‚Jetzt nähern wir uns der Familie‘
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Sonntag 7. Januar 2007
Über die neue Sicht der Grünen auf die Familie ist heute ein Interview der Frankfurter Allgemeinen mit Renate Künast zu lesen.
Für Künast ist Familie der Ort, ‚in dem dauerhaft und verbindlich Verantwortung übernommen wird. Werte werden dort in einer Art und Weise vermittelt, wie es keine andere Institution in dieser Gesellschaft kann.‘
Auf die Frage, was denn in Zukunft grüne Familienpolitik ausmache, antwortete sie:
‚Familie soll etwas Positives sein, der Ort, wo jeder ein Stück Glück und Zufriedenheit findet, wo ein Geben und Nehmen stattfindet. Familien brauchen Zeit. Damit sie Zeit füreinander haben, muss sich im Arbeitsmarkt etwas ändern. Ich würde diese Woche gern beschließen, dass wir ein Modell mit mehr Freiräumen für Familien erarbeiten. Eltern sollen Arbeitszeiten einschränken oder auch wieder ausdehnen können. Berufliche Auszeiten für familiäre Aufgaben – auch Sorge für Ältere – müssen erleichtert werden.
Jeder soll entscheiden, wie er leben will. Wir sagen nicht, dass Alleinverdiener-Ehen an sich gescheitert sind, sondern das Modell der einseitigen Förderung ist gescheitert. Denn es hat dazu geführt, dass wenige Kinder geboren wurden. Wenig Kindergartenplätze, wenig verlässliche schulische Betreuung, wenig Frauen im Beruf, stattdessen Steuerprivilegien für Besserverdienende – das Modell ist überholt. In Skandinavien oder Frankreich wurden mehr Kinder geboren.
Wer will, dass in Deutschland Kinder geboren werden, muss ein anderes Modell wollen. Familie im Jahr 2007 ist eben anders.‘
Wohl war, Familien im Jahr 2007 sind anders, nur die Vorstellungen in den Köpfen vieler Politiker hinken der Wirklichkeit hinterher, so in etwa auf 50er Jahre Niveau.
Freitag 2. Februar 2007 um 00:44
Zitat:
Für Künast ist Familie der Ort, ‘in dem dauerhaft und verbindlich Verantwortung übernommen wird. Werte werden dort in einer Art und Weise vermittelt, wie es keine andere Institution in dieser Gesellschaft kann.’
Da stellt sich doch die Frage: Wieso sollen beide Eltern berufstätig sein, die Kinder in die Krippe, Kindergarten, Hort und Ganztagsschule. Dies sind doch die „anderen Instituitionen“.
Sind wir klammheimlich in Deutschland von der EX-DDR unterwandert?