbeit

Eingebettet in ein multiprofessionelles und diverses Team soll die zukünftige Ansprechperson gleichstellungsbezogene Interessen der männlichen Mitarbeitenden der Stadtverwaltung vertreten, Sprachrohr sein und über die Verwaltung hinaus Belange von Jungen, heranwachsenden und volljährigen Männern für und in der Stadtgesellschaft sichtbar machen und fördern.

Dies beinhaltet zunächst den konzeptionellen Aufbau des Bereiches Männer-/Jungenarbeit unter Einbeziehung von Erfahrungen anderer Kommunen. In der Umsetzung sind männerspezifische Anliegen und Themen aktiv zu formulieren und unter Einbeziehung und Beteiligung der verschiedenen Stellen und Interessengruppen zu gestalten.

Die Mitwirkung bei der Umsetzung des Landesgleichstellungsgesetzes und der Ratsbeschlüsse zur Frauenförderung sowie die Vertretung der Gleichstellungsstelle im Rahmen von Personalauswahlgesprächen und bei organisatorischen Maßnahmen bilden einen weiteren mindestens gleichwertigen Bestandteil der Aufgabenstellung. …“

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2. Gleichstellungsbericht fordert Vaterschaftsfreistellung nach der Geburt

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. März 2017

cover-gutachtenAm 7. März ist das Sachverständigengutachten für den zweiten Gleichstellungsbericht veröffentlicht worden. Schwerpunkt ist die (Neu-) Gestaltung der Erwerbs- und Sorgearbeit. In dem Abschnitt ‚Rahmenbedingungenvor und nach der Geburt eines Kindes verbessern‘ fordern die Sachverständigen  die Einführung einer Vaterschaftsfreistellung nach der Geburt eines Kindes und den Ausbau der Partnermonate:

„Die Mutterschutzfrist erfüllt zum einen die Funktion des Gesundheitsschutzes der Mutter. Zum anderen schützt sie die „besondere Beziehung zwischen der Mutter und ihrem Kind während der Zeit nach der Entbindung“ (vgl. EuGH, Urteil vom 30.09.2010, C-104/09 (Roca Álvarez), Rn 26 f und EuGH, Urteil vom 12.07.1984, Rs. 184/83 (Hofmann), Slg. 1984, Rn 25).

Diese zweite Funktion legt die Einführung einer gleichwertigen Leistung für Väter bzw. den zweiten Elternteil nahe. Bisher nehmen Väter rund um die Geburt häufig Erholungsurlaub. Stattdessen sollte eine bezahlte Freistellung nach der Geburt eines Kindes auch für den Vater oder die Co-Mutter bzw. den Co-Vater eingeführt werden.

Viele Väter wünschen sich heute eine intensive Beziehung zu ihrem Kind. Dies zeigt etwa der inzwischen hohe Anteil der Väter, die Elternzeit nehmen (siehe B.I.3). Die Möglichkeit einer besseren frühen Vater-Kind-Bindung könnte, wie die auch international vorliegende Evidenz zeigt (z. B. DeLuccie 1996; Rege/Solli 2010; Pfahl et al. 2014; Bünning 2015), mittel- und langfristig dazu führen, dass Väter sich vermehrt in die Betreuung und Erziehung von Kindern einbringen. …

Freistellungen für Väter nach der Geburt existieren auch in anderen europäischen Ländern.19 So gibt es in Belgien eine verpflichtende Vaterschaftsfreistellung von drei Tagen, bei dem die Arbeitgeber das Entgelt zu 100 % fortbezahlen. Danach besteht ein Anspruch auf sieben weitere Tage Vaterschaftsfreistellung innerhalb der ersten 30 Tage nach der Geburt eines Kindes, bei dem 82 % des Einkommens von der Krankenversicherung bezahlt werden (vgl. Ray 2008: 5f.).

In Dänemark besteht ein Anspruch auf zwei Wochen Vaterschaftsfreistellung, die während der 14-wöchigen Mutterschaftsfreistellung in Anspruch genommen werden kann. Der Entgeltersatz liegt dabei zwischen 50 % und 90 % und ist nach oben gedeckelt (vgl. ebd.: 9f.). In Frankreich haben Väter einen Anspruch auf elf zusammenhängende Tage Vaterschaftsfreistellung sowie drei weitere Tage; dabei zahlt ihnen die Krankenkasse eine Geldleistung in voller Höhe des vorherigen Gehalts (vgl. ebd.: 12). In Schweden beträgt die Vaterschaftsfreistellung zehn Arbeitstage in den ersten zwei Monaten nach der Geburt, wobei die Lohnersatzrate 80 % beträgt (vgl. ebd.: 27f.).“

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Männlichkeit im Gleichstellungsprozess – neue Erkenntnisse, praktische Zugänge und politische Überlegungen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. November 2013

Im Rahmen einer Fachkonferenz soll am 18. November in Graz eine Auseinandersetzung mit grundlegenden Haltungen eines geschlechtergerechten Zugangs in der institutionellen Arbeit mit Männern und in der Gleichstellungspolitik angeregt werden. Basis dafür bilden unter anderem die Ergebnisse der hochaktuellen EU-Studie The Role of Men in Gender Equality (2011-2012), die Einblick in den Wandel der Geschlechterverhältnisse gewähren sowie einen besseren Kenntnisstand über die Positionierung von Männern in Fragen der Gleichstellung ermöglichen.

Dabei stellt sich die Frage nach den zentralen Ansatzpunkten einer Gleichstellungspolitik, die nicht in traditionellen Geschlechterrollen verhaftet bleibt, sondern einen ausgewogenen Zugang zu Männern und Geschlechtergleichstellung entwickelt. Denn nach wie vor gilt: ‚Männer‘ und ‚Frauen‘ sind keine homogenen Gruppen, vielmehr lässt sich Diversität auf Basis anderer sozialer Merkmale (Herkunft, Migration, sozio-ökonomischer Status, etc.) ausmachen.

Programmablauf:

09:00 – 09:30 Uhr Empfang

09:30 – 10:00 Uhr Begrüßung

Hofrat FH-Prof. Mag. Dr. Klaus Posch – Studiengangleiter Soziale Arbeit FH JOANNEUM
Roland Elmer – Geschäftsführer des Vereins für Männer- und Geschlechterthemen Steiermark

10:00 – 11:00 Uhr ‚How to Think about Masculinity — and how not to’ (Vortrag in englischer Sprache)

Prof. Michael Kimmel – SUNY Distinguished Professor of Sociology and Gender Studies; Executive Director, Center for the Study of Men and Masculinities,  Department of Sociology, Stony Brook University, New York, USA

11:30 – 12:30 Uhr ‚Zum Wandel der Rolle von Männern im Geschlechterverhältnis’

Mag.a Elli Scambor – Koordinatorin im Forschungsbüro des Vereins für Männer- und Geschlechterthemen Steiermark; wissenschaftliche Koordinatorin der EU-Studie ‚The Role of Men in Gender Equality‘ (2011-2012)

12:30 – 13:45 Uhr ‚Grundlegende Haltungen eines gleichstellungsorientierten Zugangs in der institutionellen Arbeit mit Männern und in der Politik‘ Weiterlesen »

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Warum Männer ihre eigenen Interessen sabotieren und was Frauen dadurch entgeht

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 31. März 2013

Markus Theunert titelt sein neues Buch etwas anders und auch der Klappentext klingt reißerischer: „Eine Verschwörung gegen die Geschlechtergerechtigkeit. Sie reden wie Männer von morgen und handeln wie Patriarchen von gestern: Co-Feministen sind Wölfe im Schafspelz der Geschlechtergerechtigkeit.“ Ich habe etwas gegen Verschwörungstheorien, sie verweisen in der Regel auf die labile Persönlichkeit derer, die ihr anhängen.

In seinem Buch versucht der Autor aber tatsächliches Verhalten zu erklären, für das es auf den ersten Blick keine vernünftige Erklärung gibt. Warum verhalten sich Männer gegen ihre eigenen Interessen, leugnen ihre Gefühlswelt und heucheln Unterstützung mit der Wirkung des berühmten Dolches hinter dem Rücken.

Das Verhalten und die Menschen, es gibt mit Sicherheit auch Co-Feministinnen, die es ausüben beschreibt Theunert anhand von zahlreichen persönlichen Beobachtungen und Begegnungen nachvollziehbar und plausibel und in dem Abschnitt „Die zehn Spielarten des Co-Feminismus“ präzisiert er seine Typologie mit den Kriterien politische Einstellung, Identität, Motivation, Wertung und Lebenswelt, mit deren Hilfe jeglicher Co-Feminismus, man könnte auch sagen Opportunismus, kategorisiert werden kann.

Die Frage, die sich von Anfang an aufdrängt ist die nach dem Sinn eines solchen Verhaltens. Theunert versucht eine Antwort mit Hilfe des Konzepts der ‚Co-Abhängigkeit‘ deren Definition er an den Beginn des Kapitels „Warum Co-Feminismus?“ stellt: „Co-Feministen sind stets freundlich und höflich und  bemühen sich fortwährend, es anderen recht zu machen. Auch wenn die Befindlichkeit zwischen euphorischer Hoffnung und abgrundtiefer Verzweiflung wechselt …“ Der Autor räumt ein, dass das Konzept durchaus umstritten ist und es andere Erklärungen geben kann.

Meiner Meinung nach geht es bei jeglichem Verhalten, also in unserem Fall auch bei Pro- oder Antifeminismus um den Wunsch nach Anerkennung und Wertschätzung. Anerkennung für die Leistung am Arbeitsplatz, in der Familie und an allen anderen gesellschaftlichen Orten und in jeglichen Beziehungen. Diejenigen, denen Wertschätzung und Anerkennung versagt wird, werden alles unternehmen, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Auch Ablehnung ist eine Form der Anerkennung und hat gerade für Minderheiten stabilisierende Wirkungen. Weiterlesen »

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Der Kanton Zürich hat bald einen Verantwortlichen für Männer

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. November 2012

Der 47-jährige Edgar Frey verstärkt ab März 2013 die Fachstelle für die Gleichstellung von Frau und Mann des Kantons Zürich. Dies teilt die Direktion der Justiz und des Innern am Freitag mit. Er tritt somit die Nachfolge des im Sommer zurückgetretenen Männerbeauftragten Markus Theunert an.

Der neue Mann für Zürichs Männer wird aber explizit nicht mehr Männerbeauftragter genannt, sondern ‚Projektverantwortlicher unserer Fachstelle für die Jungen, Väter und Männer im Kanton‘, sagt Helena Trachsel, Leiterin der Fachstelle für die Gleichstellung von Frau und Mann, auf Anfrage. ‚Dass wir damals von einem Männerbeauftragten redeten, war ein Marketingentscheid. Die Bezeichnung hat eine Eigendynamik bekommen, die wir so nicht mehr wollten‘, erklärte Trachsel gegenüber dem Tagesanzeiger.

Frey werde sich als Projektleiter in der Fachstelle an den vielfältigen Arbeiten im Bereich der Gleichstellung beteiligen, heisst es in der Mitteilung weiter. Schwerpunkt seiner Arbeit werde der Bereich Jungen, Väter und Männer sein, wo er die Zusammenarbeit mit Bildungsinstitutionen und Arbeitgebenden suchen werde.

Frey lebt in Zürich, ist verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Kindern. Gegenwärtig ist er Leiter Personal der Schweizer Niederlassung der Festo AG.

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Wir brauchen eine dritte Phase der Geschlechterpolitik

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 1. September 2012

In einem Beitrag für die Zeit zieht der ehemalige Männerbeauftragte des Kantons Zürich eine zukunftsorientierte Bilanz seiner dreiwöchigen Tätigkeit.

‚… Ich wage die Behauptung: Ohne grundsätzliche Debatte über die Ausrichtung der Gleichstellungspolitik schafft sie sich innerhalb der nächsten zehn Jahre selbst ab.

Denn was auf den ersten Blick nach Geschlechterkampf aussieht, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als Richtungsstreit: Fortschritt oder Bewahrung? Die Frontlinie verläuft heute nicht mehr nur zwischen Männern und Frauen. Sondern zwischen jenen Menschen, die Gleichstellung als historische Chance zur Neugestaltung der Geschlechterverhältnisse verstehen. Und jenen, die an der bestehenden patriarchalischen Ordnung festhalten wollen beziehungsweise gleich die Männer- durch eine Frauenherrschaft ablösen wollen.

Während viele – vor allem jüngere – Frauen und Männer genug haben von diesem etwas ermüdenden Benachteiligungsdiskurs, bleibt die ältere Generation darin verhaftet.

Was also braucht es, um die Geschlechterdebatte konstruktiv führen zu können? Zuallererst sollten die weiblichen Gleichstellungsexpertinnen ihre eigene Geschlechterblindheit ablegen. »Wir machen weder Männer- oder Frauenpolitik, wir machen Gleichstellungsarbeit für beide Geschlechter«, beteuern sie immerfort. Das klingt gut, ist aber nichts anderes als ein alter Patriarchentrick unter umgekehrten Vorzeichen: Statt den männlichen erklären sie jetzt einfach den weiblichen Blick zur allgemeinen Norm.

Dass sich weiblich geprägte Gleichstellungsarbeit »geschlechtsneutral« und damit »männergerecht« nennt, ist bizarr. Ich will nicht missverstanden werden: Es gibt heute noch genügend Gründe, um Frauendiskriminierung zu bekämpfen. Aber es gibt kein geschlechtsneutrales Handeln. Diese Einsicht ist ironischerweise ein zentrales Erbe des Feminismus, und sie würde es den Frauen erlauben, männliche Beiträge zur Geschlechterpolitik als wertvolle Ergänzung und nicht als Angriff auf ihre Domäne zu verstehen.

Ich will in dieser Bilanz meiner kurzen Amtsdauer als Männerbeauftragter keine Wunden lecken. Und selbstverständlich trage auch ich einen Teil der Verantwortung für mein Scheitern. Umso wichtiger ist mir, mögliche Wege aufzuzeigen. Konkret: Ich möchte neue Allianzen schmieden. …‘

Quelle

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