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Archiv für Januar, 2007

Der neue Mensch im Stadtgarten von Pulheim …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Januar 2007

oder Frauen sind auch nur Männer.

Aus der vergangenen Woche sind zwei Beiträge zum Thema Gender bei mir liegen geblieben, die ich hier kurz vorstellen möchte.

Im Spiegel online lässt sich Rene Pfister unter der Überschrift ‚Der neue Mensch‘ zum Thema Gender Mainstreaming aus und versucht mit extremen Beispielen diese politische Strategie als gefährliches sozialpädagogisches Experiment und als bürokratisches Großprojekt darzustellen. Er folgt dabei den Spuren von Kerstin Schneider, die bereits in der Stern Ausgabe vom 17. März 2005 mit ähnlichen Beispielen dass sicherlich nicht einfache Unterfangen lächerlich zu machen versucht.

Pfister erkennt zwar an, ‚dass in Deutschland von echter Gleichberechtigung keine Rede sein kann. In den Vorständen der 30 Dax-Unternehmen sitzt keine einzige Frau, nur acht Prozent der Professuren in der höchsten Besoldungsgruppe sind weiblich besetzt, und Männer verdienen in vergleichbaren Positionen in Großunternehmen im Schnitt immer noch 23 Prozent mehr als ihre Kolleginnen.‘

Auf der anderen Seite ignoriert er die Geschichte des Gender Mainstreaming als politische Strategie der europäischen Union und fürchtet, Gender Mainstreaming ist ein Projekt, ‚das die Privilegien von Männern als sozialer Gruppe in Frage stellt‘. Er fürchtet also um die patriarchalische Dividende.

In dem zweiten Beitrag ‚Frauen sind auch nur Männer‘ von  Eva-Marie Schnurr, der in der aktuellen Ausgabe des Magazins Zeit Wissen erschienen ist, wird in erfrischender Art und Weise mit den Vorurteilen über die Unterschiede von Männern und Frauen aufgeräumt.

Ein paar Unterschiede kamen tatsächlich zutage: Frauen werfen nicht so gut. Sie sind weniger aufgeschlossen für One-Night-Stands, neigen nicht so stark zu körperlicher Aggression und masturbieren seltener. Weiterlesen »

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Manager trotz viel Arbeit zufrieden

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Januar 2007

Dies ist das Ergebnis einer Umfrage der in Düsseldorf ansässigen Fachhochschule für Oekonomie & Management (FOM), über die die Rheinische Post am Freitag berichtet.

‚Ein Viertel der Befragten arbeitet zwischen 46 und 50 Stunden pro Woche, bei fast ebenso vielen sind es mehr als 51 Stunden; rund die Hälfte opfert zusätzlich bis zu drei Samstage pro Monat. „Spitzenreiter” in Sachen Arbeitszeit sind laut Studie die selbstständigen Unternehmer, die Geschäftsführer und die leitenden Angestellten.

Mit der Übernahme von mehr Verantwortung wächst der Arbeitsaufwand überdurchschnittlich. Burghard Hermeier, Rektor der FOM und Projektleiter der Studie, erläuterte jedoch: „Der größere Entscheidungsspielraum entschädigt aber für den Mehraufwand und führt zu überdurchschnittlicher Arbeitszufriedenheit.” Die Befragten bestätigten dies größtenteils: So beurteilen 77% das Arbeitspensum trotz des hohen Zeitaufwandes als „genau richtig”; nur etwa 22% bewerteten es als „zu hoch”.

Beklagt wurde jedoch, dass Freizeit und Familie unter den Anforderungen des Berufes litten. Über die Hälfte der Befragten (54%) gab an, dass ihnen berufsbedingt „zu wenig” Zeit für Freizeit und Familie bliebe. Vor allem bei den selbstständigen Unternehmern und Geschäftsführern wird dies deutlich: Knapp zwei Drittel (65 Prozent) hatten im vergangenen Jahr nach eigenem Empfinden nur sehr wenig Zeit für Familienleben und Freizeitaktivitäten.‘

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Weniger Elterngeld als erwartet …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Januar 2007

… bekommen diejenigen, die das ‚Kleingedruckte‘ der neuen gesetzlichen Regelungen zum Elterngeld nicht gelesen haben.

Darauf weist auch Focus Online heute in einer Meldung hin. ‚Der Grund ist ein bislang kaum beachteter Passus im Gesetz, der die neue Leistung zunächst mit dem Mutterschaftsgeld verrechnet. Arbeitnehmerinnen erhalten dadurch in der Regel erst ab dem dritten Monat Elterngeld, da die Mutterschutzleistungen ihres Arbeitgebers und ihrer Krankenkasse in den ersten beiden Monaten nach der Geburt zumeist höher sind. Anschließend hätten sie nur noch höchstens zehn Monate Anspruch auf Elterngeld, bestätigte das Bundesfamilienministerium auf FOCUS-Anfrage.‘ Zwei weitere Monate sind, und das ist allerdings hinlänglich diskutiert worden, für den Partner reserviert.

Die Bezieher von Elterngeld müssen sich nach Berechnungen des Steuerzahlerbundes auch auf spürbare Steuernachzahlungen einstellen. Das Elterngeld erhöht den Steuersatz für das übrige Einkommen. Der Staat hole sich auf diesem Weg „einen Teil des Elterngeldes zurück“  

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Bischof hat nichts gegen Hausmänner

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. Januar 2007

Eigentlich träumt der Kölner Bischof vom Beruf ‚Mutter‘, hat aber nichts gegen Hausmänner.

In einem Beitrag von Focus Online heißt es ‚Meisner wies darauf hin, dass die katholische Kirche nichts dagegen habe, wenn in einer Familie die Frau arbeiten gehe und der Mann zu Hause bleibe und die Kinder versorge. Nur während der ersten drei Lebensjahre des Kindes sei es besser, wenn die Mutter daheim sei. „Das Kind hat schließlich neun Monate unter dem Herzen der Mutter – und nicht des Vaters – gelebt“, sagte Meisner. Dadurch entstehe eine ganz besondere Bindung, die auch von Hirnforschern nachgewiesen sei. Im Übrigen wisse auch er, dass es heute oft eine wirtschaftliche Notwendigkeit sei, dass Vater und Mutter arbeiteten: „Die Eltern machen das ja nicht zum Spaß.“ ‚

Ich denke, da irrt der Kirchenmann zweifach: Erstens wollen immer mehr Mütter und Väter Beides, Beruf und Familie, auch wenn es manchmal keinen Spaß macht. Zweitens ist es wichtig, dass Väter unmittelbar nach der Geburt eine eigenständige Beziehung zu ihren Kindern aufbauen und nicht erst nach drei Jahren. Dies ist nicht nur wichtig für ihr Verhältnis zu den Kindern aber auch für eine gelingende Partnerschaft.

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Neue Väter – neue Kinder

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. Januar 2007

An der Studie beteiligten sich über 1.500 Väter von Grundschulkindern aus dem Rhein-Main-Gebiet und nahmen in einem Fragebogen Stellung zu traditionellen Rollenklischees, aber auch zu ihrer emotionalen Kompetenz, ihrem Einfühlungsvermögen gegenüber ihrem Kind und dem Erleben der Partnerschaft. Darüber hinaus wurden sie befragt, wie sie sich innerhalb der Familie engagieren, welche Position sie dort einnehmen und wie sicher sie sich in ihrer väterlichen Rolle fühlen.

Auch die Einstellung der Väter zur Herkunftsfamilie wurde untersucht.

„Es ist heute nicht mehr selbstverständlich, die elterliche Rolle nach bestimmten gesellschaftlichen Normen und Wertvorstellungen zu gestalten. Die Pluralisierung der familialen Lebensformen bedeutet für den Einzelnen nicht nur eine Zunahme an Optionen, sondern auch den Verlust alter Selbstverständlichkeiten und neue Zwänge, sich mit möglichen Formen der eigenen Lebensgestaltung auseinander zu setzen“, erläutert Andrea Bambey; und ihr Kollege Hans-Walter Gumbinger fügt hinzu: „Auch die innerfamiliale Arbeitsteilung – wer macht was, wer ist wofür zuständig – ist nicht mehr so klar vorgezeichnet wie noch in der Elterngeneration, und heutige Eltern müssen individuell nach neuen und differenzierteren Antworten und Entwürfen der Lebensführung suchen.“

Der Vater als Ernährer der Familie hat noch immer nicht ausgedient, aber längst gibt es eine breite Vielfalt von Vatertypen, die sich mit den gesellschaftlichen Erwartungen an den „neuen“ Vater auf sehr unterschiedliche Weise auseinander setzen. Diese Erwartungen sind hoch: Er soll sich aktiv, kompetent und emotional in der Kindererziehung engagieren und partnerschaftlich agieren. Am Frankfurter Institut für Sozialforschung haben die Soziologen Andrea Bambey und Hans-Walter Gumbinger untersucht, wie sich die Rolle des Vaters gewandelt hat und wie sich dies auf die Familienkonstellation auswirkt.

Zu den drei ausgewählten Typen: Der „egalitäre“ Vater unterscheidet sich deutlich von allen anderen und bildet unter den Befragten mit über 28 % die größte Gruppe. Diese Väter nehmen sich als partnerschaftlich, dem Kind zugewandt, geduldig und als von der Partnerin hoch akzeptiert wahr. Traditionelle Rollenklischees lehnen die egalitären Väter ab, und sie fühlen sich in ihrer Rolle sicher.

Sie sind bestrebt, ein Konzept von Vaterschaft zu realisieren, das von emotionaler Kompetenz und reflexiver Auseinandersetzung mit der väterlichen Rolle getragen ist. Die Erziehung des Kindes wird als ein in der Partnerschaft gemeinsam und in egalitärer Aufgabenteilung gestaltetes Projekt aufgefasst. Die Beziehung zum Kind ist für den Vater von hoher Bedeutung – auch für das eigene Selbstverständnis. In der Praxis ließ sich dies jedoch nicht immer konsequent durchhalten, was die Befragten mit beruflichen oder finanziellen Zwängen erklärten.

Der „fassadenhafte“ Vater, den fast 25 % der befragten Väter repräsentieren, distanziert sich von einem traditionellen Rollenverständnis; sein Verhältnis zum Kind schätzt er positiv ein, und er sieht sich von der Partnerin hoch akzeptiert. Er hat sich meist erst nach einigem Zögern zur Vaterschaft entschieden und oftmals eine sehr klischeehafte und idealisierte Vorstellung von Familie. Da ihm nicht so recht klar ist, wie er als Vater sein will, fühlt er sich in Erziehungsfragen oft überfordert und hat keine hinreichenden Lösungen, um Alltagsprobleme zu bewältigen. Hinter der Fassade des fürsorglichen, überlegenen und gewissenhaften Vaters zeigt er sich eher hilflos.

„Randständige“ Väter (etwa 10 % der Befragten) fühlen sich in der Dreier-Beziehung „Vater, Mutter, Kind“ wenig akzeptiert. Sie wollen sich mehr in der Familie engagieren, stoßen damit aber bei seiner Partnerin auf Unbehagen. Mit ihrem traditionellen Rollenverständnis erleben sie ihre Versuche als Eingriff in ihren Kompetenzbereich. Dieser Vater-Typus ist davon überzeugt, dass seine Partnerin seinen erzieherischen Kompetenzen misstraut, und seiner Wahrnehmung nach möchte die Mutter ihn aus der Beziehung zum Kind sogar tendenziell ausschließen. Er geht ohnehin davon aus, dass die Beziehung zum Kind für seine Partnerin wichtiger ist als die Paarbeziehung.

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Familien – Revolution von oben

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. Januar 2007

So titelt die Welt heute einen Kommentar von Matthias Kamann zur neuen Familienpolitik, die im neuen Jahr in der medienwirksamen Gestalt des Elterngeldes daherkommt.

Das revolutionäre Moment sieht Kamann in der Tatsache, ‚dass wegen der Einkommensabhängigkeit dieser Leistung der Staat zum ersten Mal signalisiert, die materiellen Bedürfnisse und Hoffnungen akzeptieren zu wollen, die von den Eltern vor der Schwangerschaft gehegt wurden. Bisher galt ja: Sobald Paare zu Eltern werden, gehen sie in einen anderen ökonomischen Aggregatzustand über und werden eine Wirtschaftsgemeinschaft sui generis, die mit der in den Zeiten ihrer Kinderlosigkeit nichts mehr zu tun hat. Und der Staat begnügt sich mit der Abfederung besonderer Härten sowie der (unzulänglichen) Erstattung jener Kosten, die von den Eltern für die Gesellschaft erbracht werden.‘

Es sei aber eine ‚eine Revolution von oben: Im Rahmen eines … steuerlichen Umverteilungssystems tritt der Staat in Vorleistung, er nimmt auf dem Weg von Transferzahlungen einen Wandel vorweg, den die Gesellschaft in weiten Teilen erst noch zu vollziehen hat. Dieser Wandel besteht darin zu akzeptieren, dass die Gründung einer Familie mit Kindern nicht mehr darin bestehen kann, mit dem bisherigen Leben und seinen finanziellen oder beruflichen Mustern mehr oder weniger zu brechen. Statt dessen sollen nun die Berufstätigkeit der Frau, die Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern sowie das Einkommensniveau das gleichsam Vorgängige sein, in das Kinder immer nur hinein geboren werden.‘

Transfer von der linken in die rechte Tasche, noch nicht akzeptierter Wandel. Da wird ein kleiner Trippel – Schritt schon zu einer Revolution, oder wie das Heidelberger Familienbüro behauptet, zur Konterrevolution gegen die Familien hochstilisiert.

Das ist nur möglich in einem Land, in dem sich junge Familien nach der Geburt eines Kindes in den 50er Jahren wiederfinden, verglichen zum Beispiel mit den skandinavischen Ländern.

Revolution, das wäre eine Aufteilung der Elternzeit zu gleichen Teilen zwischen Müttern und Vätern und eine höhere Wert – Schätzung der Erziehungsleistungen in der Währung die zählt, dem Euro.

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