Solo für Adam
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Dienstag 6. März 2007
Über die besonderen Herausforderungen und Rollenfallen bei Karrierepaaren berichtet heute Carina Frey im Manager Magazin Online:
… Richtig kompliziert wird es, wenn Kinder ins Spiel kommen. Dann lassen sich Fernbeziehungen kaum aufrechterhalten. Und einer der Partner muss beruflich zurückstecken – zumindest für einige Zeit. „Es sind hauptsächlich Frauen, die ihr berufliches Engagement zurückfahren und auf Karriere verzichten“, sagt der Soziologe Norbert Schneider.
Frauen, die dazu nicht bereit seien, verzichteten meist auf Kinder: „Erfolgreiche Männer leben häufig in traditionellen Familienverhältnissen, in denen die Frau die Kinder versorgt. Erfolgreiche Frauen leben dagegen allein oder zumindest kinderlos.“
Denn die Option, dass der Mann die Kinderbetreuung übernimmt, scheinen Paare häufig kaum in Betracht zu ziehen – was nicht nur an männlichen Rollenvorstellungen liegt. „Auch wenn Frauen zunächst klare Karrierepläne haben und in sie investieren, werden viele in ihrem Standpunkt diffus, sobald es um Kinder geht“, sagt Limmer.
Dann komme von Männern das Argument: „Wenn Du eh aussetzt, ist es doch besser, wenn ich die Karriere mache!“, wovon sich einige Frauen schnell überzeugen ließen. „Viele Frauen haben die Erwartung an sich selbst, für ihre Kinder da zu sein“, sagt Limmer. Statt andere Optionen in Betracht zu ziehen, etwa dass er die Kinderbetreuung übernimmt, fügten sie sich in die traditionelle Rollenverteilung.
Und tatsächlich müssen Männer nach wie vor mit größeren Problemen rechnen, wenn sie für die Kindererziehung vorübergehend aus dem Beruf ausscheiden. „Das wird in vielen Branchen als mangelndes Engagement gewertet“, sagt Schneider. Bei Frauen sei es akzeptierter, dass sie eine Familienpause einlegen. Für die Karriere ist es danach aber oft zu spät.