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Männerdiskriminierung – gefühlt oder gemessen?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Mittwoch 3. Februar 2010

Das Thema Diskriminierung von Jungen und Männern ist dieser Tage nicht nur eines der Medien. Im Februar findet in Düsseldorf ein Männerkongress ‚Neue Männer – muss das sein?’ statt, im vergangenen Dezember hat sich in Berlin der Verein Agens gegründet, der in seinem Berliner Mannifest unter anderem schreibt ‚Es darf nicht länger nur der feministische Mann der politisch „erlaubte“ Mann sein’ und ‚die wachsenden Bildungsdefizite der Jungen mit Folgen einer Kriminalisierung und/oder Radikalisierung erfordern eine identitätsbildende männliche Solidarität’.

Ivo Knill Chefredakteur der Schweizer Männerzeitung und Lehrer an einer Berufsschule hat sich dem Thema gemeinsam mit denen angenähert, die von anderen leichtfertig zu Verlierern gemacht werden. Im aktuellen Medienspiegel der männerzeitung beschreibt er eine Begebenheit aus seinem Unterricht:

‚Als moderner Mann bin ich auch ein balancierender Mann. Zwischen meinem Beruf als Lehrer und dem als Redaktor gibt es befruchtende Wechselwirkungen, weil meine Schüler zur Hauptsache junge Männer sind. So habe ich einen sehr eindrücklichen Einblick in die Sichtweise von heutigen jungen Männern.

Kürzlich habe ich mit einer Klasse von angehenden Informatikern ein Interview von Walter Hollstein diskutiert, das diesen Januar im Tagesanzeiger und im Bund erschienen ist. Männer seinen diskriminiert, hält Hollstein fest, und zwar bei ‚bei der Gesundheit, im Sorgerecht, bei der AHV (Alters- und Hinterlassenenversicherung) oder dem Militärdienst. Dem Zeitgeist entsprechend ist das Weibliche heute mehr wert als das Männliche.’

Ich fragte die Schüler: Männer arbeiten ein Jahr länger bis zur Pensionierung, sie sterben früher, sie leisten ein Jahr Zwangsarbeit im Militär und bei der Scheidung bezahlen sie die Rechnung – sind Männer also diskriminiert? Die Antworten kommen zögernd. So richtig diskriminiert will sich niemand fühlen. So etwas tut man doch nicht als Mann, das ist doch feige. Der Mann, auch wenn er ein hartes Leben hat, trägt das doch.

Ich finde, in dieser Grundhaltung steckt das Bild vom Mann, der trägt, schützt und stark ist. Das ist achtenswert. Zu lernen ist aber für uns Männer vielfach noch, dass wir stärker sein können, wenn wir uns mit dem auseinandersetzen, was unseren Möglichkeiten im Weg steht. Um unserer Stärke willen müssen wir dafür sorgen, dass Beziehungen halten, dass Väter beim Sorgerecht nicht am kürzeren Hebel sitzen, Männer ihren Job nicht mit der Gesundheit bezahlen und der Dienst am Vaterland nicht ohne Anerkennung bleibt. Werde ich den Schülern nächste Woche hinter die Ohren schreiben.’

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5 Kommentare zu “Männerdiskriminierung – gefühlt oder gemessen?”

  1. Wolfgang A. Gogolin sagt:

    Seit Urzeiten liegt die Erziehungsarbeit in Frauenhänden – und offenbar halten es Mütter nach wie vor für angezeigt, Söhnen nach dem Motto ‘Jungs weinen nicht’ zu erziehen. Sie sind es gewohnt, Männer als Nutztiere anzusehen. Natürlich kommt der Wunsch nach Stärke den Jungen entgegen, in einem Alter, in dem sie von ihren Eltern vollkommen abhängig sind – Allmachtsfantasien und Überlegenheitswünsche sind da völlig normal.
    Nicht zuletzt geht es um Imagefragen, kein junger Mann möchte gern als schwaches Opfer dastehen, als weinerlicher Waschlappen. Wie viel erstrebenswerter scheint doch das Bild vom starken, überlegenen Helden, vom ganzen Kerl.
    Hinzu kommt die jahrzehntelange feministische Propaganda von weiblichen Daueropfern (die natürlich trotzdem irgendwie unheimlich stark sind) und männlichen Tätern oder Karrierehengsten. Mittlerweile gehört diese Propaganda zu allgemeinen Bewusstsein der Bevölkerung und gilt nicht nur als politisch korrekt, sondern ist quasi unbezweifelbares Allgemeinwissen geworden.

  2. TLG sagt:

    Das war bisher immer so: “Frauen bekommen Recht und der Mann die Rechnung!”

    Das sind festgefahrene Denkstrukturen die bei den Entscheidungsträgern in diesem Land, fest im Unterbewusstein verankert sind und automatisiert abgearbeitet werden.

    Aus meiner Sicht haben 40 Jahre Feminismus diesem Land mehr Schaden zugefügt, als 2 Weltkriege. An dem EMMA-Gift werden noch Generationen nach uns ihre Last zu tragen haben. Eine Person wie Alice Schwarzer hätte aus meiner Sicht etwas anderes als 2 Bundesverdienstkreuze verdient. Hoffentlich kommt es diesbezüglich bald zu einer Weltbildkorrektur, damit sich Intelligenz und Vernunft wieder durchsetzen.

  3. Ollii sagt:

    immer wieder können wir Männer hören, wie sehr doch die Frauen angeblich diskriminiert werden. Wir Männer sollen uns mal nicht so haben heißt es dann, jedoch:

    – Wie soll ich mich nicht diskriminiert fühlen, wenn ich als Mann den Zwangsdienst Bundeswehr und Ersatzdienst machen muss, die Frau jedoch nicht?
    – Wie soll ich mich nicht diskriminiert fühlen, wenn ich als Vater 5000 Euro Strafe zahlen muss, wenn ich wissen will, ob das Kind von mir ist?
    – Wie soll ich mich nicht diskriminiert fühlen, wenn mir das Vatersein verwehrt wird, weil die Kindsverschleppung durch die Frau staatlicherseits sanktioniert wird?
    – Wie soll ich mich nicht diskriminiert fühlen, wenn 2/3 aller Scheidungen von Frauen ausgehen und sich dies unter staatlicher Mithilfe von Männern finanzieren lassen können?
    – Wie soll ich mich nicht diskriminiert fühlen, wenn sich Frauen ohne eigene Leistung sich meine Rentenansprüche aneignen können?
    – Wie soll ich mich nicht diskriminiert fühlen, wenn jährlich rund 6 Mrd. Euro Unterhaltstransfer wegen Abzock-Scheidung von Männern zu Frauen stattfinden?
    – Wie soll ich mich nicht diskriminiert fühlen, wenn 94% aller Arbeitsunfälle Männer treffen, weil Frauen lieber ungefährliche Berufe wie Sekretärin, Frauenbeauftragte, Sozialberufe und Berufsbetroffenheitspolitikerin wählen? Gleichberechtigung? Auch gleiche Pflichten!
    – Wie soll ich mich nicht diskriminiert fühlen, wenn jährlich rund 200 Mrd. Euro Transferleistungen von Männern zu Frauen stattfinden (Renten, Krankenkassen, Wehrdienst, Ersatzdienst, Pflegeversicherung, Steuern etc.?
    – Wie soll ich mich nicht diskriminiert fühlen, wenn ich als Mann mit einer um 10% geringeren Lebenserwartung bestraft werde?

    PS:
    Es gibt keine supernetten Feministinnen, nur Agentinnen zum femininen Vorteil:
    Die Rechte werden den Frauen zugeschlagen, die Pflichten den Männern, das ist die von Feministinnen herbeigeführte Geschlechter”gerechtigkeit”.

  4. Hans sagt:

    Zum Jammerlappen Olli:
    1. Der Zivildienst (z.B. in Kinderbetreuung oder Altenpflege) dauert 9 Monate, so lange wie ne Schwangerschaft, aber ohne Schmerzen, Übelkeit und Blutverlust. Für die Frau geht danach der “Zivildienst” erst richtig los und dauert ca. 25 Jahre, 20 Jahre Kinderbetreuung und 5 Jahre Altenpflege von Familienmitgliedern.
    2. 5000 € für einen Vaterschaftstest? Schlecht recherchiert. Den gibts für unter 100.
    3. Falls du mit deiner Ex ins Klo gegriffen hast, kannst du das nicht dem Staat anlasten. Eltern mit Herz und Hirn haben gemeinsames Sorgerecht.
    4. Sei froh, dass 2/3 aller Scheidungen von Frauen ausgehen! Sonst wären noch mehr Männer noch länger geknechtet und diskriminiert. Komisch, dass sich mehr Frauen scheiden lassen, wo sie doch einen Lenz schieben, während ihre Männer leiden … Mal über weibliche Scheidungsmotive nachgedacht?
    5. Offensichtlich hattest du eine sehr faule Frau, wenn sie so gar keine Leistung erbracht hat und du auch noch jahrzehntelang putzen, kochen, aufräumen, waschen, nähen, einkaufen, Kinder versorgen von der Windel bis zur Berufsfindung, erziehen, pflegen, einkleiden, Hausaufgaben betreuen, Elternarbeit, Geburtstage, Ostern, Weihnachten alles allein organisieren usw. musstest.
    6. Falls Mann Angst vor einem Betriebsunfall hat, bleibt es ihm doch unbenommen, Sekretärin zu werden – und er verdient dabei sogar noch 300 € mehr als ne Frau!
    7. Transferleistungen für Frauen hat diese Männergesellschaft sich selbst eingerührt, vor allem, weil sie Frauen für gleiche Arbeit gleichen Lohn verweigert und weil sie sich weigert, im Wohlstandsindex der Gesellschaft die unentgeltliche Haus-, Kinder- und Familienarbeit anzuerkennen.
    8. Obwohl Männer von ihrer kürzeren Lebenserwartung wissen, rauchen und saufen sie noch obendrein und können oft nicht mal gesund kochen. Single-Männer sterben noch früher … kann also auch nicht die Frau schuld sein.

  5. Maddin sagt:

    @Hans: Dir ist klar, dass er von 5000 € Strafe gesprochen hat? Es ist doch so, dass du als Mann derjenige bist, der auf die Gnade der Frau angewiesen ist, wenn er einen Vaterschaftstest möchte. Machst du ihn gegen ihren Willen, darfst du blechen, und zwar nicht zu knapp. Und dann zählt dieser Nachweis noch nicht einmal vor Gericht bezüglich Unterhaltsforderungen! Da darfst du schön weiterbezahlen…
    Allgemeine Frage: Wieso zahlen Frauen weniger Versicherungsbeiträge für ihr Auto, aber Männer und Frauen gleich viel in die Rentenversicherung ein? Männer sterben früher, beziehen also weniger Leistungen – genau so ist doch die Argumentation beim Auto oder? 😉

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