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Männer wünschen sich kürzere Arbeitszeiten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Dienstag 30. Juni 2009

Bei den Arbeitszeiten klafft in Deutschland eine deutliche Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit: Vollzeitbeschäftigte Männer (von Vätern ist in dem Beitrag nicht die Rede, wohl aber von Müttern) wünschen sich kürzere Arbeitszeiten – pro Woche möchten sie mindestens vier Stunden weniger im Büro verbringen. Besonders unzufrieden mit ihren Arbeitszeiten sind vor allem ostdeutsche Frauen, die teilzeitbeschäftigt sind: Sie streben mit großer Mehrheit eine Vollzeittätigkeit an.

Zwischen 1993 und 2007 haben sich die durchschnittlichen Arbeitszeiten von Frauen und Männern in West- und Ostdeutschland zwar angenähert, mit den Wünschen der Beschäftigten stimmen sie allerdings noch nicht überein. Dies sind zentrale Ergebnisse einer jetzt vom DIW Berlin veröffentlichten Untersuchung.

Vollzeitbeschäftigte Männer wünschen sich kürzere Arbeitszeiten

Die durchschnittliche Arbeitszeit vollzeitbeschäftigter Männer lag 2007 bei rund 43 Wochenstunden – tatsächlich wünschten sie sich aber eine mindestens vier Stunden kürzere Arbeitszeit. Bei Frauen hat die Erwerbstätigkeit seit den frühen 90ern zwar stark zugenommen. Mit ihren durchschnittlichen Arbeitszeiten bleiben Frauen allerdings noch immer deutlich hinter den Männern zurück – und hinter dem, was sie eigentlich möchten.

Im Osten nichts Neues: Teilzeitbeschäftigte Frauen wollen mehr arbeiten

Frauen auf dem ostdeutschen Arbeitsmarkt sind besonders ambitioniert. Eine deutliche Mehrheit (60 %) von Ihnen wünscht sich eine Berufstätigkeit in Vollzeit oder auf sehr hohem Teilzeitniveau. Nur rund die Hälfte derer, die sich die 40-Stundenwoche wünscht, kann dieses Anliegen auch realisieren. Diese Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit zieht sich durch die letzten zehn Jahre und gibt einen deutlichen Hinweis auf eine starke Unzufriedenheit der ostdeutschen Frauen mit dem ausgeübten Teilzeitjob. Auch in Westdeutschland wünschen sich weibliche Vollzeitkräfte eine deutlich höhere Wochenarbeitszeit: 2007 lag ihre Präferenz bei 36,8 Wochenstunden (plus 2,4 Stunden im Vergleich zu 1993).

Abbau von Überstunden könnte die Wünsche beider Geschlechter annähern

Arbeitszeiten von mehr als 40 Wochenstunden sind sowohl bei Männern als auch bei Frauen unbeliebt. Im Jahr 2007 war gut die Hälfte der Männer mehr als 40 Wochenstunden tätig – obwohl nur knapp ein Fünftel dies wünschte. Bei den Frauen waren die Unterschiede weniger gravierend, aber ebenfalls vorhanden.

Wie ließen sich nun gewünschte und tatsächliche Arbeitszeiten besser in Einklang bringen? „Ein Weg wären weniger Überstunden“, sagte die DIW-Arbeitsmarktexpertin Elke Holst. „Häufig wird wesentlich mehr gearbeitet als vertraglich vereinbart. Wunsch und Wirklichkeit von Erwerbstätigen könnten näher zusammenrücken, wenn die vereinbarten Stunden eingehalten würden.“

Quelle

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2 Kommentare zu “Männer wünschen sich kürzere Arbeitszeiten”

  1. Walter sagt:

    So ist das mit den Arbeitszeiten – niemand möchte seinen Job riskieren, indem man pünktlich Feierabend macht. Also macht man die Überstunden – da muss noch nicht einmal der Chef etwas sagen. Und schon hat Mann kaum noch Zeit für die Familie…
    Allerdings lassen sich auch manche unnötig ausnutzen, weil sie sich mit den Regeln zur Arbeitszeiten nicht auskennen, und glauben, sie müssten alles tun, was ihr Chef verlangt. Schade, dass manche Chefs das ausnutzen!

  2. Marcel sagt:

    Bemerkenswert ist insgesamt, dass zwischen Ost- und Westfrauen sowohl bzgl. der klassischen Rollenaufteilung als auch bzgl. der gewünschten Wochenarbeitszeiten ein eklatanter Unterschied besteht. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ostfrauen die Zeichen der Zeit offenbar erkannt haben. Der tradionelle Westen gegen den prgressiven Westen. Die Frauen aus den Neuen Bundesländern sind ihrer Zeit weit voraus! Zum Glück bin ich auf dieses Phänomen noch aufmerksam geworden!

    Eine Erklärung für diese ausgesprochen bemerkenswerten Unterschiede liegt woh darin, dass in den Neuen Bundesländern im allgemeinen sowohl die Arbeitslosenquoten als auch die Bezahlung im gesamtdeutschen Vergleich wesentlich tiefer liegen. Ich denke sogar, dass das die Haupterklärung ist.

    Die Zukunft liegt im Osten!

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