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Väter in Karenz – Anreize und Hindernisse

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. März 2011

Ein Vater, der nicht in Karenz geht? In skandinavischen Ländern ist das selten: Neun von zehn Vätern bleiben etwa in Island und Norwegen zur Kinderbetreuung zuhause, in Schweden sieben.

In Österreich ist die Situation umgekehrt: Karenzväter sind die Ausnahme. 2010 lag deren Anteil bei 4 %.

Was treibt die skandinavischen Männer in die Karenz? Die verpflichtende Väterkarenz, lautet die häufigste Antwort. Ganz korrekt ist das nicht, erklärt Sonja Dörfler vom Österreichischen Institut für Familienforschung (ÖIF): Vielmehr sei ein Teil der Karenz für Väter reserviert. Väterquote nennt sich das in Norwegen: Von 56 Wochen Karenz ‚müssen’ nach dem Motto ‚use it or loose it’, zumindest zehn vom Vater in Anspruch genommen werden, bezahlt werden 80 % vom letzten Gehalt. Auch eine gemeinsame Elternteilzeit ist möglich.

Das Prinzip in Österreichs Karenzmodell ist ähnlich: Bei der einkommensabhängigen Variante werden 14 Monate nur dann ausbezahlt, wenn zwei davon der Vater beansprucht. Bei diesem Modell ist, wie bei den anderen kürzeren auch, der Väteranteil schon etwas höher.

In Schweden und Norwegen gibt es zudem für Kinder ab dem Ende der Karenzzeit (ab 1 Jahr) Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Zudem hat Norwegen, so Dörfler „das großzügigste Fördersystem für Alleinerzieher“.

Die Väterquote ist in Schweden und Norwegen seit Jahrzehnten verankert. Deshalb sei es auch in Unternehmen „völlig akzeptiert“, dass Männer in Karenz gehen, wie Dörfler sagt.

In Österreich gibt es Akzeptanzprobleme. Dennoch könnte das einkommensabhängige Kinderbetreuungsgeld mehr Väter in Karenz locken: Das 2007 in Deutschland eingeführte Elterngeld ist ähnlich dem österreichischen: 67 % vom letzten Netto Gehalt für zwölf plus zwei Monate. Damit hat sich der Väteranteil von 3,5 auf nun knapp über 20 % mehr als versechsfacht.

Quelle

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