Vor dem Vatertag am Donnerstag hat Mecklenburg-Vorpommerns Staatssekretärin für Gleichstellung, Margret Seemann (SPD), mehr Rücksicht auf Familienväter gefordert. „Studien zeigen, dass männliche Jugendliche vorhaben, einmal Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen“, sagte Seemann.
Später sehe die Realität oft so aus, dass sie zehn bis zwölf Stunden am Tag arbeiten und weite Strecken fahren müssten. Ihre Kinder sähen sie nur morgens und abends schlafend. Darunter litten viele Väter. Bei den Bemühungen von Unternehmen für mehr Familienfreundlichkeit müssten deshalb auch die Väter in den Blick genommen werden.
Norwegen will die Mindestdauer der Elternzeit für Väter erhöhen. Das Parlament in Oslo beriet am Montag über ein Gesetzesvorhaben, wonach Väter mindestens zwölf Wochen aussetzen müssen, um Elterngeld zu erhalten. Bislang waren es zehn Wochen.
Insgesamt sollen Eltern in Norwegen dann 47 Wochen (elf Monate) bei 100 % ihres Gehalts aussetzen können – bis zu einer festgelegten Obergrenze. Wer auf 20 % des Gehalts verzichtet, erhält bis zu 57 Wochen Elterngeld. Die künftig zwölf Wochen Väterzeit können – wie bei der Zwei-Monate-Regelung in Deutschland – nicht auf die Mutter übertragen werden. Das Gesetz wird am 1. Juli in Kraft treten.
In einem offenen Brief an den Rat der Stadt Goslar hat das Forum Männer in Theorie und Praxis der Geschlechterverhältnisse die Abberufung der Gleichstellungsbeauftragten von Goslar, Monika Ebeling, verurteilt. Der Text endet mit der Aussage:
‚ … Der Rat von Goslar hat die Chance vertan, eine Gleichstellungsbeauftragte haben zu können, die sich gleichermaßen für Männer- wie für Fraueninteressen einsetzt, und so zum Vorbild für eine zukunftsfähige kommunale Gleichstellungspolitik zu werden, die Männer und Frauen ermutigt, ihre geschlechtsspezifischen Rollenmuster kritisch zu reflektieren und im Dialog weiter zu entwickeln und zu erweitern. Bundesweit wird Goslar nun als Synonym gelten für eine Gleichstellungspolitik, die sich lieber selbst abschafft, als sich für Männerthemen zu öffnen.’
Gestern wurde noch darüber spekuliert, heute hat eine überparteiliche Parlamentariergruppe im Vorfeld des Schweizer Vätertags am 5. Juni 2011 einen innovativen Vorschlag für mehr Väter- und Elternzeit lanciert: die Verankerung einer steuerbefreiten Familienvorsorge für junge Eltern.
Es besteht ein breiter politischer Konsens, dass das verstärkte Engagement der Väter in der Kindererziehung und –betreuung wünschbar ist. In der politischen Diskussion stehen gegenwärtig Formen des Vaterschaftsurlaubes bzw. der Elternzeit, die – analog zur Mutterschaftsversicherung – staatlich finanziert werden sollen.
Als pragmatischen und mehrheitsfähigen Schritt in die Zukunft hat der Dachverband der Schweizer Männer- und Väterorganisationen (männer.ch) in Kooperation mit der Schweizer Männerzeitung im Hinblick auf den Schweizer Vätertag vom 5. Juni 2011 (www.vaetertag.ch) eine neue Idee formuliert und gemeinsam mit einer überparteilichen Parlamentariergruppe mit Alec von Graffenried (Grüne), Anita Fetz (SP), Norbert Hochreutener (CVP), Christian Wasserfallen (FDP) und Andrea Geissbühler (SVP) weiter entwickelt.
Die überparteiliche Gruppe hat die Idee heute anlässlich einer Medienkonferenz im Vorfeld des Schweizer Vätertags vom 5. Juni 2011 der Öffentlichkeit vorgestellt. Sie wird zum Auftakt der Sommersession der Eidgenössischen Räte heute einen entsprechenden politischen Vorstoß im Parlament einreichen.
Die Idee ist eine Elternzeitversicherung. Analog zum steuerbefreiten Sparen für die Altersvorsorge will die überparteiliche Gruppe ein freiwilliges steuerbegünstigtes Sparmodell «e» wie Elternschaft oder Elternzeit einführen.
Arbeitnehmende und Selbständigerwerdende können mit einem frei wählbaren Prozentsatz des Lohnes oder mit jährlichen Zahlungen ein Elternzeitguthaben aufbauen. Dieses kann bei Elternschaft dazu eingesetzt werden, eine Arbeitszeitreduktion zu finanzieren.
Erfüllt sich der Kinderwunsch nicht, fällt das angesparte Guthaben ans Altersguthaben oder kann zum Immobilienerwerb, dem Aufbau einer Selbständigkeit oder einem dauerhafter Auslandsaufenthalt verwendet werden.
Zur Begründung erklärte Markus Theunert, Präsident von männer.ch und Projektkoordinator, dass die Elternzeitversicherung / Familienvorsorge aus väterpolitischer Sicht die Möglichkeit sei, einen Schritt aus dem unbefriedigenden Status Quo heraus zu machen und die verhärtete Diskussion um einen Vaterschaftsurlaub nach europäischem Vorbild zu deblockieren. Weiterlesen »
Die Ausarbeitung einer Regelung für den Vaterschaftsurlaub in der Schweiz gleicht einer Zangengeburt. Seit dem Jahr 2000 wurden neun unterschiedliche Vorstöße für die Einführung eines Vaterschaftsurlaubs eingereicht. Bisher blieben alle erfolglos.
Doch nun soll Bewegung in die Diskussion kommen. Mit einem ‚komplett neuen Lösungsvorschlag’ möchte männer.ch am Montag gemeinsam mit einer überparteilichen Politikergruppe den Vaterschaftsurlaub doch noch ermöglichen.
Wie Recherchen von 20 Minuten Online zeigen, unterscheidet sich der Vorstoß in einem zentralen Punkt von den bisherigen Vorschlägen. Während die bekannten Modelle stets von einer Finanzierung durch den Staat -über die Erwerbsersatzordnung oder die Mehrwertsteuer – ausgingen, setzt die überparteiliche Gruppe auf eine finanzielle Beteiligung der Nutznießer. Wer Väterzeit beanspruchen will, soll sie durch eigene Beiträge mitfinanzieren, ohne dass die Arbeitgeber zusätzlich belastet werden. Die Initianten bestätigen diese Angaben.
«Unser Modell fördert die Eigenverantwortung der Eltern», ist Andrea Geissbühler, SVP-Nationalrätin und Mitglied der überparteilichen Gruppe, überzeugt. Deshalb könne sie als SVP-Politikerin das Modell unterstützen. «Bei unserem Vorstoß liegt es grundsätzlich an den Vätern und Familien, etwas für die zusätzliche Zeit mit den Sprösslingen zu tun.»
Norbert Hochreutener, Berner CVP-Nationalrat und ebenfalls Mitglied der Gruppe betont, dass die neue Lösung auf keinen Fall die KMU belaste. Die weiteren Gruppenmitglieder Anita Fetz (SP), Christian Wasserfallen (FDP) und Alec von Graffenried (Grüne) wollten sich bis zur Präsentation am Montag im Bundesmedienzentrum in Bern nicht äußern.
Die BILD – Vatertags – Expertenkommission präsentiert verschiedenen Typen. Getreu dem Motto: Zeig dein Papa – Mobil, wir sagen dir, was für ein Vater du bist.
Die Bundesjustizministerin hatte bereits Mitte letzten Jahres einen Gesetzentwurf zum Gemeinsamen Sorgerecht von nicht miteinander verheirateten angekündigt, diesen allerdings bis heute noch nicht vorgelegt. Die grüne Bundestagsabgeordnete Katja Dörner hat die Bundesregierung deshalb in einer schriftlichen Frage zum Stand des Verfahrens befragt.
Die Antwort ist mehr als ernüchternd: Die Bundesregierung kann die Frage, wann mit einem Gesetzentwurf zu rechnen sei, nicht beantworten und hat diesbezüglich offensichtlich keine weiteren Ambitionen. Seit dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte von Dezember 2009 und dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts von August letzten Jahres steht die Bundesregierung unter Druck, die Sorgerechtsregelung zu reformieren.
Scheinbar keine leichte Aufgabe für Schwarz-Gelb, denn (auch) bei diesem Thema gehen die Vorstellungen so weit auseinander, dass gar nichts mehr passiert.
Aus den Schriften der antiken Gesellschaften weiß man, dass der Vater als Ernährer, Beschützer und Lehrer ein hohes Ansehen genoss und sich auch dementsprechend verhalten hat. Auch die aktuelle Väterforschung zeigt, dass sich väterliches Engagement positiv auf die Seele der Kinder auswirkt. Väter und Mütter sind in gleichem Umfang für das Wohlbefinden und die Lebenszufriedenheit eines Kindes wichtig.
Aus Studien der letzten Jahre weiß man, dass Kinder, die ohne fürsorgliche Väter aufwachsen, erhebliche Nachteile haben: Schlechte Schulnoten, kriminelle Handlungen, psychische Erkrankungen sowie impulsives und aggressives Verhalten kommen bei ihnen häufiger vor. So erkranken Kinder, deren Vater an einer postpartalen Depression leidet, dreimal häufiger am Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom als Kinder von psychisch gesunden Vätern. Suchtprobleme und Teenagerschwangerschaften gibt es häufiger bei Kindern von Alleinerziehenden.
Heute weiß man, dass Väter ihre Kinder auf unterschiedliche Weise prägen. Einerseits spielen sie mehr und wilder mit dem Nachwuchs als Mütter. Sie verwenden auch komplexere Satzkonstruktionen, was die Sprachentwicklung der Kinder fördert. Zudem sind Kinder von aktiven Vätern selbständiger.
Laut Umfragen wollen sich Väter hierzulande gerne mehr an der Kindererziehung beteiligen. Die damit gewonnene Erfahrung würde den Männern auch helfen, die Väterrolle weiter aufzufächern – nicht nur Brotverdiener und Spielkamerad zu sein, sondern beispielsweise auch Tröster, Erzieher und Pfleger. Die Struktur der Arbeitswelt lässt diesen Wunsch jedoch in weite Ferne rücken.
Für 60 Prozent der Deutschen ist das Bild des Mannes als Alleinverdiener in der Familie ein Auslaufmodell. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage von TNS Emnid im Auftrag der Expertenkommission Familie der Bertelsmann Stiftung. In immer mehr Haushalten muss der Partner mitverdienen, um den Lebensunterhalt zu sichern. Alleinerziehende scheinen ihre finanzielle Situation noch bedrückender zu sehen. Zwei Drittel befürchten, in naher Zukunft Transferleistungen in Anspruch nehmen zu müssen.
Als zweithäufigsten Grund für den Abschied vom Alleinverdiener-Modell nennen mehr als 30 % der Befragten, dass Frauen grundsätzlich berufstätig und in Gesellschaft und Beruf gleichberechtigt sein sollten. Während in den alten Bundesländern primär ökonomische Zwänge Ursache für eine Abnahme der traditionellen Familienform sind, spielt bei der ostdeutschen Bevölkerung die Verwirklichung der Frau und die allgemein gesellschaftliche Entwicklung hin zur Gleichberechtigung der Geschlechter eine größere Rolle. So halten es hier 17 % für wichtig, dass Frauen auch Karriere machen können. Im Westen meinen dies lediglich 5 %.
Neben der ehelichen Familie halten die meisten Befragten die gesetzliche Gleichstellung von anderen Lebensformen für zeitgemäß, Weiterlesen »