der VÄTER Blog

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Welche Väter in Karenz gehen und warum es in Schweden mehr sind

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 27. März 2011

Antworten auf diese Fragen gibt Peter Rieder im Blog Arbeitswelten. Väter sind, (nicht nur)  in Österreich bereit, in Elternzeit zu gehen, das zeigt unter anderem die aktuelle Studie von Erich Lehner. Demnach können sich zwei Drittel der Männer können vorstellen in Karenz zu gehen und sogar drei Viertel wären bereit wegen der Familie Teilzeit zu arbeiten.

Die Realität sieht allerdings anders aus. Häufig sind es Ängste um die eigene Stellung oder Position im Unternehmen. Dazu kommt der Druck des Umfelds, von Vorgesetzten und Kollegen, die klar legen, dass man als Mann nicht in Karenz geht. Und tut man es doch, dann stellt das eine Bedrohung für die Karriere dar.

Untermauert werden diese Szenarien von der Tatsache, dass der Großteil der Väter in Karenz nicht den abhängig Beschäftigten zugeordnet werden kann, sondern den Selbständigen. Besonders die Selbständigen nutzen ihre Zeitautonomie, um sich in der Anfangsphase mehr um die Familie kümmern zu können. Die Flexibilität, die bei diesen bereits Realität ist, ist das, was in vielen Organisationen fehlt.

Seit der Einführung des einkommensanhängigen Kindergelds hat sich die Zahl der Väter in Karenz nachweislich gesteigert. Ein ähnliches Modell ist es auch, das es im vielzitierten Schweden möglich macht, dass Väter in Karenz gehen. Das schwedische Modell ermutigt beide Elternteile in Elternzeit zu gehen: Insgesamt 12 Monate können Eltern in Elternzeit gehen, dabei können sie wählen, wer wie lange geht. Darüber hinaus haben beide Teile je 2 Monate nicht übertragbaren Anspruch auf bezahlte Elternzeit. Für den Großteil der Karenz werden 80% des letzten Gehalts bezahlt. Weiterlesen »

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Freiheit, Gleichheit, Väterlichkeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. März 2011

Frankreich erwägt, junge Väter nach der Geburt eines Kindes verpflichtend in Urlaub zu schicken. Die Babypause sei eine Karrierebremse – und die muss gerecht verteilt werden. … Diesen Vorschlag macht Laurence Parisot, Präsidentin des mächtigen französischen Unternehmerverbandes Medef. Sie schlägt vor, nach der Geburt eines Kindes den Vater obligatorisch in Urlaub zu schicken. “Es ist traurig, aber wir kommen in Sachen Gleichberechtigung der Geschlechter nicht mehr voran”, sagt die 51 Jahre alte Unternehmerin. …

Ihr Vorstoß trifft auf viel Zustimmung. “Wir müssen gewisse Stereotypen aufbrechen”, fordert Roselyne Bachelot, die Ministerin für sozialen Zusammenhalt. “Auch Männer sind dazu fähig, sich um ihre Kinder zu kümmern.” Ihr Kollege Xavier Bertrand, der Arbeitsminister, ist ebenfalls für Vaterferien; auch Gewerkschafter und Soziologen sind angetan von der Idee.

Argumentiert wird, die bisherige Rollenverteilung bei der Babybetreuung benachteilige Frauen in den Firmen massiv. Weil Arbeitgeber damit rechneten, dass Frauen mehrmals wegen einer Geburt für längere Zeit ausfielen, bevorzugten sie Männer bei Einstellungen und Beförderungen. Tatsächlich dominieren bei leitenden Jobs in französischen Betrieben noch immer die Männer. Zeitarbeitsstellen und Jobs für Unqualifizierte werden dagegen meist von Frauen besetzt. Im Schnitt verdienen Französinnen 27 Prozent weniger als die Männer.

Der Babyurlaub sei eine Karrierebremse, argumentiert die Arbeitssoziologin Sabine Erbès-Seguin. “Es ist zu begrüßen, wenn dieses Handicap gerecht verteilt wird, und sei es unter Zwang.” Weiterlesen »

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Linz zahlt Vätern eine Woche des ‚Papamonats’

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. März 2011

Einen Monat schon während des Mutterschutzes in Karenz gehen – das können frischgebackene Väter, die als Beamte arbeiten, seit dem 1. Januar in Österreich. Jedoch unbezahlt. In Linz gibt es ab sofort eine Woche bezahlten Sonderurlaub.

Der „Papamonat“ soll in der Stahlstadt durch die Sonderregelung noch attraktiver gemacht werden. „Wir wollen als Vorbild vorangehen“, sagt Frauenstadträtin Eva Schobesberger von den Grünen.

Während die beim Land beschäftigten Väter während der gesamten vier Wochen des Papamonats auf ihr Gehalt verzichten müssen, gibt es für Mitarbeiter der Stadt Linz eine Woche bezahlten Sonderurlaub. Dazu kommen noch weitere zwei Tage mit Bezahlung für neue Väter, die schon bisher ausbezahlt wurden.

Österreichweit sind es bislang 4,5 % der Eltern, die in Karenz gehen, Männer. „Das muss man ausgleichen. Der Papamonat ist eine Möglichkeit für Väter, früh einen Bezug zum Kind zu bekommen“, sagt Schobesberger.

Vorträge für Angestellte und Führungskräfte sollen die potentiellen Väter motivieren, den Monat in Anspruch zu nehmen. Obwohl die Regelung nur für Väter im öffentlichen Dienst gilt, wünscht sich Schobesberger auch einen „Papamonat“ in privaten Betrieben: „Es wäre auch in der Privatwirtschaft sinnvoll, so etwas umzusetzen. Das muss unser langfristiges Ziel sein.“

Ein finanzieller Nachteil entsteht der Stadt Linz durch die Regelung wahrscheinlich nicht. Denn je mehr Väter den Papamonat in Anspruch nehmen, desto öfter spart sich die Stadt drei Wochen Gehalt. „Ersatz für die Väter muss nicht gesucht werden, das funktioniert nach dem normalen Urlaubssystem“, sagt Mayr. „Eine Win-Win-Situation also.“ Mayr fügt hinzu: „Da muss man ja ein Depp sein, wenn man nicht dafür ist.“

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‚Wir brauchen mehr Akzeptanz für Väter in der Elternzeit’

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. März 2011

Als eine von vier Professorinnen an der TU Bergakademie hält Jana Kertzscher nichts von einer Frauenquote für Spitzenpositionen – Sie fordert stattdessen bessere Rahmenbedingungen und mehr Akzeptanz für Väter in Elternzeit.

Jana Kertzscher ist eine der wenigen Frauen, die es in einer technischen Wissenschaft an die Spitze geschafft haben. Im Jahr 2010 wurde die gebürtige Chemnitzerin als erste Professorin an die Fakultät für Maschinenbau, Verfahrens- und Energietechnik der TU Bergakademie Freiberg berufen.

Warum nach wie vor so wenige Frauen in der akademischen Karriereleiter nach oben steigen, darüber sprach Christian Möls von der Freien Presse in Chemnitz mit der Wissenschaftlerin.

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… das gab es früher nicht

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. Februar 2011

Fachkräftemangel! Auch die Schön Klinikgruppe, größter Arbeitgeber im Landkreis Rosenheim, kennt ihn. Sie setzt deshalb auf eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

“Unser Personalbedarf im Bereich Kinderpflege, Intensivpflege, für das Monitoring in der Epilepsieabteilung und sogar bei ärztlichen Positionen kann derzeit nicht gedeckt werden”, bedauert der kaufmännische Leiter der Schön Klinik Vogtareuth, Dr. Alexander Schmid.

Auch dass immer mehr Väter die Elternzeit in Anspruch nehmen, wirkt sich aus. “Oberärzte in führenden Positionen, die sich für ein halbes Jahr aus dem Beruf zurückziehen, um sich um ein Baby zu kümmern: Das gab es früher nicht, ist heute jedoch immer häufiger der Fall”, so Schmid. Nicht mehr leisten kann sich die Klinik nach seiner Überzeugung, dass sich junge Eltern für längere Zeit aus dem medizinischen Berufsleben verabschieden. “Wir müssen dafür sorgen, dass auch die Mütter schnell wieder zurückkehren.” …

Eine hausinterne Umfrage hatte 2010 nicht nur einen hohen Bedarf für Ferienkonzepte, sondern auch für Krippenplätze ergeben. Selber bauen, Personal einstellen, Betreuungskonzepte entwickeln? Kommune, Gemeinderat und Klinik entwickelten gemeinsam eine, so Bürgermeister Matthias Maier, “traumhafte Symbiose” – Krippe, Kindergarten, Ferienbetreuung, Mittagessen und Ganztagsöffnung unter einem gemeinsamen Dach.

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Väter in Österreich nutzen die kurzen Karenz – Varianten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. Februar 2011

Vor einem Jahr wurden in Österreich die kurzen Kindergeldvarianten (zwölf plus zwei Monate) eingeführt. Sie waren mit der Hoffnung verbunden, mehr Väter dazu zu motivieren, eine Zeit lang beim Nachwuchs zu Hause zu bleiben.

Diese Hoffnung scheint sich zu bestätigen. Eine erste endgültige Bilanz wird es zwar erst Anfang März geben, aber Familienstaatssekretärin Verena Remler berichtet von einem positiven Trend: „Man erkennt jetzt schon, dass die Väterkarenz deutlich gestiegen ist.“

Vorläufige Daten liegen für den Zeitraum vom Jahresbeginn 2010 bis Ende Januar 2011 vor. Demnach betrug die Väterbeteiligung in der Karenz beim einkommensabhängigen Kindergeld (80 % des Gehalts, maximal 2000 Euro) 7,4 %. Bei der zweiten Variante – das ist jene mit 1000 Euro Kindergeld pauschal – waren fast 9,8 % der Bezieher Väter. Die Väterbeteiligung könnte am Ende sogar noch etwas höher ausfallen, erklärt Remler, weil Väter eher am Ende der Karenzzeit zu Hause blieben.

Insgesamt lag die Väterbeteiligung in allen Kindergeldvarianten zuletzt übrigens bei 2,7 %. Christine Marek, Remlers Vorgängerin im Staatssekretariat, hatte als Ziel genannt, 20 % der Väter dazu zu bewegen, in Karenz zu gehen.

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Verspätet gezahlter Lohn erhöht das Elterngeld

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. Februar 2011

Eltern erhalten mehr Elterngeld, wenn sie nach der Geburt eines Kindes noch Arbeitslohn für die Zeit vor der Geburt erhalten. Das Bundessozialgericht macht mit diesem Urteil eine Ausnahme von der Regel, dass Elterngeld nur nach dem Nettolohn berechnet wird, den Mütter und Väter in den zwölf Monaten vor dem Geburtsmonat tatsächlich erhalten haben.

In dem Fall zahlte der Arbeitgeber einer Physiotherapeutin den Lohn zum Teil erst, nachdem sie gerichtlich Druck gemacht hatte. Das restliche Geld wurde überwiesen, nachdem ihr Sohn bereits geboren war.

Die Elterngeldstelle wollte die Nachzahlung nicht berücksichtigen. Doch die Richter gaben der Frau recht. Sie erhält eine Nachzahlung in Höhe von1.350 Euro.

Soll vorenthaltener Lohn beim Elterngeld berücksichtigt werden, müssen Väter und Mütter ihren Arbeitgeber zunächst dazu zwingen, zu zahlen. Der Rechtsanspruch auf Lohn allein erhöht das Elterngeld nicht.

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Väter – Wohl und Wehe in der Elternzeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. Februar 2011

Wenn sich Väter heutzutage für die ihnen rechtlich zustehende Elternzeit entscheiden und bei ihren Kinder sein wollen, dann weiß Mann oftmals nicht, was auf ihn zukommt: Wie sehen die Kollegen den Rückzug in die Familienwelt? Wird er nach der Familienzeit wieder nahtlos in seinem Beruf anknüpfen können? Wird er den Aufgaben und Anforderungen, die ein Neugeborenes mit sich bringt, gerecht? Wie fühlt er sich als „Quoten-Mann“ in der Kinder-Krippe?

Und wie verändert der Rollentausch ihn und seine Rolle in der Partnerschaft? Viele Fragen, die in der Sendung mit Diplom-Psychologe Josef Zimmermann von der Katholischen Caritas-Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche besprochen werden.

Die Sendung im Domradio kann hier nachgehört werden.

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Die Kennzahl ‚Väter in Elternzeit’ ist besser als die Quote

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 31. Januar 2011

Ikea-Deutschland-Chefin Petra Hesser hält nichts von einer Frauenquote, wie sie die Bundesministerinnen Schröder und von der Leyen planen. Mehr Unterstützung für Mütter und Väter in Unternehmen ist aus ihrer Sicht die bessere Beförderungsmethode. Im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen erklärt sie warum:

‘Brauchen wir eine Frauenquote?

Hesser: Aus meiner Sicht brauchen wir eine andere Unternehmenskultur – wir brauchen gemischte Gruppen auf allen Ebenen. Aus meiner Sicht, nein.

Warum nicht?

Eine Quote ist etwas sehr Künstliches. Faktisch hätten wir zwar eine Veränderung, aber es bedeutete nicht, dass jede Frau in ihrer Position auch glücklich wäre. Außerdem würde die Akzeptanz der Frauen leiden, weil es dann hieße, diese oder jene Führungsfrau sei per Quote eingesetzt worden.

Wollen denn Frauen überhaupt Karriere machen?

Ja, es gibt inzwischen ausreichend gute emanzipierte Frauen, die gern in Führungsposition gingen.

Und warum tun sie es dann nicht? Woran liegt es, dass in der ersten Reihe immer noch so wenig Frauen sind?

Aus meiner Sicht brauchen wir eine andere Unternehmenskultur. Wir brauchen gemischte Gruppen auf allen Ebenen, das heißt: Nicht nur Frauen, auch Männern muss ermöglicht werden, Beruf und Familie besser in Einklang zu bringen. So gesehen, ist die Kennzahl, wie viele Männer in einem Unternehmen in Elternzeit gehen, für mich die weitaus interessantere Kennziffer als die der Frauenquote in Führungspositionen. Erst wenn es als natürlich angesehen wird, dass sich auch Männer um die Familie kümmern, werden auch mehr Frauen in Führungspositionen gehen. …’

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Neue Regelungen für bezahlte Elternzeit in Australien

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. Januar 2011

Ab Anfang diesen Jahres steht australischen Müttern und ab dem 1. Juli auch den Vätern eine bezahlte Elternzeit von 18 Wochen zu. Die Reform der Regelung zum Elterngeld wurde von Australiens Premierministerin Julia Gillard und ihrer Labor Regierung als historisch bezeichnet. Die 18 Wochen lange bezahlte Elternzeit soll dafür sorgen, dass Familien besser finanziell unterstützt werden. Die Geburt eines Kindes stellt Familien und besonders junge Väter und Mütter oft vor große finanzielle Herausforderungen.

Die berufliche Karriere steht meist noch am Anfang und es konnten noch keine hohen Rücklagen gebildet werden. Wurde bislang eine längere Auszeit genommen um das Kind zu Hause zu betreuen, musste der Wegfall des Gehalts hingenommen werden. Das Elterngeld soll den Ausfall des Gehalts überbrücken.

Mit dem neuen familienpolitischen Programm der australischen Regierung kommen aber noch weitere Verbesserungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Flexible Regelungen beim Elterngeld sollen dafür sorgen, dass australische Väter und Mütter nicht den Anschluss an ihren Beruf verlieren. So können während der bezahlten Elternzeit Fortbildungen und Kurse absolviert und Rücksprache mit dem Arbeitgeber gehalten werden. Der Anspruch auf Elterngeld verfällt durch diese berufsbezogenen Aktivitäten nicht. Auch für selbstständig Berufstätige wurden flexible Regelungen getroffen.

Wer das neue Elterngeld nicht nutzen möchte, dem stehen als Alternative ein Baby Bonus oder spezielle Steuererleichterungen für Familien zur Verfügung, soweit bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Die australische Regierung will durch das neue Programm Familien und Wirtschaft gleichermaßen fördern.

Väter und Mütter bekommen Zeit für die Kinderbetreuung, ohne sich Sorgen über ihre finanzielle Situation machen zu müssen. Anschließend können sie schnell wieder in ihren Beruf einsteigen. Die Wirtschaft profitiert von gut gebildeten Fachkräften, die nicht den Anschluss an die aktuelle Entwicklung verloren haben.

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