Väter wollen beides – Erfolg im Beruf und in der Familie
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Freitag 27. März 2009
Führungskräfte und Personalverantwortliche in Berliner Unternehmen können von Vätern noch einiges lernen. Bei der Veranstaltung „Die neuen Väter – Herausforderungen und Chancen für Unternehmen“ am 24.3. in der Industrie- und Handelskammer zu Berlin stellten Berliner Unternehmen ihre Erfahrungen mit Vätern in der Elternzeit vor, und Väter, die Elternzeit genommen haben, berichteten von ihren Erlebnissen.
Die Quintessenz: Für eine väterfreundliche Unternehmenskultur bleibt in Berlin noch viel zu tun. Eberhard Schäfer, Leiter des Väterzentrums Berlin, fasst die Elternzeit-Erfahrungen vieler Väter zusammen. „Viele Vorgesetzte glauben, dass Väter unzufrieden oder überfordert sind, wenn Väter die Elternzeit nutzen wollen. Das ist jedoch ein großes Missverständnis: Väter schätzen ihren Beruf und ihre Firma – sie wollen nur mehr Zeit für ihr Kind.“
Der Berliner Sozialwissenschaftler Peter Döge ergänzt: „Aus Studien wissen wir, dass Väter in der Elternzeit sogar elementare Schlüsselqualifikationen lernen: Organisationsfähigkeit, Multitasking, Chaos-Management. Davon profitiert auch der Betrieb, wenn der Vater nach der Elternzeit zurück ist.“ Die Berliner Unternehmerin Carola Zahrt, Inhaberin eines mittelständischen KfZ-Betriebs, zeigte, dass in einem famiilienfreundlichen Betriebsklima auch Väter mit ihren Wünschen nach Vereinbarkeit von Beruf und Familie geschätzt werden.
Etwa hundert Gäste verfolgten die lebhafte, teils amüsante Diskussion in der Berliner Industrie- und Handelskammer, zu der die Kammer, das Väterzentrum Berlin, die Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft und Frauen, der Berliner Familienbeirat sowie der Paritätische Wohlfahrtsverband eingeladen hatten.
Ergebnis des Abends: Väter wollen Beruf und Familie vereinbaren, sie benötigen dafür umfassende Informationen und bessere Vernetzung, wie sie etwa das Väterzentrum Berlin bietet. Und: Väter suchen zu diesem Thema Männer als Ansprechpartner. Väterbeauftragte müssen her.
Dienstag 31. März 2009 um 19:26
Es ist erstaunlich, dass Dinge, die eigentlich auf der Hand liegen, „neu“ entdeckt werden müssen. Was sagt das über unsere Gesellschaft aus? Natürlich wollen Väter Beruf und Familie vereinbaren. Natürlich macht man auch als Vater Erfahrungen, die im Unternehmen ganz sicher helfen können. Ich sitze hier mit meinem frisch geschlüpften Sohn auf dem Arm am Rechner und kann nach 12 Tagen (inkl. 9 Monate Vorlauf) sagen, dass die Erfahrungswelt, in die man springt, einzigartig ist und doch auch künftig mein Verhalten im Job prägen wird. Es ist immer wieder bemerkenswert, dass das urmenschliche Thema der Fortpflanzung von einer „modernen Gesellschaft“ rational integriert werden muss. Was ist eine moderne Gesellschaft ohne Kinder? Und von den Erfahrungen arbeitswilliger Mütter will ich gar nicht sprechen. Ich bin froh, dass mich die Düsseldorfer Internetagentur KM2 >> netz:innovationen.gmbh, in der ich arbeite, sehr unterstützt und mir momentan den Rücken freihält. Finde ich ungewöhnlich in Zeiten wie diesen. Kinder sind die Zukunft! Nikolai v. Wurzbach
Sonntag 13. September 2009 um 11:10
Jim Collins hat in seiner sechsjährigen Studie herausgefunden, dass Chefs die nur 8 Stunden gearbeitet haben, die erfolgreichsten waren. Kann man nachlesen in „Good to Great“.
Montag 28. Mai 2012 um 14:01
Ihr Artikel in der BZ und Ihre mit Bildern vom Konzert und vom Workshop in Bern und von You Tube Archivfilmen angereicherte Norient-Story haben mir sehr weltlorve Hintergrundinformationen gegeben.