Erstellt von Hans-Georg Nelles am 31. Mai 2012
Am 23. Juni lädt der Väteraufbruch für Kinder (VAfK) zum 5. Väterkongress in Karlsruhe ein. Er beschäftigt sich in diesem Jahr mit dem Thema „Vereinbarkeit auch für Väter – Familie zwischen Eigen- und Fremdbetreuung“.
Die Frage der Vereinbarkeit von Beruf und Familie und der Kinderbetreuung hat eine direkte Auswirkung auf die zukünftige Rolle des Vaters und wirkt sich damit auch auf seine Rolle insbesondere nach einer Trennung aus. Neben der Diskussion um die Vätermonate wird in der Politik heftig die Einführung eines Betreuungsgeldes diskutiert. Vätern fällt dabei eine Schlüsselrolle zu, denn nur wenn Väter sich über die Vätermonate hinaus dauerhaft in die Kinderbetreuung einbinden ließen, wäre eine Umverteilung der Familien- und Erwerbsarbeit innerhalb der Familien möglich.
Inhaltliche Beiträge liefern unter anderen folgende Referent_innen:
- Prof. Dr. Hans Bertram von der Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Sozialwissenschaften Mikrosoziologie wird über die Konkurrenzsituation von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mit und ohne Kinder sprechen.
- Dipl. Soz.-Päd. Monika Ebeling, ehemalige Gleichstellungsbeauftragte von Goslar, berichtet über ihre Bemühungen, Väter stärker zu fördern. Sie wurde aus ihrem Amt abberufen, weil sie sich zu stark für Väter einsetzte.
- Hans-Georg Nelles, Väter & Karriere, Organisationsberater und Väterforscher stellt die vielfach nicht offen geäußerten Wünsche von Vätern in Sachen Vereinbarkeit sowie gelungene Beispiele aus Unternehmen verschiedenster Größe vor.
- Prof. Dr. jur. Hildegund Sünderhauf von der Ev. Hochschule Nürnberg, Fakultät für Sozialwissenschaften, spricht sich vor dem Hintergrund der Vereinbarkeit von Familie und Beruf insbesondere bei getrennten Eltern für eine abwechselnde Betreuung aus.
Einen Flyer mit dem genauen Programmablauf und weiteren Informationen gibt es hier.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. Mai 2012
Dieser Auffassung sind Markus Theunert und Andreas Borter, zwei Autoren des gerade erschienen Sammelbandes ‚Männerpolitik. Was Jungen, Männer und Väter stark macht‘. Im Buch heißt es, dass tatsächliche Gleichstellung nur als Neugestaltung der Geschlechterverhältnisse realisierbar sei. „So führt beispielsweise die stärkere Beteiligung der Frauen (Mütter) am Erwerbsleben nur dann zu mehr gelebter Gleichstellung, wenn gleichzeitig die Männer (Väter) mehr Verantwortung für den familiären und häuslichen Bereich tragen“, erklärt Markus Theunert in seinem Beitrag. Das sieht auch Andreas Borter, Theologe und Fachmann in der Väterarbeit, so. Er engagiert sich seit Jahren für die Anliegen der Väter, zum Beispiel in Projekten wie dem Schweizer Vätertag.
Borter geht in seinem Beitrag zu Väterpolitiken auf eine Studie der Pro Familia ein. Demnach seien 90 Prozent der Männer dazu bereit ihre Arbeitszeit zu reduzieren, um mehr Zeit für die Familie zu haben. Dafür würden sie sogar Lohneinbußen in Kauf nehmen. Dennoch arbeitet die Mehrheit Vollzeit. Warum zwischen Wunsch und Wirklich eine derart große Lücke klafft, kann Andreas Borter schnell begründen: „Eine Lohnerhöhung oder die generelle finanzielle Besserstellung als Mann treibt die Väter in die Ernährerfalle.“ Zudem seien die Erwartungen am Arbeitsplatz hoch. Die Väterthematik werde in Unternehmen tabuisiert. Ein Austausch finde nicht statt. Außerdem gebe es nur wenige Chefs, die Teilzeit arbeiten und als Vorbild dienen könnten. Kurz: Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stelle für viele junge Männer eine große Hürde dar.
Wie wenig die Anliegen der Väter beachtet werden, zeigt sich auch in anderen Bereichen. Borter hat festgestellt, dass Beratungsangebote zur Familiengründung oder zur Kleinkindphase fast ausschließlich auf Frauen ausgerichtet sind. Selbst Beratungsstellen, welche die Väter im Namen mittragen, wie die Väterberatungsstellen, würden den Bedürfnissen der Väter nicht gerecht. „Väter brauchen auch Väter, die sie beraten und die als Vorbild dienen“, sagt der Fachmann und ergänzt gleich seine Forderung: „Ich bin für Quoten im frühkindlichen Bereich.“ Sei es in der Beratung, in Kitas oder in der Primarschule.
Ein grundlegendes Problem sieht Borter darin, dass sich männliche Politiker davor scheuen, sich für Väter einzusetzen: „Für sie ist das wie ein Coming Out.“ Sie wollen sich nicht dem Verdacht aussetzen, den patriarchalen Rückschritt zu propagieren. Deshalb haben bisher vor allem Frauen politische Vorstöße in Bezug auf Familienpolitik eingebracht.
Doch nicht nur männliche Politiker sind gefragt, findet Andreas Borter. Väter müssten sensibilisiert werden, selber die Anwaltschaft für ihre Anliegen zu übernehmen. „Es braucht mutige Väter, die zu ihrem Chef gehen und Familienzeit einfordern und selbstbewusste Väter, die gegenüber ihren Partnerinnen zu ihrem Weg, die Windeln zu wechseln, stehen.“
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. Mai 2012
In der Türkei ist die Kindererziehung noch Frauensache. Nur 1,3 % der türkischen Jugendlichen verbringen laut einer Studie ihre Freizeit mit ihren Vätern. Keine 5 % teilen ihre Probleme mit ihnen. Manch einem türkischen Mann ist es sogar unangenehm mit dem Baby auf dem Arm in der Öffentlichkeit zu erscheinen oder im Supermarkt Windeln zu kaufen.
Das soll sich nun ändern, mithilfe von „Vater-Unterstützungs-Kursen“, die das türkische Bildungsministerium überall im Land anbietet. Türkische Väter lernen hier Dinge, die die eigentlich selbstverständlich sind: Richtig zuhören, Erziehung ohne Druckmittel oder Schläge, die Aufgabenverteilung zwischen Mutter und Vater. 23.000 türkische Väter haben bereits einen solchen Vaterkurs absolviert.
Der Koordinator der Kurse, Hasan Deniz, macht das überholte Rollenbild in der Türkei für den Nachholbedarf der Väter verantwortlich: „Am kompliziertesten ist es, die Geschlechterrollen in der Gesellschaft zu ändern. Denn ein Mensch ist nun mal zunächst nicht Vater, sondern Mann! Das heißt: Er wärmt keine Milch auf, er wechselt keine Windeln, er weint nicht, er hat vor nichts Angst, er ist stark. Um Erfolg zu haben, muss man sich also mit diesem Männerbild auseinandersetzen. Man muss es so ändern, dass danach auch ein Mann die Küche betreten kann.“
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. Mai 2012
Speziell zum Vatertag am 10. Juni gibt es im Tiergarten Linz eine ganz besondere Führung und zwar „Gute Väter, schlechte Väter“. Hier wird der Schwerpunkt auf die tierischen Väter gelegt. Was machen denn die „Männer“, wenn es ans Kinderkriegen und -aufziehen geht?
Manche tierische Männchen handeln überraschend fürsorglich für ihren Nachwuchs. So zum Beispiel die Nandus, die zu überaus liebevollen Vätern werden, wenn es um den Nestbau, das Ausbrüten der Jungen und um die Jungenaufzucht geht. Ganz anders stehen die Javaneraffen-Männer zu ihrem Nachwuchs. Als wahre Machos wissen sie mit den Babys nur wenig anzufangen. Halbe-Halbe heißt’s hingegen bei den Störchen. Hier wird die Jungenaufzucht von beiden Eltern übernommen.
Bei dieser interessanten kostenlosen Vatertagsführung durch den Zoo Linz erfahren Sie so einiges über die unterschiedlichsten tierischen Väter, die sich mal ausgezeichnet, mal nur hilfsbereit, aber manchmal auch überhaupt nicht um ihre Kleinen kümmern.
Alle, die Lust auf einen Zoobesuch haben, kommen einfach am Sonntag den 10. Juni 2012 in den Tiergarten in Linz. Dauer der Führung ist von 15:00 bis 16:30 Uhr. Die Führung ist kostenlos, lediglich der Eintritt in den Zoo fällt an. Um Anmeldung wird gebeten. Einfach eine Mail an den Zoo schicken.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 27. Mai 2012
Mütter, die mehr als zwei Kinder geboren haben, haben mit der Familiengründung früher begonnen: Sie waren nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) bei ihrer ersten Geburt durchschnittlich 26 Jahre alt und damit drei Jahre jünger als Mütter von Einzelkindern (29 Jahre). Dieser Befund bezieht sich auf Mütter der Jahrgänge 1959 bis 1968, die zum Zeitpunkt der Befragung zwischen 40 und 49 Jahre alt waren. Die Zahl ihrer leiblichen Kinder kann als nahezu endgültig betrachtet werden.
Mütter der Geburtsjahrgänge 1959 bis 1968 haben durchschnittlich zwei Kinder zur Welt gebracht. Etwa jede dritte Mutter hat nur ein Kind (31 %), jede zweite zwei Kinder (48 %) und jede fünfte drei oder mehr Kinder (21 %).
Der Zusammenhang zwischen dem Alter bei der ersten Geburt und der Zahl der Kinder gilt für Mütter mit unterschiedlichem Bildungsstand. Mütter mit einem akademischen Abschluss bekamen zwar ihr erstes Kind im Durchschnitt später als Mütter, die eine Lehre oder Anlernausbildung abgeschlossen haben (31 Jahre gegenüber 28 Jahre). Aber auch Akademikerinnen mit drei oder mehr Kindern waren bei der ersten Geburt mit 29 Jahren deutlich jünger als die gleich qualifizierten Mütter mit nur einem Kind (33 Jahre).
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 26. Mai 2012
Besondere Momente zwischen Vater und Kind jeden Alters in verschiedenen Lebenssituationen zeigt zurzeit eine Ausstellung im Matthias-Ehrenfried-Haus in Würzburg. Man sieht sowohl Großväter mit ihren Enkeln als auch Bilder von jungen Vätern. Es gibt alte und ganz neue Fotos, die erst beim diesjährigen Kinderfest Anfang Mai entstanden sind. Die 40 Bilder wurden von drei Schülerinnen und einem Schüler des Riemenschneider-Gymnasiums ausgewählt.
Mit der Ausstellung „VäterBilder“ sollen Eltern ermutigt werden, die Bindung zwischen Vätern und Kindern zu stärken und Väter als Vorbild und Bezugsperson mehr in den Fokus öffentlicher Wahrnehmung zu rücken, betonte Jürgen Krückel, Leiter des ME-Hauses, bei der Vernissage.
Die Idee dazu kam indirekt vom Sozialreferat der Stadt. Dieses hat angefragt, ob die katholische Bildungseinrichtung eine ähnliche Ausstellung aus Würzburgs Partnerstadt Suhl übernehmen könnte. „Ich habe mir die Bilder mehrmals angeschaut und dabei gedacht: Warum soll ich die Suhler Bilder ausstellen, schließlich gibt es in Würzburg auch Väter“, erzählte Krückel.
So kam es zu einer eigenen Aktion. Flyers wurden ausgedruckt und an mehreren Stellen in der Stadt ausgelegt. Insgesamt 116 Bilder von 34 Vätern erreichten die vier Schüler des Riemenschneider-Gymnasiums, die im Rahmen ihres einjährigen Projektseminars im ME-Haus die Fotoausstellung organisiert haben. Die Ausstellung ist noch bis zum 15. Juni im Foyer des Matthias-Ehrenfried-Hauses zu sehen.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. Mai 2012
Bei Beschäftigten in Deutschland klappt die Balance zwischen Arbeit und Leben einer Studie zufolge nicht so gut wie bei ihren Kollegen in vielen anderen Ländern. Die Ergebnisse für Deutschland liegen weit unter dem internationalen Durchschnitt, wie eine anfang Mai veröffentlichte Befragung des Bürodienstleisters Regus ergab.
Demnach sind beim Gleichgewicht zwischen Berufsleben und Freizeit Länder wie Mexiko, Brasilien und China Spitze. Deutschland landet abgeschlagen auf Platz 15.
Entsprechend niedrig ist hierzulande im internationalen Vergleich auch der Anteil der Menschen, die mit ihrer Freizeit zufrieden sind. Während in Deutschland nicht einmal die Hälfte der Befragten das Gefühl hat, ausreichend Zeit für sich selbst und die Familie zu haben, sind es in den Niederlanden zwei von drei Angestellten.
Dennoch hat sich in den vergangenen beiden Jahren auch hierzulande der Studie zufolge einiges getan: Die Zufriedenheit der deutschen Angestellten mit ihrer Situation stieg im Vergleich zu 2010 deutlich. Die regionalen Unterschiede sind aber groß: In Bayern und Hamburg sind die Menschen mit der „Work-Life-Balance“ deutlich glücklicher als zum Beispiel in Baden-Württemberg.
Regus befragte insgesamt rund 16.000 Beschäftigte weltweit. 65 % der Angestellten in Deutschland gaben an, aktuell mehr Zeit im Job zu verbringen als 2010. 64 % der Befragten hierzulande haben mittlerweile aber auch mehr Spaß an der Arbeit als noch vor zwei Jahren.
„Zwar sind die Arbeitnehmer in den letzten Jahren zufriedener geworden, diese Entwicklung ist aber zum Großteil auf die entspanntere Wirtschaftslage zurückzuführen“, gibt der Geschäftsführer von Regus Deutschland, Michael Barth, zu bedenken.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. Mai 2012
Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband von 170’000 Arbeitnehmenden in der Schweiz, hat anlässlich einer Medienkonferenz in Bern die Ergebnisse der jährlichen Umfrage zu den Elternurlauben präsentiert und dabei auch die Einführung eines ‚Vaterschaftsurlaubs gefordert. Die Nationalrätin Valérie Piller Carrard begründete diese Forderung folgendermaßen:
Die Schweiz muss die Ungleichbehandlung von Mann und Frau bei der Geburt eines Kindes beseitigen. Ich schlage eine Gesetzesänderung vor, damit die Männer das Recht auf 20 Tage bezahlten Urlaub bekommen, um den Haushalt in Gang zu halten, die andern Kinder zu betreuen und ihre Partnerin und das Neugeborene zu begleiten. Diese Lösung soll aus Gründen der Gleichbehandlung auch für adoptionswillige Familien gelten.
Die Idee eines Vaterschaftsurlaubs ist nicht neu. Seit 1998 hat das Parlament mehrere Vorstösse behandelt, die die Einführung eines Vaterschaftsurlaubs verlangten. Allerdings ohne Erfolg. Gegenwärtig bereitet der Bundesrat einen Bericht über die verschiedenen Elternurlaubsmodelle vor, was die Dringlichkeit dieses Anliegens beweist. Mehr als die Hälfte aller Kantone und grossen Städte in der Schweiz kennen für ihre Angestellten bereits einen – wenn auch auf 5 – 10 Tage begrenzten – Vaterschaftsurlaub. Es ist deshalb durchaus möglich, ein Modell für die gesamte Bevölkerung in der Schweiz auszuarbeiten.
Gegenwärtig steht nur der Mutter ein Urlaub von 14 Wochen oder 98 Tagen mit einer Entschädigung in der Höhe von 80% ihres Lohns zu. Der Vater hingegen hat nur Anspruch auf einen Tag im Rahmen der „üblichen freien Tage“ zur Erledigung der persönlichen Angelegenheiten. Mein Vorschlag möchte den Vätern mehr Zeit einräumen, damit sie bei einer Geburt ihr Familienleben mitgestalten können.
Gerade die Gleichbehandlung von Mann und Frau verlangt, dass die Schweiz eine ausgewogenere Regelung anlässlich der Geburt, die das Paar betrifft, einführt. Der Vaterschaftsurlaub gehört auch zur Perspektive einer harmonischen Entwicklung der Familie, wo Vater und Mutter die Freuden und Schwierigkeiten einer Geburt teilen. Die Kosten für diese Reform werden auf maximal 180 Millionen Franken geschätzt.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. Mai 2012
Inzwischen sind 25 % der Elterngeld-Empfänger Väter. Ende 2006 betrug der Männeranteil weniger als 4 %. Seit es das Elterngeld gibt, übernehmen mehr Väter die Betreuung ihrer Kleinstkinder, konstatieren Sabina Schutter und Claudia Zerle-Elsäßer vom Deutschen Jugendinstitut (DJI) in München. Allerdings profitieren nicht alle Familien davon: Die Höhe des vor der Elternzeit bezogenen Einkommens hat einen großen Einfluss.
Eine aktivere Rolle von Vätern bei der Erziehung war eines der ausdrücklichen Ziele des Elterngeldes. Dazu sollen die „Partnermonate“ beitragen: Bei Berufstätigen verlängert sich die Bezugsdauer von 12 auf 14 Monate, wenn beide Partner mindestens 2 Elternmonate in Anspruch nehmen. Trotz erster Fortschritte bestehen in Sachen Elternzeit immer noch erhebliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern, so die DJI-Forscherinnen: Bei 79 % der männlichen Empfänger entspricht die Bezugsdauer der Mindestfrist von 2 Monaten, im Schnitt sind es 3,2 Monate. Frauen hingegen erhalten durchschnittlich 11,6 Monate Elterngeld.
Ein Grund für das vergleichsweise zurückhaltende Engagement der Männer sind finanzielle Zwänge: Die Sozialwissenschaftlerinnen verweisen auf eine Evaluationsstudie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung von 2009. Demnach sahen 68 % der Väter, die sich gegen die Elternzeit entschieden hatten, keine Möglichkeit, ihre Arbeitszeit zu reduzieren. 45 % von ihnen nannten finanzielle Gründe als Haupthindernis. Engagierte Vaterschaft und eine egalitäre Aufteilung der Kinderbetreuung, so Schutter und Zerle-Elsäßer, seien also nur bei einem ausreichenden Einkommen realisierbar.
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