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Archiv für Januar, 2007

Verzicht auf Kinder lohnt sich nicht

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. Januar 2007

Kinder sind Karrierekiller, Kinder gleich Karriereknick – Klischees dieser Art scheinen in vielen Köpfen fest zementiert. Doch der Verzicht auf Nachwuchs zahlt sich nicht aus – zumindest nicht für aufstiegsorientierte Akademikerinnen in typischen Männerberufen.

Das dies nicht so ist zeigt eine Studie von Yvonne Haffner, über die die Wirtschaftswoche berichtet:

Technikerinnen und Naturwissenschaftlerinnen mit Nachwuchs sind beruflich im Schnitt erfolgreicher als ihre kinderlosen Kolleginnen. „Allerdings nur, wenn sie nach kurzer Babypause wieder voll einsteigen“, betont die Soziologin Yvonne Haffner von der TU Darmstadt. Sie untersuchte die Situation von 7 500 Ingenieuren, Informatikern, Physikern und Chemikern – zur Hälfte Frauen. Anders als im Mikrozensus verglich sie erstmals voll berufstätige Frauen – mit überraschendem Ergebnis.

Fast 40 Prozent der 31- bis 40-jährigen Mütter in Vollzeit waren erfolgreich im Job, aber nur 27 Prozent der kinderlosen Kolleginnen. Den Erfolg maß Haffner an Personal- und Budgetverantwortung, Einkommen, Position und Prokura. Jedoch zeigt die Studie auch: In technisch-naturwissenschaftlichen Berufen gilt wie überall – Frauen machen weitaus seltener Karriere als Männer. „Obwohl sie im Schnitt viel bessere Abschlüsse haben“, so Haffner in ihrem Buch „Mythen um männliche Karrieren und weibliche Leistung“. Auch Väter klettern auf der Karriereleiter im Schnitt deutlich höher als Kinderlose. Das gilt für Männer aller Berufsgruppen, belegte der Mikrozensus.

Warum das so ist, können Sie hier lesen.

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Arbeit teilen – Zeit gewinnen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. Januar 2007

Im aktuellen JAKO-O Familienmagazin ‚Wirbelwind‘ macht der Volkswirt Carsten Stahmer einen interessanten Vorschlag zu einer zukunftsfähigen und geschlechtergerechten Aufteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit.

Gleichrangigkeit von bezahlter und unbezahlter Arbeit bedeutet zunächst, dass wir beiden Lebensbereichen gleiche Zeit widmen. Ich spreche deshalb von dem Konzept einer ‚Halbtagsgesellschaft‘. Das heißt allerdings nicht, dass an jedem Tag die gleiche Zeit auf bezahlte und unbezahlte Arbeit fallen sollte, sondern nur, dass sich im längerfristigen Lebenslauf alle Menschen in allen Bereichen gleichermaßen betätigen.

Im Sinne einer Geschlechtergerechtigkeit bedeutet das, dass Männer ihre bezahlte Arbeit stark reduzieren und sich in der gewonnenen Zeit verstärkt sozialem Engagement zuwenden sollten. Die Frauen hingegen, die derzeit häufig relativ wenig beruflich tätig sind, würden im Verhältnis zu heute mehr Erwerbsarbeit übernehmen und dafür ihre unbezahlte Arbeit vermindern können.

Das könnte in der Praxis zum Beispiel bedeuten, dass sich Männer und Frauen bei der Kindererziehung abwechseln. Nur durch eine derartige Arbeitsteilung können wir erreichen, dass eine echte Chancengleichheit der Geschlechter am Arbeitsplatz entsteht. Denn das Risiko für den Arbeitgeber, dass ein Arbeitnehmer aus familiären Gründen ausscheidet, wäre dann bei beiden Geschlechtern gleich groß.

‚Junge Eltern sollten weniger arbeiten und das in späteren Jahren nachholen können‘ das sagte auch EU Kommissar Spidla bei der Eröffnung des europäischen Demographieforums.

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‚Keine Jobs für Kinderlose‘

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. Januar 2007

und ‚Arbeitgeber sollen bei Neueinstellungen Mütter und Väter bevorzugen‘. So lautete heute die Titelschlagzeile des EXPRESS.

Die Ratschläge kommen von Professor Herwig Birg, der sich zuvor den ‚ZDF-Schocker‚ ‚2030 – Aufstand der Alten angesehen‘ hat.

Insgesamt stellt der Bielefelder Bevölkerungsexperte unter dem Motto ‚was sich jetzt ändern müsste, damit die düsteren Visionen nicht wahr werden‘ 7 Thesen auf:

  • Keine Jobs für Kinderlose
  • Jedes Paar muss zwei Kinder kriegen
  • Eltern bei Zahlungen in Sozialkassen entlasten
  • Wer gut verdient, soll noch mehr (Sozialversicherungsbeiträge) zahlen
  • Kinderlose kriegen nur nur die halbe Rente
  • Die Wirtschaft muss massiv in Bildung investieren
  • Kinder von Einwanderern brauchen Förderung

Da fragt sich der geneigte Leser doch, welche Vision eigentlich für wen die dunklere ist? Auch wenn die letzten beiden Thesen breite Zustimmung finden und in den Erklärungen zu anderen zum Teil reale Wirkungszusammenhänge angesprochen werden: ‚heutzutage beißen sich ökonomischer Erfolg und Familienplanung‘.

Welche Anreize geschaffen werden müssen, damit Männer und Frauen ihre Kinderwünsche umsetzen, machen uns Länder wie Frankreich oder Island vor, da braucht Mann den Teufel nicht mit dem Beezlebub austreiben.

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‚Windeln für Uschi‘

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. Januar 2007

Unter diesem Motto formiert sich der Protest der Eltern, deren Kinder kurz vor dem 1. Januar geboren worden sind, die also das neue Elterngeld aufgrund der Stichtagsregelung nicht in Anspruch nehmen können.

Plattform für die wütenden Eltern ist das Internet – Forum elterngeld.net. Als Zeichen dafür, dass ihnen die Reform stinkt, wollen sie Familienministerin von der Leyen Ende Januar gebrauchte Windeln schicken. Es formiert sich aber auch schon juristischer Widerstand gegen das neue Gesetz, eine Musterklage werde vorbereitet, heißt es im Forum. Auf einer entsprechenden Liste haben sich bereits knapp 150 Klagewillige in eine Liste eingetragen.

Viele Eltern haben sich auf die statistischen Erfahrungen die besagen, dass Erstgeborene mit höherer Wahrscheinlichkeit später zur Welt kommen als berechnet verlassen, auf den Bezug des Elterngelds fest eingestellt und auch bereits entsprechende Vereinbarungen mit den Arbeitgebern getroffen.  Aber  die Statistik regelt nun mal nicht jeden Einzelfall und die betroffenen Eltern haben das Nachsehen.

Unterstützung findet der Protest bei der familienpolitischen Sprecherin der Grünen, Ekin Deligöz. Die Grünen hatten versucht, statt der Stichtags- eine Übergangsregelung ins Gesetz einzubauen, waren damit aber nicht erfolgreich.

Hier finden Sie einen Bericht der Welt zum Thema. 

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Väter und Karrieren im Netz

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. Januar 2007

Der Artikel ‚Zwischen Mumps und Meetings‚ ist inzwischen auf der Internetseite der FAZ frei zugänglich.

Dazu gibt es unter der Überschrift ‚Väter und Karrieren im Netz‘ eine aktuelle Sammlung von Links zum Thema.

„Väter & Karriere“: hier finden Sie Nachrichten, Studien und zentrale Dokumentationen zum Download, Links und – nach eigenen Angaben – Instrumente, um die Potenziale der Väter in den Unternehmen zu nutzen.
http://www.vaeter-und-karriere.de/index2.php

So interaktiv wie informativ zu sein verspricht der VAETERBlog „für erfolgreiche Väter“. Der Blog wird ebenso wie das Projekt ‘Väter & Karriere‚ von dem Organisationsberater Hans-Georg Nelles betreut, der sich seinem Thema auch im Business-Netzwerk Xing widmet.

Vater-und-Beruf, die Online-Beratung der Gewerkschaft Verdi in Hessen wendet sich an interessierte Arbeitnehmer, betriebliche Interessenvertretungen, Gender-Beauftragte und Führungskräfte. Sie will in erster Linie Männer informieren, motivieren und als aktive Väter unterstützen.
www.vater-und-beruf.de

Hinter Vaeter.de steckt das Väterzentrum Hamburg mit seiner Internetplattform für Väter und Männer, die Familie und Beruf besser vereinbaren möchten. Sie können sich dort online beraten lassen, wie sie etwa ihre Arbeitszeit flexibilisieren können oder wie sie ihren Chef davon überzeugen, dass sie gerne in Elternzeit gehen möchten.
www.vaeter.de

Alle Links finden Sie hier.

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Zum 60zigsten – Neue Männer (Chefs) braucht das Land

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. Januar 2007

Das sang vor vielen Jahren Ina Deter, die Ikone der Frauenbewegung. Ganz ähnliche Töne schlägt eine an, die ansonsten herzlich wenig mit der Popsängerin gemeinsam hat: Ursula von der Leyen.

Passenderweise ausgerechnet am 60. Geburtstag der Popsängerin lässt die christdemokratische Bundesfamilienministerin die Nation wissen: Deutsche Männer sind zu altmodisch. Wobei nicht zuletzt Ursula von der Leyen sehr wohl weiß, dass sehr viele deutsche Männer, zumal die Jüngeren, im Grunde sehr viel moderner sind.

Sie würden liebend gerne mehr Verantwortung für Kinder und Familie übernehmen – wenn man sie denn ließe. Zu viele von ihnen scheitern dabei aber an altmodischen Denkmustern in den Chefetagen.

Quelle

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Krabbeln lerne ich bei Mama. Laufen dann bei Papa

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. Januar 2007

‚Moderne Männer‘ statt eines Anspruchs auf (freie) Kinderbetreuungsplätze. Dies ist die Ansicht von Familienministerin Ursula von der Leyen, die fordert, Väter sollen sich mehr um ihre Kinder kümmern.

Das neue Selbstbewusstsein solle von „Fürsorge und Verantwortung“ für die Familie getragen sein, verriet die Ministerin der Bild am Sonntag. ‚Fürsorge und Verantwortung suchte man bisher wohl eher im wertkonservativen Idealbild des Menschen, jetzt scheint der Zug beim modernen Mann angekommen zu sein‘, schreibt Roman Schmidseder in der taz. Fürsorge bedeutet aber nicht mehr, dass Männer arbeiten gehen und ihre Familien ernähren – das weiß auch von der Leyen. Verantwortung heißt heute vielmehr, als Familienvater präsent zu sein und nicht zu verschwinden, wenn Probleme auftauchen.‘

Viele junge Väter wollen heute selbstverständlich einen Teil der Erziehung übernehmen. Dies widerspricht jedoch oft den wirtschaftlichen Notwendigkeiten – wer sich nicht voll in den Job reinhängt, hat kaum Aufstiegschancen.

Schmidseder fordert daher eine Politik für Eltern, die es ihnen erleichtert, ‚Job und Nachwuchs zu verbinden. Etwas Geld für betriebliche Kinderbetreuung und eine Selbstverpflichtung zur Kita-Errichtung sind zwar schön, reichen aber nicht. Erst mit einer staatlichen Garantie auf einen Kinderbetreuungsplatz hätten „moderne“ Eltern eine konkrete Handhabe, sich gegen müßige Kommunen und Länder zu wehren.‘

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Arbeiterführer auf Umwegen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 14. Januar 2007

Mit 28 Jahren war er Betriebsratsboss, mit 35 Philosophiestudent, mit 40 Funktionär und alleinerziehender Vater und mit 57 wird er vielleicht IG-Metall-Chef.

Nico Fickinger hat in der gestrigen Ausgabe der FAZ Berthold Huber portraitiert:

‚Ich habe noch nie in meinem Leben irgendeinen Titel angestrebt. Das ist nichts, was mich bewegt. Mein Ehrgeiz waren immer die Themen. Da war ich immer der Treiber.“ Soll man das einem glauben, der im November zum Chef der größten und mächtigsten deutschen Einzelgewerkschaft mit mehr als 2,3 Millionen Mitgliedern gewählt werden will? Vielleicht doch. Geradlinig ist Hubers Karrierepfad jedenfalls nicht verlaufen, Umwege sind sein Markenzeichen.

Immer wieder hat der heute Sechsundfünfzigjährige zu Gunsten der Familie oder der Organisationsräson zurückgesteckt, sich zurückgenommen, hat dort, wo sich andere längst am Ziel wähnen, umgesattelt und noch mal ganz von vorn angefangen, hat es vorgezogen, eine Auszeit zu nehmen und seinen Horizont zu erweitern, statt auf der Karriereleiter ein Treppchen weiter nach oben zu steigen. Als Verzicht oder gar Opfer hat er das nie empfunden. Eher als – mitunter schmerzhaften – Lernprozess, der ihn zu dem gemacht hat, was er ist: selbständig und selbstbewusst. Und gleichwohl – oder gerade deshalb – fast am Ziel. …’

Den ganzen Artikel können Sie hier lesen.

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Men Don’t Leave — the Office

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. Januar 2007

Sara Schaefer Munoz kommentierte am Freitag im Blog ‚The Juggle‘ die amerikanische Diskussion über bezahlte ‚Vätertage’

Washington Post column yesterday says Sen. Ted Stevens (R., Alaska) has introduced legislation for federal employees that would give women eight weeks paid leave after childbirth and men five . . . days. Is that enough?

As Journal columnist Ron Lieber recently noted, few employers offer paid childbirth leave to men. Ron also discussed his own paternity leave, and he received reader comments that ranged from “great” to one that called him “pathetic. Only true wimps would even consider such a move.” A recent poster to the Juggle wrote “While it is typically assumed a woman will take 6-12 weeks off for maternity leave, in my former law firm, a man was made fun of for asking for a week.”

Is five days of paternity leave going to reinforce the notion that men don’t leave work — or make it more acceptable?

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Zwischen Mumps und Meetings

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. Januar 2007

Thomas Reinhold beleuchtet in der heutigen Ausgabe der FAZ das Thema Arbeitszeitflexibilisierung von Führungskräften. Ein ‚Schwarzbrot-Thema‘, das nach Ansicht eines namentlich nicht genannten Personalvorstands eines DAX Unternehmens ‚die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands gefährde, weil sich Konkurrenten in Osteuropa oder Asien nicht damit belasteten‘.

Das aber eher solche Ansichten eine Belastung der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen, insbesondere auf dem Arbeitskräftemarkt, darstellen, machen die von Reinhold zusammen getragenen Beispiele deutlich. Wie das von ‚Benedikt Schmaus, Projektleiter bei Booz Allen Hamilton. Der 28 Jahre alte Unternehmensberater gehört zu denen, die beides wollen: Familie und Karriere. Männer wie er suchen sich Arbeitgeber aus, die das ermöglichen.‘

Uwe Loof, Personalchef der Hamburg-Mannheimer Versicherung, äußert, ‚ein Unternehmen sei gut beraten, auch männlichen Führungskräften die Option anzubieten, aber die Männer müssten Mumm aufbringen, als Vorreiter nicht nur mit Applaus rechnen und sich klar sein über die Folgen: „Jedes Handeln im Leben hat seinen Preis.“ ‚

Die Debatte ist da, das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird zunehmend auch als ‚Väter-Thema‘ geführt und zwar vor allem aus der wirtschaftlichen Perspektive. Die spielt für beide Seiten eine Rolle, für die Unternehmen und die Familien, die sich fragen, wie viel Arbeitszeitreduzierung können wir uns leisten.

Der Äußerung von Sonja Bischoff, BWL Professorin aus Hamburg, die unter anderem die Studie ‚Wer führt in (die) Zukunft‚ veröffentlicht hat, „Der Gruppendruck ist bei den Männern viel größer als bei den Frauen, die mehr Alternativen im Leben haben“, ist nichts hinzuzufügen. Diese Fesseln müssen wir schon selber abstreifen.

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