der VAETER.blog

lebe deinen Traum!

SPD blockiert eigenen Vorschlag zur Elternteilzeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. Mai 2009

Dass sich vernünftige Politik vor Wahlen der Wahlkampftaktik unterordnen muss, dafür gibt es schon viele Beispiele, ein besonders absurdes bekommen wir gerade dazu:

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen möchte die Gesetzesänderung zur Verlängerung des Elterngelds auf 28 Monate in den nächsten Wochen vom Kabinett beschließen lassen. Doch der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Thomas Oppermann, kündigt bereits den Widerstand der Parlamentarier an.

„Frau von der Leyen hat unsere Vorschläge zur Verbesserung des Elterngeldes bisher strikt abgelehnt“, sagte Oppermann dem SPIEGEL. „Nun kommt sie kurz vor Ende der Legislatur mit einem unabgestimmten Schnellschuss. In der Zeit bis zu den Wahlen ist eine seriöse Beratung ausgeschlossen.“

Ursula von der Leyen bezeichnet die Verlängerung des Elterngelds für Väter und Mütter, die in Teilzeit arbeiten, auch als Hilfe für die Wirtschaft. „Ebenso wie das Kurzarbeitergeld kann man das Teilelterngeld gegen die Wirtschaftskrise einsetzen. Die Eltern arbeiten reduziert, die Betriebe können teuren Leerlauf vermeiden“, sagt von der Leyen. Die voraussichtlichen Kosten für das Teilelterngeld würden etwa 200 Millionen Euro betragen.

Abgesehen davon, dass der Vorschlag von Frau von der Leyen sich auch im SPD Wahlprogramm wiederfindet, Oppermann möchte sich wohl nicht vorab die Wurst vom Brot nehmen lassen’, ist die Aussage, ‚bis zur Wahl sind keine seriösen Beratungen mehr möglich’ eine peinliche Bankrotterklärung. Da geht wohl nicht nur Opel in die Insolvenz, sondern vorab die politisch Verantwortlichen dieses Landes.

Die Macht zur Gestaltung, an die sich da so hilflos geklammert wird, haben sie schon längst aus der Hand gegeben.

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Men Are Idiots to Not Fight for Paternity Leave

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. Mai 2009

Nathan Hegedus ist Vater, Schriftsteller, Journalist und Kommunikationsberater und lebt mit seiner Frau und zwei kleinen Kindern in Stockholm. Er bloggt über Work – Life Themen, lebt ohne Auto und genießt die fürsorgliche und manchmal erdrückende Umarmung des schwedischen Wohlfahrtsstaats.

Der Beitrag ‚Männer, die sich nicht für einen Vaterschaftsurlaub einsetzen sind Idioten’ erschien Mitte April in der Huffington Post.

‘The chance to nap. The chance to ponder NBA playoff match-ups or your favorite baseball team’s pitching rotation. The chance to hang out on a bench in the sun with a friend.

Men. You are missing this.

Thanks to the Swedish welfare state, I spent six months on paternity leave with my daughter last year. And I will be home with my son for nine or ten months next year.

These are not times to be missed. Yeah, for all that bonding time with your kid. Yeah, because your family does mean that much more than your career (You know all the deathbed cliches? I suspect they are true). Yeah, for equality in the marriage and family and society. Yeah, to set a good example.

I could do some research and cite studies that show the benefits of involved fathers for small children but who has time for research with a toddler and baby in the house?

No, it is really about the lifestyle, the pace.

It is all about naps.

When, as a father of small children, do you get to nap anymore?

Now before stay at home parents get all worked up, yes, parental leave is hard, often grindingly hard. It is harder than any job I have ever had. It is likely harder than Barack Obama’s job.

All the diaper changes, all the food planning and cleaning and crying. You never get a moment to yourself. Your work day lasts all day.

But this is beside the point. I was home for only six months. And I got to nap almost every day.

I pondered all this the other day, off for a few weeks on a short term paternity leave, as my daughter wandered around our local park, and I reviewed the Buffalo Bills 2009 schedule (impossible) and the San Francisco Giants‘ starting rotation (good).

Maybe I am more Type B than I previously suspected but would you not like to have a stretch of naps and sports and the like?

It is only for a couple months. Go back to work after with a vengeance. You are not killing your career. Or it should not mean that.

But of course, in America, it does mean wounding your career.

Still, dude, it is your own fault. You are not trying to change the culture, you are not making noise about your wife getting maternity leave, and you certainly are not fighting for your own time with your kid. …’

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7.128 Väter beziehen in Österreich Kinderbetreuungsgeld

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. Mai 2009

Im März 2009 haben insgesamt 165.858 Österreicher Kinderbetreuungsgeld bezogen. 4 % davon, nämlich 7.128, waren Väter. Am beliebtesten ist generell die Variante 30 + 6 Monate, 65 % entschieden sich für diese Möglichkeit. Das geht aus den aktuellsten Zahlen des Familienstaatssekretariats hervor.

Beim Großteil der Kindergeldbezieher handelt es sich um Angestellte (71.510), gefolgt von Hausfrauen (26.924 – davon 502 Hausmänner) und Arbeitern (25.394). 12.029 Bezieher sind arbeitslos gemeldet. 11.641 Vertragsbedienstete und 2.820 Beamte zählte man im März in Elternkarenz. Der größte Männeranteil ist unter den Selbstständigen (22 %) und den Bauern (17 %) zu finden.

Am häufigsten wurde von Eltern die Bezugsvariante mit 36 Monaten (30 plus 6) gewählt (65 %), 26 % entschieden sich für 24 Monate (20 plus 4) und 9 % für 18 Monate (15 plus 3). Väter wählen am liebsten letzteres. Für die „lange“ Variante gibt es 436 Euro, für das Modell 20 + 4 werden 624 Euro gezahlt. Beim „kurzen“ Modell gibt es 800 Euro für 18 Monate.

Beschäftigte in Österreich haben bis zum Ablauf des 24. Lebensmonates des Kindes Anspruch auf Freistellung von der Arbeitsleistung. Wird weder von der Mutter noch vom Vater Karenz in Anspruch genommen, kann mit dem Arbeitgeber längstens bis zum Ablauf des 4. Lebensjahres des Kindes eine Teilzeitbeschäftigung vereinbart werden.

Kinderbetreuungsgeld erhalten alle Mütter, Väter sowie Adoptiv- und Pflegeeltern, unabhängig von einer Erwerbstätigkeit vor der Geburt, sofern das Kind im gemeinsamen Haushalt lebt. Das Kinderbetreuungsgeld beträgt 14,53 EUR täglich (etwa 436 EUR monatlich) und wird maximal bis zum Ende des 36. Lebensmonats gezahlt. Nimmt nur ein Elternteil Kinderbetreuungsgeld in Anspruch, so endet der Bezug spätestens mit dem Ende des 30. Lebensmonats.

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Vätermonate ausweiten, gerade in Zeiten der Krise

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. April 2009

Im Interview der Woche skizziert Ursula von der Leyen im Gespräch mit Stephan Detjen im Deutschlandfunk die Grundzüge der Familienpolitik für die nächsten Jahre und plädiert auch dafür, die Vätermonate in der Elternzeit auszuweiten, trotz bzw. gerade wegen der Krise.

‚Stephan Detjen: Frau Ministerin, die weltweite Finanzkrise und Wirtschaftskrise verunsichert die Menschen. Verlieren Paare in einer solchen Situation, in der sie Angst um Einkommen und Ersparnisse haben müssen, den Mut, Familien zu gründen?

Ursula von der Leyen: Es wird sicher schwieriger sein, positive Perspektiven für Familien dann auch zu zeichnen. Und deshalb ist so entscheidend, dass ein Land und damit auch die Politik ganz deutlich macht: Wenn Ihr Euch für Kinder entscheidet, wenn Ihr Euch Kinder wünscht und Kinder haben möchtet, dann seid Ihr nicht alleine mit den Problemen da …

Detjen: Die Frage richtet sich ja in einer solchen Situation auch an Unternehmen, an Unternehmer. Können sich das Unternehmen noch leisten, das, was Sie als Vision für Ihre Familienpolitik vertreten: Eltern mehr Zeit geben, Vätern Vätermonate gewähren – das auch in einer Situation durchzuhalten, in der ein Unternehmer damit beschäftigt ist, sein Unternehmen überhaupt zu retten?

von der Leyen: Ich glaube, gerade in Zeiten der Krise wird dieses Thema wichtiger. Denn schon vor der Krise zeichnete sich ab, dass die größte Bedrohung für die Unternehmen, für den Wirtschaftsstandort Deutschland, das Thema des Fachkräftemangels ist. … Und da spielt für die jungen Menschen neben dem Gehalt die entscheidende Rolle: Ist das Unternehmen, in dem ich arbeite, familienfreundlich, das heißt, lässt es Raum für Kindererziehung, oder nicht? …

Detjen: Parallel zum Beginn der Finanzkrise ist im letzten Jahr auch die Geburtenzahl in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr drastisch eingebrochen. …Haben Sie mittlerweile eine Erklärung dafür, warum die Geburtenzahl seit Oktober letzten Jahres so stark eingeknickt ist?

von der Leyen: Nein, eine Erklärung kann man da gar nicht liefern, weil das auch vorläufige Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind und das natürlich sehr, sehr kleine Zeiträume sind, zwei, drei Monate zu überblicken. … Unter dem Strich, sagen die Experten, es lohnt sich, einen langen Atem zu haben. Denn wenn man die Erfahrung anderer Länder betrachtet, die früher angefangen haben mit der Modernisierung der Familienpolitik – also die skandinavischen Länder, die angelsächsischen Länder, Frankreich, aber auch die Benelux-Länder -, dass in diesen Ländern, obwohl mehr Väter und Mütter erwerbstätig sind, mehr Kinder geboren werden inzwischen, dass die Kinderarmut dort geringer ist. Und das sind die langen Linien, die entscheidend sind.

Detjen: Die Frage ist ja: Wie lange dauert es, bis die Maßnahmen sich auf die Demografie auswirken, und die Frage war: Was tun Sie, wenn der Abwärtstrend weiter anhält?

von der Leyen: Ja, meine feste Überzeugung ist, und ich glaube, das spürt man auch in Deutschland inzwischen, dass die Maßnahmen, nämlich die Einführung des Elterngeldes, damit die Einführung der Vatermonate, also ein neues Bild des Vaters schaffen, Weiterlesen »

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EU-Abgeordnete fordern 2 Wochen Vaterschaftsurlaub

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. April 2009

Der Frauenausschuss des Europaparlaments will junge Väter zu einem zweiwöchigen Urlaub nach der Geburt ihres Kindes verpflichten. Die Partner junger Mütter sollten EU-weit Anspruch auf «einen vollständig bezahlten Vaterschaftsurlaub von mindestens zwei obligatorischen Wochen haben», erklärte der Ausschuss in einer am Donnerstag verabschiedeten Empfehlung an das Parlamentsplenum.

Die Abgeordneten sprachen sich außerdem dafür aus, den Mutterschutzurlaub EU-weit auf mindestens 20 Wochen auszudehnen. In Deutschland haben Frauen derzeit Anspruch auf 14 Wochen Mutterschaftsurlaub bei voller Lohnfortzahlung. In anderen Ländern ist die Frist zum Teil länger, der Mutterschutzlohn dafür aber niedriger.

Die Bundesregierung lehnt eine Verlängerung des Mutterschutzurlaubs ab. Schon den Vorschlag der EU-Kommission, dessen Mindestdauer auf 18 Wochen auszudehnen, hatte Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen kritisiert: Eine Ausweitung des Mutterschutzes könnte zu einer ‚Diskriminierung der Frauen am Arbeitsmarkt‘ führen, warnte die Ministerin Anfang März. Er verteuere nämlich die Beschäftigung junger Mütter. Zudem könnten Mütter und Väter in Deutschland bis zu drei Jahre Erziehungsurlaub nehmen und davon mindestens ein Jahr lang Elterngeld beziehen.

Das das Thema ‚Väter‘ und ihre Beteiligung  im Vorfeld der Europawahl in den politischen Diskurs ist zu begrüßen. Die Beteiligung der Väter hängt ja bekanntermaßen auch von den gesellschaftlichen Erwartungen ab. Die Auseinandersetzung darüber kann durch den Vorschlag der 2 Wochen für die Väter befruchtet werden und auch hierzulande ist ja schon mancher Gegner des ‚Wickelvolontariats‘ eines besseren belehrt worden.

Den Begriff des Vaterschafts – ‚Urlaubs‘ halte ich aber für völlig unangebracht: er wird dem Anliegen nicht gerecht und entwertet die Erziehungsaufgabe. Die geringe Wertschätzung für diese Aufgabe ist ja auch mit ein Grund dafür, dass in diesem Feld so wenige Männer (beruflich) aktiv sind. Da hilft dann auch die vorgesehene ‚Verpflichtung‘ nicht wirklich weiter.

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Geld allein macht keine modernen Väter …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. März 2009

Das Sein bestimmt das Bewusstsein und das Elterngeld, das seit gut zwei Jahren gezahlt wird, hat die Anzahl der Väter, die die Partnermonate in Anspruch nehmen, in die Höhe schnellen lassen. Die am vergangenen Mittwoch in Berlin vorgestellte Männerstudie hat aber deutlich gemacht, dass diese Entwicklung auch von Faktoren bestimmt wird, die nicht so einfach zu bestimmen sind wie die Höhe des Elterngelds oder die Anzahl der Vätermonate.

Einer der Autoren der Studie, Prof. Zulehner aus Wien, formulierte es so: ‚ich bin mit meinem Forschungsansatz ein sozialer Konstruktivist, aber ich bin unsicher darüber, was wir erfinden können und was wir (vor) finden und (noch) nicht erklären können.’

Es hat auf jeden Fall etwas mit den Bildern von dem, was wir als männlich und weiblich halten und wofür wir Männer und Frauen besser geeignet halten bzw. welche Aufgaben und Rollen ihnen zugeschrieben werden, zu tun.

Ein Artikel in der Basler Zeitung, der sich mit der schwedischen Familienpolitik auseinandersetzt, gibt Hinweise darauf, wo und wie diese Bilder mächtig werden.

Schweden ist bekannt für seine großzügige Regelung: Der Staat bezahlt bei Nachwuchs 480 Tage lang 80 % eines Verdiensts. Mütter und Väter können den Elternurlaub untereinander aufteilen. Nicht selten übernimmt der Arbeitgeber zusätzlich noch einen Teil des Lohnausfalls.

Die Gründe für diese Großzügigkeit sind offensichtlich: einerseits sollen die Frauen ermutigt werden, der Arbeitswelt erhalten zu bleiben, anderseits soll die traditionelle Rollenverteilung «Mann = Ernährer, Frau = Mutter» aufgeweicht werden. Das Modell ist unumstritten, keine Partei, kein Wirtschaftsverband und auch nicht die Bevölkerung, welche die staatliche Familienförderung mit hohen Steuern von durchschnittlich 50 % bezahlt, stellt das System in Frage.

Vordergründig scheint die Rechnung aufzugehen: Schweden stellt mit 76 % den weltweit höchsten Anteil berufstätiger Frauen, verglichen mit 80 % bei den Männern, was der Volkswirtschaft natürlich zugute kommt. Bei der Arbeitsproduktivität liegt Schweden nach Südkorea an zweiter Stelle. Männer nehmen ihre elterliche Verantwortung ungezwungen wahr, sei es auf dem Spielplatz oder bei der Kinderärztin. Niemand käme auf die Idee, Hausmänner als «Softies» zu bezeichnen.

Doch von den Zielen einer nach Geschlecht ausgeglichenen Familien- und Berufswelt ist auch Schweden weit entfernt. Lediglich 21 % der Väter machen länger als 2 Monate Elternurlaub. Das liegt auch an der Haltung vieler Arbeitgeber, die von einer längeren Väterzeit nicht begeistert sind.

Gegen eine längere Elternzeit der Väter spricht auch die dezidierte Einstellung der schwedischen Gesellschaft, was die Betreuung von Babys anbelangt. Kinder früher als mit anderthalb Jahren in eine Krippe zu schicken, wird als Vergehen an ihnen betrachtet.

Keine Tagesstätte bietet Babyplätze an, weil die Eltern überzeugt sind, das Kleinkind brauche im ersten Lebensjahr vor allem die Mutter rund um die Uhr. Der gesellschaftliche Druck zu stillen ist hoch. Weiterlesen »

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Auch in Hessen: Elterngeld – Anträge sprunghaft gestiegen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. März 2009

Immer mehr Hessen beanspruchen Elterngeld: Die Zahl der Anträge ist im vergangenen Jahr um 12.000 auf mehr als 62.400 gestiegen. Das teilte das Regierungspräsidium (RP) Gießen mit. Das RP ist hessenweit für Anträge auf Elterngeld zuständig. Seit dem Start der staatlichen Förderung am 1. Januar 2007 seien in Hessen mehr als 113.000 Anträge gestellt worden. Derzeit beziehen nach RP-Angaben 42.632 Mütter und Väter Elterngeld.

Von den rund 5000 Anträgen auf Elterngeld, die jeden Monat im Durchschnitt bei den Versorgungsämtern eingingen, entfielen etwa 17 Prozent auf Männer, die meist die zwei Partnermonate beantragen, teilte das RP weiter mit. Allein in Frankfurt wurden mehr als 15.600 Anträge gestellt. Bei der hessenweiten Elterngeld-Hotline gingen mehr als 9500 Anrufe ein.

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Österreichische Regierung will Väter in Elternzeit locken

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. Februar 2009

Eine Neuregelung des Kindergeldes soll dazu führen, dass jeder fünfte Vater in Österreich zu Hause beim Kind bleibt. Das einkommensabhängige Kindergeld soll bei 80 % des letzten Nettobezuges liegen: mindestens 1000, maximal 2000 Euro im Monat.

Die Familienstaatssekretärin Christine Marek erwartet sich davon nicht nur einen Anstieg der Geburtenrate, sondern vor allem auch, dass mehr Väter in Karenz gehen: „Unsere Berechnungen zeigen, dass mittelfristig 20 % der Väter diese Variante in Anspruch nehmen werden.“ In Deutschland liege der Väter-Anteil zwei Jahre nach Einführung des einkommensabhängigen „Elterngeldes“ (maximal 1800 Euro im Monat) bereits bei 18 %.

In Österreich können Eltern seit Januar 2008 zwischen drei Kindergeld-Varianten wählen. Der Männer-Anteil ist bei der Variante mit der höchsten Summe (800 Euro) am größten. Das Gros der Kindergeld-Bezieher wählt aber immer noch die Lang-Variante.

Parallel zum Kinderbetreuungsgeld will die Regierung heuer die „Zuverdienstgrenze“ neu regeln. Neben der finanziellen Grenze (16.200 Euro jährlich), deren Berechnung vereinfacht werden soll, ist wahlweise eine Reduktion der Arbeitszeit auf 20 bis 25 Wochenstunden geplant. Die Änderungen sollen zum 1. Januar 2010 in Kraft treten.

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Der kleine Unterschied

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Juli 2008

Papa macht Pause. Noch. Stefan Ruhkamp ist mit der Kolumne und seiner Elternzeit in der verflixten 7. Woche angelangt und so langsam wird es ernst.

‚Da macht man und tut man, kutschiert die Kinder durch die Gegend. Gottlob hat sich die kleine Johanna inzwischen an die Krippe gewöhnt. Man bügelt, wäscht die Wäsche – von mir aus auch getrennt nach bunt und dunkelbunt. Selbst Wohnzimmer und Bad habe ich während meiner zwei Monate Elternzeit schon geschrubbt – klaglos. Als Junggeselle habe ich so viel in sechs Monaten nicht geputzt. Und was ist der Lohn: Mäkeleien.

Mein Begriff von Sauberkeit und Ordnung ist nun mal ein relativer. Wenn es auf den wohlmeinenden Betrachter – das bin ich – einen guten Eindruck macht, dann langt es, und die Unordnung darf allmählich wieder aufblühen bis zur nächsten Putzaktion.

Meine Gattin hat dagegen einen absoluten Anspruch, Krümel oder eine einsame, ungespülte Pfanne sind Anlass genug für tadelnde Blicke. Was soll das? … Und überhaupt, sie geht arbeiten, ich bleibe zu Hause. Da verbietet sich schon von Rechts wegen jeder Vorwurf.

Sonst könnte ich ja demnächst auch nach der Arbeit kommen und fragen, warum das Essen immer noch nicht auf dem Tisch steht. Den Skandal möchte ich lieber nicht erleben. „Das ist nicht dasselbe.“ Ach ja, natürlich nicht.

… Wird Zeit, dass die Arbeit wieder anfängt.’

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Zeit zum Vatersein …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. Juni 2008

… Chancen einer befreienden Lebensrolle. So lautet der Titel des Buches von Christoph Popp, dem Präsidenten von Väternetz.ch, das bei der Väterkonferenz in Wien präsentiert wurde.

Das Buch gründet auf einem dreiteiligen Mailwechsel mit 25 Vätern, die sich in unterschiedlicher Form in ihrer Vaterrolle eingerichtet haben, im Rahmen des Projekts ‚Väter gewinnen’.

In diesem Buch wird die Zeit zum Vatersein konkret und messbar angesprochen. Im Vorwort heißt es dazu:

‚Es braucht Zeit zum Vatersein und es ist Zeit zum Vatersein. Der oft gehörte Spruch, auf die Qualität und nicht auf die Quantität der Vaterzeit komme es an, entspricht zwar dem Zeitgeist, birgt aber die Gefahr von Beschönigung und Selbsttäuschung. Väterliche Präsenz ist etwas, das sich nicht einfach komprimieren und in hocheffizienten Dosen (gewissermaßen homöopathisch potenziert) verabreichen lässt.’

In dem Buch werden die Erfahrungen und Berichte der Väter durch fachlich theoretische Reflexionen ergänzt und so eine differenzierte Sicht auf die verschiedenen Facetten der Vaterschaft ermöglicht.  Bereichert werden diese Texte durch Fotografien von Hans Schlemper, die  im Somer 2004 für den ‚Konstanzer Väter Winter‘  einer Kooperationsverantaltung der VHS und des Fachbereichs Psychologie der Universität Konstanz, entanden sind.

Zeit zum Vatersein ist in der Schriftenreihe der Männerpolitischen Grundsatzabteilung des Bundesministeriums für Soziales und Konsumentenschutz (BMSK) erschienen und kann dort bestellt werden.

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