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lebe deinen Traum!

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‚Superpapa‘ in Paraguay verhaftet

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 22. August 2006

Der ‚hundertfache‘ Vater wollte sich als ‚Zorro‘ betätigen und sich am deutschen Staat für erlittenes ‚Unrecht‘ rächen. Spiegel Online über die Hintergründe:
Aus diesem Grund hat der 56 – Jährige für mehrere hundert Kinder in Entwicklungsländern die Vaterschaft übernommen. Sein Ziel: Die Kinder sollten auf diese Weise von deutschen Sozialleistungen profitieren. In einem Interview mit einer spanischen Zeitung bezeichnete der Mann sein Vorgehen als „heilige Mission“, damit die Kinder später in Deutschland in den Genuss einer guten Erziehung und Beschäftigung kämen.

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Lätzchen statt Krawatte binden

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. August 2006

Die Überschriften in der Wirtschaftspresse zum Thema Väter werden immer kreativer. Während das Manager Magazin im Juli seinen Beitrag zum Thema Väter und Elternzeit noch schlicht ‚Baby statt Business‘ titelte, ist der Beitrag von Birgit Obermeier in der FAZ vom vergangenen Freitag mit der Alternative Lätzchen statt Krawatte ausgestattet.

Das Resümee der Autorin: ‚Damit die politischen Anreize für aktive Vaterschaft in der Praxis auch genutzt werden, muß ein Umdenken stattfinden‘ Aber „das ist ein ähnlicher Prozeß wie bei Frauen in Führungspositionen“, glaubt Barbara David von der Commerzbank in Frankfurt. Sprich: „Eine Sisyphos-Arbeit.“ Um in den Köpfen etwas zu verändern, müsse man Väter und Mütter immer wieder für das Thema sensibilisieren und – ganz wichtig – Vorbilder präsentieren. Männer wollen erfahren: Wie hat der Kollege mit seinem Chef über die Elternzeit geredet? Wie hat die Rückkehr in die Vollzeitstelle geklappt?

Väter zu einer aktiven Rolle zu ermutigen ist aber auch Sache der Frauen. Auch sie sind längst nicht immer frei von Rollenstereotypen. So manche Mutter beschleicht ein komisches Gefühl bei dem Gedanken, im Büro zu sitzen, während der Vater mit dem Filius schwimmen geht.

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24 Stunden bleiben 24 Stunden

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. August 2006

Die selbst gestellte Frage ‚Wird die Zeit knapp?‘ beantwortet sich Alexander Greisle im future blog mit einem zweifachen ‚Nein!‘. Erstens: siehe oben und
‚Zweitens werden wir lernen müssen, mit unseren (jetzt noch) schlechten Gewissen umzugehen, wenn im verfügbaren Zeitbudget eine Arbeit nicht zur vollständigen eigenen Zufriedenheit erledigt wurde. Nur dann klappt es mit den Zeitbudgets und die nicht-beruflichen Belange behalten ihren Stellenwert.‘

Eine ausführliche Auseinandersetzung mit dem Thema bietet das aktuelle Bulletin des Deutschen Jugendinsituts. In den Beiträgen geht es unter anderem um die Themen ‚Familienzeit‘, ‚Entgrenzte Arbeit – entgrenzte Familie‘ und ‚Männer und Familiengründung‘. Dort heißt es im Fazit: „Durch den gegenwärtigen Sprachgebrauch ‚Balance von Arbeit und Leben‘ wird der individuelle Akt des alltäglichen Ausbalancierens hervorgehoben. Um die Bereitschaft zur Familiengründung zu erhöhen, dürfen jedoch die gesellschaftlich – strukturellen Rahmenbedingungen nicht aus dem Blick geraten.“

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Männer – Frauen – Klischees und …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. August 2006

Im Querdenker Blog gibt es im Moment eine interessante Diskussion zum Thema Männer-Wirtschaft plus Frauen-Business. Es geht unter anderem um Unterschiede, Opfermentalitäten und Synergieeffekte.

Ein praktisches Beispiel zur sozialen Konstruktion von Geschlecht und entsprechenden Bildern und Klischees findet sich an diesem Wochenende anlässlich der Präsentation des neuen Audi TT Coupes auf den Autoseiten diverser Zeitschriften.

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Während in der Rheinischen Post Wolfgang Rother, Moderator beim Deutschen Sportfernsehen davon spricht, ‚Der neue TT ist reifer geworden, er ist kantiger, schärfer, männlicher‘ beschreibt die Rally Fahrerin Jutta Kleinschmidt in der Wirtschaftswoche ihre erste Begegnung mit dem Gefährt folgendermaßen:

‚Man erkennt gleich: Das ist ein Sportler. Allerdings einer, der schon etwas Speck angesetzt hat. Im Vergleich zum Vorgänger … kommt unser Sportler nun bulliger daher. … die knackigen Proportionen, die den Vorgänger auszeichneten, sind … etwas verloren gegangen.‘

Wenn zwei vom Gleichen sprechen …

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Baby statt Business

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 18. August 2006

In der Juli Ausgabe des Manager Magazins berichtet Claus G. Schmalholz über eine Exklusivumfrage bei den hundert größten börsennotierten deutschen Themen zu den Auswirkungen des neuen Elterngeldgesetzes und insbesondere den beiden ‚Vätermonaten‘.

Die Resonanz war groß, von 36 Unternehmen erhielt die Redaktion eine Antwort. Die Einschätzung des Manager Magazins lautet: „Die Ergebnisse lassen erwarten, dass die Initiative des Familienministeriums bei jungen Führungskräften verpuffen wird.“

Ein Blick auf die teilweise im Detail dargestellten Antworten lässt aber auch einen anderen Schluss zu:

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Immerhin 25% der Personalchefs erwarten, dass ihre Führungskräfte mehr Elternzeit nehmen werden. 25 Prozent, das ist, verglichen mit den knapp 5% der Väter die nach der bestehenden Regelung in die Elternzeit gehen doch schon eine andere Größe. Die Bundesregierung geht bei ihren Berechnungen der Kosten für das Elterngeld übrigens von ca. 27% aktiveren Vätern aus.

Von einem Gesetz und von Geld alleine werden sicherlich keine umwälzenden Ergebnisse zu erwarten sein. Da ist ein breiter gesellschaftlicher Konsens und in den Unternehmen eine entsprechende Kultur erforderlich, von der wir, verglichen zum Beispiel mit Schweden oder anderen skandinavischen Ländern noch Jahrzehnte hinterherhinken. Das machen zum Beispiel die Äußerungen von Claus Kleber im Heute Journal am 18. November 2005, wo er in einem Interview mit Frau von der Leyen von der 3600 € Peitsche sprach, mit der die Männer in die Elternzeit gezwungen werden sollten oder der Begriff des Wicklvolontariats, der nicht nur von CSU Politikern gebraucht wurde, deutlich.

Aber auch hier liefert die Umfrage des Managermagazins Lichtblicke: 28% der befragten Unternehmen ermöglichen ihren Managern aufgrund der neuen Regelungen in Zukunft eine Babypause und in 8% der Betriebe haben Vorstände oder Geschäftsführer schon einmal Elternzeit genommen.

Es wird Zeit, dass diese Vorbilder in den Unternehmen und in der Öffentlichkeit dargestellt werden.

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‚Angst essen Seele auf‘

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. August 2006

So lautet der Titel eines Fassbinder Films aus dem Jahr 1974.

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Aber nicht nur das, Angst kostet auch viel Geld. Die Unternehmen nämlich, die ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen durch Stellenabbau in Angst um ihre Arbeitsplätze, ihre Existenz versetzen. „Gerüchte über Stellenabbau verbreiten sich meist so schnell wie ein Lauffeuer. Die Angst läuft mit, fast gleich schnell. Sie strömt in jeden Raum – und hat sich bald festgesetzt; in den Gedanken, den Gesprächen, den Augen der Mitarbeiter.“ Die Arbeitslesitung sinkt um durchschnittlich 20%.

Dies sind die Ergebnisse einer Langzeitstudie von Winfried Panse und Wolfgang Stegmann von der Fachhochschule Köln, über die heute in der Welt berichtet wird. Dort wird der Schaden für die deutsche Wirtschaft insgesamt auf 100 Milliarden Euro beziffert.

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(K) ein Traum!

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. August 2006

Gesine Schwan, Präsidentin der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) und 2004 unterlegene Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten hatte einen Traum. Die Zeit berichtet davon in Auszügen:

Partnerschaftlich kann eine Beziehung ihrem Empfinden nach nur sein, „wenn beide berufstätig sein können, wenn beide neben der Familie Interessen außerhalb des Hauses haben. Und natürlich weiß ich, dass da die Schwierigkeiten anfangen … für junge Paare mit kleinen Kindern … . Deshalb träume ich davon, dass wir unser Bild von Biografien langsam verändern. Dass von Leuten nicht mehr erwartet wird, den Karrierehöhepunkt mit 45 Jahren zu erreichen, sondern ruhig erst mit Mitte, Ende 50 – zur größeren beruflichen Verantwortung käme dann auch mehr Lebenserfahrung.“

Schwan glaubt nicht, dass Mann oder Frau „mit 35 oder 45 Jahren notwendig kreativer ist als mit 50 oder 60. Sie fühlt sich heute leistungsfähiger und klarer im Denken als vor zehn oder fünfzehn Jahren. Zudem müssten sich 45-Jährige nach diesem Modell nicht fragen, was sie mit dem Rest ihres Berufslebens anfangen sollen. Eltern hätten mehr Zeit für ihre Kinder. Und das wäre so wichtig, denn eine kinderlose Gesellschaft gehört für sie eher ins Reich der Albträume. Voraussetzung für all dies wäre allerdings ein verändertes Rollenbild: Überlegenheit dürfte dann von Männern … weder beansprucht noch erwartet werden, Über- und Unterordnung sollten in Beziehungen gar nicht mehr vorkommen.“

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Superman (ner) und große Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. August 2006

Morgen läuft der neue Superman in den deutschen Kinos an. Der Retter der Welt kommt als fliegender Seitenscheitel in Strumpfhosen , als muskulöser Langeweiler a la Scharping daher, dem keiner zutraut, die wirklichen Probleme der Welt zu lösen. (Phillip Holstein in der RP vom 16.8.2006)

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Wirkungsvoller und nachhaltiger, aber weniger im Rampenlicht, vollziehen sich die Veränderungen bei Vätern, die ganz oder teilweise die volle Verantwortung für die Kinder übernehmen und sich die Elternzeit mit ihrer Partnerin teilen oder alleine übernehmen.

Im Rahmen des Projekts Väter & Karriere habe ich gestern das erste Interview mit einem ‚großen Vater‚ geführt. Dieses und alle weiteren Gespräche werden ab September auf der Homepage des Projekts Väter & Karriere zu lesen sein.

Ebenfalls unter dem Titel ‚große Väter‘ haben Martina Leibovici-Mühlberger und Conny Bischofberger im Auftrag des Bundesministeriums für Soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz in Österreich ein Buch veröffentlicht, das Männern Lust auf Vaterschaft machen möchte.

Neben der Analyse der ‚Väter von Heute‘ und den Ausblicken ‚Väter von Morgen‘ und ‚Zukünftige Väter‘ bei denen unter anderem junge Burschen in Gruppen interviewt werden, gibt es unter der Überschrift ‚Väter im Rampenlicht‘ Portraits von zehn prominenten Vätern aus Österreich wie zum Beispiel Niki Lauda, Samy Molcho und Tony Polster bei denen zum Teil skurile Weisheiten zutage kommen: „Am Abend haben meine Töchter dem Fernseher ein Busserl gegeben. Sie dachten, alle Väter tauchen am Abend noch kurz am Bildschirm auf.“ (Hannes Androsch)

Das Buch, dem eine DVD beiliegt kann kostenlos bestellt werden.

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neues Bundesministerium für Geschlechter- und Generationenfragen in Berlin gebildet

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 14. August 2006

Ursula von der Leyen und Franz Müntefering leiten als Genderteam das neu gebildete Bundesministerium für Geschlechter- und Generationenfragen. Der Gedanke und auch die anderen Visionen, die Thomas Gesterkamp heute in der taz zu einer ‚institutionalisierten (fürchterliches Wort) Männerpolitik‘ skizziert, gefallen mir.

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Eva Herman geht (wohl nicht) aus Prinzip

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 14. August 2006

Eva Herman, die mit ihrer umstrittenen These im Cicero, die Emanzipation sei ein Irrtum, einen neuen Kampf der Geschlechter auf die Tagesordnung gesetzt hat, ist nicht mehr Sprecherin bei der Tagesschau.

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Als Grund gibt Frau Herman an, dass im kommenden Monat ihr neues Buch ‚Das Eva Prinzip‘ erscheint und sie erhebliche Auseinandersetzungen erwarte, die mit ihrer Neutralität als Tageschausprecherin nicht zu vereinbaren sind.

Diese Auseinandersetzungen sind auch dringend erforderlich. Das Frau Herman davon träumt, sich mit ihren fünf Kindern in die Höhle zurück zu ziehen, während ihr Mann genügend Mammut für die heile Familie jagd, soll sie machen. Das sie diesen Unfug aber zum Prinzip und die Errungenschaften der Aufklärung und der Emanzipation als Irrtum der Geschichte erklärt, in mehr Weiblichkeit das Heilmittel gegen das Aussterben der Gesellschaft sieht, da gehen mir auch als Mann und Vater alle roten Lampen an.

Neue Herausforderungen und Veränderungen bringen Unsicherheiten mit sich, gerade auch im partnerschaftlichen Verhältnis von Mann und Frau. Einfache Lösungen nach dem Prinzip Herman (Frauen zurück an den Herd und Männer hinaus in die rauhe (Arbeits-) Welt) helfen da aber mit Sicherheit nicht weiter. Es geht hier auch nicht um eine Verweiblichung des Männlichen sondern um die (selbstverständliche) Erkenntnis, dass Sorgen und Pflegen, um nur zwei Beispiele zu nennen, eine Bereicherung des Verhaltensrepertoires darstellen. Oder wie heißt es so schön in den Stellenanzeigen: Social skills werden selbstverständlich vorausgesetzt.

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