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Emotionale Entwicklung von Kindern alleinerziehender Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Freitag 11. März 2011

Ein Forschungsprojekt des Fachbereichs Erziehungswissenschaft der Universität des Saarlandes hat die emotionale Entwicklung von Kindern alleinerziehender Väter untersucht. In der Zusammenfassung der Ergebnisse heißt es unter anderem:

Der Anteil der alleinerziehenden Väter nimmt leicht zu und auch ihre Stellung in der Gesellschaft und damit verbunden auch die Akzeptanz von alleinerziehenden Vätern hat sich verbessert. Probleme existieren überwiegend im finanziell-materiellen Bereich und insbesondere im Kontext der Trennung/Scheidung.

Im Berufsleben wird häufig Rücksicht auf die veränderte Situation der Männer genommen, was für die Beziehung zu den Kindern sowohl Vorteile (mehr Zeit, intensiveres Zusammenleben) als auch Nachteile (finanzielle Situation) mit sich bringt. „Biologische Vaterschaft verliert, soziologische Vaterschaft gewinnt an Bedeutung“

Väter akzeptieren ihre „neue“ Rolle und sehen sich eher neuen Chancen zusammen mit ihren Kindern gegenüber als dass Probleme überthematisiert werden. Es entstehen neue, tiefere und auch anstrengendere Beziehungen zwischen Vätern und Kindern, bei denen beide Teile neue Fähigkeiten und Eigenschaften bei sich wahrnehmen können. Zusätzlich kann man(n) sich auf ein soziales Netzwerk im Hintergrund, bestehend aus Verwandten und Freunden, stützen, die überwiegend moralische und zeitliche Hilfen anbieten.

Die Beziehung zu Verwandten und Freunden verändert sich nicht, dies spricht auch für die stärker werdende Akzeptanz der Vaterrolle als Alleinerzieher. Der alleinerziehende Vater kann nicht als Folge eigener bindungsthematischer Erlebnisse gesehen werden. Die Beziehung zu den Eltern des Vaters war bei so gut wie allen Beteiligten normal bis ausgesprochen positiv, kaum jemand berichtete über negative frühe Trennungssituationen oder wies in bindungsrelevanten Erinnerungen problematische „working models“ auf.

Die Väter unserer Stichprobe schauen zu einem großen Teil positiv in die Zukunft und haben Strategien entwickelt, mit den existierenden Problemen umzugehen. Wünsche für die Zukunft fallen nicht in einen speziellen Bereich, sondern sind situationsbezogen und decken das ganze Spektrum von Finanzen über Haushalt/ Familie bis hin zu der Realisation eigener Bedürfnisse ab.

Die Daten der Kinder weisen in keinem der von uns untersuchten Punkte deutliche Über- oder Unterlegenheit gegenüber anderen Familienkontexten auf. …

Probleme treten eher auf bei älteren Kindern, insbesondere wenn entwicklungsbedingte kritische Lebensereignisse wie Pubertät und Trennung der Eltern zeitnahe auftreten. Älteren Kindern wurde sehr wohl die veränderte Situation in ihrem familiären Umfeld bewusst und sie weisen deshalb auch niedrigere Standardwerte in dem Testbereich auf, in dem ihre Selbstbewertung und ihr Selbstbild im Bereich „Familie“ erfragt wurde.

Im sozialen Umfeld wie Schule und Freizeit gab es keine Differenzen. Aber auch hier gilt das eben Gesagte, dass diese niedrigeren Kennwerte statistisch nicht bedeutsam waren, also auch zufällig aus der Zusammensetzung der Stichprobe resultieren können. Trotzdem sollte über die Tatsache, dass bei allen Testverfahren die Werte der Kinder der Väter die niedrigsten waren, noch weiter diskutiert werden. …

Quelle

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