VBM fordert Gleichberechtigung für Mütter
Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. März 2009
Anlässlich des internationalen Frauentages am 8. März fordert der Verband berufstätiger Mütter e.V. (VBM) Gleichberechtigung auch für Frauen mit Kindern: „Sobald ein Paar ein Kind bekommt und zur Familie wird, beobachten wir nach wie vor eine Retraditionalisierung“, erklärt die Vorstandsvorsitzende des Verbands, Frauke Spreckels. „Ungewollt wird aus einem Paar, das sich Familie und Beruf teilen möchte, die moderne Variante der Zuverdiener-Ehe. Väter haben die längsten Arbeitszeiten, Mütter stecken beruflich zurück.
„Auch wenn sich in den letzten Jahren viel getan habe, um diesen Automatismus zu durchbrechen, in vier Handlungsfeldern – Infrastruktur, Arbeitswelt, Familie sowie Recht & Steuern – sehe der Verband weitere Aufgaben, die es dringend anzugehen gelte.
Ganztagsbildungssystem von Anfang an
„Wir fordern ein ganztägiges Bildungssystem, das sich von der Krippe bis zum Schulabschluss durchzieht. Unser jetziges Halbtagsschulsystem baut selbstverständlich auf Mütter als Hilfslehrerinnen und verstärkt den Zusammenhang zwischen Herkunft und Bildungserfolg.“
Karriere auch mit verminderter Stundenzahl
„Karriere muss auch mit verminderter Stundenzahl möglich sein – für Männer und Frauen. Teilzeit ist heute stigmatisiert und wird von Vorgesetzten vielfach als Ausdruck einer ‚laxen Arbeitsmoral‘ gewertet. Wir brauchen ein Umdenken von der anwesenheits- zur ergebnisorientierten Arbeitskultur. Die Unterscheidung zwischen (guter) Voll- und (schlechter) Teilzeit muss vom Tisch.“
Egalitäre Aufgabenverteilung in der Familie – gleiche Bezahlung im Beruf
Der Verband setzt sich außerdem für eine egalitäre Aufgabenverteilung in der Familie und für Entgeltgleichheit im Beruf ein: „Nur so haben Männer und Frauen gleiche Chancen sich in beiden Feldern –beruflich und privat – gleichermaßen zu engagieren und zu entwickeln.“. Das Elterngeld mit den Partnermonaten bietet Anreize hin zu mehr väterlichem Engagement in der Familie.
Ehegattensplitting ist kontraproduktiv
Während das Elterngeld den Weg für eine gleichmäßigere Verteilung von beruflichen und häuslichen Pflichten ebnet und den Wünschen junger Paare entgegenkommt, vermittelt das noch immer bestehende Ehegattensplitting die umgekehrte Botschaft. Es subventioniert Ehen, in denen einer der Partner – in der Regel der Mann – viel und der andere Partner – meist die Frau – nichts oder sehr wenig verdient.
Diesen Forderungen kann ich mich, auch als Vorstandsmitglied des VEND-eV, anschließen. Väter können nur davon profitieren, wenn die Rahmenbedingungen ihnen und ihren Partnerinnen eine egalitäre Aufteilung der Erwerbs- und Familienaufgaben ermöglichen und dies auf Augenhöhe in der Partnerschaft ausgehandelt werden kann.
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