Erstellt von Hans-Georg Nelles am 14. März 2011
Väter, die nach der Geburt ihres Kindes an einer Depression leiden (postpartale Stimmungskrise), schlagen öfter ihren Nachwuchs als Väter, die nicht unter Depressionen leiden. Das ergab die Studie ‚ Fathers‘ Depression Related to Positive and Negative Parenting Behaviors With 1-Year-Old Children’ der Kinderärzte R. Neal Davis, Matthew M. Davis, Gary L. Freed und Sarah J. Clark an der Child Health and Evaluation Research Unit der University of Michigan, die im Fachmagazin Pediatrics veröffentlicht wurde.
Demnach gaben nahezu 40 % der Väter mit Depressionen an, ihr einjähriges Kind geschlagen zu haben. Bei den nicht-depressiven Vätern sagten dies hingegen lediglich 13 %. Verschiedene Studien belegten zuvor bereits, dass Kinder, die von ihren Eltern geschlagen werden, als Erwachsene ebenfalls ein erhöhtes Gewaltpotential aufweisen. Bei einjährigen Kindern kommt zudem hinzu, dass diese physisch noch besonders verletzlich sind und noch keine Verbindung zwischen einem Fehlverhalten und der Bestrafung durch die Schläge erkennen können.
Eine Konsequenz der Studie ist die Empfehlung an die Kinderärzte, die Väter im Hinblick auf mögliche Depressionen zu erfassen und elterliches Verhalten in schwierigen Situationen zu thematisieren.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. März 2011
Marion Knaths Trainerin, Keynote Speaker und Autorin veröffentlicht im Hamburger Abendblatt einen offenen Brief an alle Väter und appelliert an sie, ihren Einfluss auszunutzen, um das ‚System’ in Richtung ‚Kinder und Karriere’ für Männer und Frauen, Töchter und Söhne zu bewegen.
Liebe Väter in verantwortungsvollen Positionen, Sie haben es geschafft: Sie haben einen guten Job, die Familie ist abgesichert, so langsam können Sie darüber nachdenken, wie Sie Ihren Ruhestand gestalten. In einer Welt, die sich spürbar verändert, haben Sie Ihre Schäfchen ins Trockene gebracht. Ihre Tochter und Ihr Sohn haben Jura studiert. Ihre Tochter hat einen Spitzenabschluss und spricht drei Sprachen. Trotzdem hat man sie in der Top-Kanzlei nicht genommen. Dort, wo sie jetzt einsteigt, verdient sie 10 000 Euro weniger als ihr männlicher Kollege.
Ihre Tochter möchte später Kinder. Und Sie ahnen, was sie erwartet: „Kind und Karriere? Das lässt sich in unserer Branche nicht machen.“ Da Ihre Tochter sich in den Kollegen mit dem höheren Gehalt verliebt hat, treffen beide zum Zeitpunkt der Schwangerschaft die Entscheidung, dass sie kürzertritt. Er verdient eben mehr.
Mit Ende dreißig wird Ihre Tochter zwei Kinder haben und einen Job, der inhaltlich und finanziell weit unter ihren Möglichkeiten liegt. Mit Anfang vierzig wird sie geschieden. Leider hat sie aus Sicht des Unternehmens den richtigen Karrierezeitpunkt verpasst. Sie arbeitet weiterhin weit unter ihren Möglichkeiten. Später einmal wird die ehemalige Spitzenakademikerin mit einer bescheidenen Rente ihr Dasein fristen. Größere Rücklagen waren bei ihrem Gehalt leider nicht drin.
Für Ihren Sohn läuft in der Karriere alles rund, leider hat er privat immer wieder Stress, da seine Partnerin von ihm mehr Einsatz für die Familie fordert. Weiterlesen »
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. März 2011
Zum diesjährigen Vatertag stellen die Gleichstellungsrätin Simone Wasserer, der Landesbeirat für Chancengleichheit mit Ulrike Oberhammer an der Spitze und das Frauenbüro des Landes gemeinsam mit dem zuständigen Landesrat Roberto Bizzo den neuen „Leitfaden für arbeitende Väter in der Privatwirtschaft“ vor. Er enthält wertvolle Tipps für alle Väter, die gern mehr bei der Erziehung ihrer Kinder mitwirken möchten.
Von Frauen gemacht, aber für Männer gedacht ist das „Kleine Handbuch für große Eltern“, das unter gemeinsamer Regie von Gleichstellungsrätin, Landesbeirat für Chancengleichheit und dem Frauenbüro des Landes entstanden ist und zum diesjährigen Vatertag von den Herausgeberinnen gemeinsam mit dem zuständigen Landesrat Bizzo vorgestellt wird.
Der Titel der neuen Broschüre lautet: „Leitfaden für arbeitende Väter in der Privatwirtschaft. Kleines Handbuch für große Eltern“. Angesprochen fühlen sollen sich die „modernen“ Väter, die nicht nur Nebendarsteller und/oder Wochenendvater in Sachen Erziehung und Familiengestaltung sein wollen, sondern sich aktiv um das Großwerden ihrer Kinder kümmern wollen.
Am Vortag des Vatertages, also am 18. März, wird der nützliche Leitfaden für in der Privatwirtschaft arbeitende Väter bei einer Pressekonferenz im Palais Widmann in Bozen präsentiert.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. März 2011
Die Rolle von Vätern in der Kindererziehung verändert sich zunehmend. Verändern sich damit auch die Werte in der Kindererziehung? Richten sich Männer nach den Maßstäben der Mütter oder entwickeln Väter eigene und andere Vorstellungen für die Kindererziehung? Um diese Fragen geht es einer Umfrage der hessenstiftung – familie hat zukunft und der IGS Organisationsberatung mit dem Titel: „Wertvolle Väter.“
Kinder brauchen ihre Väter. Beide Eltern geben ihnen Halt und Orientierung. Bei der Wertebildung in der Familie interessiert uns, ob es unterschiedliche Leitvorstellungen bei Vätern und Müttern gibt. Die Ergebnisse werden wir so zur Verfügung gestellt, dass sie auch in der Familienbildung und Erziehungsberatung genutzt werden können.
Väter, die sich stärker in die Erziehung einbringen oder auch einbringen möchten, sind eingeladen, über ihre Vorstellungen und Ziele in der Erziehungstätigkeit nachzudenken und den Wertevorstellungen, die der Erziehung zugrunde liegen, nachzugehen. Väter sollen beurteilen, wie sie erziehen und wie zufrieden sie damit sind.
Von besonderem Interesse ist, ob sich die Maßstäbe für die Kindererziehung weiter an den Vorstellungen der Mütter ausrichten oder ob Männer eigene und andere entwickeln. Mit dieser Umfrage sollen Väter dazu angeregt werden sich mit folgenden Fragen auseinanderzusetzen:
- Was sind Ihre Vorstellungen und Ziele, die Sie mit Ihrer Erziehungstätigkeit verfolgen?
- Welchen Wertvorstellungen unterliegt Ihre Erziehung?
- Wie erziehen Sie als Vater?
- Wie zufrieden sind Sie damit?
Hier geht es zur Umfrage.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. März 2011
Ein Forschungsprojekt des Fachbereichs Erziehungswissenschaft der Universität des Saarlandes hat die emotionale Entwicklung von Kindern alleinerziehender Väter untersucht. In der Zusammenfassung der Ergebnisse heißt es unter anderem:
Der Anteil der alleinerziehenden Väter nimmt leicht zu und auch ihre Stellung in der Gesellschaft und damit verbunden auch die Akzeptanz von alleinerziehenden Vätern hat sich verbessert. Probleme existieren überwiegend im finanziell-materiellen Bereich und insbesondere im Kontext der Trennung/Scheidung.
Im Berufsleben wird häufig Rücksicht auf die veränderte Situation der Männer genommen, was für die Beziehung zu den Kindern sowohl Vorteile (mehr Zeit, intensiveres Zusammenleben) als auch Nachteile (finanzielle Situation) mit sich bringt. „Biologische Vaterschaft verliert, soziologische Vaterschaft gewinnt an Bedeutung“
Väter akzeptieren ihre „neue“ Rolle und sehen sich eher neuen Chancen zusammen mit ihren Kindern gegenüber als dass Probleme überthematisiert werden. Es entstehen neue, tiefere und auch anstrengendere Beziehungen zwischen Vätern und Kindern, bei denen beide Teile neue Fähigkeiten und Eigenschaften bei sich wahrnehmen können. Zusätzlich kann man(n) sich auf ein soziales Netzwerk im Hintergrund, bestehend aus Verwandten und Freunden, stützen, die überwiegend moralische und zeitliche Hilfen anbieten.
Die Beziehung zu Verwandten und Freunden verändert sich nicht, dies spricht auch für die stärker werdende Akzeptanz der Vaterrolle als Alleinerzieher. Der alleinerziehende Vater kann nicht als Folge eigener bindungsthematischer Erlebnisse gesehen werden. Die Beziehung zu den Eltern des Vaters war bei so gut wie allen Beteiligten normal bis ausgesprochen positiv, kaum jemand berichtete über negative frühe Trennungssituationen oder wies in bindungsrelevanten Erinnerungen problematische „working models“ auf.
Die Väter unserer Stichprobe schauen zu einem großen Teil positiv in die Zukunft und haben Strategien entwickelt, mit den existierenden Problemen umzugehen. Weiterlesen »
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. März 2011
Heute wurden in Berlin vier Väter für den Einsatz in ihren Familien ausgezeichnet. Weil der immer noch nicht selbstverständlich ist, lobt der Backwaren-Hersteller Mestemacher jährlich den Preis „Spitzenvater des Jahres“ aus.
Zum 140. Firmenjubiläum erhalten in diesem Jahr im Hotel Interconti sogar vier Väter: Tim Bardon, Andreas Knoch, Stefan Linke und Kai Stephans die Auszeichnung. 80 Vorschläge standen zur Wahl.
Sie stehen für einen Trend, nach dem sich eine steigende Zahl von Vätern dafür entscheidet, mehr Verantwortung für Kinder und Haushalt zu übernehmen. „Wenn Väter motiviert sind und es als eine wichtige Aufgabe in ihrem Leben begreifen, Kinder, Küche und Karriere unter einen Hut zu bringen, dann können sie das genauso gut wie motivierte Frauen und Mütter“, sagt die Initiatorin des Preises, Ulrike Detmers.
„Ihre Leistung soll gewürdigt werden. Vor allem wenn Männer ihren Frauen den Rücken stärken und ihnen eine Karriere ermöglichen.“ Sie hätten Vorbildfunktion. Dieser Rolle ist sich auch Tim Bardon, einer der vier Spitzenväter bewusst. Der Vater von drei Kindern hat bei seinem ersten Kind, der heute fünfjährigen Paulina, ein Jahr Elternzeit genommen und sich in Teilzeit um seine Familie gekümmert – bei den beiden nächsten Kindern, Kaja (3) und Kim (11 Monate) sogar in Vollzeit.
Bardon leitet seit 2009 das Produktmarketing bei seinem Arbeitgeber, einem Unternehmen für Out-of-Home-Medien und Stadtmöblierung in Köln. Seine Frau Kirsa arbeitete als Controllerin in Köln und orientiert sich zurzeit beruflich neu. Sie hat nach der Geburt der Kinder Paulina, Kaja und Kim 30 Stunden in der Woche als Controllerin gearbeitet. „Es ist toll, wenn man einen Arbeitgeber hat, der da mitspielt.“ Doch auch in seinem Bekanntenkreis könnten es sich die meisten Männer nicht vorstellen, ein Jahr Auszeit für die Familie zu nehmen.
Inzwischen hat er Väter kennengelernt, die sich so wie er darauf eingelassen haben. „Wir waren uns einig: Es ist machbar. Und jetzt freue ich mich, dazu beizutragen, dass das Thema mehr Aufmerksamkeit bekommt.“
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. März 2011
Einen Monat schon während des Mutterschutzes in Karenz gehen – das können frischgebackene Väter, die als Beamte arbeiten, seit dem 1. Januar in Österreich. Jedoch unbezahlt. In Linz gibt es ab sofort eine Woche bezahlten Sonderurlaub.
Der „Papamonat“ soll in der Stahlstadt durch die Sonderregelung noch attraktiver gemacht werden. „Wir wollen als Vorbild vorangehen“, sagt Frauenstadträtin Eva Schobesberger von den Grünen.
Während die beim Land beschäftigten Väter während der gesamten vier Wochen des Papamonats auf ihr Gehalt verzichten müssen, gibt es für Mitarbeiter der Stadt Linz eine Woche bezahlten Sonderurlaub. Dazu kommen noch weitere zwei Tage mit Bezahlung für neue Väter, die schon bisher ausbezahlt wurden.
Österreichweit sind es bislang 4,5 % der Eltern, die in Karenz gehen, Männer. „Das muss man ausgleichen. Der Papamonat ist eine Möglichkeit für Väter, früh einen Bezug zum Kind zu bekommen“, sagt Schobesberger.
Vorträge für Angestellte und Führungskräfte sollen die potentiellen Väter motivieren, den Monat in Anspruch zu nehmen. Obwohl die Regelung nur für Väter im öffentlichen Dienst gilt, wünscht sich Schobesberger auch einen „Papamonat“ in privaten Betrieben: „Es wäre auch in der Privatwirtschaft sinnvoll, so etwas umzusetzen. Das muss unser langfristiges Ziel sein.“
Ein finanzieller Nachteil entsteht der Stadt Linz durch die Regelung wahrscheinlich nicht. Denn je mehr Väter den Papamonat in Anspruch nehmen, desto öfter spart sich die Stadt drei Wochen Gehalt. „Ersatz für die Väter muss nicht gesucht werden, das funktioniert nach dem normalen Urlaubssystem“, sagt Mayr. „Eine Win-Win-Situation also.“ Mayr fügt hinzu: „Da muss man ja ein Depp sein, wenn man nicht dafür ist.“
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. März 2011
Hat der Feminismus den Männern etwas gebracht, fragt Ivo Knill im Editorial der aktuellen Ausgabe der Schweizer Männerzeitung um anschließend die reflexartigen Antworten zu zitieren:
Ja er hat uns gleichberechtigte Partnerinnen beschert. Und: Nein, die Frauen schauen nur für sich; Gleichstellungspolitik ist Frauenpolitik geblieben. Viele Männer haben sich an die Seite der Frauen gestellt, überzeugt, dass das Zusammenleben von Mann und Frau besser wird, wenn es auf Fairness und Gleichstellung beruht. Das ist gut, aber es reicht nicht.
Der Feminismus und die Frauenbewegung haben das Leben der Männer nicht einfacher gemacht (übrigens auch nicht das der Frauen!). Es wurde komplizierter: Männer müssen im Haushalt anpacken, sie sollen verständnisvolle Familienväter sein, sie sollen männlich-aktiv und verstehend-zugewandt sein. Dabei sind sie noch immer in die Ernährerrolle eingebunden, in einer immer anforderungsreicheren Arbeitswelt. Soll das jetzt dem Feminismus angelastet werden? Nein. Männer müssen ganz einfach erkennen, dass der Feminismus sich nicht zum Ziel gemacht hat – und machen darf – das Leben der Männer zu verbessern. Wieso auch? Das ist eine Arbeit, die die Männer selber anpacken müssen. Es ist an uns, die Rollenbilder, die wir vorfinden, kritisch zu hinterfragen; es ist an uns, uns zu organisieren; es ist an uns, unsere Anliegen zu formulieren und es ist an uns, Perspektiven eines gelingenden Männerlebens zu formulieren. …
Online verfügbare Beiträge aus der aktuellen Ausgabe:
Folge dem Ruf der Giulia oder: 27 Gründe, ein Teilzeitmacho zu sein Wir müssen nicht immer arbeiten.
Elternzeit und Vaterschaftsurlaub Die Zeit ist reif! Bernhard von Bresinski
Was wäre dem Antifeminismus entgegen zu halten? Der Schlüssel liegt beim Sorgerecht. Oliver Hunziker
«Knabenfigur mit grossen Brüsten» Stefan Eigenmann
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. März 2011
Was ist neu an den „Neuen Vätern“? Mit dieser Fragestellung nehmen ausnahmsweise die Männer in der Frauenwoche das Zepter in die Hand. Drei Väter (Robert Richter, Autor „Das Papa-Handbuch“, Andreas Ruffing, Kath. Männerseelsorge und Knut Heiland, Vätergruppe Mütterzentrum) wagen einen humorvollen Einstieg in ein ernstes Thema wenn Bürgermeister Dr. Dippel die Ausstellung „Neue Väter“ am 10. März um 17.30 im Stadtschloss, Galerie vor den Spiegelsälen eröffnet.
Gezeigt werden die besten Darstellungen aus dem gleichnamigen Wettbewerb. Das Siegerplakat wurde von der Fuldaer Gymnasiastin Katharina Elert erstellt.
Anschließend gibt es eine „Offene Runde“ – nicht nur – für neue Väter.
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