der VÄTER Blog

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Archiv für Dezember, 2010

Im öffentlichen Dienst ist Väterkarenz nicht beliebt

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Dezember 2010

Vorarlberg ist Schlusslicht: Hier entscheiden sich österreichweit die wenigsten Männer, in Karenz zu gehen. Nur 1,9 Prozent von etwa 7400 Kinderbetreuungsgeldbeziehern waren im Oktober männlich. In ganz Österreich sind es durchschnittlich 4,5 Prozent, in Wien sogar 8,5 Prozent. Kein Wunder also, dass die Zahlen auch im Öffentlichen Dienst nicht besser aussehen.

Zwischen Anfang 2009 und Mitte 2010 waren in Vorarlberg je fünf Väter bei den Landeskrankenhausanstalten und im Schulbereich in Väterkarenz. In der Landesverwaltung entschied sich kein einziger Mann, in Karenz zu gehen, ein Vater nahm die Elternteilzeit in Anspruch. Diese Zahlen nannte Landesrätin Greti Schmid in einer Anfragebeantwortung an SPÖ- Landtagsabgeordnete Mirjam Jäger- Fischer. Bewusstseinsbildung „Ein Mitarbeiter der Landesverwaltung ist zur Zeit in Karenz. Drei weitere haben für das nächste Jahr Karenz angemeldet“, ergänzt Schmid die Zahlen.

Eine höhere Beteiligung wolle man durch Bewusstseinsbildung erreichen. Schmid verweist dabei auf Informationsveranstaltungen, eine Kampagne des Bundes oder den Wettbewerb „Familienfreundliche Maßnahmen im Betrieb“. Für 2012 sei im regionalen Aktionsplan zudem eine Sensibilisierungskampagne geplant. „Es bleibt aber eine persönliche Entscheidung der Familie“, erklärt Schmid.

Die in Vorarlberg besonders große Einkommensschere zwischen Männer- und Fraueneinkommen sei auch ein Grund: „Das fließt hier natürlich ein. Die Entscheidung hängt von der beruflichen Situation ab.“ Jäger- Fischer begrüßt es, dass im kommenden Jahr mehr Väter in der Landesverwaltung in Karenz gehen wollen. „Aber Broschüren werden insgesamt nicht reichen. Wir müssen auch Maßnahmen mit der Wirtschaft treffen.“

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Wie Väter Beruf und Familie vereinen können

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Dezember 2010

Väter von heute nehmen sich Zeit für ihre Kinder: Elternzeit zu nehmen und damit eine Auszeit im Beruf ist inzwischen auch für Männer gängig geworden. Die Belastungen im Beruf bleiben jedoch, und eine sichere finanzielle Basis ist essenziell für die Familie. Wie Vätern der Spagat zwischen Familie und Arbeit gelingen kann, können Männer am 15. Dezember im Rahmen eines Seminars am Weiterbildungszentrum der Freien Universität Berlin erlernen.

Eberhard Schäfer, Geschäftsführer des Berliner Väterzentrums, wird Auskunft darüber geben, wie Väter die vielfältigen an sie gestellten Aufgaben besser bewältigen und sich vor Überforderung schützen können. Denn auf Zufriedenheit und Erfolg in beruflicher sowie familiärer Hinsicht könne man hinarbeiten, meint der Experte. Väter erhalten in dem Seminar Gelegenheit, Strategien und Lösungsansätze für eine zufriedenstellende Zeiteinteilung zu entwickeln.

Ausgangspunkt ist der tatsächliche Alltag der Teilnehmer. Informationen über betriebliche und gesetzliche Möglichkeiten zur Optimierung der Work-Life-Balance sind ebenfalls Teil des Seminars.

Für Paare, die das Thema Stressbewältigung gemeinsam angehen möchten, gibt es ebenfalls ein Angebot des Familienbüros. Die Kurse für beide Elternteile finden regelmäßig statt. Die Teilnahme an den Seminaren ist für Mitglieder der Freien Universität kostenfrei. Die Anmeldung erfolgt online.

Das Väterseminar findet am Mittwoch, den 15. Dezember von 9:00 – 12:00 Uhr im Weiterbildungszentrum, Otto-von-Simson-Straße  in Berlin statt.

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Schweizer Väter haben es schwer

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. Dezember 2010

Im internationalen Vergleich herrscht in vielen Schweizer Familien eine traditionelle Rollenteilung. Väter, die sich mehr um die Erziehung ihrer Kinder kümmern wollen, haben es eher schwer.

In vielen Industrienationen stellen junge Frauen und Männer das klassische Bild, wonach der Vater arbeitet und die Mutter die Kinder erzieht, in Frage. Beide wollen sowohl in der Erziehung ihrer Kinder mitwirken als auch zum Lebensunterhalt der Familie beitragen. Inwieweit ihnen das gelingt und welchen Hürden sie dabei begegnen, hat das britische «Fatherhood Institute» im Rahmen einer neuen Studie untersucht. Zu diesem Zweck wurden in 21 führenden Industrienationen 10 Indikatoren aufgrund von Daten der OECD gemessen.

Das Ergebnis für die Schweiz ist wenig schmeichelhaft: Sie landet auf dem letzten Platz. Ausschlaggebend für das schlechte Abschneiden sind vor allem das Fehlen eines gesetzlichen Vaterschaftsurlaubs, große Einkommensunterschiede zwischen Mann und Frau, wenig Teilzeit arbeitende Männer und zu wenig staatlich-finanzierte Krippenplätze. Angeführt wird das Ranking einmal mehr von den skandinavischen Ländern.

Patricia Schulz, Direktorin des Eidgenössischen Büros für die Gleichstellung von Frau und Mann (EBG) betont, dass die Frage der Vereinbarkeit von Beruf und Familie keine Frauenfrage ist, sondern ein brisantes gesellschaftspolitisches Thema, das alle, Väter wie Mütter, betrifft. Dass die Schweiz im internationalen Vergleich hier großen Nachholbedarf habe, sei bekannt.

Rob Williams, Geschäftsführer des «Fatherhood Institute», sieht die Vorteile familienfreundlicher Politik vor allem in der Entwicklung der Kinder. Studien hätten gezeigt, dass diese davon profitieren, wenn die Väter nicht nur Geld verdienen, sondern sich auch in ihrer Erziehung engagieren: Weniger Verhaltensprobleme, weniger Kriminalität und Drogenmissbrauch, höhere Mobilität in Ausbildung und Beruf, mehr Sozialkompetenz und ein höheres Selbstbewusstsein. Eltern mit einer ausgeglicheneren Aufgabenteilung haben auch eine höhere Wahrscheinlichkeit, zusammen zu bleiben und seien im Durchschnitt zufriedener.

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Zerrissen zwischen Kind und Karriere

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. Dezember 2010

Immer mehr berufstätige Väter leiden unter Burn-Out. Einerseits wollen sie aktiv an der Erziehung ihrer Kinder beteiligt sein, möchten Zeit mit ihnen verbringen und für sie da sein. Und andererseits wollen sie im Beruf nicht nachlassen, vielleicht die Weichen für eine Karriere stellen. Ein schwieriger Spagat, an dem nicht wenige Männer scheitern. Gegenwärtige Arbeits- und Lebensbedingungen hindern sie meist daran, ihre Vorstellungen von einer aktiven Vaterrolle umzusetzen.

Erfolgreich im Job: Um acht Uhr am Schreibtisch sitzen, um 18 Uhr noch ein Meeting abhalten, am späten Abend Unterlagen zu Hause durchsehen und dazwischen den schlafenden Kindern einen Gutenachtkuss auf die Wange geben. Vielen Vätern gefällt diese Rolle nicht mehr. Sie wollen aktiv an der Erziehung ihrer Kinder beteiligt sein, möchten Zeit mit ihnen verbringen und für sie da sein. Trotzdem wollen sie im Beruf nicht nachlassen, vielleicht die Weichen für eine Karriere stellen.

Die Zeit ist kurz, in der die Kinder klein sind und die Weichenstellung im Beruf möglich ist. Platz für Sport, Freunde und Entspannung gibt es da kaum noch. Und so ist zwischen dem Wunsch vieler Väter, sich aktiv bei der Kinderbetreuung zu beteiligen und der Wirklichkeit ein weiter Weg. Hier stoßen viele Männer an ihre Grenzen. Und so leiden immer mehr berufstätige Väter unter Burn-Out.

Ein Zustand, der nur noch schlimmer wird, wenn die Angst um den Job dazu kommt – weil die eigene Leistung eventuell nachlässt. Rund die Hälfte aller Krankmeldungen hat mittlerweile Depressionen zur Ursache. Im Freitagsforum des Bayerischen Rundfunks diskutieren die Burn-Out-Spezialisten Dr. Dagmar Ruhwandl und Dr. Helmut Kolitzus, Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie über Möglichkeiten, diese Spirale zu durchbrechen

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Die Wurzeln eines glücklichen Lebens liegen in der Kindheit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. Dezember 2010

Sigmund Freud postulierte einst, Sexualität gehöre zu den gefährlichsten Betätigungen des Individuums. Für den Begründer der Psychoanalyse war Sexualität zudem die primäre Triebkraft des Menschen.

„Dieser These vom Primat des Sexuellen setzte der englische Psychiater und Psychoanalytiker John Bowlby seine Bindungstheorie entgegen“, sagt Prof. Dr. Bernhard Strauß von der Universität Jena. Der Direktor des Instituts für Psychosoziale Medizin und Psychotherapie am Jenaer Uni-Klinikum hat gemeinsam mit drei Fachkollegen ein Buch über sexuelle Störungen im Lichte der Bindungstheorie verfasst.

In „Bindung, Sexualität und Persönlichkeitsentwicklung“ stellen die Jenaer Forscher u. a. zwei fallbezogene Beispiele sexueller Störungen vor, deren Ursachen sich mit der Bindungstheorie erklären lassen. Es handelt sich um konkrete Fälle, die jedoch stark verfremdet worden sind.

Bernhard Strauß erläutert denkbare Zusammenhänge zwischen Bindung und Sexualität an zwei Beispielen. Demnach würden ängstliche Menschen ihre Sexualpartner oft ihrem Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit folgend aussuchen. Menschen mit geringem Selbstbewusstsein tendierten in ihrer Unsicherheit dagegen eher zu flüchtigen Beziehungen à la One-Night-Stand.

Die Ursachen dieser Verhaltensweisen liegen der Bindungstheorie zufolge auch in frühkindlichen Erfahrungen. Weiterlesen »

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Die Bedeutung des Vaters

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. Dezember 2010

Das bereits vor 5 Jahren erschienene Buch ‚ Die Bedeutung des Vaters: Psychoanalytische Perspektiven’ liefert differenzierte Einblicke in die Gedankenwelt von Vätern, die nach einem neuen Rollenverständnis suchen, und ist heute noch aktueller als bei der Drucklegung.

Die Erkenntnisse von Frank Dammasch und Hans-Gert Metzger liefern reichlich Stoff und Perspektiven für die Zukunft. Vor mehr als vierzig Jahren hat Alexander Mitscherlich in einer sozialpsychologischen Zustandsbeschreibung die Gesellschaft auf dem Weg in die Vaterlosigkeit gewähnt. Heute sehen wir uns mit dramatischen Veränderungen der Familienkonstellationen konfrontiert.

So ‚verschwinden’ einerseits viele Väter aus den Familien und werden für ihre Kinder zu abwesenden Dritten. Auf der anderen Seite aber gibt es immer mehr Väter, die sich aktiv mit der Suche nach einem neuen Rollenverständnis beschäftigen. Der Verlust der alten Rolle stellt auch eine Chance dar, die viele Väter ergreifen, um eine andere Einstellung zu sich als Vater, zu Mutter und Kind zu finden.

Das Buch enthält Texte zur entwicklungspsychologischen und psychoanalytischen Forschung, die der Frage nachgehen, welche Bedeutung der Vater für die Entwicklung des Kindes konkret in seiner Familie und symbolisch hat. Dabei wird dabei das Selbstverständnis der neuen Väter unter die Lupe genommen und das oft unbewusste Bild des Vaters in der Psyche des Kindes unter den häufigen Bedingungen seiner Abwesenheit genauer beleuchtet.

Die Beiträge untersuchen den Wunsch vieler Väter nach einem partnerschaftlichen Umgang und nach der Übernahme konkreter Verantwortung im Umgang mit ihren Kindern. Dabei wird die Psychodynamik der neuen Väter untersucht. Denn schon in den ersten Lebensmonaten können Väter eine bedeutungsvolle Rolle für ihr Kind einnehmen. Weiterlesen »

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Männer sind starker Passivrauchbelastung ausgesetzt

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. Dezember 2010

PassivrauchenAuch wenn sie selbst gar nicht rauchen sind Männer erheblichen Belastungen durch Tabakrauch ausgesetzt. Die Ergebnisse des telefonischen Gesundheitssurveys „Gesundheit in Deutschland aktuell“ (GEDA 2009) weisen auf diese starken Gesundheitsbelastungen für Männer hin.

Die GEDA-Studie gibt auch Auskunft darüber, an welchen Orten eine Passivrauchbelastung auftritt. Dabei fällt auf, dass Männer oft an ihrem Arbeitsplatz mit Tabakrauch konfrontiert sind (weitaus häufiger als Frauen). Auch in Kneipen, Bars und Diskotheken sowie in Restaurants und bei Freunden und Bekannten sind mehr Männer als Frauen einer Passivrauchbelastung ausgesetzt.

Passivrauchen stellt eine erhebliche Gefahr für die Gesundheit dar. Menschen, die sich regelmäßig in Räumen aufhalten, in denen geraucht wird, haben ein erhöhtes Risiko für eine Vielzahl von Krankheiten und Beschwerden. Dazu zählen auch schwerwiegende Krankheiten, wie z. B. Herz- Kreislauf-, Krebs- und Atemwegserkrankungen.

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Werde Macho!

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. Dezember 2010

Ivo Knill beschreibt in der 40zigsten Ausgabe der Schweizer Männerzeitung einen Weg, wie Mann ein ganzer Mann werden kann.

Was immer du tust – mach es zu deinem Ding!

Diese Regel lernte ich bei meinem Vater, als er das erste Mal für uns kochen musste. Es gab Hafergrütze aus dem Dampfkochtopf. Natürlich war das Zeug scheußlich, aber wir aßen es mit den reinsten Herrengefühlen: Denn es war selber gemacht und wurde auf den Teller gepappt, als wäre es der Verputz, den Michelangelo für seine Fresken verwendet hatte. Auch die Fertigrösti wurde als kulinarische Verblüffung gefeiert:
Direkt aus dem Pack und doch so gut! Ein echter Macho beherrscht die Kunst, sich selber zu loben und andere daran teilhaben zu lassen.

Tu nicht, was deine Frau sagt!

Ich staune ab und zu über jüngere Geschlechtsgenossen. Sie geben sich forsch, männlich und kinderfreundlich. Freitag ist mein Kindertag, heisst es dann. Toll! Das gefällt mir. Männergruppen und so Zeug? Nein, das haben sie nicht nötig, sind doch ganze Männer, rechte Kerls und modern dazu. Nur dass dieses tolle Mannestum gerade so weit reicht wie das Gängelband der lieben Frau. «Au, bringst du mir noch Milch und Fetakäse heim?» Na klar, das machen wir gerne und sind Held dazu. «Kannst du die Kleine von der Krippe holen?» Sowieso, das liegt ja grad auf dem Weg. «Bist du so lieb und bringst mir die Kleine zum Stillen vorbei?» Ja gerne, was gibt es Schöneres, als eine berufstätige Mutter in ihrer Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unterstützen. Männer schuften für Sex, sie krampfen für die Liebe, leiden, damit es andere besser haben. Viele Männer lassen lieber ihre Frauen entscheiden. Das ist vielleicht lieb, aber nicht fair. Entscheiden ist eine Arbeit, auch ein Teil der Sorge für sich. Wer die Konturen seines männlichen Lebensentwurfs entlang dem zustimmenden Blick seiner Partnerin zeichnet, der macht keinen guten Job. Echte Männer entscheiden, was sie angeht, selber.

Sei Held!

Nach über zwei Monaten unter der Erde sind sie wieder hochgestiegen, die Grubenarbeiter aus Chile. Helden. Ihr Überleben haben sie ihrer Fähigkeit zu verdanken, sich im Team zu strukturieren und ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten. Der Reporter der Crew schickte einen Videobericht ans Tageslicht, der die verschiedenen Räume und Gerätschaften zeigt – und einen Vorhang. «Wir sind Machos, zum Weinen gehen wir hinter den Vorhang», flunkerte er hinauf. … Weiterlesen »

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Windeln und Karriere

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. Dezember 2010

Vorbei die Zeiten, als die ersten Monate nach der Geburt einzig die Mütter beruflich pausierten. Inzwischen entscheiden sich immer mehr Väter für die Elternzeit und übernehmen Verantwortung in der Familie. Besonders Sachsens Männer sind hierbei Vorreiter: Fast ein Drittel der Väter stellt zumindest zeitweise die Familie vor die Karriere. Tendenz steigend. Die Väter haben für ihre Entscheidung unterschiedliche Gründe. Einige wollen einfach Zeit mit der Familie verbringen. Andere treten zurück, weil die Partnerin einen Job gefunden hat. Drei Väter aus Sachsen erzählen, wie es ihnen in der Elternzeit ergangen ist.

Stephan Heidenreich erzählt: „Für meine Tochter Nora habe ich ein Jahr Elternzeit genommen. Meine Frau war vorher zu Hause, arbeitete dann wieder. Am Anfang war es stressig, als meine Frau Nachtschicht hatte. Da brachte ich die Kleine ins Bett, und sie wollte nicht einschlafen. Ansonsten habe ich die Zeit mit Nora genossen. Der Berufseinstieg war danach nicht einfach. Viele Personalchefs finden es komisch, wenn der Vater zu Hause bleibt. Sie haben Angst, ich könnte noch mal in Elternzeit gehen.“

„Meine Arbeit hänge ich für zwölf Monate an den Nagel. Ich verbringe damit mehr Zeit bei Töchterchen Finja als meine Frau. Nach langer Arbeitslosigkeit hat sie endlich wieder einen Job gefunden. Indem ich in Elternzeit gehe, kann sie wieder Fuß im Beruf fassen. Erziehung ist mehr als nur die Windeln wechseln. Wenn Finja krank ist, braucht sie rund um die Uhr Aufmerksamkeit. Gleichzeitig muss der Haushalt geschmissen werden – das hätte ich mir einfacher vorgestellt.“, berichtet Peter Wunderwald (46). Lob kommt von den Kollegen. Dass sei einer, der nicht nur von Gleichberechtigung redet, sondern sie in die Tat umsetzt, heißt es dort. Besonders die männlichen Kollegen seien stark beeindruckt.

In Sachsen nehmen inzwischen, ebenso wie in Bayern 30 % der Väter Elternzeit in Anspruch. Damit ist hier das Quorum erreicht, das Experten als Schwelle dafür ansehen, dass sich auch das Verhalten der Mehrheit ändert.

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Gemecker am Elterngeld ist Unsinn

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 1. Dezember 2010

Zu den heute veröffentlichten Daten zum Elterngeldbezug erklärt Katja Dörner, Sprecherin der Bundestagsfraktion Die Grünen für Kinder- und Familienpolitik:

‚Das Elterngeld ist ein Erfolgsmodell für Familien und für die Gleichberechtigung. Innerhalb von vier Jahren stieg der Väteranteil beim Elterngeld von 3 auf 23 %. Dennoch ist eine Weiterentwicklung notwendig. Dass Ministerin Schröder die Pläne zur Ausweitung der Partnermonate und des Teilelterngeldes komplett begraben hat, ist unverantwortlich. Die Familienministerin sperrt sich zudem gegen sinnvollere Alternativen: Eine Erweiterung der Partnermonate auf vier auch ohne Verlängerung des Bezugszeitraums wäre zeitgemäß und eine sinnvolle Weiterentwicklung des Elterngeldes.

Ohne Not hat sich die Koalition den familienpolitischen Gestaltungsspielraum selbst verbaut und mit drastischen Kürzungen die Substanz des Instruments untergraben.’

Na dann bin ich mal auf die Vorschläge und Taten der Grünen in Sachen Stärkung der Väterrolle gespannt.

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