der VÄTER Blog

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Archiv für die 'Gender' Kategorie

Ergebnisse der Hirnforschung und männliches Selbstverständnis

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. Juli 2011

Ein Vortrag von Gerald Hüther bei TedX Hamburg zum Thema: ‘The contribution of brain research to male self-understanding’. Wer den Vortrag und die dort angesprochenen Zusammenhänge nachlesen möchte, findet in dem Band ‚Männer, Das schwache Geschlecht und sein Gehirn’ weitere Informationen.

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Die Idee fließender Geschlechterrollen ist befreiend

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. Juli 2011

In Kanada hat sich das Rollenverständnis von Frauen und Männern grundlegend geändert. In vielen akademischen Berufen sind Frauen in der Überzahl. Ein Drittel von ihnen verdient mehr als ihre Ehemänner.

Für Frauen wie Alexandra MacQueen ist Familienglück kein „feministischer Traum”. Die Projektleiterin bei der kanadischen Multimediafirma BlueRush in Toronto arbeitet Vollzeit und verdient mehr als ihr Ehemann. Dieser ist Angestellter einer anderen Medienfirma, erledigt seinen Job vom „Home Office“ und kümmert sich um die beiden Töchter. Gegenüber ihrer Familie und dem Freundeskreis ist die Arbeitsteilung kein Thema: „Ich hatte es nie darauf abgesehen, eine Führungskraft zu werden oder mehr Geld als mein Mann zu verdienen, es hat sich so ergeben“, sagt die 43-Jährige. „Die Idee von fließenden Geschlechterrollen ist befreiend und zugleich spannend”, fügt sie hinzu.

Frauen wie MacQueen sind in Kanadas Wirtschaftsleben keine Ausnahme mehr. Daten von „Statistics Canada“ belegen, dass etwa 31 % der Frauen mehr Geld verdienen als ihre Ehemänner. 1976 lag der Anteil bei 12 %. Der Erfolg kanadischer Frauen im Arbeitsleben geht einher mit mehr Hochschulabsolventinnen und steigenden Beschäftigtenzahlen in akademischen Berufen.

Warren Huska, der 48-jährige Ehemann von MacQueen, wiederum genießt es, stärker in die Erziehung der sechs und neun Jahre alten Töchter eingebunden zu sein. Es sei leichter, Beruf und Familie zu vereinbaren, weil die Arbeit in Form von Projekten und auf selbständiger Basis zunehmende Verbreitung finde, sagt Huska. „Jeder, für den es so besser läuft, sollte sich dafür entscheiden“, sagt der Ehemann und meint mit Blick auf die Karriere seiner Frau: „Wer, wenn nicht ich, sollte das nicht gut heißen?“

2001 erhöhte Kanada die Bezugsdauer für Elterngeldzahlungen von zehn auf 35 Wochen. Fünf Jahre später war der Anteil der Väter, die nach der Geburt ihres Kindes eine Auszeit genommen haben, laut „Statistics Canada“ von drei Prozent auf 20 % geklettert.

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Risikofreudige Menschen sind zufriedener

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. Juli 2011

Männer wagen mehr als Frauen. Große Menschen sind risikofreudiger als kleine. Wer Eltern mit Abitur hat, geht eher Risiken ein als andere. Und: Wer mehr wagt, ist in seinem Leben zufriedener. Das sind die zentralen Ergebnisse einer kürzlich im „Journal of the European Economic Association“ veröffentlichten Studie über den Umgang mit Risiken. Für ihre Untersuchung hatten die Wissenschaftler Daten der Langzeiterhebung „Sozio-oekonomisches Panel“ (SOEP) ausgewertet.

„Jeder Mensch hat eine grundlegende Neigung zur Risikobereitschaft, die sein Verhalten in nahezu allen Lebensbereichen beeinflusst“, sagt Jürgen Schupp, einer der Autoren. „Im Laufe des Lebens lässt die individuelle Bereitschaft, Risiken einzugehen, jedoch immer mehr nach“. An der Studie beteiligt waren Wissenschaftler des DIW, der Universität Bonn, der Universität Maastricht, der Universität von St. Gallen und des Swarthmore College in den USA. Insgesamt flossen die Daten von mehr als 20 000 Menschen in die Befragung ein.

Wie viel ein Mensch riskiert, hängt unter anderem von seinem Geschlecht, seiner Größe und dem Bildungsgrad der Eltern ab. Und: Risikobereite Menschen sind zufriedener als andere. Warum, das lässt sich schwer deuten. „Möglicherweise führt eine höhere Risikobereitschaft zu mehr Erfolg im Leben und damit zu einer größeren Zufriedenheit“, sagt der Ökonom Thomas Dohmen von der Universität Maastricht.

Auch die Art des Risikos bestimmt, wie mutig jemand ist. „Am größten war die Risikobereitschaft der Befragten, wenn es um ihre Karriere ging“, sagt Thomas Dohmen. Etwas weniger risikobereit waren sie in Sport und Freizeit, im Straßenverkehr und wenn es um ihre Gesundheit ging. Am häufigsten scheuten sie finanzielle Risiken. So waren mehr als 60 Prozent der Befragten nicht bereit, in ein Finanzprodukt zu investieren, dessen Wert sich innerhalb von zwei Jahren mit gleicher Wahrscheinlichkeit entweder verdoppeln oder halbieren konnte.

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Männergesundheit rückt in den Vordergrund

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. Juli 2011

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat mit dem Aufbau eines Männergesundheitsportals begonnen. Diese Plattform soll neutrale, seriöse, fachlich geprüfte und qualitativ hochwertige Gesundheitsinformationen für Männer bieten. Dies sei, so die BZgA, vor dem Hintergrund der Kommerzialisierung des „Männergesundheitsmarktes“ und der Verbreitung von Informationen von teils mangelhafter Qualität und Vertrauenswürdigkeit gerade auch im Internet sehr wichtig.

Das im Oktober 2009 in der BZgA durchgeführte Fachforum zur Männergesundheit, habe die Bedarfslagen für ein Männergesundheitsportal aufgezeigt und zugleich einen möglichen Rahmen für ein solches Portal abgesteckt. Innerhalb der Veranstaltung wurde ein sehr differenzierter Blick auf männliche Identitäten, epidemiologische Grundlagen, gesundheitsbezogene Verhaltensweisen und Mediennutzung von Männern und Jungen geworfen. Außerdem wurden Beispiele guter Praxis bei der Mediengestaltung und Netzwerke im Bereich der Männergesundheit vorgestellt.

Die Dokumentation der Tagung ist jetzt in der BZgA-Fachheftreihe Gesundheitsförderung Konkret als Band 14 unter dem Titel ‚Gesundheit von Jungen und Männern’ erschienen. Mit diesem Fachheft zur Männergesundheit möchte die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung einen wichtigen Akzent zur geschlechtersensiblen und geschlechtsspezifischen Ausgestaltung von Prävention und Gesundheitsförderung setzen.

Außerdem liefert ein Newsletter qualitätsgesicherte Angebote und Antworten zum Thema Männergesundheit.

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Gefragt ist eine Chancengleichheitspolitik, die auch von Männern mitgestaltet wird

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. Juli 2011

Was bewegt Männer heute in Bezug auf die Gleichstellung? Wo liegen für Sie die größten Herausforderungen in der Schweizer Gleichstellungspolitik? Diese und andere Fragen beantwortet Andreas Borter von männer.ch.

Wie sähe für Sie die ideale Gesellschaft der Zukunft aus?

Für mich beinhaltet eine ideale Gesellschaft der Zukunft mehr freie Wahl in Bezug auf den Lebensentwurf. Wir müssen wegkommen von der bipolaren Rollenverteilung. Dabei ist es mir auch wichtig, dass Männer zu Akteuren der Gleichstellung werden und ihre Lebensentwürfe selber mitbestimmen und erweitern können. Heute ist in den männlichen Lebensentwürfen immer noch vieles vorgegeben, z. B. das dominante Bild des Mannes als Ernährer der Familie. Selbst Frauen, die gut verdienen, erwarten in wirtschaftlichen Krisen auch heute noch die materielle Absicherung durch ihren Mann.

Was beschäftigt Männer heute am meisten?

Die Anforderungen und Erwartungen im Erwerbsleben stehen nach wie vor im Zentrum. Viele Männer würden gerne weniger arbeiten. Aber sie tun es nicht, weil sie materielle Einbussen befürchten. Die bisherigen Diskurse und Maßnahmen zur Verbesserung der «Work-Life-Balance» greifen oft zu kurz. Es fehlt die Diskussion der Werthaltungen dahinter: welche Werte vertritt ein Unternehmen in Bezug auf die Leistungserbringung von Frauen und Männern? Leitet es aus den Werten insbesondere Sondermaßnahmen für Frauen mit Betreuungsverpflichtungen ab? Oder sind die Werte Bestandteil der Unternehmenskultur, die von allen – Frauen wie Männern – gelebt werden? Das Denken müsste sich umkehren und ein Unternehmen, das nicht auch für Männer flexiblere Lösungen bereithält, sollte sich explizit dafür rechtfertigen müssen.

Das männliche Ernährermodell hält sich aber auch deshalb in der Schweiz so hartnäckig, weil es so viele schlecht bezahlte «Mütterjobs» gibt. Der Verdienst der Partnerin ist vielfach das «Extra» aus der Sicht der Männer. Der materielle Anteil der Männer am Familienbudget müsste aber massiv zurückgehen, um wirklich Gleichstellung zu erreichen. Wir brauchen neue Kulturen, neue Strukturen und eine Diskussion darüber, welche Arbeit wie viel wert ist. Männer müssen dabei lernen, für den von ihnen gewünschten Wertewandel auch selber klarer und mutiger einzustehen.

Aktuell laufen Gespräche zur Neuregelung von Sorgerecht und Unterhalt. Wofür kämpfen Sie dabei?

Wir setzen uns bei diesem Thema für eine geschlechterdialogische Regelung ein. In der aktuellen Praxis muss sich etwas ändern, damit Kinder auch nach einer Scheidung zu ihrem Recht kommen, den Kontakt zu beiden Elternteilen zu halten. Häufig greifen bei Scheidungen wieder die alten Modelle: Mann zahlt, Frau sorgt für die Kinder. Wichtig ist aber, dass im Trennungsfall alle Zuständigkeiten überprüft und neu geregelt werden. Es ist dabei von einer gemeinsamen Sorge der Eltern – sowohl finanziell wie auch fürsorglich – auszugehen. Folglich stellt sich die Frage, was das Potenzial der Mutter ist, um zum finanziellen Unterhalt beizutragen und was das Potenzial des Vaters ist, Fürsorgepflichten zu übernehmen. … Weiterlesen »

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Markus Theunert brachte Leben in den Antifeminismus Kongress

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. Juli 2011

… und TeleZüri hat den Präsidenten von männer.ch bei seinem Auftritt beim 2. Antifeminismus Treffen Ende Juni in Winterthur begleitet. In seinem Vortrag unter der Überschrift ‘Männerpolitik statt Antifeminismus. Eine Provokation’ kam er zu folgendem Fazit:

Theunert-TelezueriDie Entwicklung einer Buben‐, Manner‐ und Väterpolitik ist Pionierarbeit. Bisher galt Männerpolitik als unnötig, weil Politik sowieso Männersache und Politik konsequenterweise eh Männerpolitik war. Diese Zeiten sind vorbei. Wir müssen jetzt unsere Hausaufgaben erledigen und unsere Lebensperspektiven und –wünsche als Männer formulieren.

Die Bedingung dafür ist ein kraftvolles Fundament, eine solide Identität, das Daheimsein in unseren Männerkörpern und –seelen, die Solidarität unter Geschlechtsgenossen auch. Wir müssen mit Mut und Stolz unsere Wahrnehmungen äußern, die Dinge beim Namen nennen, für uns einstehen.

Aber: Diese Kraft ist nicht Selbstzweck, sondern Voraussetzung für Beziehung – zu anderen Männern, zu Kindern, zur Umwelt, zu Frauen. Mannsein ohne Bezogensein ist nicht mutig, sondern ärmlich. männer.ch steht für den Dialog, auch für den Geschlechterdialog. Weiterlesen »

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Schlechtes Betriebsklima belastet Erwerbstätige

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. Juni 2011

Miese Stimmung im Unternehmen, persönliche Konflikte und sonstige Beeinträchtigungen im Arbeitsklima werden von Beschäftigten als besonders belastend wahrgenommen. Das ist eine der Kernaussagen der aktuellen GBE kompakt-Ausgabe des Robert Koch-Instituts.

Grundlage des Berichts sind Auswertungen der Studie “Gesundheit in Deutschland aktuell” zum Ausmaß von Arbeitsbelastungen und zu ihren gesundheitlichen Folgen für das Jahr 2010. Die Ergebnisse basieren auf den Angaben von rund 14.000 erwerbstätigen Frauen und Männern im Alter zwischen 18 und 64 Jahren.

Die gute Nachricht: Die Mehrheit der Deutschen sieht ihre Gesundheit durch die Arbeitsbelastungen nicht gefährdet. Die schlechte Nachricht: der Anteil der Erwerbstätigen, die ihre Arbeit als stark oder sogar sehr stark gesundheitsgefährdend einschätzen, beträgt bei den Frauen etwa 14 %, bei den Männern 20 %.

Hinsichtlich der Wahrnehmung gesundheitlicher Beeinträchtigungen spielt der Beschäftigungsumfang eine Rolle. Erwerbstätige in Vollzeit, die den Konditionen am Arbeitsplatz deutlich länger ausgesetzt sind, fühlen ihre Gesundheit durch ihre Arbeit bis zu drei Mal häufiger gefährdet als Teilzeitbeschäftigte.

Im Vergleich zu anderen Arten von Belastungen kommt den Beeinträchtigungen im Arbeitsklima die größte Bedeutung zu, das gilt für Frauen und Männer gleichermaßen. An zweiter Stelle folgt bei Frauen hoher Zeit- und Leistungsdruck, Männer nennen hier belastende Umgebungsbedingungen wie Lärm, Kälte und Hitze. Weiterlesen »

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Quote oder Gleichstellung? – eine Zwischenbilanz

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 27. Juni 2011

Gut vorwärts gekommen, aber noch längst nicht am Ziel: So lautet das Resümee der heute in Berlin vorgelegten 4. Bilanz der Vereinbarung zur Förderung von Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft, die die Bundesregierung und die Spitzenverbände der Privatwirtschaft am 2. Juli 2001 unterzeichnet haben. In den zehn Jahren, die inzwischen vergangen sind, habe es sichtbare Erfolge gegeben.

Sichtbare Erfolge gibt es insbesondere bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Hier haben Wirtschaft und Politik in den vergangenen Jahren Hand in Hand gearbeitet. Der Ausbau der Kinderbetreuung und die mit dem Elterngeldgesetz gestärkte Beteiligung der Väter an der Betreuung der Kinder in den ersten Lebensjahren haben Eltern mehr Gestaltungsspielraum eröffnet und die Arbeitswelt in den deutschen Unternehmen verändert.

Für das Bundesforum Männer hat deren stellvertretender Vorstandsvorsitzender Matthias Lindner schon vor einigen Tagen in dem Beitrag ‚Quote oder Gleichstellung’ für die Zeitschrift ‚FrauenRat’ eine Zwischenbilanz der aktuellen Diskussion gezogen

‚Die Quote wird in der aktuellen öffentlichen Diskussion als Instrument zur Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit verhandelt. Von engagierten Frauen wird eine rechtlich verbindliche Regelung eingefordert. Dabei geht es in der Regel aber nicht um eine allgemeine Quotierung sämtlicher Erwerbsbereiche in denen Männer bislang zahlenmäßig dominieren. Vielmehr konzentriert sich die öffentliche Quotendiskussion auf die geschlechtliche Quotierung von wirtschaftlichen und politischen Spitzenpositionen.

Vor dem Hintergrund einer Arbeitswelt, in der Chancen und Ressourcen geschlechterspezifisch sehr ungleich verteilt sind, erscheint dies auch legitim und gerecht. An dieser Legitimität ändert auch die Tatsache nichts, dass eine Frauenquote auf der individuellen Ebene zutiefst ungerechte Auswirkungen haben kann – einzelne Männer sogar eindeutig  diskriminiert. Diese Männer sind Kollateralopfer des Versuchs, geringere Chancen von Frauen auf der gesamtgesellschaftlichen Ebene zu kompensieren

Aus gesellschaftlicher Sicht wäre wünschenswert, wenn nicht nur die Bereiche in die Quotendiskussion aufgenommen würden in denen es etwas für Frauen zu gewinnen gibt, sondern auch jene, in denen Männer unterrepräsentiert sind. Weiterlesen »

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Schweizer Männer haben es nicht leicht

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. Juni 2011

Während die Frauen am Frauentag erneut für mehr Lohn trillerten, pfeifen die Schweizer Männer, vor allem wenn sie Väter sind, bald aus dem letzten Loch. Keine familienfreundlichen Arbeitsmodelle, kein Vaterschaftsurlaub, wenig Wertschätzung: Das starke Geschlecht leidet, wie eine nicht repräsentative Umfrage von 20 Minuten Online zeigt. Doch für die Politik sind Männeranliegen kein Thema.

Insgesamt 5414 TeilnehmerInnen, davon 4277 Männer (79 %) und 1137 Frauen (21 %) haben bei der Umfrage mitgemacht. Rund 80 % der TeilnehmerInnen sind im «Familienalter» zwischen 20 und 50 Jahren, fast drei Viertel davon leben in einer Beziehung, die restlichen sind Single. Knapp 40 % sind verheiratet. Ein Drittel der TeilnehmerInnen hat 1 bis 2 Kinder. 38 % der Männer und 50 % der Frauen haben noch keinen Nachwuchs, möchten aber später welchen haben.

Fast ein Viertel von ihnen gibt an, sich aufgrund ihres Geschlechts eher benachteiligt zu fühlen, für 12 % ist die Benachteiligung sogar eindeutig. Bei den Frauen sind es heute nur halb so viele. Im Haushalt und in der Ehe fühlt sich über ein Fünftel der Männer im Nachteil. Gegenüber den eigenen Kindern, beim Rentenalter und der Wehrpflicht sind es 60 %, beim Thema Scheidung sogar 85 %.

Gleichzeitig finden fast drei Viertel der Männer, dass sie für ihr Engagement in der Familie zu wenig Wertschätzung erhalten. Es ist offensichtlich: Die Gleichstellungsfrage muss aus einer neuen Perspektive betrachtet werden – aus jener der Männer.

In Bundesbern finden die Anliegen der Männer im Gegensatz zu jenen der Frauen aber überhaupt kein Gehör. Die Alltagsrealität wird total ignoriert. Dies zeigt die Diskussion über die gemeinsame elterliche Sorge als Regelfall: Während sich fast drei Viertel der weiblichen und 90 % der männlichen Umfrageteilnehmer dafür aussprechen, tun sich Bundesrat und Parlament weiterhin schwer mit einem Entscheid.

In Bezug auf familienverträgliche Arbeitszeitmodelle für Männer ist man sich in Bern noch nicht einmal einig, ob Männer an Teilzeitarbeit überhaupt interessiert sind. Weiterlesen »

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Warum Männer besser zuhören können

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 22. Juni 2011

Trifft es tatsächlich zu, dass Frauen besser (zu)hören können? Diese Frage wurde von Wissenschaftlern der Neurologischen Klinik und Hertie-Instituts für klinische Hirnforschung (HIH) am Universitätsklinikum Tübingen am Beispiel des bekannten „Cocktailpartyphänomens“ untersucht.

Auf einer Party sind zahlreiche Stimmen aus unterschiedlichen Richtungen gleichzeitig zu hören. Konzentrieren möchten wir uns in einer Gesprächssituation aber nur auf eine Stimme, nämlich die unseres Gegenübers. Hierzu müssen wir uns auf genau diese eine Stimme konzentrieren und gleichzeitig alle anderen Stimmen und Geräuschquellen unterdrücken.

Mithilfe unterschiedlich platzierter Lautsprecher, aus denen verschiedene Alltagsgeräusche ertönten, untersuchten Ida Zündorf und Prof. Dr. Dr. Hans-Otto Karnath, ob ein Geschlechterunterschied bezüglich der räumlichen Aufmerksamkeitsleistung beim Hören besteht – sprich ob Männer oder Frauen besser ein bestimmtes Geräusch aus mehreren, unterschiedlich lokalisierten Schallquellen „heraushören“ können.

Tatsächlich fand sich ein Unterschied zwischen den beiden Geschlechtern. „Männer können die Schallquelle viel genauer ermitteln als Frauen“, so Zündorf. Einerseits überraschend, da doch Frauen diejenigen sind, die angeblich „mehrere Dinge gleichzeitig tun können“.

Die mögliche Ursache dafür sehen Zündorf und Karnath in der menschlichen Evolution: Weiterlesen »

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