der VÄTER Blog

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Archiv für die 'Rolllenbilder' Kategorie

Was sich beim Elterngeld im kommenden Jahr (nicht) ändert

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. November 2023

Um die Sparauflagen im Etat des Familienministeriums zu erfüllen, hatte Lisa Paus vorgeschlagen, die Einkommensgrenze beim Elterngeld ab dem 1. Januar 2024 auf 150.000 € abzusenken. Beschlossen wurde nun, die Einkommensgrenze schrittweise zu senken: Bis Ende März 2024 soll sie beim aktuellen Niveau von 300.000 Euro an zu versteuerndem Einkommen bleiben. Dann bis Ende März 2025 soll ein abgesenktes Niveau von 200.000 Euro gelten. Erst ab April 2025 soll eine niedrigere Einkommensgrenze von 175.000 Euro gelten, also 15 Monate später und mit 175.000 statt nur 150.000 Euro wie ursprünglich geplant. Väter und Mütter sollen so mehr Zeit bekommen, sich auf die Änderung einzustellen.

Auch bei der Aufteilung der Elternzeit sind von 2024 an Änderungen geplant. Es bleibt zwar bei der maximalen Bezugsdauer von 14 Monaten. Diese soll aber nur noch beansprucht werden können, wenn die Eltern innerhalb des ersten Lebensjahres des Kindes maximal einen Monat parallel nehmen. Mindestens einer der Partnermonate muss allein genommen werden. Bei Mehrlingsgeburten soll diese Änderung nicht gelten.

„Durch die Einschränkung des Parallelbezugs von Elterngeld ermutigen wir Väter, sich mindestens einen Monat allein als Partner zu nehmen“, sagte der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Sönke Rix. „Dies wird sich auch nachhaltig auf die Aufgabenverteilung zwischen Paaren auswirken. Denn wo Väter schon früh die alleinige Verantwortung für Familie und Hausarbeit übernehmen, nehmen sie sich später auch mehr Zeit dafür und entlasten so die Mütter.“ Ähnlich äußert sich auch die Grünen-Familienpolitikerin Nina Stahr. Die Neuregelung erfülle nach Auffassung von Rix auch die im Koalitionsvertrag vereinbarte ‚Stärkung der gemeinsamen elterlichen Verantwortung‘.

Das dies von den betroffenen Männern und Vätern komplett anders gesehen wird, macht unter anderem die kürzlich veröffentlichte Studie des Bundesforums Männer deutlich. „Politik muss Männer auch in ihren eigenen gleichstellungsrelevanten Bedarfen ernst nehmen. Wer das nicht tut, verspielt ihre Zustimmung und erhöht das Risiko, sie an die Gegner von Gleichstellungspolitik zu verlieren“, kommentiert Dag Schölper, Geschäftsführer des Bundesforums Männer, die Studie.

Die im Koalitionsvertrag geplanten Maßnahmen einer geschlechtergerechten Familienpolitik bekommen von der Ampel ein ‚Rotsignal‘: die Vaterschaftsfreistellung aka Familienstartzeit, die zum 1. Januar 2024 kommen sollte, steckt immer noch in der ministeriellen Abstimmung und in Sachen Elterngeld gibt es außer Sparmaßnahmen keine Entwicklungsperspektiven.

Selbst der im 9. Familienbericht skizzierte Vorschlag, von den 14 Monaten Elternzeit jeweils 3 Monate dem Vater bzw. der Mutter zuzuordnen und 8 Monate der freien Verteilung zu überlassen (3-8-3 Modell) ist nicht aufgegriffen worden. Der Anreiz für eine partnerschaftliche Aufteilung dieses Modells besteht darin, dass es für die ersten 7 Monate jeweils 80 % des Nettogehalts geben soll, ab dem 8 Monat die Lohnersatzquote dann auf 50% absinken sollte. Der Höchstbetrag des Elterngeldes sollte auf 2.016 € festgelegt und Monate, die die Partner bzw. die Väter mindestens nehmen müssen auf zwei erhöht werden.

Das wäre ein bescheidener Schritt hin zum Ziel einer gerechten Aufteilung von Erwerbs- und Pflegtätigkeiten gewesen, im Hinblick auf die vielfach geäußerten Wünsche junger Väter und Mütter erscheint er aber als politisch mutlos und ermutigt Väter zu wenig, ihr Erwerbsverhalten nachhaltig zu verändern. Selbst das vom Familienministerium geförderte Bündnis Sorgearbeit fair teilen fordert eine 7-7 Regelung beim Elterngeld: 7 Monate für die Väter und 7 Monate für die Mütter.

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5 Väter-Fragen an Jürgen Haas

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. Oktober 2023

Jürgen Haas ist seit vielen Jahren als Koordinator der Väterkindagentur im Bereich der Evangelischen Kirche von Westfalen in der Familienbildung tätig. Ihm ist Vernetzungsarbeit und die Kooperation mit andern für die Belange von Vätern und Kindern sehr wichtig. Als Supervisor, Gestalttherapeut und wissenschaftlicher Referent hat er zahlreiche Zugänge zur Männer- und Väterarbeit und ist selbst leidenschaftlich gerne Vater und Großvater von zwei Töchtern und einem Enkelkind.

Ergänzen Sie bitte den Satz ‚Vater werden ist …‘

… eine wunderbare Herausforderung und ein nachhaltiges Erlebnis.

Welche Eigenschaften fallen ihnen beim Wort ‚Vater‘ ein?

liebevoll, zugewandt, emphatisch, beständig, verlässlich, verantwortungsvoll, Raum gebend, partnerschaftlich, kooperativ

Was sollte Mann beim Vater werden unbedingt beachten?

Nach meiner nun fast 30 jährigen Erfahrung ist es wichtig immer mit dem eigenen Kind empathisch und nachhaltig in Kontakt zu bleiben und dies auch in sogenannten schwierigen Zeiten. Für mich beginnt diese Nähe und die von Verantwortung und Liebe getragene Verbundenheit vor der Geburt und gilt ein Leben lang, durch alle Lebensabschnitte und -phasen meines Kindes, bzw. meiner Kinder. Dieser Kontakt setzt gemeinsame Zeit voraus, für die es wichtig ist zu kämpfen, um konsequent Zeiträume und Zeitfenster zu sichern. Ich finde es wichtig elterliche Verantwortung gemeinsam zu tragen und trotz der Diversität mit Blick auf Einstellungen und Ansichten gemeinsame Wege zu suchen. Diese Grundhaltung sollte ggf. auch über die Partnerschaft hinaus (Stichwort: Trennung) Gültigkeit haben.

Was würde Ihrer Meinung nach Vätern in Zukunft das Vater sein erleichtern?

Die Anerkennung von Care-Aufgaben als wichtigen gesellschaftlichen und nachhaltigen Beitrag und als elementare Voraussetzung für eine partnerschaftliche Aufteilung von Erziehungsverantwortung. In Konsequenz bedeutet dies für mich die Festschreibung und Umsetzung von politischen Maßnahmen und Rahmenbedingungen für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und zur finanziellen Absicherung von Familien.

An welches Erlebnis mit Ihrem Vater erinnern Sie sich am liebsten?

Mein Vater war Küchenmeister und hat leidenschaftlich gerne gekocht. An jedem Sonntag hatte ich die Gelegenheit ihm beim Kochen zuzuschauen und ihn dabei zu unterstützen. Es hat mich sehr beeindruckt, wie er mit Gewürzen „jonglieren“ und Geschmacksnuancen komponieren konnte. Das er mich daran teilhaben ließ und mir die Dinge liebevoll und mit viel Geduld erklärte, hat bei mir Spuren und wunderschöne Erinnerungsbilder hinterlassen, an denen ich gerne meine Kindern in Geschichten und Erzählungen teilhaben lasse.

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Braucht man tatsächlich einen Vater, um ein Kind zu großzuziehen?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. September 2023

Die Bedeutung von Vätern steht für Anna Machin außer Frage. Im Gespräch mit Chris Williamson erläuter sie ihre Forschungsergebnisse, aber auch die Kritik, die sie bekam, als sie das Buch ‚Papa werden‘ geschrieben hat.

Anna Machin ist Evolutionsanthropologin an der Universität Oxford, Forscherin über die Rolle der Vaterschaft im Laufe der Zeit und Autorin. Die moderne Welt hat Väter in vielerlei Hinsicht überflüssig gemacht. Der Versager-Vater ist in Sitcoms und Zeichentrickfilmen so präsent, dass es nicht verwunderlich ist, dass Männer das Gefühl haben, in der Kindererziehung keine Rolle zu spielen. Aber wie wichtig sind Väter für die Entwicklung von Jungen und Mädchen? Und was wissen wir nicht über ihren Einfluss?

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Ein Tag für Väter, Kinder & …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. August 2023

Der erste VäterSummit in NRW steht bevor und verspricht einen Tag voller Erkenntnisse, Austausch und spannender Aktivitäten für Väter mit ihren Kindern und Fachkräften aus der Familienarbeit.

Es gibt ein Kinderprogramm mit kostenloser Betreuung!

📆 26. Aug. 2023

⏳ 9:30 bis 16:30 Uhr

📍 Hövelstraße 71, 45236 Essen

Am 26. August in Essen erwartet euch ein inspirierender Tag voller Diskussionen, Impulsvorträge und Sessions. Unter dem Leitthema “Vater sein… mach, was du kannst!” widmen wir uns den Fragen: Welche besonderen Fähigkeiten bringen Väter mit? Was können sie noch dazulernen, um ihre Rolle zu stärken? Und wie können Väter voneinander lernen und gemeinsam wachsen? Was brauchen Fachkräfte für die Arbeit mit Vätern?

Keynote 🎤 Teresa Bücker arbeitet als Journalistin und Autorin zu gesellschaftspolitischen und feministischen Fragen der Gegenwart und Zukunft und wird in ihrem Vortrag die Frage behandeln, ob es radikal ist, wenn Väter sich mehr Zeit für die Familie nehmen.

Stand-up & Satire 🎭 Florian Hacke ist der Vater unter Müttern. Er nimmt euch mit auf eine amüsante Reise durch seine Erfahrungen als Vater unter lauter Müttern beim Babyschwimmen und auf Spielplätzen. Mit treffender Mimik, Gestik und satirischen Texten lässt er die Herausforderungen und Kuriositäten des Elternseins humorvoll aufleben.

🎓 BarCamp Das BarCamp ist eine Konferenz, in der die Teilnehmenden als Experten Sessions übernehmen. In zwei Runden gibt es Gelegenheit, sich aktiv einzubringen und gemeinsam mit anderen Vätern Ideen und Lösungsansätze zu entwickeln.

Jetzt kostenlos anmelden 🙏🏼

Der #VaeterSummitNRW wird von der @vaeterarbeitnrw in Zusammenarbeit mit den Gleichstellungsstellen in Bonn, Dortmund, Essen, Münster und Recklinghausen organisiert.

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Gelingensfaktoren einer gemeinsamen Elternschaft

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 31. Juli 2023

Lieselotte Ahnert beschreibt in ihrem Buch ‘Auf die Väter kommt es an’, wie es Paaren gelingen kann, in gemeinsamer Verantwortung ein Kind großzuziehen und zitiert nach dem Modell von Mark Feinberg fünf Kernelemente:

  1. Zufriedenheit mit der Arbeitsteilung in Haushalt und Kinderbetreuung
  2. Absprachen zum Umgang mit dem Kind
  3. Aushandlungsprozesse
  4. gegenseitige Unterstützung
  5. Solidarität des Elternpaares

Zu dem Punkt der Arbeitsteilung, der ja seit einigen Jahren unter der Überschrift ‚Mental Load‘ diskutiert wird, führte Feinberg 2003 unter anderem aus:

Die zweite Komponente der gemeinsamen elterlichen Sorge bezieht sich auf die Aufteilung der Pflichten, Aufgaben und Verantwortlichkeiten im Zusammenhang mit der täglichen Routine bei der Kinderbetreuung und den Aufgaben im Haushalt sowie auf die laufende Verantwortung für finanzielle, rechtliche und medizinische Fragen im Zusammenhang mit dem Kind.

Die meisten Untersuchungen in diesem Bereich haben sich auf Familien mit zwei Elternteilen, Mutter und Vater, konzentriert. Mütter berichten, dass die Frage der Hausarbeit der wichtigste Auslöser für Konflikte in der Zeit nach der Geburt ist. Die Wahrnehmung der Mütter in diesem Bereich scheint von entscheidender Bedeutung zu sein, wahrscheinlich weil Mütter im Allgemeinen die meisten Aufgaben im Haushalt übernehmen und die letztendliche Verantwortung für fast alle kinderbezogenen Fragen tragen.

Die Wahrnehmung der Mütter, dass die Beiträge der Väter fair sind, steht in Zusammenhang mit einer höheren Ehequalität während des Übergangs zur Elternschaft, während die Wahrnehmung von Ungerechtigkeit mit einer geringeren Ehequalität verbunden ist. Die Wahrnehmung der Arbeitsteilung bei der Kindererziehung durch Mütter oder Väter ist jedoch für sich genommen nicht aussagekräftig für die Anpassung der Eltern oder des Paares. In diesem Bereich geht es um die Zufriedenheit: Sind die Eltern sowohl mit dem Prozess des Aushandelns von Verantwortlichkeiten als auch mit der daraus resultierenden Aufteilung zufrieden?

Die Zufriedenheit ergibt sich daraus, inwieweit die Arbeitsteilung mit den Erwartungen und Überzeugungen der Eltern in Bezug auf ihren Beitrag zur Kindererziehung übereinstimmt. Die Diskrepanz zwischen den Erwartungen beider Elternteile und der Wahrnehmung der Verantwortung für die Kinderbetreuung steht in signifikantem Zusammenhang mit Depressionen und der Anpassung der Ehe beider. Wenn die Erwartungen nicht erfüllt werden, kann ein Gefühl der Ungerechtigkeit und des Grolls entstehen, was zu erhöhtem elterlichen Stress führt, der eine warme, einfühlsame Interaktion mit dem Kind beeinträchtigen kann.

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DADx Talk – Warum in der Familie engagierte Väter wichtig sind

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 14. Juli 2023

Väter sind unglaublich flexibel sind, wenn es darum geht, was sie für ihre Familien leisten können und den Anforderungen der jeweiligen Situation gerecht werden zu können.

Dr. Mairi Macleod, Evolutionsbiologin, Wissenschaftsautorin und Beraterin, hat bei einem DADx-Sitzung des Fathers Network Scotland erklärt, warum Männer biologisch so angepasst sind, dass sie, wenn die Bedingungen stimmen, zupackende Väter sind, und auch danach zu fragen:

  • Wie können wir die Praxis am Arbeitsplatz ändern, damit Väter Väter sein können?
  • Was sind die Vorteile für Arbeitgeber, Väter und die ganze Familie?
  • Und wie könnte die globale Pandemie dazu beitragen, die Dinge in Zukunft zum Besseren zu wenden?

Dr. Macleod leistet Pionierarbeit, wenn es darum geht, gewachsene Motivationen zu verstehen und aufzuzeigen, wie wir unser Umfeld, unsere Gewohnheiten und unsere Einstellungen so verändern können, dass sie unseren Bedürfnissen in der modernen Welt besser entsprechen.

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Männern besser ins Pflegesystem einbeziehen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. Juli 2023

Der demografische Wandel, die Alterung von Gesellschaften und der Mangel an Fachkräften, gerade auch in der Pflege sind Themen, die in fast allen Ländern an Bedeutung gewinnen. Die aktuelle Studie und der Bericht „State of America’s Fathers“ hat die Einbeziehung von Männern ins Pflegesystem als Jahresthema.

Männer, nicht nur in den in den USA, wollen sich kümmern und übernehmen mehr Pflegearbeit als je zuvor. Die Autor:innen der Studie gehen von der Überzeugung aus, dass die Befähigung und Unterstützung von Männern zur Pflege für alle notwendig ist – für Frauen, für Kinder und für Männer selbst.

Ihnen geht es vor allem darum, Männer als Verbündete in den Diskurs über die Care Arbeit einzubeziehen und die Leistungen der Männer anzuerkennen, die sich bereits heute für die Pflegepolitik, die Unterstützung und die Gleichstellung einsetzen. Die Diskussion über die Pflegearbeit von Männern ist für sie auch eine Gelegenheit, politische Polarisierungen zu überwinden und alle Männer dazu aufzurufen, sich zu verbinden, mitfühlend zu sein und nach Gleichberechtigung zu streben, und die Fortschritte in der Pflegepolitik zu erreichen, die benötigt werden.

Um eine stärkere Beteiligung von Männern an der Pflege zu erreichen, ist es unabdingbar Männer und Väter dabei zu unterstützen, sich in die Pflege einzubringen zu können. Vor allem gilt es, die strukturellen Faktoren zu verändern, die den Wert der Pflege in der Gesellschaft bestimmen und beeinflussen, und die festlegen, wer diese Arbeit übernimmt. Zusätzlich braucht es einen Kulturwandel, der uns davon abbringt, die Pflege durch eine individuelle Brille zu betrachten, und der uns zu gemeinsamen Problemlösungen und öffentlichen Lösungen führt.

Konkrete Maßnahmen – große und kleine – können uns zu einer Welt führen, in der alle ein berufliches und persönliches Leben mit Würde gestalten können. Dazu gehören Änderungen von Gesetzen und Politiken mit angemessener Mittelausstattung und klaren Umsetzungsplänen, Änderungen in Schulen, am Arbeitsplatz und in Gesundheitseinrichtungen, Änderungen kultureller Narrative, Änderungen der Geschlechternormen im Zusammenhang mit der Pflegearbeit und Änderungen in unserem öffentlichen und privaten Leben und Lebensunterhalt.

Konkret werden in dem Report unter anderem folgende Forderungen aufgestellt:

  • Nationale Politiken für bezahlte Pflegezeit zu unterstützen, zusammen mit Maßnahmen am Arbeitsplatz, die Männer (und alle pflegenden Angehörigen) dabei unterstützen, Pflegezeit zu nehmen und Pflege zu übernehmen.
  • Herausstellen, dass Pflege durch Männer wichtig ist, und dies sowohl online als auch an allen Orten, an denen sich Männer aufhalten
  • Männer als Aktivisten und Fürsprecher für die Pflegepolitik zu ermutigen und zu engagieren
  • Medien dabei unterstützen, über die Pflegearbeit von Männern zu berichten.
  • die Art und Weise, wie Jungen sich mit Pflege auseinandersetzen können, radikal verändern und ihnen von klein auf Möglichkeiten geben zu erfahren, Pflegeaufgaben ist.

Die Studie „State of America’s Fathers” bestätigt, was wir auch in Deutschland schon lange wissen: Eltern und alle Menschen, die sich um ein Kind oder einen geliebten Menschen kümmern, brauchen Unterstützung dabei, Fürsorgeaufgaben wahrzunehmen, ohne ihren Job, ihre finanzielle Stabilität oder ihr Wohlergehen zu riskieren.

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#VaeterSummitNRW – VATER SEIN … MACH WAS DU KANNST!

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 26. Juni 2023

… was Väter können, was sie fürs Vatersein noch benötigen und was sie gemeinsam lernen können

Diese Fragen werden beim ersten VäterSummit in NRW am 26. August in Essen thematisiert. Am Vormittag wird Teresa Bücker, Journalistin und Autorin des Buchs ‚Alle Zeit‘ unter der Überschrift ‘Ist es radikal, wenn Väter sich mehr Zeit für die Familie nehmen?’ ihre Gedanken und Vorschläge zu dem Thema formulieren. Eingerahmt wird ihr Beitrag durch Impulse ‘aus dem Väter-Leben’ mit Comedian Florian Hacke. Moderiert wird der Väter von Sascha Verlan, Mitinitiator des ‚Equal Care Days‘

Inhaltlich geht es dann nach der Mittagspause mit einem BarCamp weiter. Die Väter können ihre Anliegen vorbringen und in zwei Runden gemeinsam mit anderen Vätern bearbeiten. Unterstützt werden sie dabei unter anderem Heiner Fischer (www.vaterwelten.de), Hans-Georg Nelles (www.lag-vaeterarbeit.nrw) und Sascha Verlan.

Für die Kinder gibt es den ganzen Tag spannende Spiel und Bastelangebote.

Der #VaeterSummitNRW wird von der LAG Väterarbeit NRW gemeinsam mit den Gleichstellungsstellen in Bonn, Dortmund, Essen und Münster veranstaltet und richtet sich an Väter mit ihren Kindern sowie an Väterarbeit interessierte Fachkräfte. Weitere Informationen und eine Anmeldemöglichkeit zur Veranstaltung am 26. August finden Sie hier.

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Kinder machen Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 14. Juni 2023

Vom 16. Mai bis zum 14. Juni zeigte die LAG Väterarbeit NRW in der Zentralbibliothek in Düsseldorf Schwarz-Weiß-Fotografien von Vätern und ihren Kindern. Martin Moog, Fotograf aus Frankfurt, der seit knapp 20 Jahren als ‚Tagesvater‘ arbeitet, hat Väter mit ihren Kindern und Männer, die in verschiedenen Situationen für Kinder Verantwortung übernommen haben, porträtiert. Seine Fotografien zeichnen ein Bild davon, wie ‚engagierte Vaterschaft‘ aussehen kann und welche Zufriedenheit Männer und Kinder in dieser Zweisamkeit ausstrahlen.

Das Selbstverständnis von Vätern sowie die Zuschreibungen und Erwartungen an sie sind seit Jahrzehnten im Wandel. Väter wollen gute Väter sein, von Anfang an für ihre Kinder da sein, ihre Entwicklung aktiv begleiten, es besser machen als ihre eigenen, vielfach abwesenden Väter.
Im Alltag fällt es ihnen, auch aufgrund von unpassenden Rahmenbedingungen, schwer, diese Vorstellungen zu leben. Die Bilder sind auch eine Ermutigung, diese Wünsche nicht vorschnell aufzugeben.

Konfrontiert und ergänzt wurden die Fotografien mit Aussagen von Vätern sowie Zahlen und Fakten zu den vielfältigen Lebenswirklichkeiten von Vätern in NRW.

Eröffnet wurde die Ausstellung am Dienstag, den 16. Mai mit einer Lesung von Tillmann Prüfer, Autor des Buchs ‚Vatersein, Warum wir mehr denn je neue Väter brauchen‘ und der Zeit Kolumne ‚Prüfers Töchter‘ Im Gespräch mit dem Vorsitzenden der LAG-Väterarbeit, Hans-Georg Nelles hat er unter anderem die Geschichte der existierenden ‚Väterbilder‘ skizziert und dargelegt, dass es nur eine Person auf der Welt gibt, die einem Mann beibringen kann, wie gutes Vatersein geht: … das eigene Kind.

Zuvor hatte Norbert Kamp, Leiter der Bibliotheken in Düsseldorf, in seinem Grußwort auf die Aktualität und gesellschaftliche Bedeutung des ‚Väterthemas‘ hingewiesen und Martin Moog etwas zur Idee und Entstehungsgeschichte der Fotografien erzählt. Der Ort der Ausstellung, der ‚Freiraum‘ befindet sich im Eingangsbereich der Zentralbibliothek gegenüber der Düsseldorfer Hauptbahnhofs. Pro Monat hat die Bücherei etwa 100.000 Besucher.

Zum Abschluss der Ausstellung gab es am 12. Juni eine Finissage mit Fabian Soethof. „Väter können das auch!“, der Titel des Buchs von Fabian Soethof ist eine klare Ansage. Es ist wirklich Zeit, Familie gleichberechtigt zu leben. Die Fragen und Zweifel, die in dem Zusammenhang auftauchen drehen sich eher um das Wollen und Dürfen. Das wurde auch bei dem Talk und im Gespräch mit den Zuhörenden deutlich

Väter und Mütter wollen raus aus den traditionellen Mustern, Erwartungen und Klischeefallen, das Vater- und Elternsein anders gestalten als die eigenen Eltern. Das ist eine große Chance, aber auch eine Herausforderung, die nicht nur aus unpassenden strukturellen Rahmenbedingungen besteht.

Fabian Soethof begleitet seine Leser:innen bei den anstrengenden und verunsichernden Prozessen, Gewohntes in Frage zu stellen und eigene Vorstellungen von Mann- und Vatersein auf den Prüfstand zu stellen. Gleichzeitig inspiriert und ermutigt er Väter und Mütter, miteinander neue Wege zu gehen.

Als die drei wichtigsten Punkte auf dem Weg zu mehr Gleichberechtigung benannte er:

  1. Privilegien, patriarchale Strukturen, Rollenbilder und Ungerechtigkeiten erkennen: Nur wer weiß, wie vergleichsweise gut er oder sie es hat, kann dafür sorgen, dass es anderen auch mal besser geht.
  2. Es gibt kein Wissens-, sondern ein Handlungsdefizit: Fast alles, was in meinem Buch steht, ist seit Jahren bekannt. Theoretisch steht Gleichberechtigung also nichts mehr im Wege – praktisch unter anderem das, was ich auf die erste Frage hin antwortete.
  3. Das Private ist politisch (und umgekehrt): Nur wer Gleichberechtigung selbstverständlich in der Familie und von dort hinaus vorlebt, kann zu einem Rollenwandel beitragen. Und nur, wer von Politik und Wirtschaft dabei hinreichend unterstützt wird, kann sein Privatleben ändern.

Da es während der Ausstellung schon Fragen danach gab: die Ausstellung kann ausgeliehen und an anderen Orten gezeigt werden. Nachfragen können Sie gerne an die LAG-Väterarbeit stellen, die Ihr Vorhaben in NRW gerne unterstützt.

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Gemeinsam getrennt erziehen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 18. April 2023

Partnerschaften und Ehen scheitern, dass ist heute nichts Ungewöhnliches. Die Verantwortung als Eltern für die gemeinsamen Kinder endet aber nicht mit einer Trennung bzw. einer Scheidung. Und obwohl 77% der Bevölkerung der Überzeugung ist, dass Erziehung und Betreuung von Kindern nach einer Trennung am besten durch beide Elternteile erfolgen sollten, zieht sich die Idee des Residenzmodells letztendlich durch alle Rechtsbereiche.
Unter dem Titel ‚Gemeinsam getrennt erziehen‘ hat der Beirat der Bundesregierung im Oktober 2021 ein Gutachten vorgelegt. Anfang Januar hat die Familienministerin die Kommission für den 10. Familienbericht berufen, diese wird sich mit dem Thema „Unterstützung allein- und getrennterziehender Eltern und ihrer Kinder – Bestandsaufnahme und Handlungsempfehlungen” beschäftigen, die vielfältigen Lebenslagen von Familien skizzieren und Empfehlungen für die Familienpolitik geben.
Für uns Anlass genug, in diesem Quartal auf die Lebenswirklichkeiten getrennt erziehender Väter zu schauen und die Rahmenbedingungen zu beleuchten, die sie und die Mütter der Kinder brauchen, damit gemeinsam getrennt erziehen gelingen kann.

Kinder machen Väter – Väterbilder im Wandel

Das Selbstverständnis von Vätern sowie die Zuschreibungen und Erwartungen an sie sind seit Jahrzehnten im Wandel. Väter wollen gute Väter sein, von Anfang an für ihre Kinder da sein, ihre Entwicklung aktiv begleiten, es besser machen als ihre eigenen, vielfach abwesenden Väter. Im Alltag fällt es ihnen, auch aufgrund von unpassenden Rahmenbedingungen, schwer, diese Vorstellungen zu leben.
Martin Moog, Fotograf aus Frankfurt, der seit knapp 20 Jahren als ‚Tagesvater‘ arbeitet, hat Väter mit ihren Kindern und Männer, die in verschiedenen Situationen für Kinder Verantwortung übernommen haben, porträtiert. Seine Fotografien zeichnen ein Bild davon, wie ‚engagierte Vaterschaft‘ aussehen kann und welche Zufriedenheit Männer und Kinder in dieser Zweisamkeit ausstrahlen.
Konfrontiert und ergänzt werden die Fotografien mit Wünschen von Vätern sowie Zahlen und Fakten zu den vielfältigen Lebenswirklichkeiten von Vätern in NRW.
Ausstellungseröffnung ist am Dienstag, 16. Mai, um 19 Uhr, in der Zentralbibliothek Düsseldorf, im KAP 1 mit Tillmann Prüfer, Autor des Buchs ‚Vatersein – Warum wir mehr denn je neue Väter brauchen‘ und der Zeit Kolumne ‚Prüfers Töchter‘. Er wird im Gespräch mit dem Vorsitzenden der LAG-Väterarbeit darlegen, warum Feminismus eine große Chance für Väter ist, auch ihr Schweigen zu brechen und aus dem aktuellen Buch lesen.

Die LAG Väterarbeit unterstützt Sie

… wenn Sie als Team, Verantwortliche in einer Einrichtung, Gleichstellungsbeauftragte oder Personalverantwortliche Fragen zu Vätern in bestimmten Lebenslagen oder auch im Allgemeinen haben, dann finden wir gerne mit Ihnen gemeinsam in einem Strategiegespräch passgenaue Antworten bzw. Lösungen.
Die Geschäftsstelle der LAG-Väterarbeit bietet auch Vorträge und Fortbildungen an, die Beschäftigten verschiedener Einrichtungen oder auch einzelnen Teams die Möglichkeit gibt, sich intensiv mit einem ‚Väterthema‘ auseinanderzusetzen und ihre Arbeit mit und die Angebote für Väter weiterzuentwickeln. Melden Sie sich einfach per Mail bei uns.

In meinem Enkelkind kann ich mein eigenes Kind wieder erkennen

Lautete eine These von Jürgen Haas, Referent beim Institut Kirche und Gesellschaft in Villigst, der beim Werkstattgespräch der LAG Väterarbeit am 16. März Gedanken zur Rolle von Großvätern referierte.
Einen kurzen Bericht über die Veranstaltung und einen Link zu der Videoaufzeichnung des Vortrags finden Sie hier.

Junge Väter in prekären Lebenslagen ansprechen und erreichen

Am 9. Mai 2023 findet im Rahmen des von der Aktion Mensch geförderten Verbundprojekts ‚jugendliche Väter im Blick‘ in Osnabrück eine Fachtagung statt. Impulsgeberinnen sind Prof*in Anna Tarrant von der Universität in Lincoln/ GB die über ihre Erfahrungen in den Projekten Following Young Fathers & Following Young Fathers Further berichtet und Dr*in Kim Bräuer von der TH in Braunschweig, die aktuelle Ergebnisse ihrer Forschung zu Vätern in Deutschland präsentiert.
Im Praxisteil der Tagung geht es um die Ansprache und Erreichbarkeit der jungen Väter (nicht nur) im Rahmen der Frühen Hilfen.
Hier finden Sie das Programm und eine Anmeldemöglichkeit zu der Fachtagung.

Möglichkeiten der Wahrnehmung väterlicher Verantwortung nach Trennung und Scheidung

Bei diesem Online-Werkstattgespräch wird Marc Schulte vom Papaladen in Berlin über die Erfahrungen mit dem von ihm und Eberhard Schäfer entwickelten Ratgebers ‚Stark und verantwortlich – für Väter nach Trennungen‘ und dem damit verbundenen Gruppenprogramm berichten.
Außerdem geht es um die Ergebnisse der Fachveranstaltung zum Thema ‚Gemeinsam Getrennt Erziehen‘, am 2. September 2022, bei der Marc Serafin, Leiter des Jugendamts in Sankt Augustin einen Impuls zum Thema ‚Familienleben und Rollenleitbilder vor und nach elterlichen Trennungen‘ gehalten hat und bei der in vier Workshops zu Angeboten für Väter und Familien in Trennungssituationen gearbeitet wurde. Hier können Sie sich zu dem Werkstattgespräch anmelden:

https://www.surveymonkey.de/r/LAG20230517

Ausblick

Nach den Sommerferien werden wir uns nach dem VäterSummit am 26. August in Essen insbesondere damit beschäftigen, wie Väter ermutigt werden können, ihr Vatersein so zu leben, wie sie es sich vorstellen und wünschen. Im Mittelpunkt werden die von den Vätern entwickelten Gedanken und Ideen stehen.

Termine

16. Mai, 19 Uhr, Ausstellungseröffnung ‚Väterbilder‘ mit Tillmann Prüfer im KAP 1 in Düsseldorf
17. Mai, 15:30 bis 17 Uhr, Online-Werkstattgespräch ‚ Möglichkeiten der Wahrnehmung väterlicher Verantwortung nach Trennung und Scheidung ‘ mit Marc Schulte
23. Mai, 15:30 bis 17 Uhr, Online Member Meeting der LAG-Väterarbeit
12. Juni, 19 Uhr, Finissage mit Lesung von Fabian Soethof, Autor von ‚Väter können das auch!‘, KAP 1
26. August 2023, VäterSummit in Essen mit einer Keynote von Teresa Bücker

Alle Beiträge und weitere Terminhinweise finden Sie auf der Webseite www.lag-vaeterarbeit.nrw

Quelle

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