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Archiv für die 'Rolllenbilder' Kategorie

Der Einfluss von Vätern auf die Entwicklung ihrer Kinder

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. Februar 2024

Kinder, die in ihrer Kindheit und Jugend aktive und engagierte Väter haben, profitieren in ihrem weiteren Leben davon. Das Fatherhood Project, ein gemeinnütziges Väterprogramm in den Vereinigten Staaten, das die Gesundheit und das Wohlergehen von Kindern und Familien verbessern will, hat die Auswirkungen des väterlichen Engagements in den verschiedenen Entwicklungsphasen der Kindheit untersucht.

Das sind die10 wichtigsten Fakten, die im Rahmen der Forschungsarbeiten über väterliches Engagement zusammengetragen wurden:

  1. Väter und Kleinkinder können eine ebenso enge Bindung eingehen wie Mütter und Kleinkinder. Wenn beide Elternteile mit dem Kind zu tun haben, sind Säuglinge von Anfang an an beide Elternteile gebunden.
  2. Die Einbindung des Vaters hat positive Auswirkungen auf die Gesundheit des Kindes, wie z. B. einer besseren Gewichtszunahme bei Frühgeborenen und einer höheren Stillrate.
  3. Die Einbeziehung des Vaters durch eine autoritative Erziehung (liebevoll und mit klaren Grenzen und Erwartungen) führt zu besseren emotionalen, akademischen, sozialen und verhaltensbezogenen Ergebnissen bei den Kindern.
  4. Kinder, die eine enge Beziehung zu ihrem Vater haben, gehen mit doppelt so hoher Wahrscheinlichkeit aufs College oder finden nach der Highschool einen festen Arbeitsplatz, haben eine um 75 % geringere Wahrscheinlichkeit einer Teenagergeburt, eine um 80 % geringere Wahrscheinlichkeit, ins Gefängnis zu kommen, und eine um die Hälfte geringere Wahrscheinlichkeit, an Depressionssymptomen zu leiden, als Kinder, die dies nicht haben.
  5. Väter spielen eine entscheidende Rolle in der kindlichen Entwicklung. Die Abwesenheit des Vaters wirkt sich negativ auf die Entwicklung vom frühen Säuglingsalter über die Kindheit bis ins Erwachsenenalter aus. Der psychologische Schaden, der durch die Abwesenheit des Vaters in der Kindheit entsteht, bleibt ein Leben lang bestehen.
  6. Die Qualität der Vater-Kind-Beziehung ist wichtiger als die Anzahl der gemeinsam verbrachten Stunden. Auch getrennt erziehende Väter können sich positiv auf das soziale und emotionale Wohlbefinden der Kinder sowie auf die schulischen Leistungen und die Verhaltensanpassung auswirken.
  7. Ein hohes Maß an väterlichem Engagement ist mit einem höheren Maß an Kontaktfreudigkeit, Selbstvertrauen und Selbstbeherrschung der Kinder verbunden. Bei Kindern mit engagierten Vätern ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass sie sich in der Schule auffallen oder in der Pubertät riskante Verhaltensweisen an den Tag legen.
  8. Die schulischen Leistungen von Kindern mit engagierten Vätern sind deutlich besser und die Wahrscheinlichkeit, eine Klasse zu wiederholen, ist um 33 % geringer als bei Kindern ohne engagierte Väter.
  9. Väterliches Engagement reduziert die Häufigkeit von Verhaltensproblemen bei Jungen und verringert gleichzeitig die Kriminalität und die wirtschaftliche Benachteiligung in einkommensschwachen Familien.
  10. Das Engagement von Vätern verringert psychologische Probleme und die Depressionsrate bei jungen Frauen.

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Warum der Vater ins Abseits gerät

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. Januar 2024

Eine Kindes­wohl­ge­fähr­dung fest­zu­stellen, ist für die abklä­renden Sozi­al­ar­bei­tenden anspruchs­voll. Selina Stein­mann hat in ihrer Abschluss­ar­beit für den Master in Sozialer Arbeit Abklä­rungs­be­richte analy­siert und fest­ge­stellt, dass oft nicht das Kind im Fokus steht, sondern in erster Linie die Mutter. Ein Grund dafür sind die Rollen­bilder in den Köpfen der Abklä­renden.

«Trotz zehn Jahren KESB sind Kindes­wohl­abklärungen bis heute unein­heit­lich und wenig trans­pa­rent», sagt Selina Stein­mann. Sie arbeitet als Sozi­al­ar­bei­terin und führt Mandate im Kindes­schutz. 2022 hat sie das Master-Studium in Sozialer Arbeit an der Hoch­schule Luzern abge­schlossen. In ihrer Master-Arbeit unter­suchte sie Abklärungs­be­richte zu Kindes­wohlgefährdungen und ging dabei der Frage nach, welches impli­zite Wissen in den Entschei­dungs­pro­zessen erkennbar ist.

Unre­flek­tierte Rollen­bilder entscheiden mit

Bis heute fehlten verbind­liche Qualitätsstan­dards für Abklärungs­pro­zesse, bedauert die junge Aargauerin. Die von ihr analy­sierten Texte der Abklärenden seien alltags­sprach­lich gehalten und es scheine wenig sozi­al­ar­bei­te­ri­sches Fach­wissen durch. Sie konnte heraus­ar­beiten, dass die Entschei­dungs­pro­zesse vor dem Hinter­grund eigener Rollen­bilder, beson­ders jenem der fami­lia­ri­sierten Kind­heit, abge­han­delt werden. «Im Modell der modernen Familie ist nicht mehr vorge­sehen, dass das Kind mehrere Sorge­per­sonen hat.

Die Erzie­hung und Betreuung – und damit das Sicher­stellen des Kindes­wohls – wird vor allem der Mutter zuge­spro­chen», erläutert Stein­mann. «Der Vater wird oft erst als Sorge­person in Betracht gezogen, wenn die Mutter ausfällt.» Erst wenn die Abklärenden die Mutter als nicht mehr erzie­hungsfähig ansähen, nähmen sie den Vater und das erwei­terte soziale Unterstützungs­system (Groß­el­tern, frei­wil­lige Ange­bote der frühkind­li­chen Bildung, Betreuung und Erzie­hung wie Kitas usw.) in den Fokus. Das Ziel von Maß­nahmen sei stets, die Mutter so zu unterstützen, dass sie in ihrer Rolle hand­lungsfähig bleibe.

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Wirtschaftlich eigenständig leben – Was brauchen Väter und Mütter?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. Januar 2024

Auf eigenen Füßen stehen, selbstbestimmt leben, für das Alter vorsorgen – das ist manchmal schwerer als gedacht. Denn wer Kinder hat oder Angehörige pflegt, bringt viel Zeit für Fürsorge und Haushalt auf. Zeit, die etwa im Beruf fehlt. Das hat langfristige Auswirkungen auf das Einkommen, den Aufbau von Vermögen oder die Rente.

Das Bundesfamilienministerium und das Center for Responsible Research and Innovation (CeRRI) laden Sie herzlich zu einem Austausch über Ihre Erfahrungen mit der eigenen wirtschaftlichen Eigenständigkeit ein.

In insgesamt fünf Lebenszeit-Labor wollen wir mit Ihnen erarbeiten, was Frauen und Männer brauchen, um wirtschaftlich eigenständig zu leben. Melden Sie sich jetzt für die Teilnahme in Windeck am 19. Januar 2024 an!

Sie brauchen keine Vorkenntnisse oder spezielles Wissen – Wir möchten uns mit Ihnen über Ihre alltäglichen Erfahrungen, Wünsche und Ideen austauschen!

Die Lebenszeit-Labore sind für alle! Egal welches Geschlecht, Alter, sexuelle Orientierung, ob mit oder ohne Kinder, ob im Beruf, in Elternzeit oder Rente, ob in Beziehung oder allein – wir interessieren uns für Ihre Perspektiven und Erfahrungen.

Sie erhalten eine Aufwandentschädigung inklusive Reisekostenerstattung von 100 €. Ihre Kinder können Sie gerne mitbringen, wir stellen vor Ort kostenlose Kinderbetreuung bereit.

Datum: Freitag, 19. Januar 2024

Uhrzeit: 13:00-17:00 Uhr

Ort: Windeck-Schladern (NRW), voraussichtlich im kabelmetal

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.

Melden Sie sich hier an.

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Auswertung der Kurzumfrage zu Väternetzwerken

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. Januar 2024

In unserer Kurzumfrage im 4. Quartal des vergangenen Jahres haben wir nach Bekanntheit, Sinn, Nutzen und Wirkung von Väternetzwerken gefragt.

Die erst Frage zielte auf den Bekanntheitsgrad von Netzwerken für Väter.

Gut 90 % der Antwortenden bejahten diese Frage. Die Antworten der Nachfrage „wenn ja, welche?“ ergeben eine fast vollständige Aufzählung der größeren Väternetzwerke in NRW aber auch darüber hinaus:

Väter in Köln e.V., Vaterwelten, Conpadres (Vaeter-ggmbh.de), Vätertreff Väteraufbruch, einfach Vater, LAG Väterarbeit NRW, ManyDads, DRK Familientreff, Die Netzwerke im Kontext der Familienbildungsseminare und Angebote der Vater-Kind-Agentur des Institut für Kirche und Gesellschaft, interkultureller Vätertreff Essen- Katernberg, offener Vater-Kind-Treff in der Villa Rü in Essen Rüttenscheid, esperanza Väterberatung im Erzbistum Köln mit inzwischen 11 Väterberatern in der Schwangerschaftsberatung, Väter u Männerarbeit des SKM Bundesverbandes, Arbeitsstelle Männerseelsorge der dt. Diözesen, Bundesforum Männer, Väterexpertennetz VEND e.V., Männer.ch, DMÖ – Österreich

Die 2. Frage lautete: An welchen Orten sind Ihrer Auffassung nach Väternetzwerke sinnvoll?

Knapp 80 % der Antwortenden halten mit den Betrieben/ Unternehmen den Ort, an dem sich Väter tagsüber ‚aufhalten‘ als sinnvoll für die Schaffung von Väternetzwerken. An zweiter Stelle werden Kindertagesstätten, an dritter mögliche Angebote der Familienbildung genannt.

Ergänzend werden Stadtteilzentren, Nachbarschaft; Lokal- Landes- und Bundespolitik, große Institutionen, Gewerkschaften, Gremien der Arbeit- und Dienstgeber*innen, Landschaftsverbände, Beratungsstellen, Sportvereine und Schulen angeführt

Bei der dritten Frage nach dem Nutzen von Väternetzwerken haben wir vier Antwortmöglichkeiten vorgegeben. Der größte Nutzen wird von über 95 % der Antwortenden im Austausches mit anderen Vätern gesehen, gefolgt von der Möglichkeit, von der Erfahrungen anderer Väter zu profitieren, das Rad also nicht selber noch einmal erfinden zu müssen.

Weiterer Nutzen wird insbesondere in der Stärkung des friedlichen Zusammenhalts der Gesellschaft, durch die Begegnung von Männern in einem Setting der Gleichstellung gesehen. Aber auch darin, gemeinsame Erlebnisse zu organisieren: Väter-Kinder-Tage, Wochenenden und Zeltlager. In der gegenseitigen Unterstützung. Auch auf der Großväter – Väter Linie nutzt ein Austausch und aktive Unterstützung gerade auch in der Care-Arbeit.

Väter können darüber hinaus durch Netzwerke ihr Vatersein und ihre Lebenskontexte sichtbarer machen und in der Gesellschaft auf die Bedeutung von Vaterschaft hinweisen.

Die vierte Frage zielte auf die Wirkung von Väternetzwerken auf die Väter und die Ausgestaltung ihrer Vaterschaft.

Der bedeutendste Effekt wird in der gegenseitigen Ermutigung, Vaterschaft auch zu leben gesehen. An zweiter Stelle wird die positive Wirkung von Väternetzwerken auf eine partnerschaftliche Aufgabenteilung genannt, gefolgt davon, dass Väter dort auch Vorbilder, Rolemodels finden können.

In den ergänzenden Antworten wurde unter anderem angeführt, dass Väternetzwerke der Vereinzelung der Familien etwas entgegensetzen und die ‚toxischen Nebenwirkungen der kleinbürgerlichen Ehe‘ entschärfen können. Väter können es als Entlastung erleben, wenn Sie wahrnehmen, dass auch andere Väter Probleme mit der Vereinbarkeit haben. Außerdem  bekommen sie auf diesem Weg viele Informationen über das ‚Familienfeld‘, die ihnen eine argumentative Auseinandersetzung auf Augenhöhe mit ihren Arbeitgebenden und in der eigenen Partnerschaft ermöglicht. Und auch ganz wichtig, die Sichtbarkeit der Vaterschaft im Lebensalltag und somit in der Gesellschaft.

Mit der fünften und letzten Frage haben wir den Familienstatus erkundet.

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Vaterwelten – ein Ort zum Ankommen, Verstehen und dem Austausch für Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 22. Dezember 2023

‚Wir sind der Zunder, der das digitale Lagerfeuer entfacht‘ Die Mission der drei Gründer Heiner Fischer, Martin Noack und Gunter Beetz ist es, Väter auf ihrem Weg zur aktiven Vaterschaft zu unterstützen und dabei zu beraten, ihre Balance zwischen Beruf und Familie zu finden.
Sie engagieren sich leidenschaftlich dafür, Männer in ihrer Vaterrolle zu stärken, damit ihre Partnerinnen ebenfalls ihre berufliche Entwicklung verfolgen können. Vaterwelten ist ein Ort für Vernetzung, Austausch, Wachstum und so viel mehr.

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Welche Angebote sie in den letzten beiden Jahren dazu entwickelt haben, welche Rolle Familienbildung und -beratung dabei spielt und wie auch die Mitglieder und Partner der LAG-Väterarbeit von dem Angebot profitieren können, haben Heiner und Gunter am 6. Dezember im letzten Werkstattgespräch dieses Jahres präsentiert.

Im ersten Teil ihres Beitrags skizzierten die beiden die strukturellen Herausforderungen vor denen Väter und Mütter stehen, die es anders machen wollen:

Die alte Vaterrolle aus den neunzehnhundertfünfziger Jahren steckt ja noch in den Köpfen. Die Rolle der Mütter als primäre Bezugspersonen war gesetzt, obwohl diese nach dem Krieg den Wiederaufbau mit vorangetrieben haben. Als die Männer aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt sind die Frauen zurück an den Herd gedrängt worden. Den Vätern wurden die Kompetenzen, eine Beziehung, eine Bindung zu den Kindern aufzubauen abgesprochen und die Rolle des Ernährers, der für die wirtschaftliche Absicherung der Familie zuständig ist, zugeschrieben.

Für Gunter Beetz ist das ein wichtigen Punkt: “Ich erlebe das immer wieder. In den Geburtsvorbereitungskursen sind alle Väter hochmotiviert, das Ganze umzusetzen, dann kommt das stressige erste Jahr, ich nenne das immer ‚den Autopiloten‘, in den Familien dann manchmal reinrutschen. Und dieser Autopilot ist halt nicht so programmiert, wie man das gerne hätte, sondern der läuft noch mit einem ganz alten Betriebssystem und das ist so mehr oder weniger immer noch so wie vor 50 Jahren.“

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Das Zugriffsrecht bei der Erziehung liegt bei der Mutter. Das sind die gesellschaftlichen Erwartungen, die wir haben und die von allen anerkannt werden, sei es in der Familienbildung oder wenn Frauen Karriere machen und Mutter werden, dann kehren sie in der Regel in Teilzeit zurück, weil dann ist die Erwartungshaltung, die Mutter kümmert sich um das Kind. Das drückt sich auch in der Sprache aus: es heißt bemuttern. Wir bemuttern unsere Kinder.

‚Bevatern‘ gibt es leider noch nicht das Wort, obwohl wir uns das ja vielleicht alle wünschen. Das muss halt erst erarbeitet werden, kultiviert und errungen werden. Und es hängt auch noch von dieser Kultur ab, wie und wann man als Mann (sozialer) Vater sein darf.

Vor diesem Hintergrund ist Vaterwelten entstanden. Vaterwelten ist in erster Linie eine Community Plattform, auf der Väter, Unternehmen und die Angebote der Familienbildung zusammenkommen. Wandel entsteht so nicht nur für die Väter, Familien oder Unternehmen, sondern soll für die ganze Gesellschaft angestoßen werden.

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Der Beitrag, den Vaterwelten für diesen gesellschaftlichen Wandel leisten möchte, basiert auf drei Säulen. Der Haltung, einer gemeinsamen Sprache und einem sicheren Raum. Dazu führte Heiner Fischer unter anderem aus: „Es reicht nicht mehr aus, nur Workshops zu machen oder Vorträge zu halten. Wir müssen strukturell etwas verändern für echte Gleichberechtigung, für Vereinbarkeit müssen wir Väter in ihren Kompetenzen in den Familien stärken und da. Vaterwelten an. Mit Vaterwelten haben wir eine Möglichkeit geschaffen, die Bedürfnisse oder die Wünsche der Väter da abzuholen, wo sie auch entstehen, also direkt bei den Vätern selbst.“ Und weiter: „Vaterwelten ist eine Community Plattform und die Community schaffen wir, indem wir digitale Lagerfeuer anbieten. Digitale Lagerfeuer sind Video-Meetings in geschützten Räumen, wo nur Väter teilnehmen.“

Bei dem Angebot, das Vaterwelten Familienbildungsstätten macht, gibt auf Wunsch eine Landing Page, das ist eine Seite, wo Interessierte sich Informationen und Kontaktdaten ansehen können. Dort können auch die Angebote für Väter sichtbar und Termine buchbar gemacht werden.

Gerade arbeiten die drei auch daran, die Plattform als App herauszubringen, so dass ein Vater, der mit seinem Baby über der Wöchnerin Station geht, vielleicht an einem Plakat mit einem QR Code vorbeikommt, sein Handy zücken kann und mit Hilfe des QR Codes direkt in der Vaterwelten Community seiner Stadt landet.

Wenn Sie mehr über Vaterwelten erfahren und den Link zur Aufzeichnung der Präsentation erhalten möchten, klicken Sie bitte hier.

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Arbeitsteilung in Partnerschaften

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. Dezember 2023

Wie teilen Paare die Haushaltstätigkeiten auf? Welche Vorstellungen haben Jugendliche? Und weshalb kann man auch mit einer als ungerecht empfundenen Aufteilung zufrieden sein? Dazu wurden in einer Online-Erhebung 1.577 Personen zwischen 16 und 88 Jahren befragt. Zwar repliziert die Studie des Österreicher Instituts für Familienforschung das bekannte Bild weiblicher Mehrarbeit, erkennt aber auch Generationenunterschiede. Nicht zuletzt spielen Gefühle eine Rolle: Personen, die mehr emotionale Zuwendung in ihrer Partnerschaft erhalten, berichten über eine größere Zufriedenheit mit der Arbeitsteilung.

Das in der Studie verwendete Modell zur Simulation von Zufriedenheit mit der Arbeitsteilung identifiziert drei Wirkdimensionen, welche die Zufriedenheit beeinflussen:

  1. die praktizierte Arbeitsaufteilung im Haushalt,
  2. das Austauschverhältnis emotionaler Zuwendung und
  3. der realisierte Gerechtigkeitsanspruch.

Darin zeigt sich, dass eine ausgeglichene Arbeitsaufteilung bei Routinetätigkeiten im Haushalt die Zufriedenheit beider Geschlechter stark positiv beeinflusst. Doch „halbe/halbe” im Haushalt ist nicht allein ausschlaggebend. Der realisierte Gerechtigkeitsanspruch der Arbeitsaufteilung hat wesentlichen Einfluss auf die Zufriedenheit. Selbst wenn die Arbeit im Haushalt ungleich verteilt ist, ist ein Großteil der Männer, aber auch der Frauen, mit ihrer Aufteilung zufrieden, sofern sie keinen besonderen Wert auf eine gerechte Aufteilung legen.

Nicht zuletzt spielen auch immaterielle Gefallens Leistungen eine Rolle: Personen, die mehr emotionale Zuwendung vom Partner/von der Partnerin erhalten, berichten eine größere Zufriedenheit mit der Arbeitsteilung. Das gilt für Frauen mehr als für Männer. Im Sinne der emotionssoziologischen Austauschtheorie ist das kein neues Ergebnis, es unterstreicht aber, wie komplex und auch fragil die Zufriedenheit dort ist, wo soziale Beziehungen in Liebe begründet sind.

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»Wege und Möglichkeiten erkunden, wie Vaterschaft auch unter widrigen Umständen gelingen kann.«

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. Dezember 2023

Der MännerWege Fragebogen – beantwortet von Hans-Georg Nelles

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Fotos: Ahmed Akacha, pexels.com

Was war oder ist dein persönlich-biografischer Zugang zur Väterthematik? Was dein politisch-thematischer Zugang?
Ich habe drei Zugänge zur »Väterthematik«. Der erste sind meine persönlichen Erfahrungen und Auseinandersetzung mit meinem Vater und meinem Großvater mütterlicherseits und der Entschluss, zumindest zu versuchen, es »besser« zu machen. Der zweite Zugang war dann meine eigene Vaterschaft. Ich wollte auf jeden Fall Vater werden; da es unerwartet schnell »geklappt« hat, bin ich dann mit 27 Jahren, mitten im Studium, zum ersten Mal Vater geworden. Der dritte Zugang war dann eine interne Stellenausschreibung meines damaligen Arbeitgebers, es wurde ein Mann für das Projekt »situationsgerechte und passgenaue Qualifizierung für Mütter und Väter im Erziehungsurlaub« gesucht. Ich habe die Stelle bekommen und konnte die »Mütterzentrierung« dieses Themas Stück für Stück irritieren und bin heute einer der »Dienstältesten« in diesem Feld.

Was waren damals und sind heute deine zentralen Themen in der Beschäftigung mit Vätern?
1997 und in den Jahren unmittelbar danach ging es zunächst darum, in Unternehmen und Gesellschaft Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Väter mehr wollen als Ernährer zu sein. Während die erste Männer-Studie von Helge Pross aus dem Jahr 1978 noch belegte, dass alles in traditioneller Butter ist, machte die sieben Jahre später durchgeführte Brigitte-Studie »Der Mann« schon deutlich, dass sich zumindest ein Teil der Männer und Väter auf den Weg gemacht hatte. Davon zeugt auch »Das Väterbuch« aus dem Jahr 1982. Aber trotz dieses, auch durch die Einführung des Erziehungsurlaubs im Jahr 1979 beflügelten ersten Aufbruchs der Väter hat es noch weitere 20 Jahre gedauert, bis die Diskussion im Mainstream angekommen ist. Ich habe aber den Eindruck, dass – ähnlich wie in einer KiTa, in der jedes Jahr die gleichen Themen neu diskutiert werden – auch das Bewusstsein und vor allem die Haltungen zur Bedeutung von Vätern und Vaterschaft nur langsam durchsickert und immer wieder neu begründet werden muss.

Wie hat sich dein Engagement für Väter entwickelt, ggf. verändert?
Mein Engagement in diesem Themenfeld hat sich im Laufe der Zeit von der unmittelbaren Arbeit mit Vätern in den verschiedensten Zusammenhängen hin zu einer »Lobby- und Beratungsarbeit« für Väterthemen entwickelt. Als Referent in der Geschäftsstelle der LAG Väterarbeit NRW und in der Koordination des Verbundprojekts »Jugendliche Väter im Blick« stehen außerdem Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung im Vordergrund.

Das für dich nachhaltigste gesellschaftliche/historische Ereignis – auch im Kontext deiner Arbeit?
Das nachhaltigste Ereignis war die Ankündigung von Renate Schmidt im Herbst 2004, in der nächsten Legislatur einen »Vätermonat« nach schwedischem Vorbild einführen zu wollen. Nach der NRW-Wahl 2005 kam alles anders, und nach einer vorgezogenen Bundestagswahl brachte Ursula von der Leyen als neue Familienministerin zwei Partnermonate ins Spiel und die gesellschaftliche Diskussion in Sachen Väter entwickelts eine bis dahin ungeahnte Dynamik, die uns »Väterarbeitern« einen kräftigen Rückenwind und nach der Einführung des Elterngeldes zum 1. Januar 2007 auch eine große mediale Aufmerksamkeit bescherte.

Eine wichtige persönliche Erfahrung im Zusammenhang mit deinen privaten und/oder beruflichen Beziehungen?
Männer können ja angeblich nicht reden, erst recht nicht über ihre Gefühle, so die landläufige Zuschreibung. Im Rahmen meines ersten Väterprojektes habe ich in verschiedenen NRW-Unternehmen Väterrunden organisiert. Väter aus diversen Branchen kamen in einer verlängerten Mittagspause zusammen und haben über Herausforderungen ihrer Vaterschaft gesprochen. Am Ende der 90 Minuten, die wie im Fluge vergingen, waren alle jedes Mal erstaunt, dass Mann – obwohl sich alle vorher nicht kannten und es nichts (Alkoholisches) zu trinken gab – so intensiv ins Gespräch gekommen ist und auch über Sorgen, Nöte und Schwächen geredet hat.

Drei Eigenschaften, die dich in deiner Arbeit oder Beziehungen zu anderen ausmachen?
Ausdauer, Optimismus und Kooperationsbereitschaft.

Was ist für dich »Erfolg« in deiner Auseinandersetzung mit Väterthemen? Hast du Beispiele?
Wenn ein Vater – auch gegen eigene Zweifel und/oder Widerstände aus dem familiären oder betrieblichen Umfeld – sich die (Eltern)Zeit nimmt, die er haben möchte, und gestärkt durch die eigenen Erfahrungen auch andere (werdende) Väter in seinem Umfeld dazu inspiriert und ermutigt.

Was gibt dir persönlich Sinn und Erfüllung in deinen beruflichen und privaten Beziehungen?
Dass ich eigene Erfahrungen und Erkenntnisse weitergeben kann und durch die Arbeit mit den Vätern permanent dazulerne und auch selber in Frage gestellt werde. Das gilt insbesondere auch in der Beziehung zu meinen Kindern und den Enkel*innen.

Was ist dir (mit) gelungen, worauf bist du (zusammen mit anderen) vielleicht auch stolz?
Da fallen mir zuerst die drei thematischen Netzwerke ein, die ich mit engagierten Kollegen gegründet habe: 2005 das Väter-Experten-Netz VEND-eV. Gemeinsam mit Eberhard Schäfer und Martin Rosowski haben wir dann 2007 angefangen, Partner und potenzielle Mitglieder für ein Bundesforum Männer zusammenzubringen; im November 2010 gab es dann die offizielle Gründung. Das dritte Netzwerk ist die schon genannte LAG Väterarbeit NRW, die wir gemeinsam mit 22 Organisationen nach zwei Jahren Vorarbeit im Januar 2016 gründeten.

Mit welchen Institutionen und Personen warst du gerne beruflich oder privat verbunden oder bist es noch?
Außer den bereits genannten Netzwerken und Personen ist für meine Arbeit mit Vätern Harald Seehausen aus Frankfurt besonders wichtig, er beschäftigt sich seit den 1980er Jahren mit Väterarbeit und mit dem Aktionsforum Männer und Leben haben wir im Zeitraum 2005 bis 2016 sechs Impulstagungen in Frankfurt organisiert. Ein weiterer Kollege, den ich über die Arbeit in der Fachgruppe Väter des Bundesforum Männer kennen und schätzen gelernt habe, ist Holger Strenz aus Dresden. Er hat mir Zugänge zu den Anliegen und Sichtweisen von Vätern in den »neuen« Bundesländern eröffnet.

Was hat die Männer/* ausgemacht, mit denen du gerne zusammengearbeitet oder Zeit verbracht hast?
Diese Kollegen hatten ebenfalls Interesse daran, Anliegen von Vätern voranzubringen, Väter zu ermutigen und sie bei ihrem Vatersein zu unterstützen – und weniger daran, sich damit selbst zu profilieren und in den Vordergrund zu stellen.

Hast du eine Lebensphilosophie, ggf. ein Lebensmotto?
Es ist immer besser, mehr als zwei Möglichkeiten zu haben.

Wo liegen für dich die hartnäckigsten Widerstände gegen dein Verständnis vom Umgang mit Väterthemen?
Die größten Widerstände sehe ich für mich in einer nach wie vor »mütterzentrierten« Familienpolitik, die die Bedeutung von Vätern für die Entwicklung von Kindern nicht sieht oder sogar leugnet. Dies fängt bei der Anerkennung der Vaterschaft an und hört bei der Erwerbsobliegenheit beim Unterhalt noch lange nicht auf.
Dieser «Mindset« erschwert es Vätern (und Müttern), gleichberechtigte und geschlechtergerechte Vaterschaft nicht nur zu wollen, sondern auch zu leben.

Was treibt dich – trotz manchmal widriger Umstände – weiter in deiner Arbeit an?
Mein (fast) unerschütterlicher Optimismus und die Erfolge, die ich im Rückblick auf über 25 Jahre doch beschreiben kann.

Welches Projekt würdest du gerne noch umsetzen, wenn du die Möglichkeiten dazu hättest? Und was möchtest du gegen Ende deines Lebens erreicht haben?
Mit meinen gut 66 Jahren bin ich ja schon in der »Verlängerung«, um die laufenden Projekte gemeinsam mit den Kollegen gut abzuschließen. Ich kann mir gut vorstellen, im Anschluss daran gemeinsam mit Vätern in und aus prekären Lebenslagen in einem Projekt Wege und Möglichkeiten zu erkunden, wie Vaterschaft auch unter widrigen Umständen gelingen kann. Und ja, zufrieden bin ich, wenn paritätische Elternzeiten als Katalysator für eine gleichmäßige Aufteilung von Mental Load und Financial Load wirken, Care und Erwerbsarbeit also geschlechtergerecht aufgeteilt sind bzw. aufgeteilt werden können.

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Was sich beim Elterngeld im kommenden Jahr (nicht) ändert

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. November 2023

Um die Sparauflagen im Etat des Familienministeriums zu erfüllen, hatte Lisa Paus vorgeschlagen, die Einkommensgrenze beim Elterngeld ab dem 1. Januar 2024 auf 150.000 € abzusenken. Beschlossen wurde nun, die Einkommensgrenze schrittweise zu senken: Bis Ende März 2024 soll sie beim aktuellen Niveau von 300.000 Euro an zu versteuerndem Einkommen bleiben. Dann bis Ende März 2025 soll ein abgesenktes Niveau von 200.000 Euro gelten. Erst ab April 2025 soll eine niedrigere Einkommensgrenze von 175.000 Euro gelten, also 15 Monate später und mit 175.000 statt nur 150.000 Euro wie ursprünglich geplant. Väter und Mütter sollen so mehr Zeit bekommen, sich auf die Änderung einzustellen.

Auch bei der Aufteilung der Elternzeit sind von 2024 an Änderungen geplant. Es bleibt zwar bei der maximalen Bezugsdauer von 14 Monaten. Diese soll aber nur noch beansprucht werden können, wenn die Eltern innerhalb des ersten Lebensjahres des Kindes maximal einen Monat parallel nehmen. Mindestens einer der Partnermonate muss allein genommen werden. Bei Mehrlingsgeburten soll diese Änderung nicht gelten.

„Durch die Einschränkung des Parallelbezugs von Elterngeld ermutigen wir Väter, sich mindestens einen Monat allein als Partner zu nehmen“, sagte der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Sönke Rix. „Dies wird sich auch nachhaltig auf die Aufgabenverteilung zwischen Paaren auswirken. Denn wo Väter schon früh die alleinige Verantwortung für Familie und Hausarbeit übernehmen, nehmen sie sich später auch mehr Zeit dafür und entlasten so die Mütter.“ Ähnlich äußert sich auch die Grünen-Familienpolitikerin Nina Stahr. Die Neuregelung erfülle nach Auffassung von Rix auch die im Koalitionsvertrag vereinbarte ‚Stärkung der gemeinsamen elterlichen Verantwortung‘.

Das dies von den betroffenen Männern und Vätern komplett anders gesehen wird, macht unter anderem die kürzlich veröffentlichte Studie des Bundesforums Männer deutlich. „Politik muss Männer auch in ihren eigenen gleichstellungsrelevanten Bedarfen ernst nehmen. Wer das nicht tut, verspielt ihre Zustimmung und erhöht das Risiko, sie an die Gegner von Gleichstellungspolitik zu verlieren“, kommentiert Dag Schölper, Geschäftsführer des Bundesforums Männer, die Studie.

Die im Koalitionsvertrag geplanten Maßnahmen einer geschlechtergerechten Familienpolitik bekommen von der Ampel ein ‚Rotsignal‘: die Vaterschaftsfreistellung aka Familienstartzeit, die zum 1. Januar 2024 kommen sollte, steckt immer noch in der ministeriellen Abstimmung und in Sachen Elterngeld gibt es außer Sparmaßnahmen keine Entwicklungsperspektiven.

Selbst der im 9. Familienbericht skizzierte Vorschlag, von den 14 Monaten Elternzeit jeweils 3 Monate dem Vater bzw. der Mutter zuzuordnen und 8 Monate der freien Verteilung zu überlassen (3-8-3 Modell) ist nicht aufgegriffen worden. Der Anreiz für eine partnerschaftliche Aufteilung dieses Modells besteht darin, dass es für die ersten 7 Monate jeweils 80 % des Nettogehalts geben soll, ab dem 8 Monat die Lohnersatzquote dann auf 50% absinken sollte. Der Höchstbetrag des Elterngeldes sollte auf 2.016 € festgelegt und Monate, die die Partner bzw. die Väter mindestens nehmen müssen auf zwei erhöht werden.

Das wäre ein bescheidener Schritt hin zum Ziel einer gerechten Aufteilung von Erwerbs- und Pflegtätigkeiten gewesen, im Hinblick auf die vielfach geäußerten Wünsche junger Väter und Mütter erscheint er aber als politisch mutlos und ermutigt Väter zu wenig, ihr Erwerbsverhalten nachhaltig zu verändern. Selbst das vom Familienministerium geförderte Bündnis Sorgearbeit fair teilen fordert eine 7-7 Regelung beim Elterngeld: 7 Monate für die Väter und 7 Monate für die Mütter.

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5 Väter-Fragen an Jürgen Haas

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. Oktober 2023

Jürgen Haas ist seit vielen Jahren als Koordinator der Väterkindagentur im Bereich der Evangelischen Kirche von Westfalen in der Familienbildung tätig. Ihm ist Vernetzungsarbeit und die Kooperation mit andern für die Belange von Vätern und Kindern sehr wichtig. Als Supervisor, Gestalttherapeut und wissenschaftlicher Referent hat er zahlreiche Zugänge zur Männer- und Väterarbeit und ist selbst leidenschaftlich gerne Vater und Großvater von zwei Töchtern und einem Enkelkind.

Ergänzen Sie bitte den Satz ‚Vater werden ist …‘

… eine wunderbare Herausforderung und ein nachhaltiges Erlebnis.

Welche Eigenschaften fallen ihnen beim Wort ‚Vater‘ ein?

liebevoll, zugewandt, emphatisch, beständig, verlässlich, verantwortungsvoll, Raum gebend, partnerschaftlich, kooperativ

Was sollte Mann beim Vater werden unbedingt beachten?

Nach meiner nun fast 30 jährigen Erfahrung ist es wichtig immer mit dem eigenen Kind empathisch und nachhaltig in Kontakt zu bleiben und dies auch in sogenannten schwierigen Zeiten. Für mich beginnt diese Nähe und die von Verantwortung und Liebe getragene Verbundenheit vor der Geburt und gilt ein Leben lang, durch alle Lebensabschnitte und -phasen meines Kindes, bzw. meiner Kinder. Dieser Kontakt setzt gemeinsame Zeit voraus, für die es wichtig ist zu kämpfen, um konsequent Zeiträume und Zeitfenster zu sichern. Ich finde es wichtig elterliche Verantwortung gemeinsam zu tragen und trotz der Diversität mit Blick auf Einstellungen und Ansichten gemeinsame Wege zu suchen. Diese Grundhaltung sollte ggf. auch über die Partnerschaft hinaus (Stichwort: Trennung) Gültigkeit haben.

Was würde Ihrer Meinung nach Vätern in Zukunft das Vater sein erleichtern?

Die Anerkennung von Care-Aufgaben als wichtigen gesellschaftlichen und nachhaltigen Beitrag und als elementare Voraussetzung für eine partnerschaftliche Aufteilung von Erziehungsverantwortung. In Konsequenz bedeutet dies für mich die Festschreibung und Umsetzung von politischen Maßnahmen und Rahmenbedingungen für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und zur finanziellen Absicherung von Familien.

An welches Erlebnis mit Ihrem Vater erinnern Sie sich am liebsten?

Mein Vater war Küchenmeister und hat leidenschaftlich gerne gekocht. An jedem Sonntag hatte ich die Gelegenheit ihm beim Kochen zuzuschauen und ihn dabei zu unterstützen. Es hat mich sehr beeindruckt, wie er mit Gewürzen „jonglieren“ und Geschmacksnuancen komponieren konnte. Das er mich daran teilhaben ließ und mir die Dinge liebevoll und mit viel Geduld erklärte, hat bei mir Spuren und wunderschöne Erinnerungsbilder hinterlassen, an denen ich gerne meine Kindern in Geschichten und Erzählungen teilhaben lasse.

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Braucht man tatsächlich einen Vater, um ein Kind zu großzuziehen?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. September 2023

Die Bedeutung von Vätern steht für Anna Machin außer Frage. Im Gespräch mit Chris Williamson erläuter sie ihre Forschungsergebnisse, aber auch die Kritik, die sie bekam, als sie das Buch ‚Papa werden‘ geschrieben hat.

Anna Machin ist Evolutionsanthropologin an der Universität Oxford, Forscherin über die Rolle der Vaterschaft im Laufe der Zeit und Autorin. Die moderne Welt hat Väter in vielerlei Hinsicht überflüssig gemacht. Der Versager-Vater ist in Sitcoms und Zeichentrickfilmen so präsent, dass es nicht verwunderlich ist, dass Männer das Gefühl haben, in der Kindererziehung keine Rolle zu spielen. Aber wie wichtig sind Väter für die Entwicklung von Jungen und Mädchen? Und was wissen wir nicht über ihren Einfluss?

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