Eine kurze Geschichte der Elternzeit
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Mittwoch 8. Dezember 2010
… hat Anita Fünffinger heute in ihrem Beitrag für den Bayerischen Rundfunks erzählt. Mit dabei im O-Ton Ramsauers ‚Wickelvolontariat’ und die familienpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Katja Dörner.
‚Es war ein heißer Sommer 2006 – Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland, die Temperaturen hoch, und die Gemüter erhitzt. In diesem Sommer mussten echte Männer stark sein: Sie mussten nicht nur hinnehmen, dass die deutsche Nationalmannschaft doch nicht Weltmeister wurde, sie mussten auch noch zusehen, wie eine Frau plötzlich sie in die Verantwortung nehmen wollte.
Der Gesetzentwurf zum Elterngeld lag auf dem Tisch und es standen so Sätze drin wie: „Die Eltern können die jeweiligen Monatsbeträge abwechselnd oder gleichzeitig beziehen.“ Im Klartext hieß das, auch die Väter sollen ran. Und die Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) machte nicht den Eindruck, als meinte sie das nicht ernst: „Es geht auch anders. Es ist im 21. Jahrhundert möglich, die Verantwortung für Erziehung und für Einkommen als gemeinsame Verantwortung von Männern und Frauen zu sehen.“
Irgendwie wollten das vor allem die Herren nicht so recht glauben. Allen voran der damalige Landesgruppenchef der CSU im Bundestag, Peter Ramsauer. Er versteckte in einem endlos verschwurbelten Satz, damals im Sommer 2006, ein Wort, das er seitdem öffentlich nicht mehr wiederholt hat: „Wickel-Volontariat“. In dem Satz kam übrigens vor, dass er durchaus für das Elterngeld sei. So wie am Ende eigentlich fast alle Parlamentarier. …’
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