Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. April 2010
Die Elternzeit von Vätern währt ja ‚nur’ 2 Monate, ist vielfach in deutschen Gazetten zu lesen. Dass die Effekte aber sehr viel nachhaltiger sind, macht Nathan Hegedus in seinem Blogbeitrag vom 29. März deutlich.
‚A father only lives in Daddyland for a short while – a couple weeks to maybe a year. But the impact of that sojourn echoes through the ensuing years of parenthood.
For example, E threw out her back this weekend. Badly.
And we all did fine. There was no dread. No, “Oh my god, Daddy is in charge, what will become of us!?!?” fear in the children. And apartment is no more of a wreck than it usually is after a weekend, the kids did not live on old food dropped under the table.
Now, I am on paternity leave now. So this would be expected, as I am the one at home. But it will be the same next year or the year after, when I am back at work, when E is back at work.
I have proven myself to everyone. I have built up a homemaking, stay at home dad competence. So Mommy can go away. Mommy can get hurt. And the world will not end.
I would like to think this would have been true if I had never spent time in Daddyland. I had full faith in my capabilities when I was a “normal” working Dad, both in the U.S. and in Sweden. …’
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. April 2010
Die Dissertation von Ann-Cathrin Vogt, über die an dieser Stelle im Dezember 2008 schon kurz berichtet wurde, ist jetzt als Buch veröffentlicht worden. Ann-Cathrin Vogt hat die Bedingungen der Inanspruchnahme von Elternzeit durch Väter in Deutschland untersucht.
Im theoretischen Teil des Beitrags werden ökonomische und an der Persönlichkeit des Vaters anknüpfende Determinanten für und wider die Inanspruchnahme der Elternzeit durch Väter einander gegenübergestellt. Die empirische Überprüfung der Hypothesen erfolgt anhand eines originären Datensatzes, welcher im Rahmen einer Online-Befragung unter berufstätigen Vätern in Deutschland, deren Kind(er) nach dem 01.01.2001 geboren wurde(n), erhoben wurde.
Die Stichprobe umfasst 1.290 Väter, von denen 484 Elternzeiterfahrung haben. Eine logistische Regressionsanalyse mit der Variable „Inanspruchnahme von Elternzeit durch den Vater: ja – nein“ zeigt, dass die Entscheidung des Vaters stärker von ökonomischen Determinanten bestimmt wird als von seiner Persönlichkeit. Ein weiterer bedeutsamer Faktor ist das Geschlechterrollenverständnis des Vaters.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. April 2010
… das fordern die 21 Erstunterzeichner des grünen ‚Männer-Manifests’, das gestern im Blog der NRW Grünen veröffentlicht wurde. Sie bezeichnen sich als männliche Feministen, die nicht länger auf eine Machorolle festgelegt werden und deshalb ein neues Bewusstsein fordern: ‚Wir wollen nicht länger Machos sein müssen, wir wollen Menschen sein!’
Danach folgt der Kotau an den ‚weiblichen’ Feminismus, indem alle Schuld und alle Übel auf die breite männliche Schulter gepackt werden: ‚Die Krise ist männlich. Klimakrise, Finanz- und Wirtschaftskrise, Hunger- und Gerechtigkeitskrise, all dies sind direkte Folgen einer vor allem „männlichen“ Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftsweise, die unseren Planeten an den Rand des Ruins getrieben hat. Entfesselter Wachstum und ungehemmter Profit müssen ein Ende haben. …’
Mittendrin gelingt dann das, was die Erklärung auf den beiden folgenden Seiten trotzedem lesens- und unterstützenswert macht. Durch die „“ wird angedeutet, das es das Männliche im Singular nicht gibt und genauso wie das weibliche sozial konstruiert ist.
‚Wir wollen entlang von Werten leben und arbeiten, die auf Wertschöpfung, Gemeinwohlorientierung, individueller Freiheit, Nachhaltigkeit und Entschleunigung basieren. Dazu müssen politische Weichen gestellt werden. Neue Zeitmodelle in den Unternehmen müssen es Männern ermöglichen, ihre Wochen- und Lebensarbeitszeit zu reduzieren, Teilzeitphasen oder Sabbatjahrmodelle zu verwirklichen. Entschleunigung ist auch hier Schlüssel: Viel zu selten werden Männern im Erwerbsarbeitsleben „nicht-klassische“ Erwerbsbiografien ermöglicht. Das Bild vom männlichen Hauptverdiener schwebt auch hier noch in den Köpfen vieler Personalverantwortlicher. Weiterlesen »
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. April 2010
Zwölf Monate Elternzeit müssen reichen, sagt Wirtschaftsexperte Michael Hüther im Interview mit der taz und: Die von Familienministerin Schröder geplante Verlängerung geht seiner Meinung nach zu Lasten der Berufstätigkeit von Müttern und Vätern.
‚… taz: Die Verlängerung der Vätermonate ist im Koalitionsvertrag vereinbart.
Michael Hüther:Das ist richtig. Aber ob es der richtige Weg ist, ist damit nicht gesagt.
Was ist der richtige Weg?
12 Monate Elternzeit.
Viele Väter wollen gern mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen.
Das können Väter auch mit der jetzigen Regelung schon. Mütter und Väter sollten untereinander aushandeln, wie sie die Elternzeit aufteilen. Die entscheidende Frage bei der Elternzeit ist doch, inwieweit eine Verlängerung die Berufstätigkeit von Müttern und Vätern beeinflusst: Je länger die Auszeit, desto schwieriger wird der Wiedereinstieg in den Job.
Die geplante Neuerung sieht aber auch ein verlängertes Teilelterngeld von insgesamt 28 Monaten vor. Damit wäre einem kompletten Ausstieg aus dem Job ja vorgebeugt.
Das Teilelterngeld ist nicht das Problem, weder finanziell noch arbeitsmarktpolitisch. Wichtig ist mir, dass die Zeit, in der Eltern keinen Bezug zu ihrem Arbeitsplatz haben, möglichst kurz gehalten wird.
Halten Sie das Elterngeld generell für eine gute Lösung?
Das Elterngeld ist eine wichtige Innovation, es würdigt die Leistung von Müttern und Vätern. Dafür ist es der richtige Weg weg vom Sozialtransfer hin zur Lohnersatzleistung. Und für Väter hat das Elterngeld offenbar eine große Signalwirkung: Sie kümmern sich stärker um ihren Nachwuchs als früher. Ich glaube auch, dass die Vätermonate als solche irgendwann an Bedeutung verlieren, weil sich Eltern in Zukunft in dem Sinne einigen, wie viele Monate jeder zu Hause bleibt. …’
Ich finde die Aussagen etwas widersprüchlich und vor allem zu einseitig auf die Interessen der Betriebe ausgerichtet. Familie und Kinder brauchen in einer bestimmten Lebensphase Zeit. Da können auch Unternehmen durch passende Angebote Signale setzen und Vätern und Müttern die Entscheidung darüber, wer wann wie lange mit reduzierter Arbeitszeit im Job ist, erleichtern. Denn zu Hause bleiben ist ja nicht im Sinne der Unternehmen Herr Hüther, oder habe ich Sie da falsch verstanden.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. April 2010
Die Lebensbedingungen von Männern und Buben verschlechtern sich seit geraumer Zeit signifikant. In Erziehung, Bildung und Gesundheit werden Knaben und Männer eindeutig benachteiligt; inzwischen verlieren auch mehr Männer ihren Arbeitsplatz als Frauen. Jüngere Männer sind viel häufiger arbeitslos als junge Frauen und haben aufgrund dessen zunehmend Rollen- und Identitätsprobleme.
Generell stellt sich heute für viele die Frage:
- Was ist männlich?
- Wie sollte heute ein „richtiger“ Mann sein?
- Welche Erwartungen haben Männer an sich selber und welche Erwartungen haben Frauen?
In vielen Lebensbereichen ist die Situation für Buben und Männer inzwischen gravierend. In der Schweiz bringen sich Männer etwa viermal häufiger um als Frauen, und für die Pubertät weisen Zahlen darauf hin, dass sich Buben bis zu zehnmal mehr selbst töten als Mädchen. Männer sterben sechs Jahre früher als Frauen, sind im Durchschnitt erheblich kränker als diese und werden von daher mittlerweile gesundheitspolitisch als das schwache Geschlecht bezeichnet.
Armut, Krankheit, Süchte, Gewalttätigkeit, Vandalismus, sozialer Abstieg und gesellschaftliche Perspektivlosigkeit nehmen bei Buben und Männern dramatisch zu .Männlichkeit ist in die Krise geraten. Damit sind Männer zunehmend verunsichert. Sie haben Mühe, sich selber zu definieren, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden, sich in der Arbeit zu verwirklichen und sich gegenüber „neuen“ Frauen als Männer zu behaupten. Selbst in lebensbedrohlichen Schwierigkeiten scheuen sie sich zumeist um Hilfe nachzusuchen.
Die traditionelle Männerrolle von Stärke, Erfolg und Leistung steht ihnen im Weg. Ein richtiger Mann hat keine Probleme. In einem lebensbejahenden Sinn sollte es aber vielmehr heissen: Ein richtiger Mann steht zu seinem Problem. Die neue Männerberatungsstelle PRO MANN für die Region Basel bietet ab 6. Mai Orientierung und Beratung für Männer an. Der Soziologe und Männerforscher Walter Hollstein leitet PRO MANN und wird von Fachleuten der Klinik Sonnenhalde unterstützt. Das Team versucht mit den Ratsuchenden Antworten auf vitale Fragen zu finden:
- Wie sind wir als Männer wirklich?
- Welche Masken tragen wir und welche können wir ablegen?
- Was zieht uns an und was macht uns Sorgen?
- Welche Alternativen gibt es für uns in der heutigen Gesellschaft?
- Welche Verhaltensmuster können/müssen wir in unseren Beziehungen verändern?
- Wie können wir unseren Umgang mit Frauen besser gestalten?
- Wie können wir Freunde gewinnen?
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. April 2010
Zum ersten Mal rückt eine Partei vom 12 + X ‚Dogma’ bei der Aufteilung der Elternzeit zwischen Vätern und Müttern ab. Katja Dörner, Sprecherin für Kinder- und Familienpolitik erklärte am vergangenen Freitag zum regierungsinternen Streit über das Elterngeld:
‚Wir sehen keine Notwendigkeit für eine Ausweitung der Elternzeit auf 16 Monate. Eine Erhöhung der Vätermonate von zwei auf vier ist innerhalb der 14 Monate möglich. Viel wichtiger wäre weiterhin eine Qualitätsoffensive in der Kinderbetreuung – dort sollte das Geld besser investiert werden. Vielfältige Anstrengungen zur Stärkung von pädagogischer und Bildungsqualität, zum Beispiel durch Verbesserungen bei der Strukturqualität sowie bei der Personalausbildung, sind längst überfällig.
Gemäß ihrem Steuersenkungsdogma hatte die schwarz-gelbe Koalition noch unlängst Kinderfreibeträge und Kindergeld um 4,5 Milliarden Euro angehoben. Spätestens jetzt zeigt sich, dass nun für zielgenaue familienpolitische Maßnahmen kein Geld mehr da ist. Schwarz-Gelb hat sich aus populistischen Motiven heraus den familienpolitischen Gestaltungsraum selbst verbaut.’
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. April 2010
Die Bedeutung der Ehe schwindet deutlich: Unter den Jüngeren werde knapp ein Drittel der Frauen und fast 40 % der Männer ihr Leben lang ledig bleiben, berichtete die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf aktuelle Berechnungen des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB). Im Vergleich zu 1980 habe sich die Heiratswahrscheinlichkeit damit halbiert.
Besonders extrem ist demnach die Entwicklung bei ostdeutschen Männer: Blieben von ihnen 1980 gerade einmal 12 % lebenslang unverheiratet, seien es mittlerweile 41 %. Von den ostdeutschen Frauen würden 31,8 % ledig bleiben, gegenüber 8 % 1980.
Im Westen sank demnach der Anteil der Männer, die wenigstens einmal im Leben heiraten, in diesem Zeitraum von 76 auf 63,8 %. Unter den westdeutschen Frauen werden 30,5 % niemals den Bund der Ehe eingehen, gegenüber 14 % 1980. „Die Bedeutung der Ehe ist dramatisch zurückgegangen“, sagte Jürgen Dorbritz, der die Prognose des Instituts erstellt hat. …
„Die meisten Männer und Frauen entscheiden sich nicht aus Überzeugung gegen die Ehe“, sagte der Soziologe und Regierungsberater Hans Bertram, der dem Kompetenzzentrum des Bundesfamilienministeriums angehört. Oft fehle gerade in den jüngeren Jahren die Sicherheit im Job. „Deshalb verhalten sie sich durchaus rational, wenn sie keine Kinder bekommen und keine festen Beziehungen eingehen“, sagte Bertram.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. April 2010
Der vierte Gesundheitsbericht des Kantons Bern gibt Auskunft über den Zusammenhang von Gesundheit und sozialer Zugehörigkeit. Soziale Faktoren wie Ausbildung, Beruf und Integration bestimmen wesentlich über den Gesundheitszustand der Bevölkerung. Wie groß noch immer der Faktor der Geschlechtszugehörigkeit ist, muss doch sehr verblüffen:
Die Lebenserwartung mit 30 Jahren beträgt:
- für Männer mit obligatorischem Schulabschluss: 46.6 Jahre (sie werden 76.6 Jahre alt)
- für Männer mit Tertiärbildung: 52.1Jahre (sie werden 82.1 Jahre alt)
- für Frauen mit obligatorischem Schulabschluss 53.2 Jahre (sie werden fast 83.2 Jahre alt)
- für Frauen mit Tertiärbildung: 55.8 Jahre (sie werden fast 85.8)
Zwischen der gut ausgebildeten Frau und dem normal ausgebildeten Mann liegen neun Lebensjahre – oder 11.7% Lebensspanne.
Die beiden Befunde hängen zusammen: Ja, Männer haben noch immer die besseren Erwerbsaussichten und sie schneiden in Lohnverhandlungen noch immer besser ab. Aber es könnte gut sein, dass sie diesen Vorteil mit einem Lebensstil erreichen, der auf die Dauer riskant ist. Die Ausrichtung auf ein möglichst lücken- und pausenloses Erwerbsleben hat seinen Preis.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. April 2010
Gestern habe ich an dieser Stelle über das Veto des Finanzministers gegen die Pläne zur Weiterentwicklung des Elterngeldes und der Partnermonate berichtet, Die zwei zusätzlichen Monate für Väter sind nicht billig, es geht um 250 Millionen Euro. In ihrem Kommentar in der taz macht Barbara Dribbusch deutlich, das es um viel mehr als das Geld geht. Es geht um einen weiteren Schritt hin zu einer partnerschaftlichen Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit auf der einen und zwei weitere in den Unternehmen hin zu einer Unternehmenskultur, die weniger auf Anwesenheit setzt und ‚Vereinbarkeit’ nicht nur in Form Hochglanzbroschüren und Sonntagsreden betont, sondern tatsächlich lebt:
‚Auf den ersten Blick scheint es nur ein Konflikt zwischen Sozialpolitik und Finanzen zu sein. In Wirklichkeit jedoch geht es um einen tiefen Wandel in der Lebensorganisation von Paaren, wenn jetzt um eine Erweiterung des Elterngeldes gestritten wird. Nach dem Referentenentwurf aus dem Familienministerium soll es künftig vier statt zwei der sogenannten Vätermonate geben. Außerdem soll es länger möglich sein, dass beide Eltern gleichzeitig auf Teilzeit gehen und dabei Teilelterngeld beziehen – und dies gemeinsam bis zu 14 Monate lang. Bisher ist eine solch gleichberechtigte Arbeitsteilung unattraktiv, weil dadurch schon nach sieben gemeinsamen Monaten der Anspruch auf Elterngeld verbraucht ist.
Kämen die Neuerungen, die so schon im Koalitionsvertrag vereinbart waren, könnte dies also vieles verändern, auch in der Wirtschaft: Unternehmen wären damit konfrontiert, dass viele Väter nicht mehr nur zwei, sondern vier Monate abwesend sind. Ob man länger aussetzen kann, ohne Karriereoptionen einzubüßen, ist eine der ungeklärten Fragen der männlich dominierten Unternehmenskultur.
Firmen müssten sich überdies damit abfinden, dass mehr Männer für ein gutes Jahr auf Teilzeit wechseln wollen, um sich mit der gleichfalls verkürzt arbeitenden Partnerin die Erziehungsaufgaben zu teilen. Die Erweiterung des Elterngeldes fördert eine neue Ökonomie in den Geschlechterrollen. Denn gerade in den kritischen Monaten nach der Geburt eines Kindes „traditionalisieren“ sich bisher viele Paare, weil die Väter Überstunden kloppen und die Mütter im Job aussetzen. …’
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 1. April 2010
In der Bundesregierung bahnt sich ein Streit um die Novellierung des Elterngelds an. Das Bundesfinanzministerium stoppte am vergangenen Mittwoch den Plan von Familienministerin Kristina Schröder, die Leistung auszuweiten. In einem Brief teilten die Beamten von Finanzminister Wolfgang Schäuble ihren Kollegen in Schröders Ministerium mit, dass sie den vorgelegten Referentenentwurf ablehnen.
Schäubles Beamte beanstanden vor allem die Kosten von mehr als 250 Millionen Euro. Angesichts des Sparziels von zehn Milliarden Euro im Etat des nächsten Jahres bestehe für ein erweitertes Elterngeld kein Spielraum.
Schröders Referentenentwurf sieht vor, zwei zusätzliche Vätermonate einzuführen. Statt zusammen 14 Monate sollen Eltern künftig 16 Monate aus dem Berufsleben aussteigen und dafür den staatlichen Lohnersatz beziehen können. Auch soll künftig eine Teilzeitvariante des Elterngelds möglich sein. Beide Verbesserungen sind im Koalitionsvertrag angekündigt.
Doch auch Schäubles Beamte berufen sich ausdrücklich auf die Koalitionsvereinbarung. Sie weisen in ihrem Brief darauf hin, dass die Überlegungen aus dem Familienministerium gegen den vereinbarten Finanzierungsvorbehalt verstoßen. Für Schröder bedeutet das Veto einen herben Rückschlag. Die Novelle des Elterngelds zählt zu den wenigen Prestigeprojekten ihres Hauses. Ein endgültiges Aus bedeutet das Schreiben aus Schäubles Ministerium aber noch nicht. Schröder setzt darauf, dass Kanzlerin Angela Merkel ihr den Rücken stärkt.
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