Väter in der Traditionalisierungsfalle
Erstellt von Hans-Georg Nelles am 18. Februar 2011
Sobald das erste Kind kommt, tappen Väter und Mütter immer noch in die Traditionalisierungsfalle. Der Mann fährt in die Firma und verdient das Geld, die Frau bleibt daheim und versorgt Haushalt und Kinder. Für Mütter bedeutet dies oft Nachteile für ihre persönliche Erwerbsbiografie und Alterssicherung. So lautet einer der Befunde der Sachverständigenkommission für den Ersten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung.
Partner- und kinderlose Frauen gehören zu den mobilsten Erwerbstätigen in Deutschland. Sobald ein Paar Kinder hat, sind erwerbstätige Mütter jedoch beruflich viel weniger unterwegs, während die Väter weiterhin lange Wege zur Arbeit oder Dienstreisen in Kauf nehmen (müssen). Auch im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sind Frauen in Paarhaushalten mit Kindern in Deutschland überdurchschnittlich intensiv durch Arbeit für Haus und Familie gebunden.
Auch Männer beklagen aber inzwischen die mangelnde Vereinbarkeit von Familie und Beruf. “Männerforscher konstatieren einen Rollenkonflikt”, schreibt die Sachverständigenkommission, “da männliche Identität fest mit beruflichem Erfolg in der Erwerbswelt verknüpft ist.” Väter, die am Arbeitsplatz auf ihre familiären Verpflichtungen hinweisen, träfen bei Vorgesetzten und Kollegen oft auf Unverständnis und Ablehnung.
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