der VÄTER Blog

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Liebe Väter …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Sonntag 13. März 2011

Marion Knaths Trainerin, Keynote Speaker und Autorin veröffentlicht im Hamburger Abendblatt einen offenen Brief an alle Väter und appelliert an sie, ihren Einfluss auszunutzen, um das ‚System’ in Richtung ‚Kinder und Karriere’ für Männer und Frauen, Töchter und Söhne zu bewegen.

Liebe Väter in verantwortungsvollen Positionen, Sie haben es geschafft: Sie haben einen guten Job, die Familie ist abgesichert, so langsam können Sie darüber nachdenken, wie Sie Ihren Ruhestand gestalten. In einer Welt, die sich spürbar verändert, haben Sie Ihre Schäfchen ins Trockene gebracht. Ihre Tochter und Ihr Sohn haben Jura studiert. Ihre Tochter hat einen Spitzenabschluss und spricht drei Sprachen. Trotzdem hat man sie in der Top-Kanzlei nicht genommen. Dort, wo sie jetzt einsteigt, verdient sie 10 000 Euro weniger als ihr männlicher Kollege.

Ihre Tochter möchte später Kinder. Und Sie ahnen, was sie erwartet: “Kind und Karriere? Das lässt sich in unserer Branche nicht machen.” Da Ihre Tochter sich in den Kollegen mit dem höheren Gehalt verliebt hat, treffen beide zum Zeitpunkt der Schwangerschaft die Entscheidung, dass sie kürzertritt. Er verdient eben mehr.

Mit Ende dreißig wird Ihre Tochter zwei Kinder haben und einen Job, der inhaltlich und finanziell weit unter ihren Möglichkeiten liegt. Mit Anfang vierzig wird sie geschieden. Leider hat sie aus Sicht des Unternehmens den richtigen Karrierezeitpunkt verpasst. Sie arbeitet weiterhin weit unter ihren Möglichkeiten. Später einmal wird die ehemalige Spitzenakademikerin mit einer bescheidenen Rente ihr Dasein fristen. Größere Rücklagen waren bei ihrem Gehalt leider nicht drin.

Für Ihren Sohn läuft in der Karriere alles rund, leider hat er privat immer wieder Stress, da seine Partnerin von ihm mehr Einsatz für die Familie fordert. Sie können beide Seiten verstehen, wissen aber auch, dass Ihr Sohn in der Arbeitswelt, wie sie heute ist, nun mal sehr viel Präsenz zeigen muss, wenn er erfolgreich sein will. Sie selbst hätten Ihre Familie auch gerne öfter gesehen. Die Frau Ihres Sohnes zieht die Konsequenz – und lässt sich scheiden.

Wollen Sie das? Dass Ihre Tochter unter ihren Möglichkeiten bleibt und Ihr Sohn seine Familie viel zu selten sieht? Sie sind ein Teil dieses Systems. Und Sie können es ändern. Weil Sie in einer verantwortungsvollen Position arbeiten, in der Sie die Möglichkeit haben, Einfluss auf bestehende Strukturen zu nehmen.

Quelle

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7 Kommentare zu “Liebe Väter …”

  1. Thomas sagt:

    Ich habe den Beitrag gerade gelesen und finde : Punktlandung !

    Meine herzlichsten Glückwünsche und meine persönliche Anerkennung für Frau Knaths !

  2. XRay sagt:

    Schön nach femininer Logik konstruiert, aber hätte denn die tolle Juristin irgend einen sozial niedrig stehenderen Mann überhaupt auserkoren?
    Aller Wahrscheinlichkeit nach nicht.
    Ganz abgesehen davon, habe ich Ungleichbezahlung bei gleicher Leistung wesentlich in der umgekehrten Form erlebt. Feminismus konstruiert sich halt, was er will. Alleine daraus ist schon erkennbar, worum es geht, nämlich für Frauen alles was sie Frauen wollen, für Männer, was Frauen übrig lassen.

  3. Thomas sagt:

    “Schön nach femininer Logik konstruiert”..”Feminismus konstruiert sich halt..”

    Mich hätte es sehr gewundert, wenn keine antifeministisch-maskulinistischen Kommentare gekommen wären. Was sich dahinter verbirgt, beschreibt die neue Expertise der Friedrich-Ebert-Stiftung “Gleichstellungspolitik
    kontrovers – Eine Argumentationshilfe” m.E. sehr zutreffend :

    http://library.fes.de/pdf-files/wiso/07877.pdf

    “Hinter dem Argument verbergen sich Vorbehalte gegenüber WissenschaftlerINNEN.” (S.11)

    Ein Beweis für die internalisierten Weiblichkeitsabwertungsprozesse und geschlechterhierarchischen Verinnerlichungen maskulinistisch belasteter Personenkreise.

  4. XRay sagt:

    Ihre “Argumentationshilfen” können nicht verdecken, dass hier lediglich Klischees bedient werden.
    Sie lesen vielleicht aus einer Gemüsesuppe, dass auf dem Feld der Blumenkohl gegenüber der Petersilie benachteiligt war. Ich schau mir halt das Feld an und sehe etwas anderes, als sie aus Ihrer Gemüsesuppe lesen.
    Fakt ist, Frauen orientieren sich in aller Regel sozial nach oben.
    Ergo funktioniert das Beispiel der Autorin so eben nicht.
    Und sie werden es kaum glauben, ich kenne tatsächlich einen Mann, der als Landschaftsgärnter beschäftig ist. Der spricht 3 Sprachen fliessend, nur intressiert das die Bäume überhaupt nicht. Würde die konstuierte Rechtsanwältin 10000 Euro weniger als er verdienen, dann wäre ihr Einkommen negativ.

  5. Thomas sagt:

    “…lesen aus der Gemüsesuppe…”

    Typisch maskulinistisch-radikal. Siehe Expertise “Geschlechterkampf von rechts”.

    Aktenvermerk : Kann sofort in den Papierkorb.

  6. XRay sagt:

    Richtig, “Geschlechterkampf von Rechts”, eine als wissenschaftlich deklarierte Hetzschrift ..
    kann sofort in den Papierkorb, zusammen mit allem was der Herr Gesterkamp noch so für wissenschaftlich hält.

  7. XRay sagt:

    Lustig find ich übrigens, dass der Titel “GESchlechTERKAMPf von Rechts” irgendwie auch eine andere Aussage enthält.

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