der VÄTER Blog

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Archiv für die 'Unternehmen' Kategorie

Mehr Schein als Sein …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. Dezember 2022

Wie väterfreundlich ist die deutsche Wirtschaft wirklich?

Dieser Frage ist die Prognos AG im Rahmen einer Studie für das „Unternehmensnetzwerk „Erfolgsfaktor Familie“ der DIHK Service GmbH Familie“ nachgegangen. Dazu wurden im Sommer 2022 zwei repräsentative Befragungen durchgeführt und einander gegenübergestellt:

  • eine Telefonbefragung unter 600 Personalverantwortlichen/Geschäftsführungen von Unternehmen in Deutschland
  • eine Online- bzw. Telefonbefragung unter 1.000 Vätern, die in Betrieben mit mindestens 10 Beschäftigten arbeiten und minderjährige Kinder haben

Im Fazit heißt es unter anderem:

Die Väterfreundlichkeit der deutschen Wirtschaft ist ausbaufähig und Unternehmen in Deutschland überschätzen ihre Väterfreundlichkeit. Väter bewerten die Väterfreundlichkeit deutlich verhaltener als Geschäftsführungen und Personalverantwortliche. Die Unternehmen wurden in der Untersuchung in vier Kategorien eingeteilt: Vorreiterunternehmen bei der Väterfreundlichkeit machen 27 Prozent aus. Ein breites Mittelfeld hat unterschiedliche Herausforderungen und Potenziale; 15 Prozent der Unternehmen in Deutschland haben als Nachzügler deutlichen Nachholbedarf auf dem Weg zur Väterfreundlichkeit.

Auf dem Weg zu mehr Väterfreundlichkeit kommt es insbesondere auf die Führungskräfte an. Väterfreundlichkeit umfasst verschiedene Facetten. Diese sind unterschiedlich weit entwickelt. Es mangelt weniger an vereinbarkeitsfördernden Personalmaßnahmen. Vielmehr sind Information und Kommunikation sowie die Unternehmenskultur stärker als bisher auf die Väter auszurichten. Dabei haben die Führungskräfte eine Schlüsselfunktion, da sie die Kultur prägen, als Vorbilder fungieren und ganz konkret über Vereinbarkeitsbedingungen von Vätern entscheiden können.

Verbesserungen, die mit der Corona-Pandemie einhergingen, wirken nachhaltig. Die betriebliche Unterstützung für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf während der Corona-Pandemie erweist sich im Zeitverlauf in vielen Unternehmen als nachhaltig. Dabei ist besonders positiv, dass nicht nur Personalmaßnahmen – und hier insbesondere Homeoffice/mobiles Arbeiten – ausgeweitet wurden. Auch die Akzeptanz für Väter, die diese Maßnahmen nutzen, und der Dialog über die Vereinbarkeitsbedürfnisse der Väter haben sich zum Teil langfristig verbessert.

Väterfreundlichkeit sichert die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen. Die Unternehmen haben die Bedeutung des betrieblichen Familienbewusstseins für ihre Arbeitgeberattraktivität erkannt. Sie sind jedoch gut beraten, nicht beim erreichten Status stehen zu bleiben. Um ihre Zukunftsfähigkeit mit Blick auf den gesellschaftlichen und demografischen Wandel zu sichern und um Wettbewerbsvorteile auf dem Arbeitsmarkt realisieren zu können, sollten sich die Unternehmen in Deutschland engagiert auf den Weg machen, die betriebliche Väterfreundlichkeit zu stärken.
In diesem Kontext weist die Studie auch auf die hohe Bereitschaft von Vätern, ihren Arbeitgebenden zu wechseln hin.

Was die ‚Freundlichkeit‘ betrifft gibt es noch Entwicklungspotenziale hin zu einem Bewusstsein. Das Bewusstsein über die Bedeutung von Vätern für die Entwicklung ihrer Kinder, eine partnerschaftliche Aufteilung von Erwerbs- und Carearbeiten und vor allem darüber, dass es die neue Vätergeneration ernst mein mit dem Vatersein und tatsächlich Erwerbsarbeitszeiten reduzieren möchte bzw. sich erst gar nicht auf in Vollzeit ausgeschriebene Stellen bewirbt.

Das sind Entwicklungen, die auch durch unzulängliche gesetzliche Rahmenbedingungen bei der Elternzeit oder einer Verschiebung der ‚Vaterschaftsfreistellung‘ nicht aufgehalten werden können. Eine ‚Zumutung für die Wirtschaft‘ ergibt sich höchstens daraus, dass sie die Signale, auch aus dieser Studie nicht ernst nehmen und weiter so tun, als stünden Väter zeitlich unbegrenzt als Erwerbsarbeitskräfte zur Verfügung.

Die Studie können Sie hier herunterladen.

Quelle

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24 Wochen Elternzeit mit 80 % Gehalt

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. April 2021

Der schwedische Automobilhersteller Volvo bietet seinen 40.000 Mitarbeitern weltweit ein großzügiges Elternzeit – Programm an. Die Mitarbeitenden haben dann Anspruch auf 24 Wochen bezahlte Elternzeit und erhalten während dieser Zeit 80 % ihres Grundgehalts. Die globale Richtlinie gilt für beide Elternteile und der Urlaub kann jederzeit innerhalb der ersten drei Jahre der Elternschaft genommen werden.

„Wenn Eltern dabei unterstützt werden, die Anforderungen von Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen, trägt dies dazu bei, die Kluft zwischen den Geschlechtern zu schließen, und ermöglicht es allen, sich beruflich weiterzuentwickeln”, sagte Hakan Samuelsson, Vorstandsvorsitzender von Volvo Cars.

Die Umsetzung der Richtlinie folgt auf ein 2019 gestartetes Pilotprojekt, bei dem 46 % aller Bewerber Väter waren. Es gilt für alle gesetzlich registrierten Eltern, einschließlich Adoptiv-, Pflege- und Leiheltern sowie nicht leiblichen Eltern in gleichgeschlechtlichen Paaren.

Um die Inanspruchnahme des Programms zu fördern, hat das Unternehmen auch seine Kommunikationsstrategie geändert, um 24 Wochen als Standardoption für neue Eltern zu präsentieren.

“Indem wir alle unsere Mitarbeiter in die bezahlte Elternzeit schicken, verringern wir die Kluft zwischen den Geschlechtern und erhalten eine vielfältigere Belegschaft, was die Leistung steigert und unser Geschäft stärkt”, sagte Volvo-Sprecherin Hanna Fager.

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WIR MÜSSEN REDEN! Mit Müttern, Vätern und deren Unternehmen – über Dinge, die sich nach Corona ändern müssen.

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. März 2021

Zukunftssymposium am 20. April 2021 von 10:00 – 11:30 Uhr

Gibt es Gutes, dass wir als Väter, Mütter, Paare und Unternehmen aus den Erfahrungen des vergangenen Jahres mit in die Post-Corona-Zeit nehmen können? Neben vielen zusätzlichen Belastungen, Einschränkungen, Ungewissheiten und veränderten Lebensrealitäten hat das Thema der Vereinbarkeit in Familien und Unternehmen besonders deutlich an gesellschaftlicher Relevanz gewonnen. Familie ist ein drängendes Trendthema – insbesondere in den Paarbeziehungen und den Unternehmen wird aktuell Vereinbarkeit mit Blick auf die Zukunft neu verhandelt.

Gemeinsam mit Care.com haben wir uns seit Mai 2020 gefragt: Was macht Corona mit den Familien, ihrer Berufstätigkeit und mit den Partnerschaften? In monatlichen und sehr persönlichen Interviews haben wir mit Vätern, Müttern und Elternpaaren aus ganz Deutschland gesprochen, die uns über beinahe ein Jahr hinweg authentische Einblicke in ihr Familienleben und ihre Partnerschaft gegeben haben. Die qualitativen Interviews wurden von einer quantitativen Umfrage begleitet, die zeitgleich stattfand und alle 2 -3 Wochen aktualisiert wurde. Hierbei ging es darum, das generelle Stimmungsbild innerhalb der Gesellschaft abzubilden und immer wieder nach Bewältigungsmuster zu fragen, die wir ihnen vorstellen möchten.

ANKOMMEN UND KURZE BEGRÜSSUNG durch das Moderatoren-Team Kirsten Frohnert (Netzwerkbüro „Erfolgsfaktor Familie“) und Volker Baisch (Väternetzwerk)

VORSTELLUNG DER BEFRAGUNG durch Volker Baisch (Väternetzwerk) und Dirk Kasten (Care.com)

IMPULSDISKUSSION ZUR EINORDNUNG DER BEFRAGUNGSERGEBNISSE

Referent:innen:

● Wissenschaftliche Einordnung durch Dr. Martin Bujard (Forschungsdirektor, Bundesinstitut

für Bevölkerungsforschung)

● Einordnung aus Unternehmenssicht durch Frank Rusko (Manager Diversity & Inclusion, Sanofi)

PRAXISIMPULS 1:

Flexible Arbeitszeiten, Homeoffice und Paarsein – wie geht das in Zukunft zusammen? Während der Coronakrise wurden Instrumente für die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie unter Hochdruck erprobt. Die Unternehmen haben jetzt die Chance, die gesammelten Erfahrungen für die Gestaltung ihrer Vereinbarkeitskultur zu nutzen. Die Frage ist, ob die Maßnahmen ausreichen oder zusätzliche Impulse, z. B. attraktive Teilzeitmodelle notwendig sind, alles unter einen Hut zu bekommen.

Referent:innen:

● Nico Lüthje (Mitglied Väternetzwerk Väter@OTTO, Otto Group, Studienteilnehmer)

● Erdmute Thalmann (Managerin Diversity & Work Life, Vodafone)

PRAXISIMPULS 2:

Wie hat die Coronakrise die Bindung zu unseren Kindern verändert und was heißt das für die Zukunft? Was bedeuten die vergangenen Monate für die Bindung von Vätern und Müttern mit ihren Kindern? Führte die zwangsläufig mehr miteinander verbrachte Zeit zu belastbareren, verständnisvolleren und intensiveren Beziehungen innerhalb der Familien und ging es Müttern anders als Vätern? Und was bedeuten diese Veränderungen für die Partnerschaft und was brauchen jetzt unsere Kinder?

Referent:innen:

● Katharina Weides (Social-Media und Marketing Beauftragte bei lilleStoff, Studienteilnehmer:in)

● Prof. Dr. Andreas Eickhorst (Entwicklungspsychologe und Professor für Psychologische Grundlagen Sozialer Arbeit)

PRAXISIMPULS 3:

Starke Paare, starke Unternehmen – wie kann das in Zukunft besser funktionieren? Mehr gemeinsame Zeit auf engem Raum, Aushandeln der Kinderbetreuung und Arbeitszeit, weniger gemeinsame Zeit als Paar. Partnerschaften wurden während der Corona-Krise auf ihre Belastbarkeit geprüft, das Thema „Mental Load“ wurde ein wichtiges Thema. Wir beleuchten in diesem Praxisimpuls, welche Vorteile Betriebe von „zufriedenen Paaren“ (nicht nur Müttern und Vätern) haben und wie sie eine partnerschaftliche Aufgabenteilungen konkret fördern können.

Referent:innen:

● Micha Bellem (Mitglied des Väternetzwerk dads@SAP, Studienteilnehmer)

● Christian Meyer (Manager Social Services, Fraport)

FAZIT, AUSBLICK UND VERABSCHIEDUNG

Welche Handlungsimpulse nehmen wir mit in die Post-Corona-Zeit? Mit wem müssen wir jetzt noch reden?

Anmeldung

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Aktive Väter für Firma Gewinn

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. November 2020

Kristin Weber berichtet in der Werra Rundschau über meinen Beitrag zum Internationalen Männertag

“Viele Männer möchten gerne aktive Väter sein. Das heißt, sich Zeit für ihre Familie und die Kindererziehung nehmen, ihre Sozialkompetenz als Familienmanager erweitern, eine liebende und verständnisvolle Partnerschaft führen und zugleich aber auch beruflich erfolgreich sein, erklärt Hans-Georg Nelles, Gründungsmitglied im Väter-Experten-Netz Deutschland und seit der Vereinsgründung 2005 ehrenamtliches Vorstandsmitglied.

Am Internationalen Männertag hatte die Gleichstellungsbeauftragte des Werra-Meißner-Kreises, Thekla Rotermund-Capar, zur Konferenz per Video-Stream eingeladen, und Nelles referierte zum Thema „Aktive Väter– ein Gewinn für Unternehmen und Partnerschaft“.

Der oben genannte Wunschkatalog stelle Herausforderungen an das Zeitmanagement der Väter –heißt, für all das muss sich ein Vater viel Zeit nehmen, was viele Männer im Alltag überfordere, erklärte Nelles. Vor allem, da der Wunsch, sich Zeit für die Familie zu nehmen, mit der Aussicht auf eine berufliche Karriere immer noch kollidiere.

Im Hinblick auf ein verändertes Rollenbild habe sich heute zwar schon viel in den Köpfen getan, aber noch nicht genug. Die Grundfrage laute nach wie vor, wer in der Familie arbeite Teilzeit, wer Vollzeit und wer kümmere sich um Haushalt und Kinder? Könnten diese Aufgaben partnerschaftlich aufgeteilt werden?

Nelles beobachtet, dass viele junge Väter heutzutage zwar bekunden, dass sie aufgeschlossen sind für eine neue Rollenverteilung, sie wünschten sich eine 35-Stunden-Woche, sie würden gerne mehr als drei Monate Elternzeit nehmen. Dennoch änderte sich wenig am Verhalten. „Aber das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist in den Unternehmen angekommen, und es gilt zunehmend auch für Männer“, sagte Nelles.

Er setzt auf Vorbildfunktion der Unternehmensführung und versucht Unternehmen nahezubringen, welche Vorteile aktive Väter für ihre Unternehmenskultur hätten: So könnten im ländlichen Raum Fachkräfte angelockt werden, indem ihnen gute Bedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie geboten würden.

Männer, die Väter sind, verfügten außerdem über viel Sozialkompetenz, da sie Erfahrungen damit hätten, Konflikte zu lösen. Der Väter-Experte wünschte sich, dass Unternehmen bereits in Stellenanzeigen und Bewerbungsgesprächen signalisierten, dass diese Kompetenzen erwünscht seien. So werde das Rollenbild des aktiven Vaters in der Gesellschaft aufgewertet.

Hans-Georg Nelles führt als Beispiel an, dass in der Schweiz schon jeder sechste Mann in einem Teilzeitjob arbeite. Und dass im weltweiten Vergleich Unternehmen, bei denen Vaterschaftsurlaub möglich sei, auch durchschnittlich mehr weibliche Führungskräfte hätten. Allerdings kann man fragen, an welcher Stelle hier Ursache und Wirkung liegen. „Wir brauchen eine väterbewusste Familienpolitik und Unternehmenskultur“, forderte der Experte.

Auch Thekla Rotermund-Capar hält fest: „Wenn wir mit den Frauen weiterkommen wollen, müssen wir mehr an den Vätern arbeiten.“ Aber sie zeigte sich nicht grenzenlos optimistisch. „Solange die Erwerbsarbeit im Zentrum unseres Lebens steht, wird sich nicht viel ändern“, sagte sie und plädierte für ein bedingungsloses Grundeinkommen.”

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Muss ich mir Sorgen um mein Elterngeld machen? – mit Volker Baisch, Bettina Trojan und Hans-Georg Nelles

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 1. Juni 2020


Audio herunterladen:
MP3






Alle Unterstützungsangebote in der Übersicht auf der Sonderseite: Väter in der Corona-Krise

Hier geht´s zur Anmeldung zum Webinar „Corona-Krise: Gesetzliche Änderungen beim Elterngeld!“ am 26.6.

Zu den Seiten der ExpertInnen:

Bettina Trojan

Hans-Georg Nelles

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Ihr Erfolg hat viele Väter! Neue Strategien der Fachkräftebindung für KMUs

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. September 2019

Die Abschlusskonferenz des Projekts wird auf Ende März 2020 verschoben

Im Jahr 2040 werden voraussichtlich 3,9 Millionen Arbeitskräfte fehlen. Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) spüren den Fachkräftemangel heute bereits stark. Wie gelingt es in dieser Situation, als KMU auch in Zukunft die besten Fachkräfte zu finden und ans Unternehmen zu binden?

Eineinhalb Jahre haben wir dazu gemeinsam mit Expert*innen, Verbundprojekten und KMU aus NRW innovative Ideen entwickelt. Unser Ansatz: mit einer wertschätzenden Teamkultur und einer väterorientierten Personalpolitik gelingt es, die Mitarbeiter ans Unternehmen zu binden. Denn auch Väter wünschen sich Angebote und insbesondere Flexibilität, um Familie und Beruf zu vereinbaren.

Erhalten Sie praxisnahe Anregungen von Best-Practice-Unternehmen, die Sie direkt in Ihrem Unternehmen anwenden können. Kommen Sie mit den Projektunternehmen und Fachexperten in den Best-Practice-Foren in persönlichen Austausch und gestalten Sie mit uns eine Zukunft, in der Fachkräftebindung und Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Mütter und für Väter gelingt.

Hier können Sie sich anmelden

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Ihr Erfolg hat viele Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. Februar 2019

… unter diesem Motto findet am Freitag, den 29. März eine Fachveranstaltung der Väter gGmbH in Kooperation mit dem MKFFI in der Handwerkskammer in Bielefeld statt. Ziel der Veranstaltung ist, klein- und mittelständischen Unternehmen in NRW die Möglichkeiten einer väterorientierten Personalpolitik aufzuzeigen, um als Arbeitgeber attraktiver zu werden und sich im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte gegen die Großunternehmen in der Region hervorzuheben.

Handfeste Tipps von Best-Practice Unternehmen einer väterorientierten Personalpolitik und von Expert*innen aus den Bereichen Fachkräftebindung, Personalmarketing, Führung, sowie zur veränderten gesellschaftlichen Rolle des Vaters stehen im Zentrum der Veranstaltung. Darüber hinaus ist das Ziel, die Unternehmen untereinander zu vernetzen, um gemeinsam neue und innovative Lösungen zu finden.

Programm

13.00 Empfang und Registrierung

13.30 Begrüßung

Begrüßung durch Volker Baisch (Projektleiter & Geschäftsführer der Väter gGmbH) und Lena Strothmann (Präsidentin der Handwerkskammer Bielefeld)

13.40 Grußwort des Staatssekretärs des MKFFI NRW

Andreas Bothe (Staatssekretär des MKFFI NRW)

14.00 Keynote – Warum sich eine väterbewusste Personalpolitik für KMUs auszahlt und wie sie sich umsetzen lässt

Eine familienfreundliche Unternehmenskultur ermöglicht nicht nur den Mitarbeiter*innen Beruf und Familie zu vereinbaren, sondern stärkt auch die Identifikation mit dem Unternehmen und die Leistungsbereitschaft
Norbert Schalm (Geschäftsführer der H. Schalm GmbH)

14.30 Podiumsdiskussion – So binden Sie Ihre Mitarbeiter!

Vertreter des NRW-Projektes „Ihr Erfolg hat viele Väter“, Leuchtturmprojekte, KMUs und Wissenschaft im Austausch über eine strategische Vereinbarkeitspolitik, die zukunftsweisend die Mitarbeiterbindung in den Mittelpunkt stellt.
Dr. Christian Welzbacher (Leiter des Heinz-Piest-Instituts für Handwerkstechnik), Prof. Dr. Ulrike Detmers (Gesellschafterin der Mestemacher Group und Professorin an der Fachhochschule Bielefeld), Norma Bopp-Strecker (Geschäftsführerin der Hochbau Detert GmbH & Co. KG)

15.00 Kaffeepause

15.20 Expertengespräch – Aktive Väter im Unternehmen und in der Familie – nur ein Trend?

Volker Baisch im Gespräch mit Experten aus Beratung und Praxis – Jürgen Grah (Väterexperte), Detlef Gieske (systemischer Coach und Unternehmensberater), Johannes Rahe (Unternehmer i. R. und Stifter)

15.50 Interaktive Best-Practice-Foren

  • Mitarbeiterorientierte Führungskultur – Wie funktioniert das im Alltag?
  • Gut kommuniziert ist halb gewonnen – Mit der richtigen Kommunikationsstrategie zum Erfolg
  • Zukunftsweisende Recruiting- und Mitarbeiterbindungsstrategien
  • Wertschätzende Teamkultur als Erfolgsfaktor zur Mitarbeiterbindung
  • Neue Beratungstools und Maßnahmen für männliche Mitarbeiter

17.00 Abschlussdiskussion mit Zusammenfassung

Zusammenfassung der Workshopergebnisse

17.15 Ausblick auf den weiteren Projektverlauf

17.30 Netzwerken bei einem kleinen Imbiss

Weitere Informationen und eine Anmeldemöglichkeit finden Sie hier.

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alpha-thema Väter: Papa trau Dich

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. Dezember 2018

Wird der Arbeitgeber die Augenbrauen hochziehen, wenn Mann Elternzeit beantragt, werden die Kollegen lästern? Arne B. arbeitet als Mechatroniker bei Bosch. Sieben Monate nimmt er sich frei für sein Kind, danach wird er in die Firma zurückkehren. Selbst für ein Unternehmen wie Bosch, das als ausgesprochen familienfreundlich gilt, ist das eine Herausforderung. Immer mehr Väter wollen in die Elternzeit.

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Doch viele Männer haben auch Angst vor einem Karriereknick und Angst vor der Reaktion des Chefs. Väter brauchen offenbar Mut, um Elternzeit zu beantragen. Ingo S. verlor nach der Elternzeit seinen Job. Sein Chef fand, er kümmere sich zu viel um die Kinder und zu wenig um die Firma. Er habe doch schließlich eine Frau. Als Ingo S. eine Konferenz frühzeitig verließ, um sein krankes Kind aus der Kita abzuholen, folgte die Kündigung. Trotzdem bedauert es Ingo S. nicht, sich Zeit für seine Kinder genommen zu haben.

Inzwischen berichten Personalchefs, dass in Einstellungsgesprächen junge Leute nicht mehr von Dienstwagen und Sekretärin träumen, sondern abfragten, wie sie Familie und Beruf vereinbaren könnten. Immer mehr Firmen reagieren auf solche Wünsche, sogar in klassischen Männerdomänen.

In der Commerzbank gibt es diverse Elternzeitmodelle: Abteilungsleiter Gerd G. hat gerade seine Arbeitszeit auf fünfzig Prozent reduziert, weil er sich mehr um sein Kind kümmern will.

Die Firma VAUDE versucht, mit einer Kita auf dem Firmengelände und flexiblen Arbeitszeiten junge Fachkräfte in die Provinz zu locken und Baufirmen auf der Suche nach Facharbeitern erlauben ihren Maurern flexible Arbeitszeiten, damit die sich um ihre Kinder kümmern können. Bei Arne B. hat es geklappt mit der Elternzeit. Die Firma kann es sich nicht leisten, auf ihre Mechatroniker und Ingenieure zu verzichten. 5000 Patente werden bei Bosch jährlich angemeldet, 20 pro Arbeitstag. Das Wissen der Mitarbeiter soll nicht an der Wickelkommode enden. Was hat er in der Elternzeit gelernt? Mehr Geduld, Einfühlungsvermögen und Verständnis, sagt Arne B. und davon profitiere auch die Firma. Also: Papa trau dich!

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Mit familienfreundlichen Unternehmenskulturen Fachkräfte gewinnen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. November 2018

mitvaeternrechnenBeim Unternehmenstag des Netzwerks „Erfolgsfaktor Familie” am 8. November ging es um das Thema Unternehmenskultur.

„Die demografische Entwicklung und der damit verbundene Mangel an qualifizierten Fachkräften erfordert die Nutzung aller verfügbaren personellen Ressourcen, insbesondere auch die der Berufsrückkehrer und Berufsrückkehrerinnen. Dass diese Potenziale momentan noch nicht optimal genutzt werden liegt neben schlechten Rahmenbedingungen, zum Beispiel fehlende Kinderbetreuungseinrichtungen und Ganztagsschulen vor allem auch an traditionellen Rollenvorstellungen.

Die klassischen Rollenmodelle sind aber im Wandel begriffen, Unternehmen ‚hinken’ der gesellschaftlichen Entwicklung aber hinterher. Es fehlt, insbesondere auf der Führungsebene an erfolgreichen Vorbildern, an Role Models, die neues ausprobieren oder zumindest aktiv fördern.

Männer sind seit langem bereit mehr Verantwortung in Familie zu übernehmen. Dies ist einerseits Voraussetzung für eine partnerschaftliche Aufgabenteilung von Erwerbs- und Familienarbeit im System Familie andererseits aber auch unabdingbare Bedingung für eine Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt, die Überwindung des Gender Pay Gap und einer gelingenden Berufsrückkehr der Partnerinnen

Die Umsetzung dieser Vorstellungen scheitert oftmals an beruflichen Anforderungen und der vorherrschenden Anwesenheitskultur bzw. dem Anspruch der uneingeschränkten zeitlichen und räumlichen Verfügbarkeit gegenüber Männern (und Frauen) die im Unternehmen Karriere machen möchten. Durch traditionelle Rollenvorstellungen geprägte Unternehmenskulturen erlauben Männern bislang in der Regel nicht, für Familie, Partnerschaft oder Fürsorgeaufgaben zeitweise beruflich ‘kürzer zu treten’ ohne Einschnitte in der beruflichen Entwicklung zu erleben.

Nachhaltige Veränderungen in dem Bereich Vereinbarkeit von Beruf und Familie werden erst dann erreicht werden können, wenn das Thema als strategische Aufgabe in den Unternehmenszielen verankert wird. Insbesondere im Hinblick auf das Thema Väter im Unternehmen und der Vorbildfunktion der Führungskräfte kommt es auf eine klare Positionierung der Führungskräfte an.“

Vor diesem Hintergrund hat das Bundesfamilienministerium mit Wirtschaftsverbänden, dem Deutschen Gewerkschaftsbund und dem Bundesverband der Personalmanager Leitlinien für eine familienorientierte Unternehmenskultur entwickelt. Sie bilden kulturprägende Elemente wie Strategie, Vielfalt, Kommunikation und Verbindlichkeit ab, an denen Betriebe sich orientieren können, wenn sie Familienfreundlichkeit stärker in der Unternehmenskultur verankern wollen. Auf dieser Grundlage wird derzeit der Fortschrittsindex Vereinbarkeit erarbeitet. Er soll Betriebe dabei unterstützen, Familienfreundlichkeit Jahr für Jahr zu messen und die Fortschritte so sichtbar zu machen.

Zwischen dem zitierten Text und der Pressemitteilung des BMFSFJ zum Unternehmenstag liegen 11 Jahre. Es handelt sich um die von mir beschriebene Ausgangslage für ein Projekt mit den Stadtwerken Bielefeld in dem es um das Thema väterbewusste Unternehmenskultur und die Möglichkeiten, eine solche zu entwickeln, ging. Einerseits freut es mich natürlich, dass das Thema jetzt auch vom Unternehmensnetzwerk Familie aufgegriffen wird, andererseits ist viel Wasser den Rhein runtergeflossen.

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Elternzeit ist ein Gewinn für die Gleichstellung der Geschlechter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. Oktober 2018

In Kombination mit dem Ausbau der Betreuungsinfrastruktur hat es das Elterngeld für Mütter attraktiver gemacht, früh in den Arbeitsmarkt zurückzukehren. Gleichzeitig haben die Partnermonate dazu geführt, dass auch zunehmend mehr Väter in Elternzeit gehen.

In den letzten Jahrzehnten haben sich die Geschlechterrollen in Deutschland grundlegend geändert. War es in den 1960er-Jahren noch der Normalfall, dass Frauen nur bis zur Eheschließung oder längstens bis zur Geburt des ersten Kindes erwerbstätig waren und sich dann ausschließlich um die Belange der Familie kümmerten, streben sie in den letzten Jahrzehnten eine immer gleichberechtigtere Teilhabe am Arbeitsmarkt an.

Um den Frauen nach der Geburt ihrer Kinder den Wiedereinstieg in den Beruf zu erleichtern, wurde die familienpolitische Förderkulisse in den letzten Jahrzehnten sukzessive reformiert. Ein zentraler Schritt war die Weiterentwicklung des Erziehungsgelds zum Elterngeld im Jahr 2007, mit dem einerseits ein finanziell gut abgesicherter Schonraum für die Familien im ersten Lebensjahr des Kindes geschaffen und andererseits eine frühe Rückkehr der Mütter in den Arbeitsmarkt gefördert werden sollte (BMFSFJ, 2008). Ergänzt wurde es durch den Ausbau der institutionellen Betreuungsangebote für unter Dreijährige seit den 2000er–Jahren und den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz ab zwölf Monaten seit dem Jahr 2013.

Dass diese Maßnahmen tatsächlich erfolgreich waren, zeigt die in der Abbildung dargestellte Entwicklung der Erwerbsbeteiligung von Müttern in den ersten Lebensjahren ihrer (jüngsten) Kinder. Während im Jahr 2017 deutlich weniger Mütter im ersten Lebensjahr des Kindes am Arbeitsmarkt aktiv waren als noch im Jahr 2006, stieg der Anteil im zweiten Lebensjahr des Kindes um rund 10 Prozentpunkte an. Im dritten Lebensjahr des Kindes lag er sogar um über 15 Prozentpunkte höher. Dabei arbeiten heute auch mehr Mütter bereits wenige Jahre nach der Geburt wieder in Vollzeit.

Um die Gleichstellung noch stärker zu fördern und für die Väter einen Anreiz zu schaffen, sich in größerem Maße an den familiären Aufgaben zu beteiligen, wurden mit dem Elterngeld die sogenannten Partnermonate eingeführt. Mit ihnen erhöht sich die maximale Bezugsdauer für Paarfamilien von zwölf auf 14 Monate, wenn beide Elternteile für mindestens zwei Monate in Elternzeit gehen und Elterngeld beziehen.

Allerdings so merkt der Autor des IW Kurzberichts Wido Geis-Thöne an, nutzen die meisten Väter die für sie vorgesehenen Partnermonate. Die an sich naheliegende Konsequenz, diese auf mindestens 4 Monate zu erhöhen oder in Gesetz grundsätzlich eine Parität, 7 Monate für die Mütter und 7 Monate für die Väter zu verankern, thematisiert er nicht.

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