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Das Elterngeld entfaltet Wirkung, nicht nur auf Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Dienstag 4. Juni 2013

In Zeiten sich verändernder Familien- und Arbeitsbiographien zeigt das Elterngeld Wirkung. Das ergibt eine aktuelle Analyse der Konrad-Adenauer-Stiftung zu den Wirkungen des vor fast sieben Jahren verabschiedeten Bundeselternzeit- und Elterngeldgesetzes (BEEG). Demnach sind die meisten vom Gesetzgeber intendierten Ziele des Elterngeldes bisher erfüllt worden. Die Studie zeigt, welche der Ziele ganz oder nur in Ansätzen erfüllt und wo die Erwartungen sogar übertroffen wurden.

Das Elterngeld zeigt unterschiedlich starke Wirkungen auf die fünf verschiedenen Zieldimensionen:

  • Besonders deutlich ist die Erhöhung der Väterbeteiligung an Elternzeit, die von deutlich unter fünf Prozent auf inzwischen knapp 28 Prozent angestiegen ist. Dies dient den übergeordneten Zielen der Gleichstellung und des Schonraums für Familien in der Phase mit Babys.
  • Deutlich zeigt sich auch die Wirkung des Elterngelds auf das Einkommen: Der durchschnittliche Einbruch des Haushaltseinkommens nach der Geburt von Kindern hat sich verringert. Die Einkommenseffekte kommen vor allem bereits berufstätigen und hoch qualifizierten Eltern zugute. Der Verteilungseffekt des Elterngelds gleicht folglich nicht gruppenspezifische Einkommensunterschiede aus (Sozialhilfelogik), sondern er glättet das Einkommen von Familien im Lebensverlauf.
  • Auf die Fürsorgezeit mit Kindern hat das Elterngeld unterschiedliche Effekte: Bei Familien mit Babys wird Eltern mehr Zeit ermöglicht, da die ohnehin geringe Zahl arbeitender Mütter mit Babys sich weiter reduziert hat und Väter sich stärker an der Fürsorgearbeit beteiligen. Bei Müttern mit Kleinkindern hat sich dagegen die Zeit für Kinder leicht reduziert, während sich die Arbeitszeit etwas erhöht hat.
  • Das Elterngeld verstärkt auch die Erwerbsbeteiligung von Müttern mit Kleinkindern. Der starke Trend der steigenden Müttererwerbstätigkeit beruht jedoch überwiegend auf dem Ausbau der Betreuungsinfrastruktur und der Arbeitsmarktnachfrage.
  • Die Geburtenrate ist durch das Elterngeld nicht gestiegen, allerdings lässt sich auch keine Wirkungslosigkeit belegen. Bei Akademikerinnen – einer besonderen Zielgruppe des Elterngelds – ist in den letzten Jahren der Geburtenrückgang gestoppt. Da Wirkungen auf die Fertilität sich überwiegend langfristig vollziehen, bleibt die Entwicklung der nächsten Jahre abzuwarten. Dazu impliziert das Elterngeld durch seine lohnabhängige Konzeption die Botschaft, dass Fürsorgearbeit und Erwerbsarbeit gleichwertig sind – eine elementare Anerkennung für Fürsorgeleistende, die im deutschen Sozialstaat ihresgleichen sucht.

Quelle

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