der VÄTER Blog

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Archiv für November, 2020

Aktive Väter für Firma Gewinn

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. November 2020

Kristin Weber berichtet in der Werra Rundschau über meinen Beitrag zum Internationalen Männertag

“Viele Männer möchten gerne aktive Väter sein. Das heißt, sich Zeit für ihre Familie und die Kindererziehung nehmen, ihre Sozialkompetenz als Familienmanager erweitern, eine liebende und verständnisvolle Partnerschaft führen und zugleich aber auch beruflich erfolgreich sein, erklärt Hans-Georg Nelles, Gründungsmitglied im Väter-Experten-Netz Deutschland und seit der Vereinsgründung 2005 ehrenamtliches Vorstandsmitglied.

Am Internationalen Männertag hatte die Gleichstellungsbeauftragte des Werra-Meißner-Kreises, Thekla Rotermund-Capar, zur Konferenz per Video-Stream eingeladen, und Nelles referierte zum Thema „Aktive Väter– ein Gewinn für Unternehmen und Partnerschaft“.

Der oben genannte Wunschkatalog stelle Herausforderungen an das Zeitmanagement der Väter –heißt, für all das muss sich ein Vater viel Zeit nehmen, was viele Männer im Alltag überfordere, erklärte Nelles. Vor allem, da der Wunsch, sich Zeit für die Familie zu nehmen, mit der Aussicht auf eine berufliche Karriere immer noch kollidiere.

Im Hinblick auf ein verändertes Rollenbild habe sich heute zwar schon viel in den Köpfen getan, aber noch nicht genug. Die Grundfrage laute nach wie vor, wer in der Familie arbeite Teilzeit, wer Vollzeit und wer kümmere sich um Haushalt und Kinder? Könnten diese Aufgaben partnerschaftlich aufgeteilt werden?

Nelles beobachtet, dass viele junge Väter heutzutage zwar bekunden, dass sie aufgeschlossen sind für eine neue Rollenverteilung, sie wünschten sich eine 35-Stunden-Woche, sie würden gerne mehr als drei Monate Elternzeit nehmen. Dennoch änderte sich wenig am Verhalten. „Aber das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist in den Unternehmen angekommen, und es gilt zunehmend auch für Männer“, sagte Nelles.

Er setzt auf Vorbildfunktion der Unternehmensführung und versucht Unternehmen nahezubringen, welche Vorteile aktive Väter für ihre Unternehmenskultur hätten: So könnten im ländlichen Raum Fachkräfte angelockt werden, indem ihnen gute Bedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie geboten würden.

Männer, die Väter sind, verfügten außerdem über viel Sozialkompetenz, da sie Erfahrungen damit hätten, Konflikte zu lösen. Der Väter-Experte wünschte sich, dass Unternehmen bereits in Stellenanzeigen und Bewerbungsgesprächen signalisierten, dass diese Kompetenzen erwünscht seien. So werde das Rollenbild des aktiven Vaters in der Gesellschaft aufgewertet.

Hans-Georg Nelles führt als Beispiel an, dass in der Schweiz schon jeder sechste Mann in einem Teilzeitjob arbeite. Und dass im weltweiten Vergleich Unternehmen, bei denen Vaterschaftsurlaub möglich sei, auch durchschnittlich mehr weibliche Führungskräfte hätten. Allerdings kann man fragen, an welcher Stelle hier Ursache und Wirkung liegen. „Wir brauchen eine väterbewusste Familienpolitik und Unternehmenskultur“, forderte der Experte.

Auch Thekla Rotermund-Capar hält fest: „Wenn wir mit den Frauen weiterkommen wollen, müssen wir mehr an den Vätern arbeiten.“ Aber sie zeigte sich nicht grenzenlos optimistisch. „Solange die Erwerbsarbeit im Zentrum unseres Lebens steht, wird sich nicht viel ändern“, sagte sie und plädierte für ein bedingungsloses Grundeinkommen.”

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Papa im Stress – Bin ich ein guter Vater?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. November 2020

Der Anspruch von Boris an sich selbst ist sehr hoch: Der zweifache Vater will zu Hause und bei der Arbeit alles geben, “das Beste aus meinem Leben rausholen”, auch wenn das heißt, dass er in manchen Nächten nur drei oder vier Stunden schläft.

Das letzte Mal mit einem Freund unterwegs war Boris vor drei Jahren, erzählt er. Er möchte gerne, dass seine Kinder später von ihm sagen “dass er ein toller Papa war, der Beste”. Dafür hat Boris seinen gutbezahlten Posten als Facharbeiter bei einem großen Pharmakonzern gegen einen Job bei einem Mittelständler getauscht. Er ist jetzt nicht mehr täglich drei Stunden auf der Autobahn, aber das heißt für die Familie auch: weniger Geld.

Seine Frau geht deswegen wieder arbeiten. Er steht nun um vier Uhr morgens auf, um am Nachmittag wieder zu Hause zu sein – dann geht seine Frau arbeiten und er versorgt die beiden Kleinkinder. Das ist ein täglicher Spagat. Laut Väterreport des Bundesfamilienministeriums fänden es 60 Prozent der Väter ideal, sich den Alltag partnerschaftlich zu teilen, verwirklicht wird es aber nur von 14 Prozent.

Immer im Hamsterrad, rund um die Uhr funktionieren – 40 Prozent der Väter fühlen sich laut einer Familienstudie der AOK zeitlich überlastet und 82 Prozent der Kinder zeigen Stresssymptome, so eine Studie der Uni Bielefeld.

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… zum volkswirtschaftlichen Nutzen einer Politik der frühen Kindheit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. November 2020

In dieser Studie, deren Ergebnisse sicher auch auf Deutschland und Österreich übertragen werden können, wird (auch) der volkswirtschaftliche Nutzen der Arbeit mit Vätern und Beratungs- und Bildungsangebote für sie dargelegt

Die ersten Lebensjahre eines Kindes sind entscheidend für dessen weitere Entwicklung. Dasselbe gilt für die Rahmenbedingungen, die diesen Lebensabschnitt begleiten sollten. Sie sind unerlässlich, um Chancengerechtigkeit für jedes Kind zu gewährleisten und es in die Lage zu versetzen, sein Potenzial zu entfalten. Wenn jedes Kind schon vor dem Schuleintritt in seiner Entwicklung unterstützt wird, unabhängig von seiner familiären Situation und seinem Hintergrund, dann sind die langfristigen Vorteile gegeben: für das Kind in Bezug auf Bildung und berufliche Entwicklung, für die Eltern in Bezug auf den Zugang zum Arbeitsmarkt und das Lohneinkommen und schließlich auch für den Staat selbst.

Das vorliegende White Paper der Jacobs Foundation ist ein Novum: Zum ersten Mal wird für die Schweiz aufgezeigt, dass ein Ausbau der Betreuungsangebote im Frühbereich auch positive Auswirkungen auf die Schweizer Volkswirtschaft hat. Die Jacobs Foundation hat die diesem White Paper zugrundeliegende Studie von BAK-Economics und die darin durchgeführten Simulationen von verschiedenen namhaften Ökonomen und Politikern und Politikerinnen begleiten lassen, um einen qualitativ hochwertigen Prozess sicherzustellen.

Diese Studie ist das finale Projekt der Forschungsagenda der Jacobs Foundation, ein wesentliches Element ihrer Strategie 2016––2020 zur Verbesserung der Rahmenbedingungen im Bereich der frühen Kindheit in der Schweiz. Eine Strategie, die sowohl auf die Politik als auch auf die Wirtschaft abzielt, damit in unserem Land eine echte Politik der frühen Kindheit entwickelt werden kann.

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