Der recycelte Mann
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Samstag 17. Februar 2007
Barbara Dribbusch setzt sich heute in der taz mit dem Entwurf des neuen Unterhaltsrechts und dem ‚Gebrauchswert’ geschiedener Männer auseinander:
‚ … Es wird ungemütlicher. Mehr erwerbstätige Frauen erhöhen auch für die Männer den Konkurrenzdruck auf dem Arbeitsmarkt. Zugleich müssen sich Männer zu Hause mehr um die Kinder kümmern, denn die Gattin im Büro verfolgt ihre Karriere – auch um im Falle einer Scheidung nicht als Depp dazustehen.
Dabei geht es im Kampf um Chancengleichheit gar nicht nur um eine Verteilungsfrage zwischen Männern und Frauen. Wie Väterinitiativen schon festgestellt haben, sparen geschiedene Männer durch das neue Recht kein Geld: Es wird nur anders zwischen ihren Erst- und Zweitfrauen verteilt. SPD-Justizministerin Brigitte Zypries hat denn auch erklärt, mit dem neuen Gesetzentwurf lediglich den real existierenden Beziehungsverhältnissen gerecht zu werden. Durch die hohen Scheidungsquoten werden Männer, zynisch gesprochen, öfters recycelt. Es geht daher darum, auch den „gebrauchten“ Mann noch ökonomisch attraktiv zu halten.’