… die beknackt enge Rolle erweitern
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Sonntag 11. März 2007
Den Kommentar von Heide Oestreich aus der taz zum 8. März zitiere ich an dieser Stelle gerne.
… Heute muss der Feminismus pragmatischer daherkommen. Das Ziel ist nicht mehr, die Frau emphatisch von ihren Fesseln zu befreien, sondern Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern zu leben. Es ist ein konkretes Ziel, das sich schnell mit Inhalten füllen lässt.
Dazu gehört die gemeinsame Verantwortung für Kinder genauso wie der Abbau von Diskriminierungen im Berufsleben. Aber diese Benachteiligungen muss man tatsächlich wieder benennen. Es ist ein Ziel, das auch für Männer attraktiv ist, weil es auch ihnen erlaubt, ihre beknackt enge Rolle zu erweitern.
Man muss nicht erst ein Glaubensbekenntnis ablegen und auch nicht in feministischen Schwitzhütten geläutert werden. Aber es gilt, das Private wieder politisch produktiv zu machen. Und so ist es zwar ein bisschen schade, aber kein Unglück, dass Angela Merkel sich nicht zum Feminismus bekennt. Hauptsache, sie kriegt die Sache mit der Kinderbetreuung geregelt. Es muss nicht mal Feminismus heißen, wenn der Begriff so wehtut. Demokratie reicht völlig aus.