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Neues Familien- und Rollenverständnis

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Sonntag 11. Februar 2007

Die Expertenkommission „Familie“ der Bertelsmann Stiftung kommt zu dem Ergebnis, dass die „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ zukünftig auch für immer mehr Väter zum Thema werden wird. Zwar sei die Zahl der „neuen Männer“, die beispielsweise in Erziehungszeit gehen und sich um ihre Kinder kümmern, während die Partnerin berufstätig ist, noch gering aber wachsend.

Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kirche und Medien, darunter die ehemalige Bundesfamilienministerin Renate Schmidt, Dr. Lore Maria Peschel-Gutzeit und Prof. Paul Nolte, diskutierten über die Impulsreferate von Unternehmerin Prof. Ulrike Detmers, Prof. Wasilios Fthenakis, FU Bozen, Publizist Martin Ahrends und Sebastian Turner, Vorstandsvorsitzender der Werbeagentur Scholz & Friends. Im Vordergrund standen die zu erwartenden Wandlungen im Rollenverständnis von Eltern, die Voraussetzungen für den Kinderwunsch von Frauen und damit verbundene erforderliche Veränderungen in Betrieben gegenüber denjenigen Mitarbeitern, die Familie und Beruf praktisch miteinander vereinbaren wollen.

Grundsätzlich wurde festgestellt, dass auf Grund ihrer zunehmenden ökonomischen und gesellschaftlichen Unabhängigkeit, junge Frauen den Wunsch nach einem Kind immer weniger von dem Vorhandensein eines passenden Ehepartners abhängig machen.

„Wir können nicht mit einem Familienbild aus dem vergangenen Jahrhundert auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts reagieren“, kommentierte Liz Mohn, stellvertretende Vorsitzende der Bertelsmann Stiftung und Mitinitiatorin der „Allianz für die Familie“, die Entwicklung der vergangenen Jahre. Für viele Männer oder Väter sei die Rollendefinition schwierig geworden, da sie sich oft schwer täten, ihren Platz nicht nur in einer veränderten Gesellschaft sondern auch in einer Partnerschaft oder Familie zu finden.

Hinzu kommt nach Ansicht der Experten eine veränderte Arbeitswelt, die zunehmend höheren Einsatz des Einzelnen fordert. Ein möglicherweise hilfreicher Ansatz sei es, wenn engagierte Väter in den Betrieben akzeptiert würden und erführen, dass es möglich sei, beispielsweise eine flexible Arbeitszeit und Kinderbetreuung miteinander zu verbinden.

Auch gebe es vereinzelt in Unternehmen Modelle, die konkrete Hilfen durch die Umwandlung von Gehaltsanteilen in Betreuungsleistungen vorsehen. Auch wenn die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für etliche Betriebe in Deutschland noch nicht zu einem Thema geworden sei – Schweden und Norwegen seien deutlich weiter – entwickele sich angesichts des zu erwartenden Mangels an qualifizierten Arbeitskräften die Familienfreundlichkeit möglicherweise zu einem Wettbewerbsvorteil bei der Bindung von Mitarbeitern.

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