der VÄTER Blog

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Archiv für die 'Männer' Kategorie

Vater wegen Mordes an schwulem Sohn angeklagt

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. September 2009

Am Dienstag beginnt in Istanbul der Prozess zum ersten dokumentierten Ehrenmord an einem Schwulen in der Türkei. Der Partner des Toten wird aus Köln anreisen.

Kurz vor Beginn des Prozesses um den Mord an seinem Geliebten in Istanbul, fordert der Kölner Ibrahim Can den mutmaßlichen Täter auf, seine Homophobie offen einzugestehen. “Ich möchte aus seinem Mund hören: Ich habe ihn getötet, weil er schwul war”, sagte der 44-Jährige der sonntaz.

Can, der seit 1979 in Köln lebt, hat den Fall international bekannt gemacht. Er kontaktierte Schwulen- und Lesbenverbände, Medien, Amnesty International. So habe er Druck aufbauen wollen. Firat Söyle, Anwalt der Anklage, hält Repressionen und Gewalt gegen Schwule in der Türkei für eine Reaktion auf die Emanzipationsbewegung. “Ob ein Schwuler oder eine Transsexuelle Gewalt erfährt oder eine heterosexuelle Frau, die sexuelle Selbstbestimmung in Anspruch nimmt, stets geht es um die Angst des heterosexuellen Mannes vor Kontrollverlust”, sagte Söyle der sonntaz.

Angeklagt ist der Vater des erschossenen Ahmet Yildiz. Er ist untergetaucht, vermutlich im Nordirak, und wird aller Voraussicht nicht vor Gericht erscheinen. Ibrahim Can will dennoch zum Prozessauftakt am Dienstag in die Türkei reisen. “Ich will dem Gericht zeigen: Hier bin ich, wo sind die Mörder?”

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Neue Väter als Full – Service – Provider

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. August 2009

Familie und Mutterschaft lassen sich nur schwer ohne den Blick auf die Väter denken, lautet der Kernsatz der These 5 der heute vom Zukunftsinstitut vorgelegten Trend – Studie ‚Modern Moms – Lebenswelten zwischen Kindern, Karriere und Konsum’ im Auftrag von Fanta. Dennoch werden Väter nur einmal, eben an dieser Stelle erwähnt.

Denn die neuen Lebenswelten von Müttern funktionieren umso besser, wenn sie nicht allein für die Kinder verantwortlich sind. Wertewandel und familienpolitische Reformen wie die Neuregelung des Elterngeldes führen zwar dazu, dass sich das Verhalten von Vätern verändert. Allerdings vollzieht sich die Abkehr vom traditionellen Rollenverständnis und Wertesystem nur sehr langsam:

Der „familiäre Mann”, der sich aktiv um die Versorgung der Kinder und den Haushalt kümmert, macht laut der Untersuchung von SevenOne Media ‚Zwischen Alufelge und Abdeckstift’ vom Dezember 2008 bislang 24 % der männlichen Bevölkerung in Deutschland aus. Das sind immerhin gut 5 % mehr als Väter in Elternzeit.

Allen Beschwörungen zum Trotz sind Hausarbeit und Kindererziehung immer noch weitgehend Frauensache. „81 % der Mütter übernehmen den größten Teil der Betreuungs- und Erziehungsaufgaben. Auch von den Vollzeit berufstätigen Müttern ziehen 62 % die Bilanz, dass die Verantwortung für die Erziehung und Betreuung ihrer Kinder überwiegend bei ihnen liegt”, heißt es dazu im „Familienmonitor 2008”, den das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Bundesfamilienministeriums durchführt.

Danach berichten erst 17 % aller Mutter, dass sich ihr Partner genauso um die Betreuung und Erziehung der Kinder kümmert wie sie selbst. Wie viel Mütter sich in gleicher Weise um das Familieneinkommen kümmern, wird an dieser Stelle nicht gesagt.

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Erwerbsarbeit bleibt Sache der Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 18. August 2009

Frauen arbeiten auch in der Schweiz nach wie vor deutlich mehr im Haus und in der Familie als Männer. Dies geht aus einer Studie des Bundesamtes für Statistik über Veränderungen beim Zeitaufwand für Haus- und Familienarbeit 1997- 2007 hervor. Sie stützt sich auf Daten der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (Sake).

Danach ging bei den Frauen der durchschnittliche Zeitaufwand für Haus- und Familienarbeit 1997 bis 2007 von 31,4 auf 30 Stunden pro Woche zurück. Bei Männern stieg er im gleichen Zeitraum von 15,7 auf 18,1 Wochenstunden.

Frauen zwischen 30 und 40 Jahren leisten mit durchschnittlich 45 Wochenstunden rund doppelt so viel Haus- und Familienarbeit wie Männer (zwischen 20 und 25 Wochenstunden). Bei über 60-jährigen Männern und Frauen gleicht sich der Zeitaufwand immer mehr an.

Am größten ist das zeitliche Engagement erwartungsgemäß in Familienhaushalten mit Kindern, deren jüngstes jünger als sieben Jahre alt ist. Frauen leisten in dieser Zeit fast 60 Wochenstunden Haus- und Familienarbeit. Seit 1997 hat sich dies kaum geändert.

Väter in dieser Familiensituation arbeiten nur etwa halb so viel zu Hause (31,5 Wochenstunden). Seit 1997 haben sie aber ihr Engagement um 7,2 Stunden pro Woche erhöht. Sie verbringen unter den Männern absolut am meisten Zeit mit Haus- und Familienarbeit.

Nimmt man die berufliche Erwerbsarbeit hinzu, so arbeiteten Väter mit Kleinkindern 2007 insgesamt am Arbeitsplatz und zu Hause 73 Stunden pro Woche, 1997 waren es 65 Stunden. Bei den Müttern mit Kleinkindern wuchs die gesamte Arbeitsbelastung für Erwerbs-, Haus- und Familienarbeit 1997 bis 2007 von 67 auf 71 Wochenstunden.

Frauen investieren für die meisten Tätigkeiten zu Hause – Kochen, Putzen, Waschen, Kinder betreuen – mehr Zeit als Männer. Einzig in Sachen Handwerk und Handarbeit sowie bei administrativen Arbeiten liegen die Männer vorn.

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Die Praxis der ethischen Gefühle

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 18. August 2009

Im Gespräch mit Spiegel Online äußert sich der Psychoanalytiker Horst – Eberhard Richter über das Schwinden sozialen Verantwortungsgefühls, die Krankheit des modernen Kapitalismus und einen Weg aus der Krise:

‚ … SPIEGEL ONLINE: Ist die Art von freier Marktwirtschaft, die sich Adam Smith vorgestellt hat, überhaupt möglich?

Richter: Ich setze heute große Hoffnung auf die laufende Stärkung der Frauen in allen Berufen. Ich behaupte: Die Finanzkrise wäre nicht in die katastrophale Zockerei entglitten, hätten Frauen in dieser Branche schon deutlich mehr Führungspositionen innegehabt.

SPIEGEL ONLINE: Was machen denn Frauen anders?

Richter: Die Wertewelt von Frauen ist stärker durch Hilfsbereitschaft und Teilen mit anderen geprägt als bei Männern. Das zeigen Vergleichsstudien. Das ebenbürtige Einrücken der Frauen in Führungspositionen ist noch mitten im Gang und wird sich vermutlich eher noch beschleunigen.

SPIEGEL ONLINE: Aber werden die Männer in Führungspositionen nicht versuchen zu verhindern, dass Frauen ihnen diese Positionen streitig machen?

Richter: Es gibt natürlich Widerstände. Die Männer haben Angst, ihre Dominanz zu verlieren und unterdrücken vielfach schon die eigene moralische Sensibilität, um nicht als weichliche Gutmenschen zu erscheinen. Gerissenheit, Habgier und Egoismus werden in unserer Gesellschaft als Erfolgsfaktoren angesehen. Güte, Großzügigkeit, Ehrlichkeit stehen für Versagen. Wenn wir mehr Frauen in Führungspositionen in der Finanzindustrie haben, dann wird sich das ändern. Dann stehen die notwendigen Finanzmarkt-Regeln in Zukunft nicht nur auf dem Papier, sondern werden auch befolgt. Dann könnte Adam Smiths Vision der Marktwirtschaft Wirklichkeit werden. …’

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Jungen brauchen Männer

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 27. Juli 2009

Jungen sind später dran in der Entwicklung, nicht so angepasst, oft unorganisiert und wilder als Mädchen. Alles Eigenschaften, die Lehrerinnen in ihrem Unterricht nicht so schätzen. Männer- ob Väter, Erzieher oder Lehrer – gehen in der Regel anders mit Jungs um als Frauen, machen mehr Angebote, die deren Selbstständigkeit fördern, und erklären ihnen die Welt ganz praktisch. Stimmen, die eine explizite Jungenförderung verlangen, werden immer lauter.

Sie gelten als Exoten in Kitas und Grundschulen: Männer. Auch in den Familien sind sie rar, denn entweder sind sie beruflich unterwegs oder gar nicht in die Erziehung mit einbezogen. Aber brauchen die Kinder – und vor allem die Jungen – nicht auch männliche Vorbilder? Einige Bildungsforscher sehen den Grund für das Schwächeln des starken Geschlechts – zumindest in der Schule – darin, dass Erziehung zum großen Teil Frauensache ist. Inzwischen sind die Schulleistungen der Jungen im Durchschnitt schlechter als die der Mädchen. Ist deshalb nach jahrzehntelanger Mädchenförderung jetzt die Zeit der Jungenförderung angesagt? Und warum entscheiden sich so wenig Männer für den Beruf des Erziehers oder Grundschullehrers? fragte Julitta Münch bei “Hallo Ü-Wagen” am 25. Juli 2009 in Bochum Experten und Publikum.

Gäste waren: Dr. Thomas Gesterkamp (Journalist und Buchautor, Köln), Frank Beuster (Dozent, Hamburg), Ralph Weber-Heggemann (Erzieher, Bergisch-Gladbach), Marit Rullmann (Gast aus Gelsenkirchen), Erwin Steden (Gast aus Bochum) und Dr. Claudia Wallner (Referentin und Autorin, Münster)

Die Sendung kann als mp3 nachgehört werden.

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Gemeinsam für Gleichstellung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. Juli 2009

Gleichstellung ist ein Anliegen, das Frauen und Männer gleichermaßen betrifft. Nachdem die Frauen schon seit längerem organisiert sind, haben sich im letzten Jahrzehnt in der Schweiz verschiedene männer- und väterpolitische Gruppierungen neu formiert und als Partner im Gleichstellungsprozess positioniert.

Jetzt wurde eine neue Phase des Dialogs eingeläutet: Am 21. April 2009 haben das Eidgenössische Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann EBG, der Bund Schweizerischer Frauenorganisationen alliance F und der Dachverband der Schweizer Männer- und Väterorganisationen männer.ch in Bern unter dem Titel ‚Richtung Chancengleichheit’ eine Tagung zur Förderung des Dialoges und der Zusammenarbeit zwischen Frauen- und Männerorganisationen sowie Gleichstellungsbüros durchgeführt.

Rund sechzig ausgewählte Persönlichkeiten nahmen an der Tagung teil. Sie haben zwei Ziele verfolgt: Einerseits wurden gemeinsame Anliegen identifiziert und Wege zu deren Umsetzung in einer geschlechter- und organisationsübergreifenden Allianz diskutiert. Andererseits erarbeiteten die Teilnehmenden die Grundlagen für eine zukunftsweisende Dialogkultur.

Ich bin gespannt, wann dieser Dialog in Deutschland beginnt.

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Zurück zu den starken Kerlen …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. Juni 2009

… ist heute Abend ein Thema bei frauTV

Auf Plakaten und in Fernsehspots, in diesem Sommer sind überall Männer zu sehen: Mal fast nackt, oft sehr erotisch inszeniert, immer sehr männlich in Pose gesetzt. Männer sind „in“ wie lange nicht mehr! Ganz neu ist dabei, dass auf sehr unterschiedliche Art und Weise ganz offen thematisiert wird, dass Männer nach Ansicht der Werbeindustrie wesentliche männliche Eigenschaften eingebüßt zu haben scheinen.

Männer werden als das unterdrückte Geschlecht begriffen, dem man jetzt per Werbung auf die Sprünge helfen muss. Auf eine sehr lustige Art und Weise thematisiert das der Werbespot „Mancademy“ von Burger King, in dem Männer wieder auf die Schulbank geschickt werden, damit sie entdecken können, was eigentlich einen Mann ausmacht. „Wir machen aus jeder Sissi einen Siegfried“ ist der Slogan der Kampagne. „Stand up, when you pee“ (Steh auf wenn du pinkelst) der Song dazu.

Stephan Grünewald vom Rheingold Institut aus Köln, das tiefenpsychologische Untersuchungen macht, überrascht diese Entwicklung in der Werbebranche in keiner Weise. Seiner Ansicht nach war sie fast vorhersehbar und ist jetzt ein Trend. Die Rückkehr der Männlichkeit – der Versuch der Männer, jahrlange Widersprüche in ihrem Erleben aufzulösen.

„Männer steckten in den letzten Jahren in einem Dilemma. Einerseits musste er feinfühlig sein, Frauen verstehend, sensibel. Es gab das Ideal des Frauen verstehenden Mannes, der sich pflegt, der Pediküre, Maniküre kennt und gerne shoppen geht. Aber gleichzeitig mussten Männer auch entschieden sein, quasi so Machos wie Bohlen. Jetzt haben Männer gemerkt, wie schwer das ist, da eine Entschiedenheit zu entwickeln, ein klares Bild abzugeben. Männer versuchen aus diesem Dilemma raus zukommen. Sie haben das Gefühl, sie können es nicht mehr beiden Positionen recht machen und müssen jetzt eigene Wege gehen.

Und was bedeutet das für die neuen Väter?

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Kinderlose Männer glücklicher als Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. Juni 2009

Zu diesem Schluss kommt Renske Keizer vom Niederländischen Interdisziplinären Demografischen Institut (NIDI) in Den Haag.

“Väter verdienen im Durchschnitt 6 % mehr als kinderlose Männer”, berichtet Keizer. Dass es Männern ohne Kinder finanziell schlechter geht, liegt der Soziologin zufolge daran, dass Väter häufig die Hauptverdiener und daher motivierter sind, mehr Geld nach Hause zu bringen.

Keizer machte für ihre Studie Gebrauch von einer bestehenden niederländischen Datenbank, die auch demografische Angaben enthält: der sogenannten Kinship Panel Study. Hieraus wählte sie rund 1.500 Männer zwischen 40 und 50 Jahren.

“Kinderlosigkeit bei Männern ist bislang kaum erforscht worden”, sagt Keizer. Es wird immer angenommen, dass das Thema Nachwuchs viel mehr Auswirkungen auf die Frau hat als auf den Mann. „Zu Unrecht“, findet die junge Doktorandin, die zu diesem Thema bereits einige Untersuchungen durchgeführt hat.

Die Männer, die Keizer untersuchte, hatten einen Fragebogen ausgefüllt, in dem es darum ging, ob sie glücklich seien. Es stellte sich heraus, dass die Männer ohne Kinder einen Bruchteil glücklicher waren als die Väter. Laut Keizer haben Männer mit Kindern im Allgemeinen weniger Zeit für sich und ihre Partner, was sie als negativ empfänden.

Schließlich zeigt die Studie auch, dass sich Väter stärker am gesellschaftlichen Leben beteiligen. So haben sie einen besseren Kontakt zu ihrer Familie, zu Nachbarn und Sportvereinen. Für Keizer ist der Grund offensichtlich: “Das liegt an den Kindern. Wenn sie in die Schule gehen und zum Beispiel Mitglied in einem Sportklub sind, kommen die Väter auch oft dorthin.”

Auch die Mutter spielt der Forscherin zufolge hierbei eine wichtige Rolle: “Frauen verbringen grundsätzlich mehr Zeit damit, soziale Kontakte zu pflegen.”

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‚Für die Männer wird’s schwieriger’

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 1. Juni 2009

Im Gespräch mit dem Hamburger Abendblatt skizziert Birte Kruse-Gobrecht, die neue Gleichstellungsbeauftragte von Stormarn, zukünftige Aufgaben und Entwicklungen.

‚Kruse-Gobrecht: … Wir haben heute andere Themen als noch vor 20 oder 30 Jahren. Ich muss heute nicht mehr so feministisch sein wie meine Vorgängerinnen. Aber ohne die Anfangsarbeit und ohne deren Intensität wären wir nicht da, wo wir heute sind.

Abendblatt: Wie steht’s aktuell um die Gleichberechtigung von Frauen und Männern?

Kruse-Gobrecht: Es gibt nach wie vor viele Bereiche, in denen es für Frauen schwieriger ist als für Männer. Aber gerade vor dem Hintergrund von Elterngeld, Elternzeit und einer damit verbundenen neuen Aufgabenverteilung in vielen Familien wird es für die neuen Männer in unserer Generation schwieriger. Ich habe Studien gelesen, denen zufolge immer mehr Männer sagen, sie wollen mehr Familienzeiten, sie wollen stärker an der Erziehung beteiligt sein. Erste Erfahrungsberichte zeigen, dass das auch für Männer das Karriere-Aus bedeuten kann.

Abendblatt: Haben Sie schon von solchen Fällen gehört?

Kruse-Gobrecht: Ja, aber es war noch keiner bei mir. Wir erleben für die Männer eine eher rückläufige Entwicklung. Die Frauendiskriminierung färbt ein Stück weit auf die männliche Welt ab. In anderen europäischen Ländern hat es eine ganz andere Selbstverständlichkeit, dass Beruf und Familie miteinander vereinbar sind. …

Abendblatt: … Sie gehen davon aus, dass bald auch Männer Ihre Hilfe benötigen.

Kruse-Gobrecht: Ja. In der ganzen Zeit hat man die Männer nicht mitgenommen. Warum haben wir keine Männer in den sozialen und pflegerischen Einrichtungen oder in den Grundschulen? Da wird in den jetzt heranwachsenden Generationen Handlungsbedarf bestehen. Ich glaube, dass sich da für Männer ganz neue Chancen auftun. Und ich will gleichermaßen Ansprechpartnerin für die Männer zu sein.

Abendblatt: Wie wollen Sie die Wirtschaft davon überzeugen, dass Mütter und Väter nach der Familienzeit bessere Chancen haben?

Kruse-Gobrecht: Familienfreundlichkeit und Gesundheitsmanagement sind Wettbewerbsvorteile. Es ist belegt, dass Menschen, die selber Wertschätzung erfahren, für ein Unternehmen sehr viel effektiver arbeiten. Man geht davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt infolge der Wirtschaftskrise um sieben Prozent zurückgeht. Zum Vergleich: Psychische Belastungen, Stress, Depressionen und Burn-out-Syndrom senken das Bruttoinlandsprodukt um fünf Prozent. Aber das Jahr für Jahr. Ich möchte die Firmen davon überzeugen, dass sie von zufriedenen Mitarbeitern letztlich betriebswirtschaftlichen Nutzen haben, weil sie Personalkosten sparen, weil sie mehr Umsatz machen, weil ihre Mitarbeiter durch ihre Außenwirkung die beste Werbung sind. …

Abendblatt: Ist die Wirtschaftskrise denn der richtige Zeitpunkt für Veränderungen?

Kruse-Gobrecht: Gerade die Krise können wir als Umbruch begreifen, um den Standort neu aufzustellen. Typisch deutsch ist dieser sture Maßnahmenkatalog: Befristete werden nicht entfristet, Neueinstellungen werden gestoppt, Kurzarbeit. Stattdessen müssen wir gucken, wie man die Krise als Chance nutzen kann. Dann relativieren sich die Zahlen: Fünf Prozent Ausfall durch psychische Erkrankungen Jahr für Jahr gegen sieben Prozent Ausfall durch die Krise. …’

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Wir sind Opel

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 31. Mai 2009

Bei der Betrachtung der Bilder zu der fast gelungenen Rettung der 28.000 minus X Arbeitsplätze und der Frage, was mit 56.000 bei Karstadt ist mir ein Unterschied aufgefallen.

Die Arcandor Mitarbeiterinnen haben Glück, das gerade Wahlkampf ist. Sonst hätten Sie noch geringere Chancen.

Erkennen Sie den Unterschied?

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