Anleitung zum Männlichsein
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Dienstag 20. März 2007
Das Buch »Anleitung zum Männlichsein«, der Brüder Stephan (ZEIT-Autor) und Andreas Lebert (Chefredakteur von Brigitte) erscheint am 21. März bei S. Fischer. Die Zeit veröffentlicht heute in ihrer Online Ausgabe einen Vorabdruck.
Eine kleine Leseprobe:
Monolog in einer Bar in Zürich
»Jetzt will ich dir mal sagen, wie dieses beschissene Leben läuft. Erst leidest du unter deinem Vater, weil er so dominant ist, das dauert die ersten 20 Jahre. Dann stemmst du dich gegen ihn und versuchst, ein eigner Kerl zu werden, da sind schnell noch mal zehn Jahre weg. Inzwischen bist du selber Vater und unterdrückst deinen Sohn. Gerade wenn das mit deinem eigenen Vater endlich einigermaßen okay ist, wird er krank. Ärztewartezimmer, dann Krankenpflege, schließlich Sterbebetreuung: noch mal zehn Jahre. Und dann, wenn du gerade über den Schmerz und die Trauer hinweg bist, dein eigener Sohn nach einem schwierigen Prozess endlich ausgezogen ist – dann, mein lieber Freund, wirst du selber krank. So läuft dieses Leben.«
Und das soll dann alles gewesen sein??
Samstag 31. März 2007 um 09:54
Hallo,
als derzeitige Seniorin einer großen Gesamtschule in Nordhessen kann ich ein solches Buch nur begrüßen. Seit Jahren sinken die Schülerzahlen im Gymnasial- und Realschulbereich im Gegensatz zu den Schülerinnenzahlen dort, während die Zahl der Jungen im Hauptschulbereich steigt. Ich kann mir das nur so erklären, dass durch die kämpferisch männlich betriebene Emanzipation der Frau die Männlichkeit inflationär wurde und die Unterrichtsgestaltung und Themenauswahl stärker frauenbezogen, was auch meine eigenen Söhne seinerzeit beklagten.
Ich bin gespannt auf Ihr Buch und ob es tatsächlich die Richtung einhält, die es vorzugeben scheint.
Samstag 31. März 2007 um 13:26
Hallo,
als derzeitige Seniorin einer großen Gesamtschule in Nordhessen kann ich ein solches Buch nur begrüßen. Seit Jahren sinken die Schülerzahlen im Gymnasial- und Realschulbereich im Gegensatz zu den Schülerinnenzahlen dort, während die Zahl der Jungen im Hauptschulbereich steigt. Ich kann mir das nur so erklären, dass durch die kämpferisch männlich betriebene Emanzipation der Frau die Männlichkeit inflationär wurde und die Unterrichtsgestaltung und Themenauswahl stärker frauenbezogen, was auch meine eigenen Söhne seinerzeit beklagten.
Ich bin gespannt auf Ihr Buch und ob es tatsächlich die Richtung einhält, die es vorzugeben scheint.
Mit freundlichem Gruß
Uta Müller
Samstag 16. Februar 2008 um 22:47
Liebe Väter, Männer,
ich habe dieses Buch mit sehr viel hingabe und freude gelesen. Ein absoluter Klassiker. Nur wenn wir männer lernen wieder männlich (nicht chauvinistisch) zu sein, werden wir im Zeitalter der emanzipation bestehen können. ABSOLUT empfehlenswert.
Grüße Are
Montag 28. April 2008 um 13:55
Mich würde interessieren, ob den begeisterten Rezensenten in dem Buch auch Folgendes aufgefallen ist:
“Verweiblichung der Gesellschaft auf allen Kanälen: Medien, Politik, Familie, Freizeit, Gefühle, Psychologie, Gesundheit, Bildung, Kunst, Gefühl statt Sache, ich statt es, Harmonie statt Konflikt, reden statt tun […] Die Genauigkeit bei wissenschaftlichen Themen und die Kraft, sie in den Mittelpunkt zu rücken, und der Mut, scharfe Auseinandersetzungen zu führen und auszuhalten, also zu polarisieren: Wir behaupten, dass dies eine Angelegenheit der Männer wäre.“
Was, bitte, sind das für Geschlechterbilder??! dass derartig sexistische Äußerungen in diesem Land nicht nur erlaubt sondern auch keinerlei Stolperstein für begeisterte Rezensenten sind, finde ich absolut enttäuschend. „Verweiblichung“, was soll das sein? Begründungen für ihre Behauptungen über „Weiblichkeit“ und „Männlichkeit“ haben die beiden auch sonst überaus lax vor sich hin tagträumenden Autoren nicht – und widerlegen damit ihre Rede vom angeblich „männlichem“ Logos noch im selben Satz, in welchem er gefordert wird.
Montag 28. April 2008 um 15:15
Hallo Friederike,
der Begriff der ‚Verweiblichung‘ wird von den ‚L-Brothers‘ m.E. nicht sexistisch gemeint. Es geht um die pointierte Darstellung von, größtenteils gesellschaftlich zugeschriebenen, Unterschieden und den Diskurs, Männer und Krise gleichzusetzen.
Von daher gilt die ‚Anleitung zum Männlichsein Nummer 13:’Raus aus der Festung, raus aus der Sackgasse – rein in die ganz normalen Donnerstage. Wir müssen uns den Alltag zurückerobern‘ für ‚zweierlei Geschlecht‘.
Das läuft nicht ohne Konflikte, aber die sind erforderlich.