der VÄTER Blog

lebe deinen Traum!

Archiv für November, 2021

Dieses neue Vatergefühl

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 27. November 2021

Es geht um die erforderlichen Weichenstellungen für mehr väterliches Engagement. Katja Gelinsky hat in einem Beitrag in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung den roten Faden der Fachtagung der LAG-Väterarbeit in NRW aufgegriffen und notwendige Konsequenzen aufgezeigt.

‚Marco hat in der Corona- Pandemie seine Stelle als Fahrer verloren – und seine Stellung als Ernährer der Familie. Die übernahm seine Frau; sie ist Bürokauffrau. Marco kümmerte sich den ganzen Tag um den zweijährigen Sohn; das Kind erhält in normalen Zeiten Frühförderung. Seine Frau sei nach ihrem anstrengenden Arbeitstag kaputt gewesen, erzählt Marco in einem Interview. „Bis spätabends war ich mit dem Kind beschäftigt.“

Klingt nach einer weiteren der vielen Corona-Stress-Geschichten. Doch dann die Überraschung: „In einer ruhigen Minute, wenn mich keiner sieht, springe ich manchmal noch vor Freude in die Luft“, berichtet Marco. Der Mann mit eckiger Brille im grauen Sweatshirt lächelt vorsichtig, dann ein bisschen mehr: „Dass ich das geschafft habe, was ich immer wollte – ein besserer Vater zu werden, als mein Vater es gewesen ist!“

Andere Väter, deren Corona-Erfahrungen ebenfalls unlängst auf einer Tagung der „Landesarbeitsgemeinschaft Väterarbeit in NRW“ in Video-Einspielern vorgestellt wurden, äußern sich nicht ganz so enthusiastisch. Aber im Ergebnis stimmten die Männer – Krankenpfleger, Beamte, Handwerker und Architekten – Marco zu: Die Pandemie habe sie zu engagierteren, sensibleren Vätern gemacht. Es ist die Art Erfahrung, wie die Landesarbeitsgemeinschaft Väterarbeit sie fördern will; die LAG ist ein Zusammenschluss von etwa einem Dutzend Organisationen und Vereinen, der sich, unterstützt vom Land, dafür einsetzt, dass Väterpolitik stärker als gesellschaftliche Querschnittsaufgabe wahrgenommen wird. …‘

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‚Für die Trennung kann ich nix und ich mag gerne bei beiden sein‘

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. November 2021

In der Schriftenreihe „ehs-Forschung“ der Evangelischen Hochschule Dresden (ehs) hat Nina Weimann-Sandig, Professorin für Soziologie und Empirische Sozialforschung an der ehs, die Ergebnisse ihrer explorativen Untersuchung zu Perspektiven von Familienmitgliedern auf das Wechselmodell veröffentlicht.

Das Wechselmodell gehört in Deutschland zu denjenigen Betreuungsmodellen, die als Alternative zum traditionellen Residenzmodell diskutiert werden. Während das Wechselmodell in anderen Ländern bereits rechtlich abgesichert wurde als zu präferierendes Modell nach der Trennung von Eltern, konnte sich Deutschland bislang dazu nicht durchringen. Die Diskussion über das Wechselmodell ist in Deutschland emotional stark aufgeladen und geprägt von den unterschiedlichen Interessen der Lobbyverbände getrenntlebender Väter und Mütter. Um eine Diskussion über elterliche Nachtrennungsfamilien objektiv führen zu können, braucht es deswegen empirisches Datenmaterial. Die vorliegende Studie analysiert die Perspektiven von betroffenen Müttern, Vätern und Kindern auf das Wechselmodell.

Im Koalitionsvertrag der ‚Ampel‘ ist zu diesem Thema zu lesen: „Wir wollen gemeinsam mit den Ländern die Erziehungs-, sowie Trennungs- und Konfliktberatung verbessern und dabei insbesondere das Wechselmodell in den Mittelpunkt stellen.“

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9 von 10 Vätern wollen Elternzeit nehmen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. November 2021

Fast alle zukünftigen Eltern wollen Elternzeit in Anspruch nehmen und viele wünschen sich bessere Arbeitszeitmodelle. Gleichzeitig wachsen die Erwartungen an Unternehmen und Organisationen im Bereich der Familienfreundlichkeit für Mütter und Väter.

Am Freitag hat das Väternetzwerk conpadres in Hamburg die Trendstudie “Zukunft Vereinbarkeit” der Öffentlichkeit vorgestellt. Forsa befragte für die repräsentative Trendstudie zukünftige Eltern nach ihren Plänen und Erwartungen. “Unsere Studienergebnisse zeigen deutlich, dass Männer und Frauen mit Kinderwunsch einen ausgeprägten Wunsch nach mehr Familienbewusstsein haben und erwarten, dass ihre Arbeitgebenden diesem mit passenden neuen Arbeitsmodellen proaktiv begegnen”, fasst der Initiator des Väternetzwerks conpadres, Volker Baisch, die Ergebnisse zusammen. Er warnt außerdem, dass fast zwei Drittel der Befragten ihre Arbeitgebenden wechseln würden, wenn diese nicht auf die Wünsche der Eltern ausreichend eingingen.

Elternzeit für alle

Väter wollen aber nicht nur familienbewusste Angebote. 93 Prozent der befragten zukünftigen Väter planen in Elternzeit zu gehen. Ein Ergebnis, das selbst den erfahrenen Väterspezialisten Baisch überrascht hat. “Wir beobachten schon seit Jahren, dass sich immer mehr Väter eine längere Elternzeit wünschen. Dass jetzt aber 93 Prozent der Väter Elternzeit nehmen wollen und die große Mehrheit sogar mehr als die klassischen zwei Partnerschaftsmonate, hat selbst uns überrascht.”

Vollzeit wird Auslaufmodell

Ein weiteres Ergebnis der Trendstudie ist, dass zukünftige Väter sich die Kindererziehung gleichberechtigter mit ihren Partner:innen teilen wollen. “Wir sehen deutlich, dass die künftigen Väter nicht nur flexibler, sondern auch weniger Stunden arbeiten wollen.” erklärt Baisch “Das ‘New Normal’ wird die 4-Tage-Woche, um Familie und Beruf im Gleichgewicht zu halten” schätzt der Unternehmensberater die Ergebnisse ein. Die Erkenntnisse aus der Studie setzten damit nicht nur in der Wirtschaft ein deutliches Zeichen, so Baisch, sondern seien auch richtungsweisend für die zukünftige Regierung.

Starke Väter bedeuten starke Unternehmen

“Das Land braucht keine neuen Väter, sondern eine neue Personalpolitik, einen modernen Unternehmergeist und eine Politik, die soziale Nachhaltigkeit in der Unternehmenswelt stärkt und fördert,” fasst Volker Baisch die Aufgaben zusammen, die sich aus den Ergebnissen für Arbeitgebenden und Politiker:innen ergeben. “Starke Väter bedeuten in der Folge starke und attraktive Unternehmen für die kommende Elterngeneration.”

Mit der Studie will die gemeinnützige Unternehmensberatung Potentiale für eine zukunftsweisende und gewinnbringende Perspektive für Mütter und Väter aufzeigen und Unternehmen wettbewerbsfähig halten. Laut Baisch sei das Kernproblem nicht nur die ungerechte Lastenverteilung bei der Carearbeit, sondern auch die damit zusammenhängende ungleiche Bezahlung. Der Experte für das Thema “Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei Vätern” freut sich über die deutlichen Studienergebnisse: “Denn aus den Ergebnissen können wir konkrete Maßnahmen ableiten und so werden wir gemeinsam mit unseren 30 Mitgliedsunternehmen im Väternetzwerk conpadres den gesellschaftlichen Wandel hin zu einer chancengerechteren Arbeitswelt beschleunigen.”

Quelle

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Warum mehr Väter volle Verantwortung zu Hause übernehmen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. November 2021

Einem Bericht von Pew Research aus dem Jahr 2018 zufolge bleiben in den USA mehr Männer zu Hause, um sich um ihre Familien zu kümmern. In der Vergangenheit haben wirtschaftliche Abschwünge Männer aus dem Erwerbsleben gedrängt und sie in die Rolle des Hausmannes gedrängt. „Je nachdem, wie man es misst, waren auf dem Höhepunkt der Großen Rezession vielleicht zwei Millionen Männer Väter, die zu Hause blieben”, sagt Soziologieprofessor Scott Melzer. “Und wenn wir uns heute die Pandemie ansehen, haben wir eine weitere wirtschaftliche Katastrophe.”

Aber auch die Veränderungen bei der Erwerbsbeteiligung von Frauen und der Aufstieg von Frauen im Bildungswesen haben die Geschlechterrollen nachhaltig beeinflusst. Im Jahr 2020 stellten Frauen zum ersten Mal mehr als die Hälfte der US-Arbeitskräfte. „Junge Frauen überholen jetzt die jungen Männer bei den Hochschulabschlüssen und vielen Graduiertenabschlüssen”, sagt Kim Parker, Direktorin der Abteilung für soziale Trends am Pew Research Center.

Fünf Väter erzählen CNBC Make It, warum sie sich berufen fühlten, einen der anspruchsvollsten Jobs der Welt zu übernehmen.

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Erziehungskompetenzen stärken

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. November 2021

Eine Fortbildung zum Trainer von Vater-Kind-Angeboten in 7 Modulen

Zunehmend mehr Väter wollen als aktive und präsente Väter Erziehungsverantwortung wahrnehmen. Neben der Aufgabe, zum Unterhalt der Familie beizutragen, gewinnt die soziale Dimension der Vaterrolle an Bedeutung.

Diese „sanfte Revolution im Vaterschaftskonzept“ hat Folgen. Väter suchen heute nach Spiel- und Gestaltungsräumen um ihre Vaterrolle qualifiziert auszufüllen, sie wollen den Austausch mit anderen Vätern und praktische Anregungen für die Beziehungsgestaltung mit ihrem Kind. Um diese Entwicklung zu unterstützen, suchen Einrichtungen wie Familienzentren und die Familienbildung dringend qualifizierte Trainer und pädagogische Mitarbeiter. Sie sollen in der Lage sein, differenzierte und begleitende Angebote für Väter zu entwickeln und anzuleiten.

Wir suchen Männer, die sich für diese Aufgabe qualifizieren lassen.

Die Fortbildung besteht aus 7 Modulen mit insgesamt 120 Unterrichtseinheiten. Sie sind nur als Einheit zu belegen und bauen aufeinander auf. Die Module von unterschiedlicher Länge umfassen ein- und mehrtägige Blockseminare und Hospitationen sowie die Teilnahme an einem Vater-Kind-Wochenende. Hinzu kommt eine schriftliche Abschlussarbeit zu einem fortbildungsbezogenen Thema aus dem Arbeitsbereich.

20.2.2022 FORTBILDUNGS-MODUL 1 Einführungsworkshop

  • Konzeption der Fortbildung
  • Die Idee der Vater-Kind-Angebote als konzeptioneller Bestandteil der Elternarbeit und der Arbeit mit Männern
  • Väter und Kinder als Zielgruppe

28.4. – 1.5.2022 FORTBILDUNGS-MODUL 2

  • Mein Bild vom Vatersein
  • Männer- und Väterforschung
  • Familie als System
  • Familienbildung als Grundlage der Arbeit/Ziele und Vorgaben
  • Planungs- und Organisationsmanagement für Vater-Kind-Angebote
  • Kreative Methoden der Vater-Kind-Arbeit
  • Gestaltung von Väterrunden (Themen, Methoden u.s.w)
  • Aufsichtspflicht und weitere rechtliche Aspekte

FORTBILDUNGS-MODUL 3 Praxisseminar

Mitarbeit bei einem Vater-Kind-Wochenende

23.9. – 25.9. 2022 FORTBILDUNGS-MODUL 4

  • Auswertung der Hospitationserfahrung
  • Leitungsverhalten in Bildungsprozessen
  • Gruppendynamische Aspekte bei der Arbeit mit Vätern und Kindern
  • Kommunikations- und Informationsstrukturen bei der Planung und Durchführung von Maßnahmen
  • Input zum Thema „Gesprächsführung/ Konfliktmanagement“
  • Vorbereitung von Modul 6 (Themenfindung)

15.11.2022 FORTBILDUNGS-MODUL 5

Abendforum zu einem aktuellen Väterthema

FORTBILDUNGS-MODUL 6

Schriftliche Auseinandersetzung mit einem fachspezifischen Thema (Hausarbeit)

16.12. – 18.12.2022 FORTBILDUNGS-MODUL 7

  • Inhaltliche Vorstellung und Präsentation der Hausarbeit
  • thematische Auseinandersetzung mit den aufgegriffenen vorgestellten Themen
  • Zertifikatsübergabe

Das Abschluss Zertifikat wird in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Hochschule RWL, Bochum vergeben.

LEITUNG & ANSPRECHPARTNER
Jürgen Haas
Koordinator der Vater-Kind-Agentur Koordinator Vater-Kind-Bildung in Westfalen
Institut für Kirche & Gesellschaft
Iserlohner Straße 25
58239 Schwerte
j.haas@kircheundgesellschaft.de

Anmeldung
Eine Anmeldemöglichkeit finden Sie hier oder auch hier  MANN_Termine_Anmeldung_2022_RZ

Quelle

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Wünsche und Wirklichkeiten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. November 2021

Fifty-fifty‘ in der Kinderbetreuung – das wünscht sich mehr als die Hälfte aller Väter hierzulande. In Wirklichkeit teilt sich aber nur ein Viertel von ihnen die Betreuung mit der Mutter. Warum das auch 2021 noch so ist …

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