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Archiv für die 'Politik' Kategorie

32 Stunden Woche für Väter und Mütter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 14. November 2013

Das derzeit in den Koalitionsverhandlungen diskutierte neue Modell einer staatlich geförderten Familienarbeitszeit könnte die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Deutschland deutlich verbessern, zu einer partnerschaftlicheren Aufteilung der Familienarbeit führen sowie die Einkommen und Renten vieler Mütter steigen lassen.

Das sind die zentralen Ergebnisse einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), das die Kosten und Wirkungen einer solchen Familienarbeitszeit untersucht hat. Das Modell sieht vor, dass beide Eltern für maximal drei Jahre ihre Arbeitszeit auf 80 % anpassen und für die Differenz zum Vollzeitverdienst entschädigt werden. Die finanzielle Unterstützung soll dabei im Anschluss an das Elterngeld gezahlt werden und sich wie dieses am Nettoeinkommen der Eltern orientieren.

Eltern mit geringerem Einkommen würden prozentual stärker entschädigt werden als Eltern mit hohen Einkommen. Das Urteil der DIW-Forscher fällt dabei positiv aus: „Die Kosten der Lohnersatzleistung wären mit bis zu 140 Millionen Euro pro Jahr zu Beginn relativ moderat. Wenn sich die sozialen Normen langfristig ändern und mehr Familien das Modell nutzen, würden die Kosten zwar steigen, dann wäre aber auch viel für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erreicht. Zudem würde sich das Arbeitskräftepotenzial in Deutschland erhöhen, die Einkommen und Renten vieler Mütter würden steigen.“

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Gehen echte Männer in Karenz?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. Juli 2013

Ein Kommentar von Markus Hofer zur Kampagne der österreichischen Frauenministerin Gabriele Heinisch Hosek:

„Echte Männer gehen in Karenz“ promotete im Frühjahr unsere Frau Frauenministerin und die Aufforderung ist bei ihr meist verbunden mit der Klage, warum nicht mehr Männer die Karenz oder den Papamonat nutzen. Das hat viele Gründe und einer liegt auch bei der Frauenministerin selbst.

Zuerst einmal freut es den Männerreferenten, wenn die Frauenministerin sich die Väter zum Anliegen macht. Mit dem Papamonat hat sie sogar eine alte Forderung der Männerbewegung ins Spiel gebracht. Doch dann wird der Männerreferent stutzig und liest das Kleingedruckte. Die Initiative der Frauenministerin ist grundsätzlich zu begrüßen, doch ihre Begründung ist zu eindimensional. Sie fordert die Väterkarenz, damit Frauen entlastet werden und durch die Väterkarenz wieder früher arbeiten gehen können. Dagegen ist prinzipiell nichts zu sagen, aber das ist zu wenig. Solche Initiativen sind bedeutsam, weil die Väter an sich bedeutsam sind, wichtig und unverzichtbar! Zudem tut es den Männern selber gut, wenn sie ihr Vatersein aktiv leben.

Die Gretchenfrage an die Frauenministerin ist: Wie ernst meint sie es wirklich mit den Männern? Wenn es um die Obsorgefrage im Scheidungsfall geht, ist von ihrer vermeintlichen Väterfreundlichkeit nichts mehr zu merken. Wenn man die Männer ins Boot bringen und sie zur Veränderung bewegen will, muss man es wirklich ernst mit ihnen meinen. Die Aufgabe eines Vaters ist nämlich wesentlich mehr als die Entlastung der Mutter. Aus Kindersicht ist Klar: Väter sind wie Butter, durch nichts zu ersetzen.

Auch innerbetrieblich haben Karenzväter noch ein deutliches Imageproblem: „Welcher tüchtige Mitarbeiter kommt schon auf so eine Idee?“ Karenzvater klingt immer noch sehr verdächtig nach Weichei. Kinder, Beruf und Familie scheinen auch innerbetrieblich vorwiegend ein Frauenthema zu sein. Solche Imageprobleme könnten schlagartig verändert werden, wenn die Unternehmensleitung umdenkt. Dann geht es schneller als durch alle Aktionen von Frauen- oder Männerministern. Wenn von oben her klar signalisiert wird, dass aktive Vaterschaft erwünscht ist, dann wird vieles möglich sein. Weiterlesen »

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568 Väter nahmen Papa-Monat in Anspruch

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. Juli 2013

Seit dem Start des Papa-Monats im Öffentlichen Dienst des Bundes in Österreich Anfang 2011 haben 568 Väter diesen in Anspruch genommen. Zahlenmäßig die meisten waren es mit 193 im Innenressort, gefolgt vom Verteidigungsressort mit 120. Das geht aus den jüngsten Daten des Beamtenministeriums vom 31. Mai 2013 hervor. Dass der Papa-Monat bei Polizisten und Soldaten so beliebt ist, würde man vielleicht nicht vermuten. Das freut mich besonders, denn es zeigt, mehr Beteiligung der Väter ist nichts Exotisches mehr, sondern wird immer mehr zur Normalität“, stellte Heinisch-Hosek fest.

Im Unterrichts- sowie im Justizressort waren es in den vergangenen knapp zweieinhalb Jahren je 71 Väter, in der Finanzverwaltung 38. Im Ressort Äußeres gingen 18 Väter in den Papa-Monat, im Wirtschaftsministerium 15 und im Sozialministerium zwölf. Weniger als zehn waren es im Landwirtschafts- (drei), im Infrastruktur- (neun), Wissenschafts- (vier) und Gesundheitsministerium (einer). Auch im Verwaltungsgerichtshof blieben zwei Väter, im Rechnungshof sechs und im Bundeskanzleramt fünf Väter nach der Geburt bei ihren Kindern zu Hause.

Vom Papa-Monat profitieren die Väter, die Kinder und die Mütter, zeigte sich Heinisch-Hosek überzeugt. Ihre Forderung, den Papa-Monat auch in der Privatwirtschaft umzusetzen, konnte die Ministerin allerdings – zumindest in dieser Legislaturperiode – nicht durchsetzen.

Für Bundesbedienstete, die Frühkarenzurlaub für Väter (sogenannter Papamonat) in Anspruch nehmen, gilt seit dem 1. Januar 2013:

  • Es gilt eine einwöchige Frist vor dem beabsichtigten Antritt des Frühkarenzurlaubs.
  • Väter, die den Frühkarenzurlaub nutzen möchten, haben nunmehr einen unbedingten Rechtsanspruch darauf.

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Väter bekommen mehr Zeit für Kinder

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. Juli 2013

Die SPD schlägt vor, im Rahmen einer „Familienarbeitszeit“ das Gehalt aufzubessern, wenn Väter und Mütter wegen der Kinder ihren Job auf 80 Prozent reduzieren. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat nun im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) ermittelt, was die Familienarbeitszeit bewirken würde.

Der Charme der neuen Familienleistung liegt darin, dass die unbezahlte Arbeit des Kinderaufziehens honoriert wird, aber die negativen Folgen des Betreuungsgeldes vermieden werden sollen. Mütter werden nicht an den Herd beordert, sondern arbeiten auf einer 80-Prozent-Stelle. Väter müssen ihre Arbeitszeit ebenfalls reduzieren: Damit können die Familienarbeiten, etwa das Betreuen nach der Kita, gleichmäßiger aufgeteilt werden.

Aber geht das Konzept auch auf? Und wie teuer würde es? Das fragten sich die DIW-ForscherInnen um die Arbeitsmarktexpertin Katharina Wrohlich. Die SPD plant, dass der Zuschuss sinkt, je höher das Einkommen der Eltern ist. Ärmere Familien bekämen den kompletten Lohnausfall ersetzt, reiche Familien nur einen Teil der fehlenden 20 Prozent. Im Durchschnitt läge der Zuschuss bei 180 Euro.

Der Anreiz, dieses Modell zu wählen, bliebe allerdings zunächst moderat, so die Prognose der AutorInnen: Bisher teilen sich nur ein Prozent aller Eltern die Arbeit so auf, wie die SPD es wünscht. Mit dem neuen Instrument wären es 1,4 Prozent. Entsprechend gering wären die Kosten: 60 Millionen Euro pro Jahr veranschlagen die ForscherInnen.

Die geringe Wirkung hängt Wrohlich zufolge damit zusammen, dass vor allem Gutverdiener kaum Anreize haben, auf das Modell umzusteigen. Mit einem Lohnersatz nach dem Vorbild des Elterngeldes, von dem auch Gutverdiener stark profitieren würden, würden sich mehr Eltern die Familienarbeit gleich aufteilen. „Die vermuteten Chefs in dieser Gruppe könnten als Vorbilder dienen und so den Wandel vorantreiben“, meint Wrohlich.

Die Prognose sei aber ohnehin mit Vorbehalt zu betrachten, da sich Rollennormen ändern können. Das Modell zeige deshalb nur eine „Untergrenze“, heißt es im Papier. „Wir wissen, dass sich viele Paare eine partnerschaftliche Aufteilung der Familienarbeit wünschen. Sie werden also nicht nur auf die von uns berücksichtigten Einkommens- und Freizeitvorteile reagieren, sondern dieses Modell wählen, weil es diese Möglichkeit gibt und sie es wollen.“

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Beschneidung von Jungen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. Juli 2013

Die Dialogtagung des Bundesforums Männer zum Thema ‚Beschneidung von Jungen‘ am 24. Juni in Berlin war ein erfolgreicher Einstieg in eine notwendige gesellschaftliche Auseinandersetzung zu diesem Thema. Die Dokumentation der Beiträge und Gespräche wird diesen Prozess unterstützen. Bereits vorab werden einzelne Aussagen auf der Facebookseite des Bundesforums veröffentlicht  und können dort auch kommentiert werden.

Heute bin ich auf zwei Beiträge zum Thema Beschneiddung‘ gestoßen, die widersprüchlicher kaum sein können.

Das ist zum einen die bereits im April erschienene Streitschrift von Tilman Jens „Der Sündenfall des Rechtsstaats. Eine Streitschrift zum neuen Religionskampf. Aus gegebenem Anlass“ und zum anderen die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift der Chirurgen.

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Mehr Anerkennung für Väter in Elternzeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 26. Juni 2013

Im Gespräch mit dem Spiegel „Ich bin sensibler geworden“, fordert Gesundheitsminister Daniel Bahr, der in Kürze selbst Vater wird, mehr Anerkennung für Männer in Elternzeit.

„Spiegel: Herr Bahr, Sie werden in diesen Tagen Vater. Nach der Geburt wollen Sie drei Wochen für das Kind freinehmen. Warum so kurz?

Bahr: Im Sommer nehme ich drei Wochen keine Termine wahr. Länger geht leider nicht, da ich als Minister und Abgeordneter keine Elternzeit nehmen kann, und dann kommt auch noch die Bundestagswahl.

Spiegel: Heißt das: Erst kommt der Wahlkampf, dann die Familie?

Bahr: Ich kann unser Kind nicht fragen, aber ich bin mir sicher, dass es sich wünscht, dass der Papa Gesundheitsminister bleibt. Das Ministeramt gilt eben rund um die Uhr, das kann man nicht in Teilzeit machen.

Spiegel: Das liegt doch in Ihrem Ermessen. Ihre Kabinettskollegin Kristina Schröder hat sich nach der Geburt ihrer Tochter 14 Wochen Auszeit genommen. …“

Und in Norwegen hat der Familienminister 5 Monate Elternzeit in Anspruch genommen. Bei der fälligen Novellierung des Elternzeitgesetzes sollte also neben der Erhöhung der Partnermonate und der Einführung der Teilelternzeit auch diese Frage geregelt, und wenn es sein muss auch entsprechende Änderungen im Ministergesetz vorgenommen werden.

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Vaterschaftsurlaub wird auch in der Schweiz selbstverständlich

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 22. Juni 2013

Zahlreiche Unternehmen geben ihren Mitarbeitern nach einer Geburt ein bis zwei Wochen frei. Der Bundesrat erwägt nun sogar eine gesetzliche Regelung. Für seine eigenen Mitarbeiter hat der Bundesrat bereits gesorgt: Ab dem 1. Juli erhalten sie bei der Geburt eines Kindes zwei Wochen Vaterschaftsurlaub. Das hat die Landesregierung Anfang Mai entschieden.

Die Bundesverwaltung folgt damit einem Trend, der in den letzten Jahren einen Grossteil der Schweizer Arbeitgeber erfasst hat. Wie eine Umfrage des «Tages-Anzeigers» bei rund 50 Unternehmen zeigt, haben viele einen Vaterschaftsurlaub von ein bis zwei Wochen eingeführt. Gar 15 Tage oder mehr offerieren Mobility, die Alternative Bank, Clariant, die Stadt Bern und Raiffeisen – bei vollem Lohn.

Die Unternehmen unterstützen damit ihre Mitarbeiter und deren Partnerinnen in einer Zeit, die für Eltern besonders streng ist. Vor allem wenn nebst dem Neugeborenen auch ältere Kinder zu betreuen sind, ist eine hohe Präsenz gefordert. Lange war dies in erster Linie das Problem der Frau. Manch ein Mann war dagegen vielleicht nicht unglücklich, wenn er nach der Geburt rasch an seinen Arbeitsplatz zurückkehren musste. Heute hingegen sorgen viele Paare partnerschaftlich für ihre Kinder. Väter helfen beim Windelnwechseln und Schöppeln und möchten von Anfang an eine Beziehung zum Kind aufbauen.

Entsprechend gross ist das Bedürfnis nach einem Vaterschaftsurlaub. In einer repräsentativen Umfrage der Westschweizer Zeitschrift «L’Hebdo» haben sich bereits vor sechs Jahren 79 Prozent der Befragten für einen bezahlten Urlaub für Väter nach einer Geburt ausgesprochen.

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Fachtag zum Thema Männerpolitiken

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. Juni 2013

Am Donnerstag, den 20. Juni 2013 beschäftigt sich ein Fachtag im Haus am Dom in Frankfurt mit neuen Perspektiven einer Gleichstellungspolitik, welche nun auch explizit Männer als Akteure in den Blick nehmen.

Die Gründung des Bundesforums Männer im Jahr 2010 wie auch der Kongress „Männerpolitik“ des Bundesfamilienministeriums sind Zeichen neuer Perspektiven in der Gleichstellung und im politischen Blick auf Geschlechterfragen. Weder geht es dabei um einen neuen Anti-Feminismus (was aber einige Gruppen aktiver Männer gerne so sehen würden) noch geht es um eine Förderung nun d e r Männer. Aber es geht darum, Männer als eigenständige Akteure wie Zielgruppen bewusst in den Blick zu nehmen.

Dazu hat Markus Theunert, Präsident des Dachverbandes Schweizer Männerorganisationen (www.maenner.ch), in dem gleichnamigen lesenswerten Buch „Männerpolitik“ ein Rahmenkonzept vorgelegt. Dieses will dieser Fachtag vorstellen und bewerten – auch aus Frauenperspektiven – und vor allem auch in einzelnen Handlungsfeldern „durchbuchstabieren“.

Referenten und Referentinnen sind Martin Rosowski/Bundesforum Männer (für den leider verhinderten Markus Theunert), Birgit Meyer/Hochschule Esslingen, Thomas Gesterkamp/freier Autor, Prof. Wolfgang Seitter/Universität Marburg und andere. Nach praktischen Perspektiven fragen u.a. Eva Dude aus Sicht der IHK oder Frank Herrmann aus Sicht der Gewerkschaften.
Das Programm zum Download finden Sie unter:

Einladende sind die Hessische Landeszentrale für politische Bildung, die Arbeitsstelle Männerseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz sowie die Katholische Erwachsenenbildung Frankfurt. Für sie ist es nun schon die 6. gemeinsame Tagung zu einem „Männerthema“.

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Das Elterngeld entfaltet Wirkung, nicht nur auf Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. Juni 2013

In Zeiten sich verändernder Familien- und Arbeitsbiographien zeigt das Elterngeld Wirkung. Das ergibt eine aktuelle Analyse der Konrad-Adenauer-Stiftung zu den Wirkungen des vor fast sieben Jahren verabschiedeten Bundeselternzeit- und Elterngeldgesetzes (BEEG). Demnach sind die meisten vom Gesetzgeber intendierten Ziele des Elterngeldes bisher erfüllt worden. Die Studie zeigt, welche der Ziele ganz oder nur in Ansätzen erfüllt und wo die Erwartungen sogar übertroffen wurden.

Das Elterngeld zeigt unterschiedlich starke Wirkungen auf die fünf verschiedenen Zieldimensionen:

  • Besonders deutlich ist die Erhöhung der Väterbeteiligung an Elternzeit, die von deutlich unter fünf Prozent auf inzwischen knapp 28 Prozent angestiegen ist. Dies dient den übergeordneten Zielen der Gleichstellung und des Schonraums für Familien in der Phase mit Babys.
  • Deutlich zeigt sich auch die Wirkung des Elterngelds auf das Einkommen: Der durchschnittliche Einbruch des Haushaltseinkommens nach der Geburt von Kindern hat sich verringert. Die Einkommenseffekte kommen vor allem bereits berufstätigen und hoch qualifizierten Eltern zugute. Der Verteilungseffekt des Elterngelds gleicht folglich nicht gruppenspezifische Einkommensunterschiede aus (Sozialhilfelogik), sondern er glättet das Einkommen von Familien im Lebensverlauf.
  • Auf die Fürsorgezeit mit Kindern hat das Elterngeld unterschiedliche Effekte: Bei Familien mit Babys wird Eltern mehr Zeit ermöglicht, da die ohnehin geringe Zahl arbeitender Mütter mit Babys sich weiter reduziert hat und Väter sich stärker an der Fürsorgearbeit beteiligen. Bei Müttern mit Kleinkindern hat sich dagegen die Zeit für Kinder leicht reduziert, während sich die Arbeitszeit etwas erhöht hat.
  • Das Elterngeld verstärkt auch die Erwerbsbeteiligung von Müttern mit Kleinkindern. Der starke Trend der steigenden Müttererwerbstätigkeit beruht jedoch überwiegend auf dem Ausbau der Betreuungsinfrastruktur und der Arbeitsmarktnachfrage.
  • Die Geburtenrate ist durch das Elterngeld nicht gestiegen, allerdings lässt sich auch keine Wirkungslosigkeit belegen. Bei Akademikerinnen – einer besonderen Zielgruppe des Elterngelds – ist in den letzten Jahren der Geburtenrückgang gestoppt. Da Wirkungen auf die Fertilität sich überwiegend langfristig vollziehen, bleibt die Entwicklung der nächsten Jahre abzuwarten. Dazu impliziert das Elterngeld durch seine lohnabhängige Konzeption die Botschaft, dass Fürsorgearbeit und Erwerbsarbeit gleichwertig sind – eine elementare Anerkennung für Fürsorgeleistende, die im deutschen Sozialstaat ihresgleichen sucht.

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Manche Väter haben bis zu vier Wochen Vaterschaftsurlaub – andere nur zwei Tage

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. Mai 2013

Während in der Schweiz in klassischen Industriebetrieben oft noch das gesetzlich Minimum von einem Tag Vaterschaftsurlaub gilt, gewähren Unternehmen heute schon zwischen zwei und vier Wochen. Nun will der Bundesrat das Thema aufnehmen.

Die Zeiten, da die Väter bei der Geburt ihres Kindes gerade Mal einen Tag bezahlten Urlaub bekommen haben, scheinen definitiv zu Ende zu gehen. Eine breit angelegte Umfrage des ‚Tages-Anzeigers‘ unter 50 Arbeitgebern hat ergeben, dass davon nur noch drei (Georg Fischer, Ruag und Schindler) mit dem gesetzlichen Minimum von einem Tag operieren. Am oberen Ende der Skala bewegen sich Alternative Bank und Mobility mit je 20 Freitagen. Drei Wochen Vaterschaftsurlaub erhalten die Mitarbeiter bei Clariant, Raiffeisen oder der Stadt Bern. Mit zwei Wochen folgen BASF, die Bundesverwaltung, Ikea, McDonald’s, Migros, SRG, Stadt Zürich, Swiss Re, Swisscom und UBS in besagter Umfrage auf den weiteren Rängen.

Firmen, die die Wende hin zum freiwilligen Vaterschaftsurlaub noch nicht mitgemacht haben, geraten zunehmend unter Druck. So etwa die Post, die ihren werdenden Vätern nur zwei Tage gönnt. Genauso wie Denner. Nicht sonderlich gut schneidet in der Umfrage auch die Berner Kantonsverwaltung mit ihren zwei Tagen ab.

Vermutlich nach den Sommerfeiern diskutiert der Bundesrat darüber, ob er nach dem Mutterschaftsurlaub von heute vier bis sechs Monaten auch einen Vaterschaftsurlaub vorschreiben soll. Bei einem Vaterschaftsurlaub von drei Wochen rechnet man in der Landesregierung mit Mehrkosten von rund 200 Millionen Franken jährlich. Das Bundesamt für Sozialversicherungen erarbeitet derzeit einen Bericht, der verschiedene Modelle von Elternurlaub und deren Finanzierung aufzeigen soll.

Bei der Leserumfrage der Aargauer Zeitung sprachen sich 79 % der Befragten für eine Erhöhung der Vaterschaftstage und 21 % dagegen aus.

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