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Archiv für 2008

Je länger, desto langsamer

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. Dezember 2008

Wer pro Woche weniger arbeitet, schafft pro Stunde mehr. Die EU-Länder mit den kürzesten Arbeitszeiten haben die höchste Produktivität. Das geht aus einer Auswertung des WSI-Arbeitsmarktexperten Hartmut Seifert hervor. Der Wissenschaftler hat vom europäischen Statistikamt erhobene Zahlen zur Arbeitszeit mit den Werten für die so genannte Stundenproduktivität verglichen. Der Zusammenhang zwischen beiden Datensätzen sei statistisch gut gesichert, sagt Seifert.

Zwei mögliche Erklärungen für die Beobachtungen: Der Spielraum für Arbeitsverkürzungen könnte in der Vergangenheit dort am größten gewesen sein, wo besonders effizient gearbeitet wurde. Zum anderen ermöglichen kürzere Wochenarbeitszeiten aber auch eine höhere Leistung pro Stunde. Das macht die Teilzeitarbeit für viele Unternehmen attraktiv, so der Forscher.

Und nicht nur aus der betriebswirtschaftlichen Perspektive haben verringerte Wochenarbeitszeiten Vorteile. Sie reduzieren auch die Arbeitslosigkeit. Nach einer Überschlagsrechnung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hat der Trend zur Teilzeit allein zwischen 1994 und 2004 etwa 2,6 Millionen Jobs in Deutschland geschaffen oder gesichert.

Unter Experten bestehe weitgehende Einigkeit über die positive Beschäftigungswirkung der Teilzeitarbeit, stellt Seifert fest. Umso merkwürdiger sei es, dass Arbeitszeitverkürzungen für Vollzeitbeschäftigte dagegen häufig kritisch gesehen werden. Schließlich gebe es „keine grundsätzlichen Unterschiede in den Wirkungsmechanismen beider Formen der Arbeitszeitverkürzung“. Entscheidend seien immer die konkreten Bedingungen, vor allem die Frage des Lohnausgleichs.

Vor einigen Jahren lautete dementsprechend auch eine Kampagne des DGB: Hätt‘ er Teilzeit könnt er länger!‘

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Er leitet das berühmte kleine Familienunternehmen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. Dezember 2008

Familienarbeit ist eine anspruchsvolle und wichtige Tätigkeit, die gesellschaftliche Anerkennung und Unterstützung verdient. Denn ohne die vielen Frauen und Männer, die Familienarbeit leisten, teilweise sogar parallel zu einem Erwerbsberuf, wäre unsere Gesellschaft nicht lebensfähig.

Auch in diesem Jahr hat Vorwerk daher fünf Beispiele für erfolgreiches Familien-Management ausgezeichnet – stellvertretend für alle Familien- Managerinnen und Manager in Deutschland.

In diesem Jahr erhält Norbert Schiffer, Maschinenschlosser und Vater aus Kaarst die Auszeichnung.

Er übernahm die Elternzeit, als seine erste Tochter auf die Welt kam. Bei den Zwillingen, die vier Jahre später geboren wurden, teilte sich das Paar die Elternzeit und beschloss: bei drei Kindern soll es bleiben! Doch drei Jahre später überraschte ihn seine Frau mit der Nachricht: Ich bin schwanger!

Eigentlich wollte Norbert Schiffer bis zur Rente als Maschinenschlosser arbeiten – doch nun entschied er: Ich quittiere den Job und werde Vollzeit-Hausmann. Als seine Frau mit dem vierten Kind hochschwanger in der Badewanne saß, setzten plötzlich die Wehen ein. Sie erinnert sich: „In der einen Hand hatte er die Brause, um mich mit warmen Wasser zu wärmen, das Handy am Ohr eingeklemmt, um den Notarzt zu holen – und die andere Hand habe ich fast zerdrückt. In diesem Moment hat er mir bewiesen, dass auch Männer multitaskingfähig sind“

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Daddy T-Shirts für angehende Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. Dezember 2008

Rechtzeitig vor Weihnachten sind sie im Angebot, die ‚trendigen’ Daddy T-Shirts für werdende Papas. Angehende Väter können so auch äußerlich demonstrieren, dass sie sich über die Schwangerschaft ihrer Partnerin riesig freuen.

Die “Daddy T-Shirts” gibt es in einer große Auswahl individueller T-Shirt-Designs, welche von „First Time Daddy“ bis hin zu „Meine Schuld“ reichen und in diversen Textilfarben und Aufdruckfarben. Der Hersteller meint, ‚Daddy T-Shirts sind natürlich auch eine tolle Geschenkidee für werdende Väter, für Papa zum Vatertag oder als Mitbringsel zum Kindergeburtstag.’

Die Idee, spezielle Produkte für aktive Väter auf den Markt zu bringen ist allerdings nicht neu. Schon seit Jahren haben Organisationen wie fatherhood.org und fathers.com aus den USA oder fatherhoodinstitute.org aus Großbritannien entsprechende Artikel im Angebot.

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‚Ein Vater muss der Meister der Kniebeuge sein’

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. Dezember 2008

In der aktuellen Ausgabe von chrismon, dem evangelischen (Online-) Magazin, ist ein spannender Dialog zwischen dem Philosophen Dieter Thomä und der Theologin Claudia Janssen abgedruckt. Es geht um Väter, als ‚moderne Helden’ aber auch um Fragen wie ‚ Was kann ein Vater, was eine Mutter nicht kann?’ und ‚ Können wir uns das Luxusgeschlecht Mann bald ganz sparen?’.

‚… chrismon: Ist der Vater der erste Fremde?

Thomä: Der erste andere, er ist dieser Dritte. Ein Vater muss der Meister der Kniebeuge sein. Er muss groß und stark sein, er muss dem Kind einen Rückhalt bieten und ihm ein Vorbild sein. Und dann kommt die Kniebeuge: Er muss sich auch auf Augenhöhe begeben, er muss hemmungslos spielen können. Wenn er diese Kniebeuge nicht macht, bekommt seine Größe etwas Angsteinflößendes und Brutales. Bliebe er aber nur auf Augenhöhe, würde er den Fehler begehen, der beste Kumpel seines Kindes zu sein.
Janssen: Diese Rollen müssen beide wahrnehmen, Vater und Mutter. Wichtig ist die Frage nach den gesellschaftlichen Bedingungen fürs Vatersein. In Umfragen sagen 90 Prozent der Väter, dass für sie die Familie das Wichtigste ist. In der Realität verlangt die Arbeitswelt von jungen Männern, überdurchschnittlich viel zu arbeiten. Nur drei bis vier Prozent der Männer sind Hauptbetreuer ihrer Kinder. Und nur ein Drittel der Mütter mit Kindern unter drei Jahren ist berufstätig, meistens in Teilzeit. Der Wunsch nach Veränderung ist da, und doch rutschen Eltern in die alten Rollen: Der Vater ist für den Familienunterhalt zuständig, die Mutter ist zu Hause und versorgt die Kinder.

Bringt das Elterngeld nicht mehr Männer dazu, sich in der Kindererziehung zu engagieren?

Janssen: Nur zwölf Prozent der Männer nutzen die Elternzeit, die meisten nehmen nur die zwei Pflichtmonate mit. Ich kenne viele Väter, die eine gleichberechtigte Rolle übernehmen wollen, aber dann stoßen sie auf dieselben Barrieren wie Frauen. Die Sonntagsreden über den neuen Vater passen nicht zur Realität: Der Beruf fordert Flexibilität, Effektivität, Mobilität. Wenn die Kinder klein sind, wird Karriere gemacht. Und 20 Prozent der Männer verweigern sich, eine Familie zu gründen. Aus gutem Grund: Kinderkriegen ist ein Armutsrisiko und Karrierehindernis.
Thomä: Man sieht einen enormen Wunsch nach Familie. Es gibt etwas, das diesen Wunsch zum Stolpern bringt.
Janssen: Ja, der Alltag: Wo bringt man das Kind tagsüber unter? Wer betreut die Hausaufgaben? Wo gibt es Krippenplätze?
Thomä: Das Faszinierende am Thema Vater und Familie ist, dass sich das Persönliche und das Politische auf dramatische Weise überschneiden. Ein Kind berührt die intimsten Wünsche eines Menschen, aber immer spielen auch Familienpolitik und Rentenversicherung eine Rolle. Es gibt einen Zielkonflikt: Die Wirtschaft will konkurrenzfähig bleiben – aber die Gesellschaft braucht die Familie für den sozialen Zusammenhalt. Das betrifft Frauen und Männer gleichermaßen. Die Sorge, ob man das Wagnis Familie eingeht, sucht auch die Frauen heim. …’

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Wenn Papa beim Kind bleibt …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. Dezember 2008

… bekommt er immer noch zu wenig Unterstützung aus der Chefetage, schreibt Sandra Middendorf in der Börsenzeitung.

Die Anzahl der Väter, die sich für ihr Kind eine Job-Auszeit nehmen, ist seit Anfang 2007 stetig gestiegen, von 3,5 % im Jahr vor der Einführung des Elterngelds auf 18,5 % im ersten Quartal 2008. Allerdings gingen die meisten Väter bisher nur für zwei Monate aus dem Job, sagt Ingrid Hofmann, Mitglied des Präsidiums der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA).

Für mehrere Monate sind noch immer die wenigsten bereit. Auch Alexandra Wachendorfer vom Netzwerk Erfolgsfaktor Familie, hat diese Beobachtung gemacht: „Viele Väter bleiben für den Pflichtanteil beim Kind oder arbeiten drei oder vier Monate lang in Teilzeit.“ So auch bei den Banken, die nach Einschätzung von Carsten Rogge-Strang, Sprecher beim Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes, eher zu den Vorreitern gehörten, wenn es um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht.

„In Banken geht es um echtes Brain“, sagt er, deswegen müssten dort die Mitarbeiter mehr als in anderen Branchen gehalten werden. Die meisten großen Banken böten bereits gute Bedingungen für eine „Work-Live-Balance“. Unter ihnen auch die Commerzbank und die Deutsche Bank. In beiden Instituten ist der Anteil der in Elternzeit befindlichen Väter in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen.

Das Elterngeld sei ein Anreiz für Väter, eine Zeit beim Kind zu bleiben, sagt Barbara David, Leiterin des Bereichs Diversity im Personalbereich der Commerzbank.

Es sei aber gesellschaftlich noch nicht voll akzeptiert, wenn Väter zu Hause blieben. Neben der bestehenden Rollenverteilung in der Familie dürfte das allerdings auch an der noch weit verbreiteten Einstellung in den Chefetagen liegen.

Auch wenn in einer Umfrage, die das Institut für Demoskopie Allensbach für das Bundesfamilienministerium 2006 durchgeführt hat, 61 % der Geschäftsführer und Personalverantwortlichen angaben, das Elterngeld sei eine gute Regelung, unterstützen die wenigsten den Wunsch der Väter aktiv.

Neben der Finanzierbarkeit für die Eltern verstärkt das Elterngeld zwar auch den politischen Druck auf die Unternehmen und schafft den Vätern eine Lobby. Für eine echte Vereinbarkeit von Familie und Beruf reicht es aber nicht.

Eine klare Aufforderung erhalten die Chefs und Personalverantwortlichen von ihrem eigenen Sprachrohr, dem BDA. „Wir wissen alle, dass unsere Gesellschaft zu wenig Kinder hat und es sollte im Interesse aller Unternehmen liegen, dass sich das ändert“, sagt Hofmann. Anders formuliert es Maria Kathmann vom Deutschen Gewerkschaftsbund: „Es muss sich noch viel ändern in den Unternehmen“, sagt sie. Am Ziel seien sie erst, wenn das Engagement, das man für die Familie gezeigt hat, sogar Karriere fördernd sei. „Ein Softskill sozusagen.“

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Klügere Männer haben besseres Sperma

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. Dezember 2008

Die Spermaqualität von Männern hängt mit ihrer Intelligenz zusammen – zumindest ein bisschen. Das hat ein internationales Forscherteam nachgewiesen. An einem womöglich gesünderen Lebenswandel der klügeren Männer liegt der Zusammenhang offenbar nicht.

Ein Forscherteam um Rosalind Arden analysierte Daten von ehemaligen US-Soldaten, die während des Vietnam-Krieges ihre Dienstzeit absolvierten. Von den insgesamt 425 Männern lagen jeweils mehrere Intelligenztest-Ergebnisse und Daten über verschiedene Eigenschaften ihres Samens vor. Zwischen den Werten fanden Rosalind Arden vom King’s College in London und ihre Kollegen schwache aber dennoch bedeutsame Korrelationen.

Der Zusammenhang zwischen Köpfchen und Spermaqualität habe nichts mit „Alter, Body Mass Index, Zeiten sexueller Abstinenz, dem Dienst in Vietnam oder dem Missbrauch von Alkohol, Tabak, Marihuana oder harten Drogen“ zu tun, schreiben die Mediziner im Fachblatt „Intelligence„. Sowohl die Konzentration und absolute Spermienmenge als auch die Beweglichkeit der Spermien hänge mit dem Faktor Intelligenz zusammen.

Da bekommt die Diskussion um die Kinderlosigkeit von Akademikern ja eine ganz andere Qualität.

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Grüne streiten für Väterrechte

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Dezember 2008

Väter ohne Trauschein haben im Fall einer Trennung oft keine Chance, das Sorgerecht zu erhalten, beklagt der Väteraufbruch für Kinder (VafK). Die Argumentation der Väterlobby sei zwar oft polemisch, schreibt Nicole Janz in der taz, sie spreche aber ein reales Problem an: Bei unverheirateten Paaren hat im Fall einer Trennung der Vater keinen Anspruch auf das Sorgerecht für sein Kind.

Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) bezeichnete diese Woche auf einer Konferenz in ihrem Ministerium das Sorgerecht bei Nichtverheirateten als „Baustelle“ des Kindschaftsrechts, das vor zehn Jahren zum letzten Mal grundlegend reformiert wurde. Trotzdem scheuen SPD, Union und FDP vor neuen Veränderungen zurück. Nur die Grünen haben im Bundestag einen Antrag eingebracht.

Die derzeitige Rechtslage, die seit 1998 gilt, sieht vor: Bei Eheleuten erhalten Vater und Mutter bei einer Scheidung automatisch das gemeinsame Sorgerecht für Ihre Kinder. Für Unverheiratete gilt das nicht. Wenn die Frau nicht freiwillig mit dem Vater eine Erklärung über das gemeinsame Sorgerecht unterschreibt, liegt die Verantwortung für das Kind allein bei ihr.

Der Antrag der Grünen, der schon im Mai im Bundestag vorgelegt wurde, sieht deswegen vor, dass ein Vater bei einer Trennung von seiner Freundin im Einzelfall das Sorgerecht einklagen kann. Zunächst sind beratende Gespräche zwischen Vater und Mutter vorgesehen, die eine Einigung außergerichtlich ermöglichen sollen. Erst wenn diese scheitern, kann der Vater ein Gericht einschalten.

Das Bundesverfassungsgericht hat bereits 2003 die Brisanz des Themas erkannt. Es verpflichtete den Gesetzgeber, die Praxis der gemeinsamen Sorgeerklärungen bei Unverheirateten zu beobachten – und zu prüfen, ob das Kindeswohl tatsächlich im Mittelpunkt steht.

Im Jahr 2007 wurden rund 211.000 Kinder geboren, deren Eltern nicht verheiratet sind. Davon haben 49 Prozent der Eltern eine Sorgeerklärung beim Jugendamt unterschrieben, so das Statistische Bundesamt.

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Arbeitsbedingungen des Wissenschaftsbetriebs behindern Umsetzung von Kinderwünschen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. Dezember 2008

Aus der Online-Befragung zum Thema Vereinbarkeit wissenschaftlicher Karrieren und Elternschaft, an der über 8.700 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen teilnahmen, liegen erste Ergebnisse vor.

Die Angaben der Wissenschafterinnen und Wissenschaftler verweisen auf einen deutlichen Kinderwunsch, der jedoch vielfach u.a. aufgrund der Rahmenbedingungen im akademischen Bereich aufgeschoben oder ganz zurückgestellt wird.

Als beruflicher Hinderungsgrund für den Aufschub der Familiengründung spielt die geringe Planungssicherheit eine wesentliche Rolle.

Von konkreten Schwierigkeiten mit der Vereinbarkeit von Elternschaft und Wissenschaft sind nicht nur die Wissenschaftlerinnen mit Kindern betroffen, auch die Väter unter den Nachwuchswissenschaftlern berichten über entsprechende Probleme.

Das Projekt „Balancierung von Wissenschaft und Elternschaft“ (BAWIE) untersucht die Bedingungen der Vereinbarkeit von wissenschaftlicher Arbeit und privater Lebensführung an deutschen Universitäten.

Insgesamt kombiniert die Studie eine quantitative und eine qualitative Erhebung an weiblichen und männlichen Wissenschaftlern mit und ohne Kinder der unterschiedlichen wissenschaftlichen Statusgruppen, indem eine bundesweit angelegte Online-Befragung durch vertiefende Interviews ergänzt wird. Beide Erhebungsteile sind nun abgeschlossen, und umfangreiche Ergebnisanalysen werden sich in den folgenden Monaten der Projektlaufzeit bis Mitte 2009 anschließen.

Weitere Ergebnisse und Details zur Studie finden Sie hier.

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Papa-Monate statt Lohnlücke

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. Dezember 2008

Vor der Einführung des Elterngeldes Anfang 2007 haben 3,5 % der Väter Elternzeit beantragt – nun ist der Anteil inzwischen auf mehr als 16 % gestiegen. Ein gutes Drittel der Väter nimmt sich mehr als das Mindestmaß von zwei Monaten frei zum Wickeln, Füttern und Co.

Mit im Schnitt fast 1.150 Euro Elterngeld im Monat sind Väter in Bayern Spitzenverdiener am Wickeltisch, bundesweit beziehen die Väter im Mittel 973 Euro. Davon können Mütter, die in Deutschland durchschnittlich 590 Euro monatlich erhalten, nur träumen.

Es sind weiterhin die Frauen, die für längere Zeit ihren Job unterbrechen und daher meist weniger verdienen. Ginge es nun nach dem Willen der Familienexperten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, müssen Väter künftig mindestens vier Monate Elternzeit beantragen. Dafür gibt es dann für maximal 16 Monate statt 14 Monate Geld.

Zwar dürfte sich durch diesen Vorschlag die Lohnlücke von Frauen gegenüber Männern etwas schließen. Doch die Pläne ließen zum einen die Kosten des Elterngeldes klettern. Zum anderen würden beide Partner länger ihrem Arbeitsplatz fern bleiben und somit beide Einkommen einbüßen.

Besser wäre es nach Ansicht des Instituts der Deutschen Wirtschaft in Köln (IW), die Papa-Monate zu erhöhen, ohne die Gesamtzeit des Elterngeldes auszudehnen. So können sich die frisch gebackenen Mütter und Väter gut ein Jahr lang ihrem Nachwuchs widmen und dann wieder in den Beruf starten. Dies funktioniert natürlich nur, wenn die Kinder gut versorgt sind und entsprechende Betreuungsangebote vorhanden sind.

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Geborgenheit und Vertrauen sind am wichtigsten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. Dezember 2008

Für Kinder in Deutschland sind Freundschaft, Geborgenheit, Ehrlichkeit und Vertrauen die wichtigsten Werte. Geld, Ordnung und Durchsetzungsfähigkeit spielen dagegen bei den 6- bis 14-Jährigen eine untergeordnete Rolle. Dies ist das Ergebnis des Kinderwerte-Monitors 2008 des Kindermagazins GEOlino in Zusammenarbeit mit UNICEF. Während Kinder sonst meist von Erwachsenen danach beurteilt werden, welche Eigenschaften und Orientierungen ihnen zum Erfolg in der Schule und später im Beruf und Erwachsenenleben verhelfen, stellt die jetzt vorgelegte Studie die Perspektive der Kinder in den Mittelpunkt.

Danach sind für die deutschen Kinder in wirtschaftlich schwierigen Zeiten und angesichts instabiler sozialer Beziehungen vor allem Geborgenheit und Orientierung wichtig. Die Befragung zeigt aber auch, dass sich bereits viele junge Kinder mit Ängsten auseinandersetzen: So hat mehr als jedes zehnte Kind in Deutschland Angst vor der Schule. Nahezu ein Viertel fürchtet sich vor dem Verlust von Eltern oder nahen Angehörigen. Hierzu gehört auch die Angst vor Scheidungen.

Vor allem bei ihren Eltern, Großeltern und mit wachsendem Alter bei ihren Freunden suchen Kinder Orientierung für die Ausformung ihres Wertesystems. Dagegen spielen Politiker, Medien und Prominente nach Auffassung der Kinder diesbezüglich nur eine untergeordnete Rolle.

Leistungsbereitschaft und Wunsch nach Gerechtigkeit Wie wichtig bereits junge Kinder in Deutschland die zum Teil sehr hohen Leistungserwartungen ihrer Umwelt nehmen, zeigt sich daran, dass 86 % Leistungsbereitschaft als „total wichtig“ oder „wichtig“ einstufen. Trotzdem sind Werte wie „Gerechtigkeit“ und „Hilfsbereitschaft“ im Wertekosmos der 6- bis 14-Jährigen nahezu gleich wichtig. Materielle Werte wie Geld oder Besitz rangieren in dieser Lebensphase noch an untergeordneter Stelle. Allerdings räumen Jungen diesen Werten insgesamt eine höhere Bedeutung ein als Mädchen.

Die deutschen Kinder haben auch ein ausgeprägtes Gefühl für tatsächliche oder vorgestellte Bedrohungen. So nennen auf die Frage, welche Kinderrechte sie am wichtigsten finden, 81 % das Recht, ohne Gewalt aufzuwachsen. 75 % ist es „total wichtig“, dass Kinder in Krisengebieten beschützt werden. Das Recht zu Spielen (72 %) und das Recht, Vater und Mutter regelmäßig sehen zu dürfen (71 %), liegen fast gleichauf.

Im Auftrag von GEOlino und in Zusammenarbeit mit UNICEF hat das Marktforschungsinstitut Synovate Kids+Teens im Sommer 2008 stellvertretend für die 7,1 Millionen in der Bundesrepublik lebenden deutschsprachigen Kinder zwischen sechs und 14 Jahren insgesamt 911 Kinder zu ihren Wertvorstellungen und Einstellungen befragt.

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