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Archiv für die 'Frauen' Kategorie

Wirtschaftlich eigenständig leben – Was brauchen Väter und Mütter?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. Januar 2024

Auf eigenen Füßen stehen, selbstbestimmt leben, für das Alter vorsorgen – das ist manchmal schwerer als gedacht. Denn wer Kinder hat oder Angehörige pflegt, bringt viel Zeit für Fürsorge und Haushalt auf. Zeit, die etwa im Beruf fehlt. Das hat langfristige Auswirkungen auf das Einkommen, den Aufbau von Vermögen oder die Rente.

Das Bundesfamilienministerium und das Center for Responsible Research and Innovation (CeRRI) laden Sie herzlich zu einem Austausch über Ihre Erfahrungen mit der eigenen wirtschaftlichen Eigenständigkeit ein.

In insgesamt fünf Lebenszeit-Labor wollen wir mit Ihnen erarbeiten, was Frauen und Männer brauchen, um wirtschaftlich eigenständig zu leben. Melden Sie sich jetzt für die Teilnahme in Windeck am 19. Januar 2024 an!

Sie brauchen keine Vorkenntnisse oder spezielles Wissen – Wir möchten uns mit Ihnen über Ihre alltäglichen Erfahrungen, Wünsche und Ideen austauschen!

Die Lebenszeit-Labore sind für alle! Egal welches Geschlecht, Alter, sexuelle Orientierung, ob mit oder ohne Kinder, ob im Beruf, in Elternzeit oder Rente, ob in Beziehung oder allein – wir interessieren uns für Ihre Perspektiven und Erfahrungen.

Sie erhalten eine Aufwandentschädigung inklusive Reisekostenerstattung von 100 €. Ihre Kinder können Sie gerne mitbringen, wir stellen vor Ort kostenlose Kinderbetreuung bereit.

Datum: Freitag, 19. Januar 2024

Uhrzeit: 13:00-17:00 Uhr

Ort: Windeck-Schladern (NRW), voraussichtlich im kabelmetal

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.

Melden Sie sich hier an.

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Hürden in der Welt der Erwerbstätigkeit für Väter und Mütter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. Juni 2023

Väter wollen mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen und Frauen finden Karriere besser als Kinder

„Wenn wir über Frauen nachdenken, kommen wir immer mehr von einem ‚Und‘ zu einem ‚Oder‘. Die Wahl: Familie oder Erwerbstätigkeit.“ So Jutta Allmendinger

Frauen in Deutschland ist es nicht mehr so wichtig, Kinder zu bekommen. Das ist nachvollziehbar und legitim – zeichnet sich bei näherer Betrachtung jedoch als unfreiwillige und dramatische Entwicklung ab. Beim ZEIT für Arbeit-Event am 23. Mai in Berlin haben Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschafts­zentrums Berlin für Sozial­forschung (WZB), und Lena Hipp, Leiterin der Forschungs­gruppe „Arbeit und Fürsorge“ am WZB, die Ergebnisse der vierten Vermächtnisstudie vorgestellt.

Fragen zur Einschätzung von Vätern in Deutschland wurde 2023 erstmals erhoben. Bei den Antworten fällt auf, dass Väter Kritik an sich selbst äußern: Väter sollten in Zukunft mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen, als sie es heute tun. Wer mehr arbeitet (Vollzeit im Vergleich zu Teilzeit oder nicht arbeitstätig), stimmt der Aussage, dass er genügend Zeit mit der Familie verbringt, weniger zu. Die befragten Väter reflektieren also, dass mehr Arbeit weniger Zeit für die Familie bedeutet.

Sie wünschen sich für die Zukunft mehr Zeit in der Familie und gehen auch davon aus, dass Väter in Deutschland mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen werden, als sie es heute tun.

Hürden für Väter

Woran liegt es, dass Männer in Deutschland nicht genügend Zeit mit ihren Kindern verbringen? Auch dazu wurden die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer befragt. Auf einer Skala von 1 bis 7 sollten sie angeben, welche Gründe ihrer Meinung nach Väter davon abhalten, mehr Zeit mit ihren Kindern zu verbringen. Nachstehend werden die gewichteten Antworten von rund 2.160 Frauen und 2.040 Männern auf diese Frage abgebildet.

Das Haupthindernis sind finanzielle Gründe. Das sehen sowohl Männer als auch Frauen so. An zweiter Stelle werden Hürden in der Arbeitswelt genannt: Rund zwei Drittel der Männer in Deutschland und ein knappes Viertel der Frauen stimmen der Aussage, dass der „Druck vom Arbeitgeber“ Männer davon abhielte „mehr Zeit mit ihren Kindern zu verbringen“ zu bzw. sehr zu. Interessant ist, dass weniger als die Hälfte der Männer und Frauen den Druck seitens der Kollegen als Hindernis ausmachen. 45 Prozent der Männer und 31 Prozent der Frauen sagen, dass das nicht bzw. überhaupt nicht zutrifft. Fehlender Mut der Väter scheint jedoch ein gewichtigeres Hindernis zu sein. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung im Alter von 23 bis 65 Jahren sieht den mangelnden Mut als Ursache, warum Väter in Deutschland nicht genügend Zeit mit ihren Kindern verbringen.

Von den etwas mehr als 1.500 Befragten, die auf die Frage, ob es „aus Ihrer Sicht noch andere Gründe … [gibt], warum nicht alle Väter in Deutschland so viel Zeit mit ihren Kindern verbringen, wie sie gerne möchten“ geantwortet haben, wissen wir außerdem: Vorherrschende Rollenbilder, Egoismus und Desinteresse der Väter werden noch als weitere wichtige Hindernisse wahrgenommen. Auch Karriere und die Wünsche und das Verhalten von Müttern wurden von mehr als 10 Prozent der Befragten als Hindernis angegeben

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Ein Studium hat Folgen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. Oktober 2018

RWI#717Mehr Kindergeld und weniger Steuern zahlen – das Familienentlastungsgesetz ist die jüngste von vielen Maßnahmen, die die Politik in den letzten Jahren zur Unterstützung von Müttern und Vätern ergriffen hat. Auch wenn es selten so klar ausgesprochen wird: Zu den Zielen der Familienpolitik gehört eben auch die Erhöhung der Geburtenrate.

Erfreulicherweise hat sich der lange negative Trend in dieser Beziehung zuletzt etwas umgekehrt. Die Zahl der Neugeborenen ist von 663.000 im Jahr 2011 auf 785.000 im vergangenen Jahr gestiegen. Auffällig ist vor allem, dass Akademikerinnen nach wie vor weniger Kinder bekommen als andere Frauen. Die durchschnittliche Kinderzahl von Frauen mit Hochschulabschluss, die zwischen 1956 und 1986 geboren wurden, liegt bei 1,52. Bei Frauen gleichen Alters ohne Hochschulabschluss liegt sie bei 1,69. Diese sogenannte Geburtenlücke ist grundsätzlich seit Langem bekannt.

Bislang war nicht klar, was die Gründe dafür sind. Wünschen sich Frauen mit höherer Bildung prinzipiell genauso häufig Kinder wie andere, werden aber durch Studium und Karriere davon abgehalten? Oder ist der Anteil derer, die Kinder haben möchten, unter Akademikerinnen von Anfang an geringer als unter anderen Frauen – beispielsweise, weil sie anders sozialisiert sind?

In der RWI-Studie konnten Matthias Westphal und Leonard Goebel erstmalig zeigen, dass Hochschulabschlüsse tatsächlich unmittelbar zu niedrigeren Geburtenraten führen. Unter ansonsten gleichen Bedingungen reduziert der Uniabschluss die Wahrscheinlichkeit, Mutter zu werden, um rund ein Viertel.

Für die Politik ist das eine gute, aber unbequeme Nachricht. Denn sie legt nahe, dass studierte Frauen nicht grundsätzlich weniger Kinder bekommen möchten, sondern sich aufgrund der Rahmenbedingungen irgendwann gegen Kinder – und das bedeutet wohl häufig: für die Karriere – entscheiden. Offenbar gibt es also noch immer erhebliche Probleme bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Um die Geburtenlücke zu bekämpfen, reicht eine finanzielle Entlastung von Familien daher nicht aus. Stattdessen muss die Kinderbetreuung weiter verbessert werden. Insbesondere müssen Kitas und Schulen so gestaltet sein, dass Mütter und Väter Vollzeit arbeiten können, wenn sie das wollen.

Zudem würden flexiblere Arbeitszeiten und Heimarbeitsplätze Vätern und Müttern dabei helfen, Job und Familienleben besser zu vereinen. Aber auch eine noch höhere Akzeptanz der Elternzeit seitens der Kollegen und des Arbeitgebers – gerade auch bei Vätern – könnte helfen, potenzielle Eltern nicht vor die Wahl zwischen Kind und Karriere zu stellen.

Die Studie hat auch ergeben, dass die Akademikerinnen, die sich für Kinder entscheiden, im Durchschnitt mehr Kinder haben als andere Mütter. Auch dieses Ergebnis macht deutlich, dass der Kinderwunsch bei Akademikerinnen nicht per se geringer ausgeprägt ist.

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Arbeitszeitwünsche von Männer und Frauen nähern sich immer mehr an

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. September 2018

Viele Teilzeitbeschäftigte würden gerne mehr arbeiten, viele Vollzeitbeschäftigte lieber weniger. Paare wünschen zunehmend, ihre Arbeitszeiten gleichmäßiger aufzuteilen. Die tatsächlichen Arbeitszeitmuster sind aber seit 30 Jahren erstaunlich stabil. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Die DIW-ÖkonomInnen haben auf Basis von Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) untersucht, inwieweit Wunsch und Wirklichkeit bei den Arbeitszeiten auseinanderklaffen, aber auch, welche Restriktionen der Verwirklichung von Arbeitszeitwünschen im Wege stehen.

„Die Tatsache, dass die meisten Teilzeitbeschäftigten Frauen sind, verführt zu der Annahme, dass Frauen grundsätzlich gerne mehr arbeiten würden. Offensichtlich ist aber der Beschäftigungsstatus und nicht das Geschlecht ausschlaggebend“, fasst Studienautor Kai-Uwe Müller die Ergebnisse zusammen. Tatsächlich zeigt die Studie, dass sich in vergleichbaren Arbeitssituationen die Wünsche von Männern und Frauen nur geringfügig unterscheiden:

Die Umfrage unter Paarhaushalten zeigt auch, dass sich Paare eine gleichmäßigere Aufteilung der Arbeitszeit wünschen. Einseitige Stundenverteilungen werden hingegen kaum gewünscht. Die Präferenz für eine gleichmäßige Verteilung ist in Ostdeutschland nach wie vor deutlich größer als im Westen.

Arbeitslosigkeit und Kinderbetreuung bestimmen über Realisierung von Arbeitszeitwünschen

Die Gründe für Über- oder Unterbeschäftigten sind vielschichtig. Zum einen kann es individuelle Präferenzen geben, zum anderen spielen aber auch exogene Faktoren wie der Arbeitsmarkt in der Region oder die Kinderbetreuungsmöglichkeiten eine Rolle. Die Hürden, um gewünschte Arbeitszeiten zu realisieren, sind allgemein größer bei hoher Arbeitslosigkeit, für gering Qualifizierte, ausländische und ostdeutsche Beschäftigte sowie bei unzureichender Kinderbetreuung. Auch die Berufsgruppe ist entscheidend: So können beispielsweise ManagerInnen schwerer in Teilzeitjobs arbeiten.

Unterschiede gibt es aber auch nach Geschlechtern. Weiterlesen »

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Ideales Heiratsalter, Akzeptanz von Scheidungen und Arbeitsteilung in der Familie

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. April 2018

FamilienverstaendnisDas Verständnis von Familie und die Vorstellungen, was eine gute Mutter oder einen guten Vater ausmacht, können ganz unterschiedlich sein. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in den Herkunftsländern von Geflüchteten. In diesem Kontext veröffentlicht das Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg (ifb) Ergebnisse einer soziologischen Studie zum Familienverständnis in Nordafrika und dem Nahen Osten.

Ziel der Studie war es, Erkenntnisse über die Rolle von Staat und Familie sowie die geschlechtsspezifischen und familiären Rollenvorstellungen in verschiedenen MENA-Staaten zu erlangen und mit den vorherrschenden Vorstellungen in Deutschland zu vergleichen. Unter den Begriff MENA-Staaten werden die Regionen des Nahen Ostens und Nordafrikas (Middle East and Northern Africa) gefasst, wie zum Beispiel der Libanon, Syrien, der Irak oder auch Pakistan.

Neben verschiedenen Standpunkten, beispielsweise bezüglich des idealen Heiratsalters und der Akzeptanz von Scheidungen, wurden die Einstellungen zur Arbeitsteilung in der Familie, wie etwa die Erwerbstätigkeit von Müttern, analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass Befragte in Deutschland eine verhältnismäßig positive Einstellung zur Berufstätigkeit von Müttern aufweisen. Im Gegensatz dazu zeigt sich eine höhere Ablehnung von berufstätigen Müttern in den MENA-Ländern. Damit zusammenhängend weisen die Analysen jedoch auf, dass auch innerhalb der MENA-Staaten unterschiedliche Auffassungen bezüglich der Müttererwerbstätigkeit bestehen. So vermuten 89 Prozent der Befragten aus Jordanien einen negativen Zusammenhang von Müttererwerbstätigkeit und dem Kindeswohl. Demgegenüber sehen nur 66 Prozent aller Befragten aus Ägypten und der Türkei nachteilige Auswirkungen auf die Kinder, wenn eine Mutter erwerbstätig ist.

Auch in den Bereichen Wirtschaft und Politik variieren die Vorstellungen bei den Rollen von Männern und Frauen zwischen Deutschland und den MENA-Staaten. Beispielsweise sprechen lediglich 17 Prozent der Befragten in Deutschland Männern eine höhere Kompetenz in politischen Positionen zu als Frauen. In den MENA-Regionen halten gut drei Viertel Männer für fachkundiger. Allerdings stellen die Autoren fest, dass höher gebildete Befragte aus Nordafrika und dem Nahen Osten Frauen und Männern eher gleiche Kompetenzen für politische Ämter zuschreiben.

Die Ergebnisse der Studie lassen sich zwar nur bedingt auf Geflüchtete übertragen, die in Deutschland und anderswo leben. Sie geben jedoch Aufschluss darüber, welches Verständnis von Familie und familiären Rollen in den Herkunftsländern vorherrschen und wie heterogen diese je nach Land und soziodemografischen Merkmalen wie Bildung, Geschlecht und Alter sind.

Aus Sicht des Staatsinstituts für Familienforschung an der Universität Bamberg können die Ergebnisse auch zu einer Versachlichung der gesellschaftlichen Diskussion über die Wertvorstellungen und Geschlechterrollen von Flüchtlingen beitragen, indem sie aufzeigen, dass eine differenzierte Betrachtung statt einer Pauschalisierung notwendig ist.

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Wolfgang Niedecken moderiert WDR-Magazin ‘Mann tv’

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. Februar 2018

Wolfgang Niedecken stand als BAP-Chef schon auf vielen Bühnen und vor vielen Kameras. Am 15. Februar 2018 betritt der Musiker, Autor und vierfache Familienvater Neuland: Er moderiert von 22.10 bis 22.40 Uhr im WDR Fernsehen „Mann tv“. Für die Moderation hat sich Wolfgang Niedecken mit einem außergewöhnlichen Video in der Redaktion beworben. Als mittelalterlicher Troubadour verkleidet sang er sich vor der Kölner Severinstorburg in die Herzen der Frauen und Männer.

„Mann tv“ rückt seit 2015 in loser Reihenfolge auf den Platz von „Frau tv“. Das Magazin beschäftigt sich mit Themen, die Männer bewegen. In der sechsten Ausgabe von „Mann tv“ geht es um Lebensträume, um unerwartete Veränderungen und neue Pläne im Leben von Männern. Wolfgang Niedecken erlebte durch einen Schlaganfall vor einigen Jahren selbst einschneidende Veränderungen. Aber er war sich von Anfang an sicher, „dass alles wieder gut wird“ und hat sich neue Ziele gesetzt. Genauso wie Werner Schlangen, der ganz neue Wege gegangen ist. Mit über 50 wurde der kaufmännische Leiter eines Verlags arbeitslos. Er sattelte um und wagte einen kompletten Neustart – als Puppenspieler.

Ein weiteres Thema in „Mann tv“: Was passiert, wenn Lebenspläne durcheinander geworfen werden? Johannes träumte von einem Haus voller Kinder. Die richtige Frau dazu hat er gefunden. Aber der gemeinsame Kinderwunsch bleibt unerfüllt. Wie geht er als Mann damit um?

Darüber hinaus geht es um ungewöhnliche Erlebnisse für Männer – zum Beispiel um eine Nacht im Spielzeugladen. Für 54 Männer wird dieser Traum wahr. Alfred Westhöfer veranstaltet in seinem Laden in der Bonner Innenstadt nach Geschäftsschluss Männerabende. Er schickt die Teilnehmer durch einen Parcours mit 14 Stationen. Am Kicker, der Rennbahn, mit Dartpfeilen und Legosteinen kämpfen sie um Medaillen und dürfen nochmal Kind sein.

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Eltern wollen eine Wahl haben, können sich aber nicht entscheiden

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. Mai 2017

Am 24. September wird ein neuer Bundestag gewählt. Die Parteien überschlagen sich im Vorfeld mit Versprechen für bessere Familienförderung – von kostenloser Kita bis hin zu Kindergrundsicherung. Wie Mütter und Väter ihre Situation empfinden, welche Wünsche und Bedürfnisse sie haben, zeigt eine repräsentative Studie der Zeitschrift ELTERN und dem Meinungsforschungsinstitut Kantar EMNID für die 1.000 Frauen und Männer mit Kindern bis 10 Jahren befragt wurden. Mir fällt bei den Ergebnissen auf, dass sich diese von anderen aktuellen Studien, wie z.B. „Warum nicht fifty-fifty? Betriebliche Rahmenbedingungen der Aufteilung von Erwerbs- und Fürsorgearbeit in Paarfamilien“ gar nicht so sehr unterscheiden, die Schlussfolgerungen aber diametral entgegengesetzt sind: ELTERN ignoriert die Anliegen und Wünsche von Vätern und verweist sie in die Erwerbssphäre.

Obwohl sich in den vergangenen Jahren die Familienförderung in Deutschland deutlich verbessert habe, z.B. durch Elterngeld und Vätermonate, Kindergelderhöhung und Kita-Ausbau, fühlen sich Eltern offenbar nicht entlastet, eher im Gegenteil: Laut den Studienergebnissen spüren 87 Prozent der befragten Eltern zunehmenden Druck. Einer der Gründe dafür scheint von der Berufstätigkeit auszugehen: 86 Prozent der Eltern meinen, dass Familien sich heute eher dem Arbeitsmarkt anpassen müssen als umgekehrt.

Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verschlechtert sich, anstatt sich zu verbessern: Während in der ELTERN-Studie vor vier Jahren noch 43 Prozent sagten, dass sie mit der Vereinbarkeit gut klarkommen, sind dies 2017 nur noch 29 Prozent der Befragten. 68 Prozent der Eltern geben heute an, sie hätten “einige”, oder “große Probleme”, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen.

Das Gefühl, bei der Gestaltung ihres Lebens nicht die Wahl zu haben, verstärkt den Druck auf Eltern zusätzlich. So sagen 61 Prozent der Befragten, dass sie es sich nicht aussuchen können, ob sie arbeiten oder zu Hause bei den Kindern bleiben. Zudem haben 84 Prozent den Eindruck, es werde von Eltern erwartet, die Kinder möglichst früh in der Kita betreuen zu lassen. Genau das wollen die meisten Eltern aber nicht – nur jede vierte Frau will nach einem Jahr zurück in den Beruf, die große Mehrheit hält einen Zeitpunkt zwischen eineinhalb und drei Jahren nach der Geburt des Kindes für richtig. Wichtiger als weiterer Ausbau der Kinderbetreuung ist den meisten Eltern finanzielle Familienförderung wie die kostenlose Krankenversicherung nicht berufstätiger Ehepartner (60 Prozent) oder deutlich mehr Kindergeld (55 Prozent).

Dass Väter und Mütter sich Job, Kindererziehung und Haushalt gerecht teilen, klingt zwar modern, ist aber zumindest für die ersten Jahre mit Kind nicht das Wunschmodell der befragten Eltern: Nur 23 Prozent wünschen sich dieses Modell. 41 Prozent der Befragten sind hingegen für “Vater Vollzeit, Mutter Teilzeit und kümmert sich um Hausarbeit und Kinderbetreuung”. Auch die klassische Rollenverteilung (Vater ist Alleinverdiener, Mutter kümmert sich um Haushalt und Kinder) wird offensichtlich wieder attraktiver: Wollten dies 2013 nur sechs Prozent der Befragten, so sind es heute 17 Prozent. Vor allem jüngere Eltern unter 30 Jahren (23 Prozent) halten das für besonders erstrebenswert.

„Dass Eltern in Deutschland, ganz besonders die Mütter, sich heute mehr als je zuvor unter Druck fühlen, sollte alle Parteien aufrütteln”, sagt ELTERN-Chefredakteurin Marie-Luise Lewicki. „zumal die Ergebnisse der Studie ganz klar zeigen, was Eltern wollen: die Freiheit, ihr Leben selbst zu gestalten. Das drückt sich im Wunsch vor allem nach finanzieller Förderung aus, aber auch in dem Wunsch, mindestens eineinhalb Jahre beim Kind zu bleiben. Mütter wissen heute, dass der Job zum Leben gehört, Hausfrau für immer möchte praktisch niemand mehr sein. Dass trotzdem so viele Eltern nach wie vor die „klassische Arbeitsteilung” vorziehen, ist kein Beleg für eine Retraditionalisierung, sondern eine sehr kluge Reaktion auf Lebensrealitäten: So lange in mehrheitlich von Männern ausgeübten Berufen sehr viel mehr verdient wird als in „Frauenberufen”, und so lange sich die Anforderungen der Arbeitswelt am Leben kinderloser Singles orientieren, wird sich daran nichts ändern.”

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XXY ungelöst. Zukunft 2060 – Aussichten für Männer und Frauen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. September 2015

Eine Tagung der „Business and Professional Women“ (BPW)  Germany e.V. und des „Bundesforum Männer e.V.“ am Samstag, 31. Oktober 2015, im Hotel Aquino – Tagungszentrum, in Berlin.

Sind diese ewigen Männer-Frauen-Debatten noch notwendig? Frauen können in Männerberufen arbeiten, Männer in Frauenberufen, die Quote ist gesetzt, Familienfreundlichkeit am Arbeitsplatz ist in aller Munde, Väter kümmern sich um ihre Kinder und Menschen definieren sich jenseits von Mann und Frau. Also alles gut?

Bei der konkreten Umsetzung neuer Lebensentwürfe scheint es jedoch viel Sand im Getriebe zu geben. Frauen tendieren nach wie vor dazu, ihr Herz an die Kinder zu verlieren, nicht an den Beruf. Von den wenigen Vorstandsfrauen, die es geschafften haben, sind etliche wieder ausgestiegen. Männer sehen sich nach wie vor mit der Rolle des Alleinernährers konfrontiert.

Warum tun wir uns mit der Verwirklichung neuer Rollenbilder so schwer? Was prägt unser Verhalten als Frauen und Männer so nachhaltig? Die gesellschaftlichen Bedingungen oder doch die Gene? Das Geld, die Tradition, der Eros, die Kultur?

Darauf suchen BPW Germany und das Bundesforum Männer gemeinsam Antworten.

Die Tagung XXY ungelöst. Zukunft 2060 – Aussichten für Männer und Frauen wird in vieler Hinsicht ungewöhnlich. Es ist die erste Konferenz, die von einem Männer- und einem Frauenverband gemeinsam organisiert wird. Die eingeladenen Referenten und Referentinnen stehen an ungewöhnlicher Stelle im (Berufs-)Leben und werfen aus ihrer Perspektive einen Blick in das Jahr 2060. Rosige Zukunftsvision oder Schreckensszenario.

Aus dem Programm:

Fünf Zukunftsaussichten

  • Politik und Gesellschaft: Alles Gender oder was? Politik für Frauen und Männer!
  • Arbeit/Management und Familie: Gemischtes Doppel Weiterlesen »

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Nur 41 Prozent der jungen Frauen im Osten wollen gleichberechtigte Partnerschaft

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 26. September 2015

Die Mehrheit der ostdeutschen Männer wünscht sich eine gleichberechtigte Partnerschaft. Das zeigt nach SPIEGEL-Informationen eine Studie des Familienministeriums. Jungen Frauen hingegen attestieren die Forscher eine „Retraditionalisierung”.

Das traditionelle Rollenmodell, bei dem der Mann Hauptverdiener ist und die Frau wenig bis gar nichts verdient, wird von immer weniger Deutschen gewünscht. Das zeigt eine repräsentative Studie des Bundesfamilienministeriums, für die über 3000 Männer und Frauen befragt wurden.

Nach Informationen des „SPIEGEL“ lautet eines der Ergebnisse, dass 43 % der westdeutschen und 55 % der ostdeutschen Befragten eine Partnerschaft wollen, in der beide berufstätig sind und sich die Kinderbetreuung und Hausarbeit teilen. Bei ostdeutschen Frauen im Alter von 18 bis 39 Jahren gab es laut den Autoren der Studie jedoch einen “Retraditionalisierungsschub”: Während 68 % der jungen Männer eine gleichgestellte Partnerschaft wünschen, sagen dies nur 41 % der Frauen aus Ostdeutschland.

Bei den Frauen ab 40 Jahren ist der Anteil wesentlich höher (61 %). Auch die jungen Frauen im Westen liegen mit knapp 60 Prozent weit über ihren Altersgenossinnen im Osten. Eine “Rolle rückwärts” im Osten will Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) im SPIEGEL-Gespräch aber nicht erkennen: “Ich sehe da keinen Rückschritt. Ich sehe es auch als Freiheit, dass heute Frauen und Männer in Ostdeutschland entscheiden können, ob sie Voll- oder Teilzeit arbeiten wollen.”

Die Ergebnisse stellen für die Politik einen Paradigmenwechsel dar, ist sie doch bislang davon ausgegangen, dass Frauen zu 80 % für Gleichberechtigung sind und der Männeranteil nur die Hälfte davon beträgt. Aufgabe von Politik wird es sein, die von Schwesig erwähnte ‘Freiheit’ Arbeitszeit zu reduzieren, auch Männern zu ermöglichen.

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Jeder zweite Vater würde lieber weniger Zeit im Job verbringen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 26. August 2015

Nachdem die zahlenmäßigen Ergebnisse der Zeitverwendungsstudie 2012/13 schon im Mai veröffentlicht wurden, gab es heute eine Pressekonferenz auf der erste Auswertungen präsentiert wurden: demnach sind 32 % der Väter sowie 19 % der Mütter in Deutschland waren 2012/2013 der Meinung, nicht ausreichend Zeit für ihre Kinder zu haben. „Das bedeutet: Jeder dritte Vater und jede fünfte Mutter wünschte sich mehr Zeit für die Kinder“, sagte Roderich Egeler, Präsident des Statistischen Bundesamtes (Destatis), auf der Pressekonferenz „Wie die Zeit vergeht – Ergebnisse zur Zeitverwendung in Deutschland 2012/2013“. Für Erwerbsarbeit wünschten sich 7 % der erwerbstätigen Väter und 28 % der erwerbstätigen Mütter mehr Zeit. Dagegen würde jeder zweite erwerbstätige Vater und jede vierte erwerbstätige Mutter lieber weniger Zeit mit dem Job verbringen.

Darüber hinaus stellte Roderich Egeler weitere Ergebnisse zur Zeitverwendung in Deutschland vor:

  • Väter und Mütter leisten pro Woche knapp 10 Stunden mehr bezahlte und unbezahlte Arbeit als Personen ohne Kinder. Dies ist vor allem auf ein höheres Pensum an unbezahlter Arbeit zurückzuführen.
  • Mütter wenden mit 1 Stunde 45 Minuten pro Tag etwa doppelt so viel Zeit für die reine Kinderbetreuung auf wie Väter (51 Minuten).
  • 40 % der Bevölkerung ab 10 Jahre sind ehrenamtlich oder freiwillig engagiert. Männer sind am häufigsten beim Sport aktiv, Frauen dagegen im religiösen Bereich.
  • Fast drei Viertel der Schulkinder unter 10 Jahren nehmen Betreuungsangebote in der Schule oder im Hort in Anspruch (wie beispielsweise Mittagessen oder Hausaufgabenbetreuung).
  • Menschen in Deutschland verbringen 6 Stunden am Tag mit Freizeit. Die zeitlich bedeutendsten kulturellen Aktivitäten sind Fernsehen und Lesen. Seniorinnen und Senioren sind hier Spitzenreiter.
  • Die Zeitverwendung für Mediennutzung ist in den letzten 11 Jahren gestiegen. Mit sozialen Kontakten wird dagegen etwas weniger Zeit verbracht.

Die Zeitverwendungserhebung 2012/2013 gibt Aufschluss darüber, wie viel Zeit Menschen in Deutschland für verschiedene Lebensbereiche verwenden. Enthalten sind auch Fragen zum subjektiven Zeitempfinden. Von August 2012 bis Juli 2013 wurden gut 5 000 Haushalte auf freiwilliger Basis befragt. Über 11 000 Haushaltsmitglieder ab zehn Jahren dokumentierten an drei vorgegebenen Tagen in detaillierter Form ihren Tagesverlauf.

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