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Archiv für die 'Elternzeit' Kategorie

Union will Elterngeld verlängern

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. Mai 2009

CDU und CSU haben sich darauf verständigt, die Zahlung des Elterngeldes für den Fall eines Wahlsieges bei der Bundestagswahl zu verlängern. Künftig soll es bis zu 16 Monate lang gezahlt werden, wenn sich Väter vier Monate um ihre Kinder kümmern. Auf einen entsprechenden Vorstoß im gemeinsamen Wahlprogramm der Unionsparteien haben sich die Generalsekretäre von CDU und CSU, Ronald Pofalla und Alexander Dobrindt, nach Informationen des Handelsblatts verständigt.

„Gleichberechtigung wird nur verwirklicht werden können, wenn das herkömmliche Rollenverständnis von Männern und Frauen überwunden wird und sich mehr Männer als bisher an der Familienarbeit beteiligen, die Kindererziehung als gemeinsame Aufgabe betrachten und ihren Kindern ein partnerschaftliches Miteinander vorleben“, heißt es dazu in einem Entwurf für den familienpolitischen Teil des Wahlprogramms, den auch die CSU-Spitze abgesegnet hat.

Bislang wird das Elterngeld maximal 14 Monate lang unter der Bedingung gewährt, dass sich auch der andere Elternteil – meist der Vater – mindestens zwei Monate um das Kind kümmert und seinen Beruf so lange aufgibt. Die Kosten für das Elterngeld belaufen sich derzeit auf jährlich 4 Milliarden Euro.

Das ist ein weiterer Trippelschritt in die richtige Richtung. Gleichberechtigung wird aber nur dann verwirklicht werden (können), wenn sie auch im Gesetz verankert ist. Bei insgesamt 16 Monaten Elternzeit hieße das 8 Monate für den Vater und 8 Monate für die Mutter!

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Väter Zuhause – WDR sucht für eine Fernsehreportage Väter in Elternzeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. Mai 2009

In dem Aufruf heißt es:

‚Für eine halbstündige Reportage im WDR Fernsehen suchen wir Väter, die ihren Job für einige Zeit an den Nagel hängen, um sich ganz ihrem Nachwuchs zu widmen. Das können Väter sein, die sich gerade auf ihre Elternzeit vorbereiten oder aber solche, die schon mitten im Abenteuer Elternzeit stecken.

Da wir selber auch Kinder haben ist uns sehr bewusst, dass ein solches gemeinsames Projekt nur mit viel Vertrauen und gegenseitiger Sympathie realisierbar ist. Umso mehr freuen wir uns aufrichtig über interessierte Väter, die diese spannende Lebensphase mit uns teilen mögen!

Wir freuen uns sehr über Anrufe, Anfragen, Nachfragen, Anregungen, …‘

Kontaktmöglichkeiten: filmrecherche@web.de oder 0170 – 9309583

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Bundesfamilienministerin kritisiert Ankündigung der SPD Teilelterngeld zu stoppen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. Mai 2009

Die Totalblockade der SPD – Familienpolitiker ist nach Ansicht von der Leyens unverantwortlich und schadet auf breiter Front Eltern und Kindern. Das Teilelterngeld sei ebenso wie das Kurzarbeitergeld insbesondere in Zeiten schlechter Konjunktur eine wichtige Option für Eltern und Arbeitgeber. Es gebe keinen stichhaltigen Grund, diese sinnvolle Erweiterung des Elterngeldes und darüber hinaus sogar die gemeinsam mit den Ländern als notwendig erachtete Vereinfachung des Antragsverfahrens auf die lange Bank zu schieben. Die Behauptung, die Änderung sei in dieser Legislatur nicht mehr umzusetzen sei schlichtweg falsch.

Das Teilelterngeld sei n der Wirtschaftskrise ein besonders kluges Instrument, denn es helfe Unternehmen ebenso wie Familien. Vätern und Müttern wird die Angst genommen, dass sie in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ihren Job verlieren könnten, wenn sie sich Zeit für ihre Kinder nehmen.

Für die Betriebe, die ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter halten wollen, hat das Teilelterngeld den Vorteil, dass sie die Leute weiter beschäftigen können aber nicht voll bezahlen müssen. So binden sie bewährte Fachkräfte an sich, die sie dringend benötigen, wenn die Krise vorüber ist, sagt die Ministerin.

  • Teilzeitarbeit im Elterngeldbezug lohnt sich durch das Angebot des Teilelterngeldes sowohl in „kleiner Teilzeit“ als auch in „großer Teilzeit“.
  • Das Teilelterngeld bietet Vätern und Müttern flexiblere Möglichkeiten bei der Vereinbarkeitsplanung. Paare habe größere Gestaltungsfreiheit bei der gleichzeitigen Inanspruchnahme von Elterngeld.
  • Mit der Flexibilisierung werden Familien über einen längeren Zeitraum durch das Teilelterngeld abgesichert.
  • Das Teilelterngeld stärkt die Partnerkomponente, ohne die individuellen Sicherungsziele je Elternteil aufzugeben.
  • Alleinerziehende und Selbständige profitieren besonders.

Die vom Ministerium zusammengestellten Vorteile des Teilelterngeld-Entwurfs im Vergleich zur geltenden Regelung finden Sie hier.

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Mehr als die Hälfte der Männer würde Elternzeit nehmen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. Mai 2009

Die Bundesbürger schätzen die Bedeutung der Familie hoch ein. Zudem würde mehr als die Hälfte der deutschen Männer bei entsprechenden beruflichen Rahmenbedingungen Elternzeit nehmen. Zu diesen und weiteren Ergebnissen kommt eine bundesweite Studie des Lehrstuhls für Soziologie und Empirische Sozialforschung an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU).

Gut drei Viertel der Befragten bewerteten die Familie wichtiger als Beruf oder Freizeit. Auch die Rolle eines Kindes im eigenen Leben wurde sehr positiv eingeschätzt: 42% der Befragten stimmten der Aussage „Ein Kind gibt meinem Leben erst den wahren Sinn“ voll zu, 38% stimmten eher zu. Gesellschaftlicher Druck zum „Kinder kriegen“ wurde dagegen kaum verspürt. Der Aussage „Kinderlose werden in unserer Gesellschaft schief angeschaut“ stimmten nur 23% der Befragten voll oder eher zu.

Im statistischen Durchschnitt wurden 2,3 Kinder als Optimum gleichermaßen von Männern und Frauen angegeben. Weder das Alter der Befragten noch die Größe der Herkunftsfamilie hatte einen erkennbaren Einfluss auf die gewünschte Kinderzahl. Die Einbindung in ein Familiennetzwerk hatte dagegen einen positiven Effekt auf den Kinderwunsch; je häufiger also Kontakt zu den eigenen Eltern besteht, desto wahrscheinlicher ist auch ein Kinderwunsch.

In der Studie wurden auch Einstellungen zum 2007 eingeführten Elterngeld erhoben: Nach Einschätzung von rund 60% der Befragten – Frauen wie Männern gleichermaßen – wirkt sich diese Neuerung positiv auf den Kinderwunsch aus. Rund 60% der befragten Männer und Frauen sahen einen positiven Einfluss des Elterngeldgesetzes auf die Bereitschaft von Vätern, zur Kinderbetreuung zu Hause zu bleiben.

Bei über drei Vierteln aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Studie wäre die eigene Bereitschaft zur Elternzeit hoch bis sehr hoch. „Dabei gab es jedoch – erwartungsgemäß – einen signifikanten Unterschied zwischen den Geschlechtern. 60% der Männer erklärten eine sehr hohe oder eher hohe Bereitschaft, in Elternzeit zu gehen, bei den Frauen waren es fast 90%“.

Die Bereitschaft sei aber deutlich vom Einkommen des Befragten abhängig: je höher das Einkommen der befragten Männer, desto geringer die Bereitschaft, selbst Elternzeit zu nehmen. Daran scheine auch das Elterngeld nichts zu ändern. Frauen wären hingegen auch mit hohem Einkommen häufiger dazu bereit, in Elternzeit zu gehen. Das Alter des Befragten hatte keinen Einfluss auf die Einschätzung.

Die am häufigsten genannten Gründe für die mögliche Inanspruchnahme von Elternzeit waren:

  • um so mehr Zeit mit dem Kind verbringen zu können (51%),
  • weil sich die befragte Person für am besten geeignet für die Kinderbetreuung hielt (19%),
  • weil die Kinderbetreuung und -erziehung als besondere Bereicherung/Erfahrung angesehen wurde (15%)
  • und aus finanziellen Gründen (5%).

Gründe für die Nicht-Inanspruchnahme von Elternzeit

  • wären vor allem berufliche Gründe bzw. die Sorge um den Wiedereinstieg (55%)
  • und finanzielle Gründe (31%).

Dabei sorgten sich Männer etwas stärker um ihren Beruf (57%) als Frauen (47%). Insbesondere Selbstständige und Freiberufler sehen ihre berufliche Zukunft nach einer Elternzeit gefährdet. „Sie waren zwar auch überwiegend bereit, in Elternzeit zu gehen, aber der Anteil fiel im Vergleich zu anderen Berufsgruppen etwas niedriger aus. Für diese Berufsgruppen greift die Elternzeitregelung also nicht entsprechend“.

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Wünsche und Realitäten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. Mai 2009

Einen Einblick in Realitäten und Haltungen mit denen aktive Väter (nicht nur) in Brandenburg konfrontiert werden gibt Eva-Maria Träger in ihrem Beitrag in der Märkischen Allgemeinen.

‚Stefan Parsch hat gleich zwei Söhne im Wickelalter. Elternzeit beantragte er bei beiden. Für den 39-Jährigen war klar, dass er diese Möglichkeit bei beiden Kindern nutzen würde, trotz des deutlich knapperen Geldes: „Für mich war das immer wie ein Wunder, wie sich Kinder im ersten Lebensjahr entwickeln. Das wollte ich von Nahem erleben.“ Hinzu kam die Gelegenheit, aus dem Alltag auszubrechen, seinen Job, den er zwar mag, doch einmal hinter sich zu lassen, um sich „als Familie zu finden“. Zwei Monate Zeit hat er sich dafür genommen, mehr wollte er seinem Arbeitgeber nicht zumuten.

Viele Väter trauen sich auch das nicht. … Ihnen ist das Risiko zu groß, nach der Rückkehr in den Job doch von den Kollegen gemobbt und im Zweifelsfall sogar gekündigt zu werden.

Gerlinde Grass, Koordinatorin der für ganz Brandenburg zuständigen „Servicestelle Arbeitswelt und Elternzeit“ in Potsdam, bestätigt: „Das Unternehmen kann noch so familienfreundlich sein – wenn der unmittelbare Vorgesetzte nicht für die Elternzeit ist, wird’s schwer. Dann ist Durchsetzungsvermögen gefragt.“

Parsch sagt, er habe Glück gehabt. Die Fachhochschule Brandenburg, an der er seit 2001 als Pressesprecher arbeitet, habe seine Entscheidung unterstützt, ebenso wie sein Vorgesetzter. Auch beim zweiten Kind, wo er – was der Gesetzgeber so für Väter nicht vorsieht – direkt nach der Geburt zuhause bleiben wollte, fand sich ein Kompromiss. Parsch ist dankbar für diese Möglichkeit, für diese „ganz andere Art zu leben“. Früher war das undenkbar.

Der gesellschaftliche Wandel, den Parsch spürt, ist noch nicht überall angekommen, das weiß auch er. In vielen Familien stellt sich nicht die Frage, wer wann und für wie lange zuhause bleibt: Der Vater bringt das größere Einkommen nach Hause, er bleibt der Versorger.

Daniel Zemlin beispielsweise kann seine Söhne weiter nur nach Feierabend sehen. Dass er momentan trotzdem viel Zeit hat, mit ihnen auf den Spielplatz zu gehen, verdankt der 33-Jährige der Wirtschaftskrise: das Elektrostahlwerk ist auf Kurzarbeit. Das bedeutet zwar weniger Geld, aber auch mehr Freiraum für die Familie – und viele Väter im Sandkasten.’

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SPD blockiert eigenen Vorschlag zur Elternteilzeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. Mai 2009

Dass sich vernünftige Politik vor Wahlen der Wahlkampftaktik unterordnen muss, dafür gibt es schon viele Beispiele, ein besonders absurdes bekommen wir gerade dazu:

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen möchte die Gesetzesänderung zur Verlängerung des Elterngelds auf 28 Monate in den nächsten Wochen vom Kabinett beschließen lassen. Doch der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Thomas Oppermann, kündigt bereits den Widerstand der Parlamentarier an.

„Frau von der Leyen hat unsere Vorschläge zur Verbesserung des Elterngeldes bisher strikt abgelehnt“, sagte Oppermann dem SPIEGEL. „Nun kommt sie kurz vor Ende der Legislatur mit einem unabgestimmten Schnellschuss. In der Zeit bis zu den Wahlen ist eine seriöse Beratung ausgeschlossen.“

Ursula von der Leyen bezeichnet die Verlängerung des Elterngelds für Väter und Mütter, die in Teilzeit arbeiten, auch als Hilfe für die Wirtschaft. „Ebenso wie das Kurzarbeitergeld kann man das Teilelterngeld gegen die Wirtschaftskrise einsetzen. Die Eltern arbeiten reduziert, die Betriebe können teuren Leerlauf vermeiden“, sagt von der Leyen. Die voraussichtlichen Kosten für das Teilelterngeld würden etwa 200 Millionen Euro betragen.

Abgesehen davon, dass der Vorschlag von Frau von der Leyen sich auch im SPD Wahlprogramm wiederfindet, Oppermann möchte sich wohl nicht vorab die Wurst vom Brot nehmen lassen’, ist die Aussage, ‚bis zur Wahl sind keine seriösen Beratungen mehr möglich’ eine peinliche Bankrotterklärung. Da geht wohl nicht nur Opel in die Insolvenz, sondern vorab die politisch Verantwortlichen dieses Landes.

Die Macht zur Gestaltung, an die sich da so hilflos geklammert wird, haben sie schon längst aus der Hand gegeben.

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Gleichberechtigungsschub durch Elternzeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. Mai 2009

In der Berliner Morgenpost haben drei Väter über ihre Erfahrungen mit der Elternzeit und die Konsequenzen für die Partnerschaft berichtet:

‚ … Haben Sie danach Ihre Frauen mit ihrem Dilemma „Mutter & Job“ besser verstanden?

Yassin Musharbash: Ja, ganz klar. Wenn man Elternzeit ernsthaft gemacht hat als Vater, dann ist auch in der Beziehung klar, dass ich mich danach mit dem gleichen Einsatz an den Aufgaben beteilige, dass ich nicht ‚raus bin, nur weil ich ein paar Euro mehr verdiene als sie. Also muss ich mit meiner Frau immer wieder austarieren: wann kannst du früher nach Hause kommen, wann kümmerst du dich, wenn die Kita Schließzeit hat. Das ist ein Gleichberechtigungsschub, der in der Elternzeit wurzelt.

Markus Kamrad: Ein Beispiel: Fünf Tage nach meiner Rückkehr aus der Elternzeit wurde unser Sohn krank. Meine Freundin hatte einen wichtigen geschäftlichen Termin, also blieb ich zuhause und war gleich wieder eine Woche lang weg aus dem Job. Das war mir furchtbar unangenehm, aber es war letztlich die logische Fortführung der Elternzeit. Dieses Verständnis des ständigen Ausbalancieren – Müssens von Job und Familie ist in der Elterzeit und der Zeit danach entstanden. …

Warum nehmen relativ wenige Väter die Elterzeit in Anspruch?

Markus Kamrad: Darauf haben wir selbst nach langer Recherche keine Antwort gefunden. Trauen sich wenige Väter weil die Arbeitgeber so böse sind, oder werden vermeintlich böse Arbeitgeber nur vorgeschoben, damit der Vater sich nicht trauen muss.

Yassin Musharbash: Es ist wohl beides.

Es ist heute ja sehr hip, ein engagierter Vater zu sein. Kommen aber alle Väter damit zurecht?

Markus Kamrad: Der Kindersitz am Fahrrad ist jedenfalls inzwischen ein Statussymbol. Im Anzug auf dem Weg ins Büro den kleinen Sohn zur Kita zu bringen, kommt auch gut an. Und es ist völlig okay, abends bei Geschäftsterminen zu sagen: Ich würde jetzt gern gehen, weil ich noch die Gute-Nacht-Geschichte erzählen möchte. Das Problem ist aber, dass es die berufliche Entlastung, die dafür nötig wäre, nicht gibt. Also erfolgreich im Beruf, und voll da in der Familie zu sein. Das war bislang ein reines Frauenproblem. Nun ist es bei den Männern angekommen.

Nach der Elternzeit arbeiten Sie und Ihre Partnerinnen nun wieder. Kitas und Babysitter sind eingebunden…

Yassin Musharbash: …und das geht sehr gut. Klar gibt es immer Momente, wo es wackelt, wo man schnell reagieren muss und ein gutes Netzwerk braucht. Aber es geht.

Jonas Viering: Wenn man sich Kinder gönnt, muss man halt jonglieren für ein paar Jahre.

Wie hat die Vater-Elternzeit Ihre Partnerinnen beeinflusst?

Yassin Musharbash: Meine Frau musste nie das Gefühl haben, sie erfährt Erschöpfungszustände und Krisen mit dem Kind, die nur sie kennt und ich nicht. Stattdessen teilen wir das.

Markus Kamrad: Meiner Freundin hat das wohl ermöglicht, mir zu vertrauen und dieses Vertrauen auch auf Andere zu übertragen, etwa die Babysitterin, die Kita-Erzieherinnen. Sie weiß, dass es ihrem Kind auch woanders sehr gut gehen kann, und dass sie eine gute Mutter sein kann, ohne immer beim Kind zu bleiben. Und ich hoffe, dass es ihr Selbstvertrauen gibt, was ihr Berufsleben betrifft. Sie weiß, dass sie jemanden hat, der bereit ist, ihr den Rücken frei zu halten.

Markus Kamrad, 37, ist Vizesprecher der Bundestagsfraktion der Grünen, für seinen Sohn blieb er zwölf Monate daheim; Yassin Musharbash, 33, ist Online-Redakteur. Für seine zwei Töchter gab er sieben Monate den Hausmann; Jonas Viering, 38, ist freier Wirtschaftsjournalist, war acht Monate zuhause.

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Wahlkampf – Coup mit geteiltem Elterngeld?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. April 2009

‚Die Familienministerin hat es mal wieder geschafft. Ursula von der Leyen auf allen Kanälen!’ In der Frankfurter Rundschau spekuliert Vera Gaserow, ob hinter dem Vorschlag von der Leyens zur Verlängerung des Elterngeldes mehr steckt als Wahlkampf.

Denn was von der Leyen ankündigt – längere Bezugsdauer beim Elterngeld, wenn Vater oder Mutter nur Teilzeit arbeiten -, fordern Familienverbände und Opposition schon lange. Gerade hat auch die SPD die Ausweitung der Elternmonate für Väter und Mütter, die sich die Kinderbetreuung durch parallele Teilzeitjobs teilen, in ihr Bundestagswahlprogramm geschrieben. (nachzulesen auf Seite 33) …

Die jetzige Elterngeldregelung benachteiligt vor allem partnerschaftlich betreuende Väter und Mütter. Wenn nämlich Eltern ihre wöchentliche Arbeitszeit auf weniger als 30 Stunden reduzieren, bekommen sie dennoch nur 12 bzw. 14 Monate lang 67 Prozent Lohnersatz für ihr geschmälertes Gehalt. Nehmen Vater und Mutter gleichzeitig Elternzeit, verbrauchen sie nach der geltenden Regelung in einem Monat den Anspruch von zweien. Die Folge: Schon nach sieben Monaten ist Schluss mit dem Elterngeld.’

Dieser Misstand war schon vor der Verabschiedung des Gesetzes bekannt und hätte bei der Ergänzung im vergangenen Herbst behoben werden können! Aber da war eine partnerschaftliche Aufteilung von Erwerbs- und Fürsorgearbeit offensichtlich noch nicht erwünscht.

Es geht in dieser Frage um mehr als Wahlkampfgeplänkel. Eine gleichmäßige Aufteilung wird von der überwiegenden Mehrheit der Männer und Frauen gewünscht, von den wenigstens aber praktiziert. Es geht auch nicht darum, ‚ängstliche’ Väter durch ein Teilzeitangebot zu ermutigen, sondern um die Schaffung von verlässlichen Rahmenbedingungen, die es auch nach der Elternzeit ermöglichen in Familie und Beruf erfolgreich zu sein.

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Gibt’s Elterngeld bald 28 Monate?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. April 2009

Die Pläne für eine Weiterentwicklung des Elterngelds werden konkreter. In der „BILD“-Zeitung äußerte sich Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen über die geplante ‚Ausweitung’ des Elterngelds: Künftig sollten junge Familien die Leistungen bis zu 28 Monate lang erhalten können, wenn sie währenddessen Teilzeit arbeiteten.

„Viele Väter, die sich in Zeiten der Krise nicht trauen, ganz auszusteigen, könnten statt zwei voller Vätermonate vier halbe nehmen: Sie arbeiten halbtags und bekommen das halbe Elterngeld.“ Wenn die Mütter es genauso machten, kämen beide zusammen auf bis zu 28 Monate. So hätten beide Elternteile die Möglichkeit, Zeit mit ihrem Kind zu verbringen und im Beruf zu bleiben, erklärte die Ministerin in dem Blatt.

Das wäre ein richtiger Schritt hin zu einer partnerschaftlichen Aufteilung von Erwerbs- und Fürsorgearbeit. Nach der jetzigen Regelung kommt ein Paar mit einer solchen Aufteilung nur auf 7 Monate.

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Vätermonate ausweiten, gerade in Zeiten der Krise

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. April 2009

Im Interview der Woche skizziert Ursula von der Leyen im Gespräch mit Stephan Detjen im Deutschlandfunk die Grundzüge der Familienpolitik für die nächsten Jahre und plädiert auch dafür, die Vätermonate in der Elternzeit auszuweiten, trotz bzw. gerade wegen der Krise.

‚Stephan Detjen: Frau Ministerin, die weltweite Finanzkrise und Wirtschaftskrise verunsichert die Menschen. Verlieren Paare in einer solchen Situation, in der sie Angst um Einkommen und Ersparnisse haben müssen, den Mut, Familien zu gründen?

Ursula von der Leyen: Es wird sicher schwieriger sein, positive Perspektiven für Familien dann auch zu zeichnen. Und deshalb ist so entscheidend, dass ein Land und damit auch die Politik ganz deutlich macht: Wenn Ihr Euch für Kinder entscheidet, wenn Ihr Euch Kinder wünscht und Kinder haben möchtet, dann seid Ihr nicht alleine mit den Problemen da …

Detjen: Die Frage richtet sich ja in einer solchen Situation auch an Unternehmen, an Unternehmer. Können sich das Unternehmen noch leisten, das, was Sie als Vision für Ihre Familienpolitik vertreten: Eltern mehr Zeit geben, Vätern Vätermonate gewähren – das auch in einer Situation durchzuhalten, in der ein Unternehmer damit beschäftigt ist, sein Unternehmen überhaupt zu retten?

von der Leyen: Ich glaube, gerade in Zeiten der Krise wird dieses Thema wichtiger. Denn schon vor der Krise zeichnete sich ab, dass die größte Bedrohung für die Unternehmen, für den Wirtschaftsstandort Deutschland, das Thema des Fachkräftemangels ist. … Und da spielt für die jungen Menschen neben dem Gehalt die entscheidende Rolle: Ist das Unternehmen, in dem ich arbeite, familienfreundlich, das heißt, lässt es Raum für Kindererziehung, oder nicht? …

Detjen: Parallel zum Beginn der Finanzkrise ist im letzten Jahr auch die Geburtenzahl in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr drastisch eingebrochen. …Haben Sie mittlerweile eine Erklärung dafür, warum die Geburtenzahl seit Oktober letzten Jahres so stark eingeknickt ist?

von der Leyen: Nein, eine Erklärung kann man da gar nicht liefern, weil das auch vorläufige Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind und das natürlich sehr, sehr kleine Zeiträume sind, zwei, drei Monate zu überblicken. … Unter dem Strich, sagen die Experten, es lohnt sich, einen langen Atem zu haben. Denn wenn man die Erfahrung anderer Länder betrachtet, die früher angefangen haben mit der Modernisierung der Familienpolitik – also die skandinavischen Länder, die angelsächsischen Länder, Frankreich, aber auch die Benelux-Länder -, dass in diesen Ländern, obwohl mehr Väter und Mütter erwerbstätig sind, mehr Kinder geboren werden inzwischen, dass die Kinderarmut dort geringer ist. Und das sind die langen Linien, die entscheidend sind.

Detjen: Die Frage ist ja: Wie lange dauert es, bis die Maßnahmen sich auf die Demografie auswirken, und die Frage war: Was tun Sie, wenn der Abwärtstrend weiter anhält?

von der Leyen: Ja, meine feste Überzeugung ist, und ich glaube, das spürt man auch in Deutschland inzwischen, dass die Maßnahmen, nämlich die Einführung des Elterngeldes, damit die Einführung der Vatermonate, also ein neues Bild des Vaters schaffen, Weiterlesen »

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