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Archiv für Februar 16th, 2013

Wenn Mütter ihre Kinder missbrauchen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. Februar 2013

Noch immer muss Andrea weinen, wenn sie daran denkt, wie die eigene Mutter sich an ihr, der damals Vierjährigen, in der Badewanne und im elterlichen Bett verging. Die einsame Mutter benutzte ihre Tochter zur Befriedigung sexueller Wünsche. Erst in der Pubertät, als Andrea sich gegen die Übergriffe der Mutter zur Wehr setzte, endete der Missbrauch. Auch Axel, heute 49 Jahre alt, wurde als Kind von seiner Mutter jahrelang sexuell missbraucht. Als er sich seinem Vater anvertraute, schlug der ihn halbtot – denn in seinen Augen hatte Axel die Mutter verführt. Damals war Axel acht Jahre alt. Erst als es im Dorf Gerüchte gab und die Polizei Ermittlungen aufnahm, hörte die Mutter auf. Wie Andrea hat auch Axel das Trauma jahrzehntelang verdrängt. Bis die schmerzhafte Erinnerung mit aller Wucht zurückkam.

Sexueller Missbrauch von Frauen an Kindern ist immer noch ein absolutes Tabuthema, schließlich widerspricht er allen gängigen Klischees. Nach diesen kommen Frauen vor allem als Opfer sexueller Gewalt in Frage, aber kaum als Täter. Dabei schätzen Experten, dass fünfzehn bis zwanzig Prozent aller Fälle sexuellen Missbrauchs auf das Konto von Frauen gehen. Meist sind es die Mütter, die sich an ihren Kindern vergehen. Zu Anzeigen oder gar Verurteilungen kommt es trotzdem fast nie. Oft ist die Scham der Opfer zu groß, aber auch bei Polizei und Justiz ist die Ansicht nach wie vor weit verbreitet, dass Frauen zu solchen Taten gar nicht in der Lage sind. Und: Nicht immer ist auf den ersten Blick zu erkennen, wo liebevolle Fürsorglichkeit endet und sexueller Missbrauch beginnt.

Der Film ‚Mama hör auf damit!‚, der am vergangenen Donnerstag in der Reihe ‚Menschen hautnah‘ gezeigt wurde, erzählt die Geschichten von Axel und Andrea: Lange Zeit haben beide diese traumatischen Erlebnisse verdrängt. Erst mit der Geburt eigener Kinder kamen die zerstörerischen Erinnerungen mit aller Macht zurück und drohten sie zu erdrücken. Um heute mit ihren Kindern ein normales Leben zu führen, müssen Axel und Andrea das Erlebte verarbeiten. Ein großes Problem dabei ist, dass sexueller Missbrauch durch Frauen in der Öffentlichkeit immer noch ein Tabuthema ist. Immer wieder müssen Axel und Andrea gegen Abwehr und Unverständnis kämpfen. Doch am Ende schaffen es beide, mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit zu gehen: Ein erster Schritt in einem langen, schmerzhaften Heilungsprozess.

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Die Lage der Nation und die Ermutigung von Vätern

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. Februar 2013

… beides stand auf der Agenda von US-Präsident Barack Obama bei seiner Rede am 12. Februar. Dort führte er aus: “And we’ll work to strengthen families by removing the financial deterrents to marriage for low-income couples, and doing more to encourage fatherhood – because what makes you a man isn’t the ability to conceive a child; it’s having the courage to raise one. Stronger families.  Stronger communities. A stronger America. It is this kind of prosperity – broad, shared, and built on a thriving middle class – that has always been the source of our progress at home.”

Er zieht eine direkte Linie von der Situation der Familien zur Stärke bzw. Schwäche der ganzen Nation. Es soll mehr unternommen werden um Männer zur Väterlichkeit zu ermutigen, denn, „was dich zum Mann macht ist nicht die Fähigkeit ein Kind zu zeugen; es ist der Mut es groß zu ziehen.“

Eine klare Ansage, die ich mir auch von den politisch Verantwortlichen in diesem Land wünsche. Und in der Konsequenz braucht es dann natürlich auch die passenden rechtlichen Rahmenbedingungen wie zum Beispiel das automatische Sorgerecht nach Anerkennung der Vaterschaft.

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