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lebe deinen Traum!

Schöne Bescherung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Montag 5. Februar 2007

‚Die neue Elterngeldregelung bringt viele Herausforderungen für Unternehmen. Wer diese aber meistert, wird profitieren.‘

So beginnt das personalmagazin die Einführung in das Schwerpunktthema seiner Januarausgabe. Neben Informationen und Tipps zu den neuen gesetzlichen Regelungen, setzt sich das Magazin intensiv mit der Frage von Unternehmens- und Führungskultur und mit den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen auseinander.

‚Denn gerade auf diesem Gebiet hinken deutsche Unternehmen, vor allem im Vergleich mit unseren skandinavischen Nachbarn, hinterher. Vieles deutet darauf hin, dass es weniger finanzielle und nur zum Teil logistische Aspekte (mangelnde Betreuungsangebote) sind, die die Deutschen vom Kinderkriegen abhalten. In erster Linie stehen gesellschaftliche Wertvorstellungen und Rollenbilder im Weg. Nach wie vor ist bei uns das Bild des männlichen Alleinverdieners verankert, nicht zuletzt, weil unser Steuersystem dieses Modell fördert. „Hausmann“ ist hierzulande eher ein Euphemismus für „arbeitslos“ als eine ernst zu nehmende Aufgabe. Solche gesellschaftlichen Wertvorstellungen spiegeln sich auch in den Unternehmenskulturen deutscher Betriebe wider: Teilzeitarbeit gilt als „Frauen­arbeit“, und Teilzeitbeschäftigte gelten in den Augen vieler Vorgesetzten nicht als Leistungsträger.‘

Das hat zur Folge, dass den Vätern der Mut zur Elternzeit fehlt, zumal auch viele Personalverantwortliche die Erwartung äußern, dass durch die Gesetzesänderung nicht allzu viele Männer zur Elternzeit motiviert werden:

‚Laut einer Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und Roland Berger Strategy Consultants im Sommer 2006 erwartet fast die Hälfte (42 Prozent) der deutschen Personalverantwortlichen, dass kein (!) Mann aus der eigenen Belegschaft künftig die Arbeitszeit zugunsten der Familie reduzieren wird. Wohlgemerkt: Es ging nur um eine Reduzierung der Arbeitszeit, nicht um eine vorübergehende Komplett-Auszeit. 43 Prozent der befragten Personaler gaben außerdem zu, dass es sie in der betrieblichen Praxis vor spürbare Schwierigkeiten stellen würde, falls wider Erwarten doch mehr Väter ihr Recht auf Elternzeit in Anspruch nähmen.‘

An dieser Stelle blickt die Autorin des Beitrags meines Erachtens aber zu sehr ins halbleere Glas. Denn es sind ja wohl immerhin 58 % der Personalverantwortlichen, die sich sehr wohl vorstellen können, dass Väter das machen, was sie schon lange wollen: sich mehr für die Familie engagieren.

An dieser Stelle sind Vorgesetzte sehr wohl in der Pflicht, in ihrer Rolle als Vorbild und Multiplikator für eine Unternehmenskultur, die Teilzeitmitarbeiter ebenso wertschätzt wie Vollzeitkräfte. Und konkret in ihrer Rolle als Führende, denn es erfordert spezielle Führungskompetenzen, ein Team bestehend aus vielen Teilzeitmitarbeitern zu leiten. Darüber hinaus bedarf es auch der aktiven Arbeit am eigenen Rollenverständnis.

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