Vater werden – was heißt das eigentlich, wie geht das, und
wer bringt mir das bei? Was muss ich wissen? Wie kann ich meine Partnerin
unterstützen? Und was für ein Vater möchte ich sein?
Geht es um Schwangerschaft und Geburtsvorbereitung, steht in
der Regel die Frau im Fokus. Dabei tun sich auch für Männer viele Fragen auf.
„37°Leben“ begleitet zwei junge Männer ins Abenteuer Vater werden,
erlebt mit ihnen die Zeit der Schwangerschaft bis zur Geburt.
Vor der Geburt nochmal ‚die Sau rauslassen‘
Daniel (28) wohnt zusammen mit seiner Frau Amelie (28) in
Würzburg. Die beiden sind frisch verheiratet und erwarten ihr erstes Kind.
Daniel arbeitet als Verkäufer in einem Motorradladen und fährt auch in seiner
Freizeit Motorrad. Ob er das Risiko noch eingehen wird, wenn ihr Baby da ist?
Vor der Geburt will er noch einmal auf der Rennstrecke
„die Sau rauslassen“ – so der Deal mit seiner Frau, die ihren Onkel
durch einen Motorradunfall verloren hat. Was Daniels neue Rolle als Vater
betrifft, ist er in Amelies Augen manchmal zu gelassen: Die Bücher zum Vater
werden, die sie ihm gekauft hat, hat er bisher nicht angerührt. Noch scheint
viel Zeit bis zur Geburt. Doch als bei Amelie Komplikationen auftreten, geht
plötzlich alles ganz schnell.
Geänderte Prioritäten
Julian (32) ist noch mitten im Studium, seine Freundin Gitta
(32) hat ihren Job gekündigt. Die beiden haben sich gerade einen Van gekauft
und wollen damit auf große Reise gehen, als sie plötzlich einen positiven
Schwangerschaftstest in den Händen halten. Ein Kind – das wollten sie
unbedingt, aber gerade jetzt? Für Julian bekommen mit einem Mal ganz andere
Dinge Priorität: Gelegenheitsjobs suchen, die Wohnung umgestalten, ein
Geburtshaus finden. Unterstützung bekommen sie von Freunden und Familie.
Wie ändert sich die Partnerschaft?
Julian setzt sich aktiv mit der Vaterrolle auseinander und möchte einen Väterkurs besuchen: Was für ein Vorbild will er sein? Was ändert sich für ihre Partnerschaft? Aus der großen gemeinsamen Reise mit dem Van sollen jetzt viele kleine Touren werden – gemeinsam wollen Julian und Gitta noch einmal den letzten Sommer ohne Kind genießen.
Der von Andreas Eickhorst und Christoph Liel editierte Sammelband
„Vater in den Frühen Hilfen“ greift die Zielgruppe der
Unterstützungsangebote für Eltern in der frühen Familienphase heraus, die in
der Praxis zunehmend an Bedeutung gewinnt, bislang aber zu wenig im Fokus
stand.
Aus Perspektive der Forschung betreten sie mit diesem Band
Neuland. Denn so intensiv die Frühen Hilfen für Familien während der
Schwangerschaft und der ersten Lebensjahre von Kindern auch ausgebaut wurden,
werden Väter in den einzelnen Konzeptionen und auch in den konkreten Angeboten in
der Regel noch nicht ausreichend berücksichtigt.
Vor diesem Hintergrund waren verschiedene Bemühungen am
Deutschen Jugendinstitut (DJI) in den Jahren 2015 bis 2020 darauf ausgerichtet,
Vätern dezidierte Aufmerksamkeit in der Forschung und Konzeptentwicklung zu
Angeboten der Frühen Kindheit zukommen zu lassen. Die Aktivitäten verfolgten im
Wesentlichen zwei Ziele:
Zum einen ging es darum zusammenzutragen, was an generellem
wissenschaftlichem Hintergrundwissen mit Relevanz für das Feld der Frühen
Hilfen sowie an (wenigen) vorhandenen konkreten Programmen und Praxisbeispielen
verfügbar ist, um dieses Wissen für die deutschsprachige Fachöffentlichkeit
aufzubereiten. Zum anderen war es wichtig, durch das Generieren und Erheben von
Daten sowie das Ableiten von Handlungsempfehlungen für die Praxis neue Impulse
im Feld der Frühen Kindheit zu setzen, die in der Folge von der Fachpraxis (und
gegebenenfalls wissenschaftlichen Akteuren) aufgegriffen, ausprobiert und
weiterentwickelt werden können.
Das vorliegende Buch bündelt die Ergebnisse dieser Bemühungen
und ist ein erster verbindender Aufschlag für Praktikerinnen und Praktiker und
ebenso für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, um einen Fachdiskurs rund
um das Thema der Ansprache von Vätern mit Frühen Hilfen anzuregen. Das damit intendierte
breite Zielpublikum des Buches bedingt eine heterogene Zusammenstellung von
Beitragen aus Wissenschaft und Fachpraxis.
Den Ausgangspunkt der Aktivitäten bildete eine Fachtagung
zum Thema „Vater in den Frühen Hilfen“ am Deutschen
Jugendinstitut in München im Jahr 2015, bei der Themen und Beiträge dieses
Buches mit Väter-Expertinnen und -Experten aus den Frühen Hilfen und
angrenzenden Arbeits- und Forschungsfeldern diskutiert wurden.
Immer mehr jungen Vätern ist es ein echtes Anliegen, sich
als Vater zu engagieren, für sein Kind da zu sein, seine Partnerin zu
unterstutzen, sich aber auch selbst zu einem wesentlichen Anteil über die
Vaterrolle bzw. die direkte Beziehung zu seinem (Klein-)Kind mit all den damit
verbundenen Verantwortlichkeiten zu definieren und diese Rolle entsprechend
wahrzunehmen.
Dieses gestiegene Potenzial bei den Vätern zu nutzen, das
systemisch betrachtet einen wesentlichen Beitrag zum Entwicklungsprozess der
Familie als Ganzes, aber auch ihrer einzelnen Mitglieder leisten kann, ist in
den letzten Jahren äauch ein Anliegen im Rahmen der Frühen Hilfen. Es wäre fahrlässig,
in den Fällen, in denen Väter eine grundlegende Bereitschaft sich einzubringen zeigen,
nicht dazu beizutragen, dass diese Bereitschaft auch in Taten umgesetzt wird.
Die Wahrscheinlichkeit, dass dies nicht nur den Kindern,
sondern auch den Müttern und nicht zuletzt auch dem Vater selbst zugutekommt,
ist hoch, zumal gerade in den ersten Lebensjahren der Kinder die involvierten
Familienmitglieder in aller Regel stark emotional verbunden und Familien als
kommunikative Einheiten zu verstehen sind.
Das zentrale Anliegen dieses Buches ist es, Anregungen zu
liefern, wie es besser gelingen kann, Frühe Hilfen auch vatergerecht, maßgeschneidert,
gut durchdacht und annehmbar zu gestalten, insbesondere „an
den Mann“, an die Väter zu bringen, diese „an Bord zu
holen“.
Der Sammelband ist im Beltz-Verlag erschienen, kostet in gedruckter Form 48 €, kann jedoch als pdf kostengfrei heruntergeladen werden.
Frau Jaque-Rodney, sie
arbeiten seit mehr als 30 Jahren als Familienhebamme und haben im Jahr 2000 das
Netzwerk der Familienhebammen in Deutschland mitbegründet. Was war Ihre
Motivation, diesen beruflichen Weg einzuschlagen?
Für mich war meine
Motivation wirklich, die Familie als System zu sehen, die Familie als Ganzes zu
sehen. Mann, Frau, Frau, Frau, Mann, Mann, egal welche Konstellationen das war.
Und hier reden wir von einer Mann-Frau-Konstellation. Das war für mich wichtig,
einfach das weiter zu verfolgen und das auch zu unterstützen, da ich schon
damals als Hebamme gemerkt habe, wie wenig Kontakt wir zu den Männern
eigentlich haben und wie schade das ist.
Und für mich, ich habe auch
Soziologie studiert und das ist etwas, was mich auch beflügelt hat als Hebamme,
viel, viel mehr mit den Männern, mit den Partnern in Kontakt zu kommen. Und
dann, als ich relativ früh in Deutschland war und mir diese Tätigkeit angeboten
wurde beziehungsweise die Qualifizierung erstmal, habe ich gedacht, das ist
genau das, was ich will. Dieses familiäre Feld, also wo sowohl Frau als auch
Mann als gleichwertige Ressource für das Kind angesehen werden und das will ich
unterstützen.
Aufgrund Ihrer Erfahrungen
waren Sie in den folgenden Jahren an der Ausarbeitung zahlreicher Curricula für
die Aus- und Fortbildung von Familienhebammen beteiligt. Welche zusätzlichen
Qualifikationen benötigen Hebammen, um als Familienhebammen tätig werden zu
können?
Auf jeden Fall braucht man
diese Qualifizierung, die vom Land angeboten wird, hier in Nordrhein-Westfalen umfasst
sie 400 Stunden. Das ist ein bisschen unterschiedlich, es gibt eine
Mindestqualifikation von 200 Stunden, aber die meisten Länder haben 400 Stunden
und diese Qualifikation beinhaltet unterschiedliche Lerneinheiten,
unterschiedliche Themen.
Da muss man über das
Systemische Bescheid wissen, da muss man auch über das Bild und überhaupt über
die Definition Familie wissen. Was bedeutet Familie, was ist eine Familie aus
dem Soziologischen, aber auch aus dem rein Statistischen? Was ist eine Familie,
wie bildet sich eine Familie ab? Das ist Thema oder eine Lerneinheit.
Was Familienhebammen auch brauchen
ist Kommunikation. Wie kann ich mit Eltern gut und wertfrei kommunizieren wo
möglich? Also sowohl die gewaltfreie Kommunikation als auch die motivierende
Gesprächsführung. Das sind Themen, die auch dann vorkommen und Themen wie die
Entwicklung des Kindes. Themen wie Kindeswohlgefährdung sind auch ganz wichtig,
aber auch Themen wie Lebenswelt, Familie, so was verstehe ich unter Lebenswelt
Familie?
Als Familienhebamme gehen
wir in unterschiedliche Lebenswelten und es kommt sie nicht einzuengen, weil
ich sie nicht kenne, sondern einfach zu verstehen, die Lebenswelt Familie ist
sehr divers und sehr vielfältig. Das sind so einige Themen,
Qualitätsmanagement, Dokumentation, das sind einige Lerneinheiten, die eine
Familienhebamme braucht, um umfassend Familien begleiten zu können.
Familienhebammen haben, noch mehr als Hebammen bei der
Geburtsvorbereitung und der Geburt das gesamte Familiensystem im Blick. Dabei
spielen Väter, ob sie anwesend sind oder nicht, eine wichtige Rolle. In welchem
Umfang wird diesem Thema bei der Aus- und Fortbildung von Familienhebammen
Rechnung getragen?
Ja, die spielt eine
wesentlich größere Rolle als bei der originären Hebammenausbildung. Es ist
gewachsen, am Anfang war das Thema Vater oder Väter vielleicht nicht so
präsent, aber in Nordrhein-Westfalen auf jeden Fall. Da ich die Qualifikation
auch durchführe, war das für mich von Anfang an ein sehr wichtiges Thema und es
spielt eine wichtige Rolle. Also es gibt unter der Lerneinheit Lebenswelt
Familie auch Einheiten, wo das Thema Väter, Vater, die Rolle des Vaters vorkommt.
Das könnte vielleicht eine größere Rolle spielen. Aber sie spielt auf jeden
Fall im Vergleich zu der originären Ausbildung, finde ich, eine sehr wichtige
Rolle, die man dann ausbauen muss.
Jeder Anbieter macht das
ein bisschen anders. Ich habe von Anfang an dabei auch Männer wie Herrn Vonnoh eingeladen,
um über das Thema zu sprechen. Jürgen Grah war auch lange Jahre in meinem
Qualifizierungskurs. Also für mich spielt es eine größere Rolle, nicht nur zum
Thema Vater, sondern zum Thema überhaupt Kind kriegen, schwanger sein.
Wenn eine Frau mit
jemanden zusammen ist, dann ist der Partner auch zu sehen und auch
wertzuschätzen. Und auch die Fragestellung, wie können wir auch Väter
beflügeln, dass sie nicht nur sich als Ressource sich sehen, sondern sich auch als
wichtiger Bestandteil diese Einheit, diese Triade zu sehen. Wir reden viel zu
häufig darüber, dass die Väter eine Ressource sind. Ja, das stimmt, aber sie
sind eine wichtige Person einfach, wenn sie da sind.
Und auch die
unterschiedlichen Stile der Väter. Wir haben unterschiedliche Modelle, wir
haben Modelle, die sind sehr patriarchal, die sind sehr fürsorglich. Wir haben
Väter, die aus einem anderen Land kommen oder auch aus Deutschland kommen und
ein Verständnis vom Vater sein übernommen haben oder auch nicht. Und das auch
zu verstehen, es gibt die unterschiedlichen Modelle von Vatersein, von Vätern.
Und das müssen wir in den Kontext unserer alltäglichen Arbeit bringen.
Familienhebammen sind ja
dort im Einsatz, wo die frühen Hilfen sagen: Da ist eine Familie, die hat einen
besonderen Unterstützungsbedarf. Und da ist es vielfach so, dass aus dem
Blickwinkel der Familienhebammen Väter in dem Moment keine Ressource sind,
sondern ein Teil eines Problems. Und es gibt auch Studien, wo Familienhebammen
beobachtet worden sind, die sagen, dass dann Familienhebammen dazu neigen,
dieses „Problem“, also die Väter, erst einmal auszuklammern und zu sagen, jetzt
gucken wir doch erstmal, dass die Mutter mit dem Kind zurechtkommt. Und das
Problem mit dem Vater, das können wir vielleicht später angehen. Wie schätzen
Sie das ein?
Ja, diese Konstellation
gibt es auch, wo die Väter eine ganz schöne Herausforderung sein können für die
Entwicklung der Familie als solche, die gibt es auch. Ich schaue eher sehr
positiv da hin, wenn die Väter da sind, wie wir sie auch unterstützen und wie
wir sie auch beflügeln und befähigen können. Und bei den Vätern, die abwesend
sind, sie sind manchmal nicht da, aber sind trotzdem im Gedächtnis der Frau da,
es ist trotzdem ein Thema.
Und wenn die Frau mir auch
zeigt, dass das für sie wichtig ist, auch wenn er nicht da ist, der wohnt
woanders, da versuche ich trotzdem ihn auch mit einzubinden in einem Gespräch
mit der Frau. Mit der Fragestellung: Okay, was machen wir denn mit diesem
Vater, der nichts von seinem Kind wissen will? Ich frage die Frau, was ist ihre
Lösung? Aber ich bin eher sehr positiv auch von der Erfahrung. Die Väter, die
da sind und wirklich auch mit einbezogen werden wollen, da habe ich sehr gute
Erfahrungen gemacht.
Da, wo Gewalt
möglicherweise ein Thema ist da muss eine Frau geschützt werden. Und das mache
ich auch und darüber sprechen wir in der Qualifizierung, wie das gehen kann.
Also was und worauf wir achten können. Aber eher positiv denken. Das Hebammen
oft für die Mutter da sind und der Vater ihnen egal ist – das ist er für mich
nicht, das war für mich noch nie der Fall. Ich finde, wenn die Väter da sind,
dann sind sie so wertvoll und brauchen genauso eine Unterstützung wie manche
Frauen.
Also Unterstützung im
Sinne vom Familienleben, Unterstützung bei Themen wie, was ist Bindung, wie
kann ich das ermöglichen? Und wir wissen als Familienhebammen, dass Väter die
Informationen möglicherweise anders aufnehmen als eine Frau? Sie brauchen möglicherweise
Videos, vielleicht auch Studien, vielleicht andere Väter. Und da muss man
gucken, wie kann ich diesen Vater erreichen mit dem, was er braucht auf seine
Art und Weise?
Und selbstverständlich
Väter, die nicht gut für die Familie sind, wo die Frau sowieso mit dem nichts
zu tun haben will. Ich versuche sie nicht mit einzubeziehen in der Begleitung,
wenn die Frau von Anfang an das nicht will. Aber ein
abwesender Vater ist nicht immer ein Vater, der nicht gewünscht ist. Da
muss man schauen, wie ist das für die Frau und wie kann ich ihn einbeziehen in
meine Tätigkeiten.
Welche Erfahrungen haben Sie mit der Zielgruppe ‚jugendliche
Väter‘ gemacht und welche zusätzlichen Unterstützungsbedarfe sehen sie bei den
Jugendlichen?
Ja, also gerade am Anfang
meiner Tätigkeit als Familienhebamme viel, viel mehr als jetzt, muss ich sagen.
Aber die Statistiken, also die Evidenzen, sprechen auch dafür, dass jugendliche
Schwangerschaften, die Zahlen runtergegangen sind. Aber am Anfang hatte ich
sehr viel mit jugendlichen Eltern und jugendliche Väter zu tun. Das war nicht
immer einfach, da manche von diesen Jugendlichen mit 15, 16, 17 Vater geworden
sind. Und in ihrem Jugend sein und in ihrer Entwicklung und die Hormone und alles
Mögliche nicht immer sehr gut zu erreichen waren.
Was ich aber allerdings
gemerkt habe damals und auch jetzt, wenn sie sehr jung sind, also unter 18 sind
oder unter 21, ihnen erstmal zu sagen, als Familienhebamme bin ich auch für sie
zuständig, sie sind für mich auch wichtig. Und es gibt auch keine Frage, die zu
dumm ist und es gibt auch keine Frage, die sie nicht stellen können. Also ihnen
von Anfang an zeigen, dass sie wichtig sind. Und gerade bei den Jugendlichen,
bei den jugendlichen Väter, ist das echt sehr wichtig, dass sie den Eindruck
haben, okay, sie ist nicht nur für meine Freundin da, sondern sie interessiert
sich auch für mich. Sie also von Anfang an einzubeziehen.
Aber einfach ist es nicht,
einfach ist es nicht, da braucht man einen langen Zeitraum, wo Vertrauen
wächst. Da muss man auch das „jugendliche“ in dem Vater ansprechen und auch
anerkennen und auch mit einbeziehen. Das heißt, dass, wenn er darüber spricht,
dass er am Wochenende mit seinen Freunden „durch die Gemeinde ziehen möchte“,
das nicht zu verpönen, sondern auch die Frage zu stellen, okay, wie kann das
denn gehen? Also wie stellst du dir das vor? Also bei den jugendlichen Vätern
anzudocken.
Bei den jugendlichen
Vätern sind neben den Familienhebammen unter Umständen auch andere Hilfesysteme
eingebunden. Wie schätzen Sie das ein, sind diese Systeme auf jugendliche
Eltern vorbereitet oder sehen sie auch Handlungsbedarfe an Unterstützung für
die Hilfesysteme selber?
Ich glaube, dass wir auf
einem guten Weg sind im Vergleich zum Beginn meiner Tätigkeit, wo ich damit
konfrontiert worden bin auch mit anderen Systemen in Kontakt gekommen bin. Ich
glaube, dass es trotzdem noch nicht ausreichend ist. Die Jugendhilfe und auch
Sozialarbeiter oder Sozialarbeit grundsätzlich mit Jugendlichen, die braucht viel
mehr Wissen darüber, wie sie ticken und wie sie kommunikativ an sie herantreten
können. Ich glaube, da können wir uns auf jeden Fall verbessern. Aber im Vergleich
zu der 90iger-Jahren, wo ich angefangen habe, wo meiner Meinung nach in der
Jugendhilfe Väter nicht so wertschätzend behandelt worden sind, sind wir auf
jeden Fall in einer guten Entwicklung.
Zum Schluss ein Blick in die Zukunft. Viele junge Eltern
wünschen sich eine partnerschaftliche Aufteilung von unbezahlter Care und
bezahlter Erwerbsarbeit. Die Weichen dafür werden unmittelbar vor und nach der
Geburt gestellt. Welchen Beitrag könnten Hebammen und Familienhebammen Ihrer
Meinung nach leisten, um den Eltern die Verwirklichung dieses Wunsches zu
erleichtern?
Ich glaube, wir müssen
dazu viel, viel mehr Öffentlichkeitsarbeit machen, dass die jungen Familien
wissen, was kommt da auf sie zu, gerade bei Familienhebammen. Aber auch die
originäre Hebamme einbeziehen, wir müssen mehr Öffentlichkeitsarbeit machen im
Sinne von, wie können wir junge Eltern unterstützen und nicht immer so sehr von
der Mutter sprechen, sondern wirklich von jungen Eltern.
Heutzutage haben wir auch
den Transmann, der auch schwanger ist, hatten wir hier gerade vor ein paar
Monaten. Das heißt, dass ändert sich auch alles. Aber mehr
Öffentlichkeitsarbeit zu machen auch im Sinne von, warum brauchen Kinder denn
Väter, welche Grundbedürfnisse haben Kinder und was brauchen sie, um sich gut
zu entwickeln? So eine Art Aufklärung zu machen in Form von einem Video
vielleicht, nicht immer in Form von Vortrag oder Text. Aber solche bildlichen
Sachen zu entwickeln, die möglicherweise junge Eltern auch mehr ansprechen.
Ich erhoffe mir auch gerade
bei den jungen Eltern, dass wir sie über die Sozialen Medien anders erreichen
können, das sind die Medien, wo wir sie finden. Wir müssen uns öffnen, Facebook,
Instagram und TikTok, auch wenn man das nicht immer gut findet. Aber man kann
auch seine Stimme benutzen, um die jungen Eltern auch anzusprechen, um ihnen
Hinweise zu geben. Ich habe damit angefangen und ich habe ja auf jeden Fall ein
supergutes Feedback von den jungen Eltern.
Dieses kurz, knapp, aber
Klarheit über unterschiedliche Themen, Vitamin D, über postpartalen Babyblues,
was man machen kann, über Windeln wechseln. Junge Eltern müssen wir dort
abholen, wo sie sind und nicht wo wir denken wo sie sind. Und das auch unter
anderem über die sozialen Medien. Und dann können wir sie sicher machen, dann
können wir sie stark machen. Mir ist es wichtig, dass die jungen Eltern wissen,
dass wenn ich mit denen spreche, dass ich nicht so lehrhaft ankomme, dass sie
getriggert werden wie in der Schule.
Ich möchte mit ihnen sprechen,
so wie ich mit jedem anderen spreche. In der Regel geht es gut, manchmal geht
es nicht gut. Wenn es nicht gut geht, muss ich mir auch eingestehen, ich kann
die Energie nicht aufbringen für dieses Paar. Und dann muss ich sie
weiterleiten an ein anderes Angebot, an die Jugendhilfe oder dahin, wo sie die
Sache mehr ernst nehmen.
Vielen Dank, dass sie sich
die Zeit für das Gespräch genommen haben
Mehr Informationen zu Frau Jaque-Rodney finden Sie auf ihrer Webseite
Niudad.ch will Männer auf ihre neue Rolle als Vater
vorbereiten.
Vatercrashkurse, Tests und Checklisten – die neue Plattform
Niudad.ch soll werdenden Vätern dabei helfen, sich auf ihre neue Rolle
vorzubereiten. Wie der Dachverband der Schweizer Männer- und
Vaterorganisationen Männer.ch in einer Mitteilung schreibt, starte der
Schweizer Durchschnittsmann bislang mit wenig Wissen, Vorbildern und Vernetzung
ins Abenteuer Vaterschaft– so auch Metin (36). .
‚Für werdende Väter gibt es kaum Angebote und Ressourcen‘
Er wurde letztes Jahr Vater von Zwillingen. ‚Die ersten
Wochen waren sehr anspruchsvoll.‘ Vor der Geburt seiner Söhne habe er sich
nicht vorstellen können, was es brauche, um ein engagierter Vater zu sein, und was
man bei der Kindererziehung alles beachten müsse. ‚Für werdende Väter gibt es
kaum Angebote und Ressourcen. Alles, was ich damals gefunden habe, war zu
Finanzen und Versicherungen, nicht zum Vatersein selbst.‘ Wie er sagt, wusste
er während der Schwangerschaft seiner Partnerin nicht, wohin mit seinen Fragen.
‚Ich habe in meinem näheren Umfeld nicht viele Freundinnen und Freunde, die
Eltern sind.‘ Einige Informationen habe er sich online zusammengesucht.
‚Viele haben Mühe damit, über ihre Ängste und Fragen zu
sprechen‘
‚Es ist heute immer noch so, dass sich Frauen viel stärker
aufs Elternsein vorbereiten als Männer‘, sagt Thomas Neumeyer, Leiter
Kommunikation von Männer.ch. Regelmäßige Arztbesuche und Beratungen der
werdenden Mutter seien Gründe dafür. Zudem sei ein Großteil der zur Verfügung
stehenden Literatur zu Kind und Geburt auf Frauen ausgerichtet.
Jungen Männern fehle es hingegen oftmals an Gelegenheiten,
sich über die zukünftige Rolle auszutauschen. ‚Auch haben viele Männer Mühe
damit, über ihre Ängste und Fragen zu sprechen.‘ Diese würden vielfach einfach
totgeschwiegen. ‚Das muss sich ändern.‘
Mit der Plattform Niudad.ch wollen Neumeyer und sein Team
deshalb den Austausch unter neuen Vätern aktiv fördern und ihnen in Kursen und
Beratungen die Möglichkeit geben, von den Erfahrungen anderer zu
profitieren.
Bei einer Geburt stehen die werdende Mutter und das Kind im Zentrum
des Geschehens. Das ist unbestritten. Ebenso unzweifelhaft ist jedoch,
dass zu diesem Zeitpunkt, vor und in den ersten Wochen nach der Geburt,
die Weichen für die zukünftige Arbeitsteilung in der Familie gestellt
werden.
Die überwiegende Mehrheit der jungen Männer und Frauen wünschen sich
eine partnerschaftliche Aufteilung von bezahlter Erwerbs- und nicht
bezahlter Familienarbeit. In der Realität passiert aber das Gegenteil.
Die werdenden Eltern kommen als fortschrittliches Paar in die
Geburtsklinik und verlassen den Kreißsaal mit einer Rollenaufteilung,
die eher der ihrer Großeltern ähnelt als den eigenen Vorstellungen.
Hans-Georg Nelles zeigt in diesem Beitrag auf, was das mit den Strukturen der Geburtshilfe zu tun haben könnte.
Gute Vorbereitung wäre angebracht
Die Entscheidung Vater zu werden, ist heute in den meisten Fällen
eine bewusste, auch wenn der Zeitpunkt nicht genau festgelegt werden
kann und von vielen Männern und Frauen weit in die 30er Jahre
hinausgeschoben wird, das heißt Mütter und Väter mit einer
Hochschulausbildung erst im Alter von 35 Jahren Eltern werden.
Berufliche Entwicklung und materielle Absicherung sind wichtig und die
‚richtige‘ Partner*in muss ja auch noch gefunden werden.
In Anbetracht dieser Vorlaufzeit ist es verwunderlich, dass der
Vorbereitung auf das Vaterwerden und -sein so wenig Bedeutung zugemessen
wird. Sobald eine Frau schwanger wird, greift ein engmaschiges Netz von
Schutzvorschriften im beruflichen Umfeld und Angebote zur
Geburtsvorbereitung sind selbstverständlich und werden von Krankenkassen
finanziert.
Bei den werdenden Vätern sucht Mann vergleichbares vergeblich. Viele
Arbeitgebende erfahren erst bei der Änderung von steuerlichen Eckdaten,
dass jemand Vater geworden ist und da Kinder zunehmend außerhalb einer
Ehe geboren werden noch nicht einmal dadurch.
Auch die Angebote für Väter, sich auf die Geburt ihres Kindes
vorzubereiten, sind eher die Ausnahme. Gewiss, Mann kann gemeinsam mit
seiner Partner*in zum ‚Hechelkurs‘ gehen und erhält wertvolle Infos zu
medizinischen Abläufen und dem Geburtsgeschehen, aber die eigenen
Gedanken und Befürchtungen zur Sprache bringen und sich mit anderen
Vätern auszutauschen ist in diesem Rahmen nicht möglich.
In dem Beitrag ‚Was bringen Geburtsvorbereitungskurse für Männer‘[ii]
werden bundesweit 18 Angebote gelistet. Selbst wenn sich die Angebote
in den vergangenen 6 Jahren verdreifacht hätten, wären es immer noch
Ausnahmeerscheinungen. (Werdende) Väter brauchen ein flächendeckendes
Angebot, das von Krankenkassen finanziert wird.
He for She?
Auf der Grundlage internationaler Forschungsergebnisse, die die
Zusammenhänge zwischen dem Verhalten, den Erfahrungen, Einstellungen und
Merkmalen von werdenden und neuen Vätern und der Gesundheit und
Wohlbefinden von Mutter und Kind aufzeigen, hat die
Weltgesundheits-organisation (WHO) eine der zehn Empfehlungen zu
Maßnahmen der Gesundheitsförderung von Müttern und Neugeborenen zur
Einbeziehung von Vätern formuliert.[iii]
Die WHO empfiehlt, die Beteiligung von Männern während der
Schwangerschaft, der Geburt und nach der Geburt zu fördern, um die
Selbstsorge von Frauen und die häuslichen Pflegepraktiken für Frauen und
Neugeborene zu verbessern, den Einsatz qualifizierter Vorsorge für
Frauen und Neugeborene während der Schwangerschaft, der Entbindung sowie
in der postnatalen Periode zu erleichtern.
Das ist gut und wichtig, beschreibt die Rolle der Väter und ihre
Kompetenzen insbesondere mit Blick auf die Vater-Kind-Bindung aber nur
unzureichend.
Da fehlt doch einer
‚Mutter, Kind und Hebamme bzw. Ärzt*in‘ mit dieser Triade wird das
Geburtsgeschehen beschrieben. Das die werdende Mutter und das Kind im
Mittelpunkt der Betrachtung und des Geburtsgeschehens stehen, ist
selbstverständlich, aber ohne den Vater ist das System unvollständig.
Diese ‚Ausgrenzung‘ setzt sich vielfach in der nachgeburtlichen Betreuung fort:
„Deutlich wird, dass Familienhebammen weniger Familie im Sinne der
Konzeption, sondern vielmehr spezifische Formen von Mutterschaft
herstellen, die sich als „Mother in the Making“ also als unfertige
Mutterschaften beschreiben lassen und die durch die Familienhebamme in
ihrer Mutterwerdung unterstützt werden. Familie wird so zu einer
weiblichen Sorgebeziehung, die sich sowohl über Mutterschaft als auch
über Großmutterschaft nachzeichnen lässt: Familienhebammen werden zu
Mütterhebammen.“[iv]
Vor diesem Hintergrund ist es wenig verwunderlich, wenn Paare, die
mit der Vorstellung einer partnerschaftlichen Arbeitsteilung in den
Kreißsaal gehen, diesen mit traditionellen Rollenzuschreibungen wieder
verlassen.
Eine gute Vorbereitung auf diese Situation und der Austausch unter
Väter kann dazu beitragen, die Wirkungen dieser ‚Ernährerfalle‘ zu
minimieren.
Weder Assistent noch Beifahrer
In dem 2016 auf 136 Seiten ausformuliertem ‚Nationalen Gesundheitsziel Gesunde Geburt‘[v]
wird die Einbeziehung von Vätern an verschiedenen Stellen erwähnt.
Unter anderem heißt es dort ‚Väter bzw. Partnerinnen und Partner sollen
dazu ermutigt werden, sich von Anfang an in der Babyversorgung zu
engagieren und einen eigenen positiven Stil im Umgang mit dem
Neugeborenen zu finden‘.
Obwohl also Alles dafürspricht, (werdende) Väter rechtzeitig
einzubeziehen und als aktive Subjekte im Geburtsgeschehen zu betrachten,
werden sie hierzulande häufig immer noch als ‚Assistenten‘ oder
‚Beifahrer‘ betrachtet.
Die Rolle, die sie während der Geburt wahrnehmen können, ist für ihre
Partnerin da zu sein, den neuen Lebensabschnitt gemeinsam zu beginnen
und von Anfang an als Vater präsent zu sein. Dabei erleben sie sich
vielfach in einer völlig ungewohnten Situation: Sie haben keine
Kontrolle über das Geschehen und die Mächtigkeit der Gefühle führt sie
vielfach nicht nur emotional an ihre Grenzen, sondern manchmal sogar
darüber hinaus. Das Vertrauen in die Kompetenzen des geburtshilflichen
Teams und ihr Wissen um die natürlichen Abläufe sind in diesen Momenten
gute Stützen.
Außerdem unterstützen Väter, auch wenn sie nicht aktiv werden, ihre
Frauen bei der Geburt und haben eine wichtige ‚Bodyguard‘ Funktion im
Hinblick auf Gewalt und Respektlosigkeit.
Bedeutung zuschreiben und erfahrbar machen
Väter sind wichtig, und zwar von Anfang an. Und zwar von dem Moment
an, an dem ein Paar Eltern werden möchte. Die partnerschaftliche
Zuwendung der Väter während der Schwangerschaft einerseits und die
Zuschreibung väterlicher Bedeutung und Kompetenzen andererseits, lange
vor der Geburt, sind mitentscheidend für väterliches Engagement.
Wenn Väter diese Bedeutung dann während der Geburt und unmittelbar
danach gerade auch im Kontakt mit ihrem Kind erfahren können, sind
weitere wichtige Weichenstellungen erfolgt.
Wie Väter auf diese Situation vorbereitet werden können und welche
Rolle die verschiedenen Professionen dabei spielen, ist schon 2014 in
einer von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
veröffentlichten Broschüre[vi] benannt worden.
Ein entscheidender Faktor dabei ist die Haltung des geburtshilflichen
Teams gegenüber der Rolle sowie der aktiven Einbeziehung von Vätern.
Ihre gute Vorbereitung auf die Geburt kommt auch der werdenden Mutter
zugute. Studien zeigen, dass Väter, die ihre Rolle während der Geburt
kennen und verstehen, was dort geschieht, selbst besser vor übermäßigem
Stress geschützt sind und seltener Gefahr laufen, den Ablauf der Geburt
negativ zu beeinflussen. Das gilt insbesondere in den Momenten, in dem
es mal nicht „nach Plan läuft“, was aber auch völlig normal ist.
… und zum Schluss noch passende Rahmenbedingungen
Als Vision und Wunsch abschließend formuliert: um werdenden und
gewordenen Väter und Müttern die Verwirklichung ihres Wunsches nach
einer gleichberechtigten Aufgabenteilung zu ermöglichen braucht es,
neben den äußeren, passenden Rahmenbedingungen wie der
Vaterschaftsfreistellung[vii],
ein Angebot sich vor und nach der Geburt mit den oben genannten Themen
auseinanderzusetzen. Und zwar an den Orten und zu den Anlässen, die
Väter und Mütter sowieso gemeinsam oder getrennt aufsuchen und nutzen.
Die Geburtsvorbereitung gehört in jedem Fall dazu. Es braucht aber neben
den Hebammen weitere (männliche) Akteure und Angebote für Väter, vor
allem für die Zeit nach der Geburt.
Damit dies Wirklichkeit werden kann, kommt es aber auch darauf an,
(werdende) Väter so zu empowern, dass sie ihre Bedürfnisse artikulieren
und entsprechende Angebote einfordern.
Bericht zum Werkstattgespräch der LAG-Väterarbeit am 26. Oktober
Das in einem Strategiepapier des ‚Runden Tischs Eltern
werden‘ zur guten Geburt gefordert wird, Mutter und Kind als rechtliche Subjekte
in der Geburtshilfe zu betrachten, zeigt auf, dass dort einiges schiefläuft.
In seinem Impuls ‚Väter in der Geburtshilfe – systemische Perspektiven‘
zeigte Hans-Georg Nelles einige der ‚Krisensymptome‘ auf: Schließung von ‚unrentablen‘
Kreißsälen, fehlende Hebammen und werdende Väter, die während der Pandemie die
Geburt auf den Gängen der Krankenhäuser oder im kalten Auto begleiten mussten.
Dies sind in seinen Augen aber nur Symptome der eigentlichen Krise, die seiner
Auffassung darin besteht, dass Väter im Geburtshilfesystem nicht als Subjekte betrachtet
und vielfach noch nicht einmal in den Blick genommen werden. So erleben
92%
der Väter nehmen an Vorsorgeuntersuchungen teil, aber 61% berichten, dass
ihre Rolle als Vater zu keinem Zeitpunkt angesprochen worden ist
Väter
haben keinen formalen Status bei der Geburtsvorbereitung, selbst ihr Name
wird nicht erfasst. Lediglich 16 % der Väter werden während der Geburt
nach ihrem Befinden gefragt.
Wenn
‚Väter‘ und ‚Mütter‘ statt ‚Eltern‘ adressiert werden und deutlich gemacht
wird, dass beide gefragt sind, steigt die Beteiligung von Vätern bei der
Nachsorge von ca. 20% auf bis zu 70%
Ergebnisse der Väterforschung zeigen auch, dass Väter, die
bei der Geburt dabei sind, mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen, ihre Kinder
häufiger wickeln, ihre Kinder öfter am Körper tragen, häufiger mit ihrem Kind
an der frischen Luft unterwegs sind sowie sicherer im Umgang mit dem Kind sind
und mehr Spaß daran haben. Dieses Engagement profitiert auch die Partnerschaft.
In dem Beitrag ging der Referent auch auf gute Beispiele ein,
Studien des Fatherhoodinstitute aus Großbritannien und die Initiative Erzählcafé,
die einen Kostenlosen Flyer für Väter entwickelt hat.
Um Veränderungen im System Geburtshilfe zu bewirken sind
jedoch weitere Initiativen und politische Maßnahmen erforderlich. Eine
bundesweite Befragung von Hebammen zu ihren Erfahrungen mit Vätern bei der
Geburtsvorbereitung und unter der Geburt könnten dem Thema Aufmerksamkeit
verleihen. Auch bei der momentan laufenden Umstellung der Hebammenausbildung
könnte darauf hingewirkt werden, das gesamte System werdende Familie in den
Blick zu nehmen und die Rolle der Hebammen bei der (Te-) Konstruktion
traditioneller Rollenbilder zu reflektieren. Im politischen Raum geht es vor
diesem Hintergrund vor allem darum:
Die Bedeutung von Hebammen für das Paar im
Übergang in die Elternschaft mit den psychosozialen Aspekten bei der
akademischen Ausbildung angemessen zu berücksichtigen
Fortbildungsangebote, Informationskampagnen durchzuführen
sowie die Zusammenarbeit mit Hebammenverbänden zu intensivieren, um das Thema
zu etablieren und auch den Nutzen zu kommunizieren, der der Hebammenarbeit
durch die Einbeziehung der Väter zugutekommt.
Neben der Sensibilisierung im Rahmen von Aus-
und Fortbildung muss diese Aufgabe der Hebammen vom Gesetzgeber und den
Krankenkassen ausdrücklich zugeschrieben und honoriert werden.
Damit dies Wirklichkeit werden kann kommt es darauf an, (werdende)
Väter so zu empowern, dass sie ihre Bedürfnisse artikulieren und entsprechende
Angebote einfordern.
Die Teilnehmenden des Werkstattgesprächs, die allesamt
beruflich mit der Beratung und Begleitung von Vätern und Müttern rund um die
Geburt befasst sind, tauschten sich im anschließenden Gespräch über ihre
Erfahrungen mit der ‚Missachtung‘ von Vätern aus. Ein trauriges Resümee: die
traumatisierenden Erfahrungen von Vätern unter der Geburt haben signifikant
zugenommen, während es so gut wie keine Angebote für Väter gibt. Vielfach ist die
Diagnose ‚postnatale Depression‘ bei Vätern selbst beim Fachpersonal nicht
bekannt.
Ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs war die Frage,
inwieweit es sinnvoll ist im Rahmen der Geburtsvorbereitung Risiken zu
thematisieren. Ja, das ist wichtig, es geht dabei nicht darum, die (Vor-)
Freude auf die Geburt zu trüben, sondern das Paar in die Lage zu versetzen, zum
Beispiel im Fall einer ungeplanten Sectio handlungsfähig zu sein und im
Gespräch zu bleiben.
Stefanie Schmid-Altringer, die Initiatorin der Erzählcafés fasste
die Aufgaben der Väter, nicht nur in solchen Situationen, folgendermaßen
zusammen:
Sie unterstützen die Mutter bei der Geburt
Sie haben eine Bodyguard Funktion im Hinblick
auf Gewalt und Respektlosigkeit
Sie achten auf sich selbst (Selbstfürsorge)
Sie sind als Patient auch rechtliches Subjekt im
System
Ein Ergebnis des Gesprächs ist, eine Umfrage unter Vätern
und Expert*innen durchzuführen und zu erfragen, was Väter im Kontext dieses
existenziellen Lebensereignisses brauchen.
Vater werden und sein verändert alles. Diese an sich
triviale Aussage verweist auf die Großartigkeit des Ereignisses einer Geburt
und die Komplexität der Wirkungen, die sie auslöst. Sie zeigt aber auch auf die
Fülle der Möglichkeiten auf, die Hebammen und andere haben, werdende Väter und
Mütter auf diesem Weg zu begleiten und sie auf das dieses Ereignis und die
folgenden Jahrzehnte vorzubereiten. Mehr als 90 Prozent der werdenden Väter
sind bei der Geburt ihres Kindes dabei und eine gute Vorbereitung wirkt sich
nicht nur auf den Geburtsverlauf positiv aus.
Wenn Männer Väter werden, wollen sie nicht nur beruflich
weiterhin erfolgreich, sondern gleichermaßen auch gute Väter sein. Das bedeutet
in erster Linie, Zeit haben, für die Kinder da zu sein, präsent zu sein, ihre
Entwicklung zu begleiten und zu fördern, ihnen die besten Möglichkeiten für
einen guten Schulabschluss zu verschaffen sowie möglichst viele Risiken des
Alltags von ihnen fernzuhalten. Also ein durch und durch fürsorglicher Vater zu
sein.
Im Hinblick auf die Partnerschaft und die Partnerin steht
der Anspruch, sich anfallende Aufgaben partnerschaftlich aufzuteilen und nicht
in traditionelle Rollenmuster zurückzufallen, im Raum. Eltern werden, Partner
bleiben. Die große Herausforderung bei der Umsetzung dieser Ansprüche ist, dass
Väter (und Mütter) kaum auf erprobte Muster und Rollenmodelle zurückgreifen
können und sich einen eigenen Weg suchen müssen. Es ist zwar inzwischen viel zu
diesem Thema geschrieben worden, aber verwirklichen müssen Mann und Frau ihren
Traum von einer partnerschaftlichen Aufgabenteilung, einer geteilten
Verantwortung für die Kinder und genügend Gelegenheiten für die Pflege der
Paarbeziehung schon selber.
Erfahrungen und Studienergebnisse (BMFSFJ, 2011) zeigen,
dass die gewählten Lebensmodelle vielfach nicht Ergebnis zielgerichteter
Aushandlungsprozesse sind, sondern Paare vor dem Hintergrund vermeintlich
rationaler Gründe nach der Geburt dort ‚hineingeschliddert‘ sind und Väter sich
mehr oder weniger freiwillig auf die traditionelle Rolle des Ernährers und
Assistenten in der Familie einlassen.
Was Väter brauchen, sind passende Erwartungshaltungen,
Rahmenbedingungen und Wertschätzungsstrukturen. Es kommt vor allem darauf an,
dass es völlig normal sein wird, beruflichen Erfolg und fürsorgliches Verhalten
in Familie und anderswo nicht mehr als Gegensätze zu denken, sondern als
gegenseitige Ergänzung und Bereicherung.
In dem Zeitraum zwischen der Entscheidung Vater und Mutter
werden zu wollen und der Geburt, der in den meisten Fällen länger als die 280
Tage der Schwangerschaft umfasst, werden nicht nur Pläne geschmiedet und das
‚Nest‘ hergerichtet, sondern die Weichen dafür gestellt, ob die Vorstellungen
sich Erwerbs- und Familienarbeit partnerschaftlich aufzuteilen gelingen können oder
nicht.
Auf die Vorbereitung kommt es an
Auf der Grundlage internationaler Forschungsergebnisse, die
die Zusammenhänge zwischen dem Verhalten, den Erfahrungen, Einstellungen und
Merkmalen von werdenden und neuen Vätern und der Gesundheit und Wohlbefinden
von Mutter und Kind aufzeigen, hat die Weltgesundheits-organisation (WHO) eine
der zehn Empfehlungen zu Maßnahmen der Gesundheitsförderung von Müttern und
Neugeborenen zur Einbeziehung von Vätern formuliert.
Die WHO empfiehlt, die Beteiligung von Männern während der Schwangerschaft, der Geburt und nach der Geburt zu fördern, um die Selbstsorge von Frauen und die häuslichen Pflegepraktiken für Frauen und Neugeborene zu verbessern, den Einsatz qualifizierter Vorsorge für Frauen und Neugeborene während der Schwangerschaft, der Entbindung sowie in der postnatalen Periode zu erleichtern, und die Einrichtung für Geburtshilfe rechtzeitig zu nutzen falls es Komplikationen bei den Neugeborenen gibt.
Neben dieser auf die
Gesundheit von Mutter und Kind bezogenen Perspektive, die für sich genommen
schon Grund genug ist, Väter während der Schwangerschaft, bei der
Geburtsvorbereitung, der Geburt und der Zeit danach aktiv einzubeziehen, gibt
es weitere, ebenfalls wissenschaftlich gut belegte Gründe, dies zu tun.
Die Gesundheit der
Väter und ihre Beziehung zu dem ungeborenen Kind haben einen großen Einfluss
darauf, in welchem Maße sie sich an der Erziehung des Kindes beteiligen und
Ressourcen für seine gelingende Entwicklung zur Verfügung stellen.
In dem 2016 auf 136
Seiten ausformuliertem ‚Nationalen Gesundheitsziel Gesunde Geburt‘ wird die
Einbeziehung von Vätern an verschiedenen Stellen erwähnt. Unter anderem heißt
es dort ‚Väter bzw. Partnerinnen und Partner sollen dazu ermutigt werden, sich
von Anfang an in der Babyversorgung zu engagieren und einen eigenen positiven
Stil im Umgang mit dem Neugeborenen zu finden‘.
Ansprüche und
Wirklichkeiten
Obwohl also Alles
dafürspricht, (werdende) Väter rechtzeitig einzubeziehen und als aktive
Subjekte im Geburtsgeschehen zu betrachten, werden sie hierzulande häufig immer
noch als ‚Beifahrer‘ (BZgA 2011) betrachtet. In Großbritannien, wo bereits 2006
im Nationalen Gesundheitssystem ein Paradigmenwechsel zugunsten der
Einbeziehung von Vätern stattgefunden hat, zeigen gerade veröffentlichte
Befragungsergebnisse, dass dieser empfohlene Wandel auch dort noch längst nicht
überall praktiziert wird. (Thorpe, 2018)
92% der Väter nehmen an den Vorsorgeuntersuchungen teil,
aber 61% berichten, dass ihre Rolle als Vater zu keinem Zeitpunkt
angesprochen worden ist
Väter haben keinen formalen Status bei der
Geburtsvorbereitung, selbst ihr Name wird nicht erfasst. Lediglich 16 %
der Väter werden während der Geburt nach ihrem Befinden gefragt.
Wenn ‚Väter‘ und ‚Mütter‘ statt ‚Eltern‘ adressiert werden
und deutlich gemacht wird, dass beide gefragt sind, steigt die Beteiligung
von Vätern bei der Nachsorge von ca. 20% auf bis zu 70%
Ein Blick hinter die Kulissen
Zu der Thematik liegen vor allem Praxis- und
Forschungsberichte aus dem angelsächsischen Raum vor. Auf der Website www.familyincluded.com werden diese seit 2015 systematisch
ausgewertet, thematisch gelistet und zur Verfügung gestellt. Das Projekt ist
nach der Erklärung der Weltgesundheitsorganisation im Jahr 2013, in der erklärt
wurde, dass die Zusammenarbeit mit den Vätern eine globale Priorität für die
Gesundheitsversorgung von Müttern haben sollte, und vor dem Hintergrund, dass
es weder Pläne noch Ressourcen gab, um dies umzusetzen, entstanden. Als
Haupthindernisse für die tatsächliche Einbeziehung von Vätern werden dort
folgende Punkte identifiziert:
Das erste Problem ist die Professionalisierung und die
Perspektive auf die Gesundheit von Müttern und Neugeborenen. Häufig wird diese
Gesundheitsversorgung als eine Angelegenheit betrachtet, die sich nur zwischen
dem Gesundheitspersonal und der „Patientin“, in diesem Fall der
Schwangeren abspielt.
Das zweite Problem ist die Sorge um die Gleichberechtigung
der Geschlechter. Fast alle Familien umfassen Männer, und sie haben oft mehr
vor allem finanzielle Ressourcen. Wenn man sie in die Pflege einbezieht, so
wird befürchtet, könnte dies dazu führen, dass die Autonomie der Frauen
eingeschränkt wird und die geschlechtsspezifischen Unterschiede in den Familien
nicht in Frage gestellt werden. Diese Aussage spiegelt die Tatsache wider, dass
zahlreiche Forschungsprojekte in Ländern mit noch ausgeprägteren patriarchalen
Strukturen durchgeführt werden.
Hierzulande geht es vor allem darum, Väter für eine
Beteiligung in Familie und an den in der Familie zu erledigenden Arbeiten zu
gewinnen und zwar von Anfang an. Für den deutschsprachigen Raum liegen zwei
Untersuchungen vor, die die von ‚Family Included‘ identifizierten Hindernisse
bestätigen.
Marion Müller und Nicole Zilien (2016) verifizieren in ihrem
Forschungsprojekt die Ausgangsthese, „dass die heutigen
Geburtsvorbereitungskurse durch ihre Ausgestaltung Geschlechterdifferenzen
hervorheben, diese weiterhin mit geschlechterdifferenzierenden Zuschreibungen
häuslicher Arbeit koppeln und durch eine wissenschaftlich gestützte
Naturalisierung legitimieren. Geburtsvorbereitungskurse bahnen demnach bereits
in der pränatalen Phase eine geschlechterdifferenzierende Arbeitsteilung an und
lassen sich deshalb als Institutionen der Retraditionalisierung
interpretieren.“
Lisa Maria Groß (2017) kommt in ihrer Arbeit ‚Väter als
Adressaten in Frühen Hilfen? Über die Konstruktion von Väterlichkeit im
professionellen Handeln von Familienhebammen‘ zu dem Ergebnis, „In Interviews mit Familienhebammen und ethnographischen
Beobachtungsprotokollen von Hausbesuchen zeigt sich allerdings eine Mütterorientierung
im professionellen Handeln von Familienhebammen, die zu einer sekundären
Adressierung der Väter hinsichtlich innerfamilialer Sorgetätigkeiten bis hin
zur Exklusion väterlicher Fürsorge aus dem Binnenraum der Familie
führt.“
Die Vorbereitung des geburtshilflichen Teams auf die
Väter
Wie Väter auf die Geburt vorbereitet werden können und
welche Rolle die verschiedenen Professionen dabei spielen, hat schon 2014 das,
in einer von der Bundeszentrale für gesundheitliche veröffentlichten Broschüre,
Ergebnis einer multiprofessionellen Arbeitsgruppe deutlich gemacht. (BZgA 2014)
Ein entscheidender Faktor dabei ist die Haltung gegenüber
der Rolle sowie der aktiven Einbeziehung von Vätern. Ihre gute Vorbereitung auf
die Geburt kommt auch der werdenden Mutter zugute. Studien zeigen, dass Väter,
die ihre Rolle während der Geburt kennen und verstehen, was dort geschieht,
selbst besser vor übermäßigem Stress geschützt sind und seltener Gefahr laufen,
den Ablauf der Geburt negativ zu beeinflussen. Das gilt insbesondere in den
Momenten, in dem es mal nicht „nach Plan läuft“, was aber auch völlig normal
ist. (Schäfer, Abu Dakn 2008)
Die Rolle, die sie während der Geburt wahrnehmen können, für
ihre Partnerin da zu sein, den neuen Lebensabschnitt gemeinsam zu beginnen und
von Anfang an als Vater präsent zu sein. Dabei erleben sie sich vielfach in
einer völlig ungewohnten Situation: Sie haben keine Kontrolle über das
Geschehen und die Mächtigkeit der Gefühle führt sie vielfach nicht nur
emotional an ihre Grenzen, sondern manchmal sogar darüber hinaus. Das Vertrauen
in die Kompetenzen des geburtshilflichen Teams und ihr Wissen um die
natürlichen Abläufe sind in diesen Momenten gute Stützen.
Dieses Vertrauen kann im Vorfeld der Geburt durch
verschiedene Angebote zur Geburtsvorbereitung in den Geburtskliniken und den
Kursen der Hebammen bzw. der Familienbildung gebildet werden. Dabei geht es
verständlicherweise vorrangig um die biologischen Abläufe der Geburt und die
Vorbereitung der Mütter darauf, um ihre Bedürfnisse, Ängste und Sorgen.
Darüber hinaus sind aber zwei weitere Ebenen der
Vorbereitung auf die Geburt und vor allem die Zeit danach für Väter von großer
Bedeutung. Die gemeinsamen Planungen der werdenden Eltern für die Zeit zu Dritt
und der Austausch des werdenden Vaters mit anderen Männern.
Einbeziehung von Vätern nutzt partnerschaftlicher
Aufgabenteilung
Die Entscheidung Eltern werden zu wollen, ist heute eine
bewusste, auch wenn eine exakte Planung nicht garantiert ist. Im Rahmen dieses
Prozesses können Fragen der beruflichen Weiterentwicklung, der familiären
Arbeitsteilung und auch die Vorstellungen zu den Rollen als Mutter und Vater sowie
die Erfahrungen und Prägungen in der eigenen Herkunftsfamilie thematisiert
werden. In ihrem Papa Handbuch beschreiben die Autoren eine Fülle von
praktischen Möglichkeiten dazu. (Richter, Schäfer 2020)
Darüber hinaus gibt es eine Fülle an ‚Väterthemen und fragen‘,
die am besten bearbeitet werden können, wenn Väter unter sich sind und diese
Phase auch von einem erfahrenen Mann und Vater betreut wird:
Welche Wünsche und Befürchtungen habe ich für
die Geburt?
Will ich bei der Geburt dabei sein? Was will ich
sehen, was nicht?
Was ist mir wichtig für die erste Zeit zuhause?
Welche Bedeutung habe ich als Vater für die
Entwicklung des Kindes?
Wie kann ich meine Vaterkompetenzen entfalten?
Wie entwickelt sich das Verhältnis zu meiner
Partnerin, wenn sie auch Mutter ist?
Was ist mit dem Sex in der Schwangerschaft und
nach der Geburt?
Wie kann es gelingen, dass wir auch als Vater
und Mutter die Verantwortung für finanzielle Versorgung der Familie und die
dort anfallenden Care-Aufgaben partnerschaftlich aufteilen?
Die Möglichkeit, sich mit anderen Vätern darüber auszutauschen,
haben einen bedeutenden Einfluss auf das spätere Geburtsgeschehen. Derart
vorbereitet können Väter vom geburtshilflichen Team als unmittelbar Beteiligte
des Geschehens wahrgenommen und als Personen mit eigenen Bedürfnissen und
eigenem Erleben angesprochen und einbezogen werden.
Diese „Männerrunden“ sind teilweise schon Praxis bei der
Geburtsvorbereitung. Darüber hinaus gibt es an wenigen Orten spezielle Angebote
für werdende Väter. (Mens Health 2016)
Ergebnisse eines Praxisprojekts in NRW
Ein vom Familienministerium in NRW gefördertes Praxisprojekt
beschäftigte sich mit der Fragestellung, wie die Einbeziehung von Vätern im
Rahmen der Geburtsvorbereitung durch Hebammen gefördert werden kann. Im Zentrum
standen dabei die Entwicklung und Erprobung eines Fortbildungs-Curriculums.
(Nelles 2020)
Die Annahme, Väter und Mütter im Kontext der
Geburtsvorbereitung durch Hebammen anzusprechen und dort das Anliegen
‚partnerschaftliche Aufgabenteilung‘ zu thematisieren hat sich bestätigt, da in
diesem Zeitraum entscheidende Weichenstellungen vorgenommen werden und mehr als
90 % der Väter an der Geburt und, zumindest beim ersten Kind, auch an
angebotenen Kursen zur Vorbereitung teilnehmen.
Auf der Basis freiwilliger Fortbildungen für Hebammen lässt
sich das Ziel, partnerschaftliche Aufgabenteilung im Rahmen der
Geburtsvorbereitung zu thematisieren jedoch nicht erreichen. Das liegt zum
einen, an der von der, an den unterschiedlichsten Stellen beschriebenen Haltung
der Hebammen, Frauen und Männern traditionelle Rollen zuweisen und selbst wenn
sie Angebote für Väter machen, diesen Unterstützungs- und Assistentenaufgaben
zuweisen.
Auf der anderen Seite sind es strukturelle Rahmenbedingungen
wie Personalschlüssel in Kliniken und der Blick der dort arbeitenden Gynäkologen
auf die Hebammen sowie die schlechte Bezahlung von letzteren. Dazu kommt die
Akademisierung der Hebammenausbildung und die Umsetzung der entsprechenden
Verordnungen und die Sicherstellung der praktischen Ausbildungsanteile auf den
‚letzten Drücker‘.
Die Neuaufstellung der Hebammenausbildung bietet, zumindest
theoretisch, die Chance, die Themen ‚Bedeutung von Vätern‘ und ‚Aufstellung der
Akteure im System Familie‘ in den neuen Curricula zu verankern zumal es in der
Anlage 1 der ‚Studien- und Prüfungsverordnung für Hebammen des
Bundesministeriums für Gesundheit‘, in der die Kompetenzen von Hebammen
aufgeführt sind, ausdrücklich heißt: [ sie] ‚verfügen über Kenntnisse … über Prozesse der Familiengründung und bereiten
die schwangere Frau und ihre Familie ihrer individuellen Lebenssituation
entsprechend auf die Geburt, das Wochenbett und die Elternschaft vor …‘ (BMG
2019)
Um die Chance, die Themen im Rahmen der zu erarbeitenden
neuen Ausbildungsordnungen breiter zu verankern, wird es aber notwendig sein,
mit Unterstützung bereits im System tätigen Akteur*innen, Professor*innen mit
ausgewiesener Väterexpertise und Praktikern der Väterbildung zunächst eine
Expertise und darauf aufbauend Bausteine für die universitären Lehrpläne zu
entwickeln.
Ein anderer Ansatzpunkt die Themen in bestehenden
Geburtsvorbereitungskursen zu verankern sind die Qualitätsstandards. Die Kurse
werden, zumindest für die Frauen, von den gesetzlichen Krankenkassen
finanziert. Jede Hebamme, die derartige Kurse anbietet kann sie über die
Krankenkassen abrechnen. Diese könnten also mit entsprechenden Standards auch
Einfluss auf die Inhalte ausüben
Fazit
Als Vision und Wunsch abschließend formuliert: um werdenden
und gewordenen Vätern und Müttern die Verwirklichung ihres Wunsches nach einer
gleichberechtigten Aufgabenteilung zu ermöglichen braucht es, neben den
äußeren, passenden Rahmenbedingungen, ein Angebot sich vor und nach der Geburt
mit den oben genannten Themen auseinanderzusetzen. Und zwar an den Orten und zu
den Anlässen, die Väter und Mütter sowieso gemeinsam oder getrennt aufsuchen
und nutzen. Die Geburtsvorbereitung gehört in jedem Fall dazu. Es braucht aber
neben den Hebammen weitere (männliche) Akteure und Angebote für Väter, vor
allem für die Zeit nach der Geburt.
Im System der Geburtshilfe rumort es. Immer mehr
Geburtskliniken schließen, aus Mangel an Hebammen oder Renditegründen. Während
der Pandemie wurden Väter ganz oder teilweise bei Vorsorgeuntersuchungen und
der Geburt ausgeschlossen und auch wenn sie dabei sein dürfen, fühlen sich
Väter vielfach nicht einbezogen.
Es gibt zwar seit 2016 ein auf 136 Seiten ausformuliertes
‚Nationales Gesundheitsziel Gesunde Geburt‘, aber die von vielen Seiten
erhobene Forderung nach einem ‚Geburtsgipfel‘ und der im Frühjahr gestarteten
Initiative ‚Bündnis Gute Geburt‘ verdeutlichen den tatsächlichen
Handlungsbedarf.
Dort ist die Einbeziehung von Vätern an verschiedenen Stellen erwähnt, ‚Väter bzw. Partnerinnen und Partner sollen dazu ermutigt werden, sich von Anfang an in der Babyversorgung zu engagieren und einen eigenen positiven Stil im Umgang mit dem Neugeborenen zu finden.‘ Die Wirklichkeit ist von dieser bereits 2008 formulierten Vision weit entfernt, das macht auch eine anlässlich der ‚Weltstillwoche‘ veröffentlichte Befragung deutlich. Es braucht passende Rahmenbedingungen damit aus dem ‚Sollen‘ und ‚Wollen‘ tatsächliches Handeln wird.
Bei der Gestaltung von ‚passenden‘ Rahmenbedingungen gibt es
sicherlich Spielräume. Um diese auszuloten haben wir eine Kurzumfrage entworfen
und bitte Sie, sich 2 Minuten Zeit für eine Beantwortung zu nehmen.
Bei einem Werkstattgespräch am 26. Oktober werden wir die Ergebnisse präsentieren, Eckpunkte zu Veränderungen in der Geburtshilfe aus der Perspektive der Väter formulieren und diese in die aktuelle Diskussion einordnen.
Du bist schon lange in der Geburtsvorbereitung für Väter tätig.
Wie war der Blick darauf, als du mit dieser Arbeit begonnen hast?
Ja, ich habe damit angefangen 2004. Also das ist jetzt
wirklich 18 Jahre her. Das heißt, die Geburtsvorbereitung ist jetzt endlich
volljährig. Wir haben damals ein Projekt gestartet, noch mit Martin Verlinden
im Sozialpädagogischen Institut. Es gab schon ein bisschen Geburtsvorbereitung
für Väter, die war unstrukturiert, noch nicht wirklich aufgearbeitet, auch
nicht evaluiert. Und salopp würde ich jetzt sagen, dass man die Väter in der
Regel davon überzeugen musste, an diesen Stunden teilzunehmen, weil die selber
wenig davon gehört hatten, und wenig Ideen hatten im Zusammenhang mit der Geburtsvorbereitung.
Die war und ist weiblich konnotiert und die Väter kamen da überhaupt nicht vor.
Die Väter konnten dann in der Regel mit dem Angebot super
viel anfangen, waren im Nachhinein sehr überrascht, fanden das toll, waren aber
sozusagen von der Erwartungshaltung mehr auf so technische Dinge eingestellt,
die eine Geburt mitbringt: wie atmen, Stellungen einnehmen, Frau unterstützen,
das war so der Fokus. Und die eigenen Themen, die eine Rolle spielten, waren
selten Gegenstand. Es waren eher die Erwartungsfragen, die wir damals an die
Väter gerichtet haben. Im Nachhinein war das Feedback aber häufig so, dass da
der Wunsch geäußert wurde, sich mehr unter Vätern zu treffen, dass der Fokus
auf die eigene Befindlichkeit während des Geburtsvorgangs als hilfreich
empfunden wurde. Also auch solche Fragen, wie: Was kann ich machen, wenn es mir
zu viel wird? Wo bleibt meine eigene Unversehrtheit? Und so weiter. Und es war
auch häufig dieser Aspekt: Wir sind ja Männer. Wir werden Väter. Wenn das Kind
auf der Welt ist, dann wird es für uns viel interessanter. Da bestand viel
Bedarf, dazu mehr Informationen zu bekommen.
Also wie baue ich eine gute Beziehung auf? Wie gehe ich mit
dem Kind um, wenn meine Frau das eigentlich viel mehr für sich vereinnahmt? Wie
regle ich das mit dem Arbeitgeber? Damals war das Elterngeld und die Novelle
des Gesetzes gerade neu, aber noch nicht so differenziert, wie wir es jetzt
haben. Also da gab es viel Beratungsbedarf in die Richtung für die Zeit nach
der Geburt. Was Väter für sich tatsächlich als Thema dann begriffen hatten. Ich
kann mich erinnern, dass ich auch bei Hebammen viel Überzeugungsarbeit leisten
musste, weil das in dem Feld damals noch nicht üblich war und manchmal sogar
auch als Angriff verstanden wurde, dass da jetzt Männer kommen und in ein
weiblich konnotiertes Feld hineinarbeiten wollen. Also das war auch immer viel
Überzeugungsarbeit, dann meinen Standpunkt zu erklären und meinen Ansatz und
den Nutzen, der natürlich ein riesengroßer Synergieeffekt ist, darzulegen.
Und ich fand es dann spannend, als dann die Familienhebamme
quasi „geboren“ wurde und sich dann auch über die frühen Hilfen, die damals eingeführt
wurden, das Thema Gewaltprävention auch auf dem Plan stand. Ich habe versucht,
da wissenschaftlich so ein bisschen mehr zu argumentieren und die
Geburtsvorbereitung auch als Gewaltprävention zu etablieren.
Ich habe versucht, den Kurs auch unter verschiedenen
Akzenten zu differenzieren: bildungsgewohnte Väter, Väter mit
Migrationshintergrund, Väter aus sozial schwächer strukturierteren Familien,
Väter in der Stadt, auf dem Land und so weiter. Das war allerdings nur bedingt
möglich, weil vor allem bildungsgewohnte Väter Zugänge zur Geburtsvorbereitung hatten.
Was hat sich seitdem verändert?
Vor allem ist es das Selbstverständnis, das sich sehr stark
verändert hat und das in zwei Richtungen. Auf der einen Seite gibt es ein
Umdenken. Die neuen Väter, die sich ja mittlerweile fragen, ob sie nicht
vielleicht auch neue Mütter bräuchten, die sind ja damals „erfunden“ und haben
sich ja auch weiterentwickelt. Nicht nur zahlenmäßig, wir wissen es von den
ganzen Untersuchungen, neben den ganzen Bekunden mehr Carearbeit machen zu
wollen, gibt es ja tatsächlich auch Väter, die dies machen. Und auf der anderen
Seite, das habe ich immer wieder festgestellt, es ist wichtig, wenn Politik
Rahmenbedingungen schafft, die Gesellschaft aufgreifen kann. Und durch die
Veränderungen des Elterngeldes in vor allem der Elternzeit ist tatsächlich das
Bedürfnis der stillen Gruppe der Väter, die sich gerne auch mehr engagieren,
getroffen wurden. Und es waren diese beiden Bewegungen, die dazu geführt haben,
dass das Thema mittlerweile selbstverständlich ist.
Mein Kurs ist im letzten Jahr auch in einem Fernsehfeature aufgenommen
worden. Und es wurde immer wieder bekräftigt, ja, das ist eine super Sache.
Warum gibt es das eigentlich so wenig?
Die Väter melden sich heute selbst an. Wir haben keinen Kurs, der auch nur einen Platz frei hätte. Es gibt einen Riesenbedarf, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, weil immer mehr verstanden wird, dass diese ganzen „weichen“ Themen wie Bindungen, Beziehungen aufbauen, Regulation, Gesundheitsprävention einfach eine große Bedeutung haben. Es gibt mittlerweile ein unübersichtliches Angebot an Büchern, Ratgebern, Podcasts und Sendungen, die Geburtsvorbereitung für Väter hat vor diesem Hintergrund an Bedeutung gewonnen und ist zu einer Selbstverständlichkeit geworden, zumindest in der Stadt Was mich sehr freut.
Das ist eine zentrale Aussage in dem Strategiepapier des ‚Runden
Tisches Elternwerden‘ das im Februar letzten Jahres erstmals veröffentlicht und
im August aktualisiert wurde. Dieser Aussage können wir uneingeschränkt
zustimmen. In unseren Augen braucht es aber es aber auch einen
Paradigmenwechsel im System der Geburtshilfe.
Und zwar was die Bedeutung der Väter angeht: werdende Väter sind neben den
Hebammen und dem ärztlichen Personal wichtige Akteure im gruppendynamischen
Geschehen einer Geburt. Ihre Handlungen beeinflussen den Geburtsprozess, die
Geburt selbst wirkt nachhaltig auf sie.
Die Vorbereitung auf die Geburt und das Vatersein, die Zuschreibung und das
Erleben der eigenen Bedeutung und Selbstwirksamkeit sind prägende
Weichenstellungen für zukünftiges väterliches Engagement und die Stabilität der
Paarbeziehung.
Mit den damit zusammenhängenden Themen und Herausforderungen werden
wir uns in diesem und dem kommenden Monat beschäftigen.
Väter ansprechen und erreichen
Väter sind schwer zu erreichen und Angebote, die in Kitas und
Familienzentren gemacht werden, kommen häufig nicht zustande, weil sich zu
wenige Väter anmelden.
Auf der anderen Seite wollen Väter mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen und
suchen nach passenden Angeboten und Möglichkeiten sich mit anderen Vätern
auszutauschen.
Die Geschäftsstelle der LAG-Väterarbeit möchte dazu beitragen dieses Dilemma aufzulösen und bietet dazu Vorträge und Fortbildungen an, die Beschäftigten verschiedener Einrichtungen oder auch einzelnen Teams die Möglichkeit gibt, sich intensiv mit einem Thema auseinanderzusetzen und ihre Arbeit mit und die Angebote für Väter weiterzuentwickeln. Mögliche Themen sind: ‚Grundlagen der Arbeit mit Vätern‘, ‚Väter ansprechen und erreichen‘, ‚Wie ticken Väter eigentlich?‘, ‚Die Bedeutung von Vätern für die Entwicklung von Kindern‘, ‚Väter in den frühen Hilfen‘ …
Melden Sie sich einfach telefonisch oder per Mail bei uns. Die
Kontaktdaten finden Sie am Ende des Newsletters.
… mir fehlt vor allem eine systemische Perspektive
In den vergangenen beiden Monaten standen Väter und Kinder, die Opfer
von Gewalt geworden sind, im Blickpunkt.
Bei dem Werkstattgespräch am 12.
August berichtete Tobias Schiefer über die Arbeit der Männerschutzwohnungen in
Düsseldorf: Ziele des Schutzkonzepts, das mit regelmäßiger Beratung verbunden
ist, sind Schutz-, Rückzugs- und Wohnraum für einen begrenzten Zeitraum zur
Verfügung zu stellen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer beträgt ca. 3
Monate.
Im Mittelpunkt der Arbeit mit den Klienten steht deren psychische
Stabilisierung und Entlastung sowie die Stärkung der Handlungsfähigkeit und der
Selbstbestimmung. Perspektivisch geht es um die persönliche Weiterentwicklung
und Neuorientierung außerhalb der ‚Gewaltbeziehung‘ sowie die Vermittlung
weiterführender Hilfen.
In einem Interview mit Christoph Liel vom Deutschen Jugend Institut in München
äußerte er sich unter anderem zu den zukünftigen Bedarfen in diesem
Hanlungsfeld:
„Ich finde schon, dass es in Bezug auf Väter große blinde Flecken gibt, und
zwar sowohl in der Praxis wie auch in der Forschung. Und zwar im gesamten
erweiterten Kontext des Kinderschutzes. Weil Väter da häufig keine oder eine
untergeordnete Rolle spielen, obwohl sie sowohl eben als Gefährder für Kinder
auftreten können, wie auch als Unterstützer in der familiären Situation. Und da
brauchen wir sehr viel mehr Wissen.“ Die Aufzeichnung des Gesprächs können Sie hier nachlesen und
hören.
Welchen Kulturwandel brauchen Väter in der Geburtshilfe – aktuelle Eckpunkte und Perspektiven
Im System der Geburtshilfe rumort es. Immer mehr Geburtskliniken
schließen, aus Mangel an Hebammen oder Renditegründen. Während der Pandemie
wurden Väter ganz oder teilweise bei Vorsorgeuntersuchungen und der Geburt
ausgeschlossen und auch wenn sie dabei sein dürfen, fühlen sich Väter vielfach
nicht einbezogen.
Es gibt zwar seit 2016 ein auf 136 Seiten ausformuliertes ‚Nationales
Gesundheitsziel Gesunde Geburt‘, aber die von vielen Seiten erhobene Forderung
nach einem ‚Geburtsgipfel‘ und der im Frühjahr gestarteten Initiative ‚Bündnis
Gute Geburt‘ verdeutlichen den tatsächlichen Handlungsbedarf.
In dem Werkstattgespräch am 26. Oktober wird Hans-Georg Nelles, der u.a.
bei der Broschüre der BZgA ‚Väter auf die Geburt vorbereiten – Informationen
und praktische Tipps für Fachkräfte‘ mitgewirkt hat, Eckpunkte einer Reform in
der Geburtshilfe aus der Perspektive der Väter präsentieren und diese in die aktuelle
Diskussion einordnen.
Zu dem Werkstattgespräch können Sie sich hier anmelden
Jeder Mann sollte mit gutem Gefühl Vaterwerden können. Deshalb unterstützt die ‚Erzählcafé-Aktion‘ Väter mit einem kostenlosen Flyer voller Fakten & Forschung. Kurz und knackig bringt dieser auf den Punkt, was Männer beim Vaterwerden wissen sollten, auch um selbst gesund zu bleiben. „Lies los Mann, damit Du gestärkt aus dem größten Abenteuer Deines Lebens hervorzugehen kannst!“
Der Flyer ‚Respekt Mann, Du wirst Vater‘ ist kostenfrei und gibt es hier zum Download!
Ausblick
Das letzte Schwerpunktthema in diesem Jahr wird im November und
Dezember ‚Väter im Strafvollzug‘ sein. Dazu planen wir interessante Einblicke,
Praxistipps und ein Werkstattgespräch, bei dem es um die praktische Arbeit mit Vätern
und deren Kindern im Justizvollzug gehen wird.
Im kommenden Jahr haben wir uns vorgenommen, uns noch intensiver mit
den einzelnen Themen auseinanderzusetzen und vor allem durch unsere Arbeit
darauf hinzuwirken, in den angesprochenen Bereichen nachhaltige Veränderungen
für Väter und aktive Vaterschaft anzustoßen und da wo möglich auch strukturell
zu verankern.
Im Themenspeicher stehen jetzt schon ‚Großväter‘ und ‚getrennt
erziehende Väter‘.
Termine
25. Oktober 2022, 15:30 bis 17 Uhr, Online Member Meeting der LAG Väterarbeit
26. Oktober 2022, 15:30 bis 17 Uhr, Werkstattgespräch Kulturwandel in
der Geburtshilfe