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Archiv für die 'aktive Vaterschaft' Kategorie

Das ist (fast) Spitze: Jeder vierte Münchner Vater nimmt Elternzeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. Januar 2010

Das Elterngeld ist ein Renner – auch bei den Münchner Männern: 2009 hat jeder vierte Vater die staatlich geförderte Elternzeit beantragt. 16 984 Anträge auf Elterngeld sind im vergangenen Jahr in München bewilligt worden – das ist mehr als ein Drittel aller in ganz Oberbayern gestellten Anträge. Die Statistik des „Zentrums Bayern Familie und Soziales“ zeigt: Die Zahl der Väter, die von der 2007 eingeführten Regelung profitieren, steigt – nicht nur in Bayern.

14 200 Kinder kamen in München 2009 zur Welt. Nur, wenn sich beide Elternteile ums Kind kümmern, gibt es die Förderung 14 statt 12 Monate lang. 2007 stammten in der bayerischen Landeshauptstadt 11,4 % aller Anträge auf Elterngeld von Vätern, 2008 waren es 20,7 %, und im gerade zu Ende gegangenen Jahr 2009 waren bereits 24,2 % der Antragsteller männlich. Inzwischen kümmert sich also jeder vierte Münchner Vater eine Zeit lang ausschließlich um seinen Nachwuchs.

Auch beim Städtevergleich stehen die Münchner Männer gut da. Die Vergleichszahlen stammen aus dem dritten Quartal 2009 – und da lag die Quote der Anträge von Vätern in München bei 27,9 %. Nur in Dresden beantragten im Verhältnis mehr Männer Elterngeld – 31,7 %. Die wenigsten Väter wollten sich in Frankfurt am Main eine Auszeit fürs Kind nehmen, hier stammten 510 von 2334 Anträgen, also 21,9 %, von Männern.

Auch in vielen bayerischen Landkreisen bewegte sich die Zahl der Männer, die einen Antrag auf Babypause stellten, zwischen 23 und 29 %. So wollten in Garmisch-Partenkirchen 45 Männer Elterngeld, was 23,3 % aller Antragssteller entspricht. Im Landkreis Bad-Tölz/Wolfratshausen waren 25,3 % der Antragsteller männlich, in Starnberg sogar 29,3 %.

Die meisten Väter bleiben ihrem Job kurz fern. Bundesweit bleiben ca. 60 % aller Väter zwei Monate zu Hause, in München haben 74 % der Väter für zwei Monate Elterngeld bewilligt bekommen. Zwölf Monate lang seien 5,8 % der Männer mit Nachwuchs zu Hause geblieben. Im Schnitt war 2009 die Babypause der Münchner Väter 3,34 Monate lang. …

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Neues von der Wickelfront

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. Januar 2010

europeans

In Europa haben immer mehr Väter die Möglichkeit eine Babypause zu nehmen. Doch über die von der EU geplante Verlängerung der Elternzeit wird heftig diskutiert.

Diese Woche gibt es auf Europeans einen Filmbeitrag darüber, wie die europäische Kommission versucht den Rückgang der Geburtenraten aufzuhalten und ob die Mütter und Väter Kind und Job unter einen Hut bekommen.

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Lust am Vatersein wecken

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. Januar 2010

‚Männer sind für den Unterhalt zuständig, Frauen für die Kinder-Erziehung.’ Diese traditionellen Rollenbilder herrschen in Wolfsburg noch stärker als im Rest der Republik, dies hat eine Studie ergeben. Die Gleichstellungsbeauftragte Sabine Lehmberg möchte dieser Haltung mit einem neu gegründeten Väter-Netzwerk entgegenwirken.

„Es ist unser Ziel, die Lust am Vatersein zu wecken“, sagt Lehmberg. Festgestellt hat sie, dass ein Besuch in der Wölfi-Kurve des VfL Wolfsburg am Wochenende oder das Grillfest in der Kindertagesstätte für Väter feste Termine seien, wo hingegen sie Elternabende mieden.

„Mütter und Väter sind für die Entwicklung ihrer Kinder wichtige Begleiter. In einer Welt, in der die Berufstätigkeit beider Elternteile zur Selbstverständlichkeit geworden ist, müssen auch die Aufgaben in der Familie neu ausgehandelt werden“, fordert Lehmberg.

Für Mütter gibt es viele Angebote zum Austausch, für Väter fehlten bislang solche Gruppen. Der Bedarf sei da, so Lehmberg. Deshalb hat sie das Netzwerk ins Leben gerufen, finanziell gefördert wird das Projekt aus Mitteln der Wohlfühlstadt. „Vater sein in Wolfsburg – Väter aus unterschiedlichen Kulturkreisen tauschen sich aus“ – diesen Namen hat sich das Netzwerk gegeben.

Am Mittwoch, 27. Januar, um 19 Uhr findet in der Erziehungsberatungsstelle ein Infoabend für Väter aus verschiedenen Kulturkreisen statt.

Eingeladen sind alle Väter, mit und ohne Migrationsgeschichte, die Interesse an einer festen Gruppe zum gegenseitigen Austausch haben und mehr darüber erfahren wollen, wie sie ihre Kinder aktiver unterstützen können.

Ansprechpartner sind Maik Kaspar von der Erziehungsberatungsstelle, der selbst einen Sohn hat, und Suliman Ali vom Ausländerreferat, Vater von vier Kindern.

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Mehr Geld soll Österreichs Väter in Karenz locken

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. Dezember 2009

Die Wiener Familien-Staatssekretärin Christine Marek (VP) ist zuversichtlich: Mittelfristig sei es ‚sehr realistisch’, dass 20 % der Väter in Karenz gehen, sagte sie am Montag. Die Steigerung wäre enorm, denn derzeit sind es gerade einmal 4 %.

Möglich machen soll diesen Anstieg vor allem eine Neuerung: das einkommensabhängige Kindergeld mit 80% des Letztverdienstes (höchstens 2000 Euro) – beziehbar auch rückwirkend für Geburten ab dem 1. Oktober 2009. Insgesamt gibt es jetzt fünf Varianten mit flexiblen Zuverdienstgrenzen. Damit Väter und Mütter den Überblick behalten, gibt es einen Online-Vergleichsrechner.

Der neue ‚Kindergeld – Rechner’ ist ein schneller, sehr effizienter Weg, um festzustellen, wie viel man monatlich dazuverdienen darf. Er ist sehr benutzerfreundlich. Es bedarf weniger Daten (wie z.B. das Jahresgehalt), und nach fünf Minuten ist klar, wie viel monatlich erwartet werden darf – vorausgesetzt, es gibt nur Einkünfte einer Art (etwa nur unselbständig oder nur selbständig).

Bei Mischformen wirft der Rechner nur die Jahres – Zuverdienstgrenze aus, bei der monatlichen Berechnung scheint er überfordert zu sein. Außerdem fragt er bei selbständigen Tätigkeiten und solchen aus Land- und Forstwirtschaft oder Gewerbe nach den vorgeschriebenen SV-Beiträgen.

Was der Rechner nicht verrät, ist die Tatsache, dass sich gegenüber 2008 Entscheidendes verändert hat: Wer die Zuverdienstgrenze in einem Monat überschreitet, muss nur mehr für diesen besagten Monat Karenzgeld zurückzahlen – nicht mehr, wie 2008, für das gesamte Jahr.

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Keine Vater Morgana

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. Dezember 2009

‚Der moderne Papa nimmt Elternzeit, wickelt, kocht Brei und redet gern darüber wie Cem Özdemir. Aber nach ein paar Wochen ist er wieder verschwunden’, schreibt Jana Hensel in ihrer persönlichen Bilanz zum Jahresende ‚Vater Morgana‘ in der Zeit. Diese fällt meines Erachtens auch deshalb so negativ aus, weil dem Elterngeld das Potenzial zur Lösung aller offenen Fragen in Sachen Rollenaufteilung zugeschrieben werden, die Rahmenbedingungen weitgehend ausgeblendet und der individuelle Vater für die Väter an sich in Haftung genommen wird.

So heißt es unter anderem: ‚Über die Von-der-Leyen-Väter ist in den drei Jahren nach der Einführung des Elterngeldes am 1. Januar 2007 viel Gutes geschrieben worden. Väter, die nach der Geburt eine Auszeit nahmen und zu Hause blieben, waren die Stars der letzten Saison. Was aber ist aus ihnen geworden?

Die Fakten sind ernüchternd. … Die Elternzeit – Utopie ist abgestürzt wie eine Aktie, die an der Börse zu hoch gehandelt wurde. Die ehemalige Familienministerin und jetzige Arbeitsministerin Ursula von der Leyen hat sich verspekuliert.’

Wenn ich im Bild bleibe, hat sich nicht die Emittentin der Aktie Elterngeld, sondern diejenigen, die allein auf diese Karte setzen geirrt. Hensel weiter

‚Denn nach der Elternzeit kehren die neuen Väter an ihre Arbeitsplätze zurück, als sei nichts gewesen. Für sie gilt: Nach der Elternzeit ist vor der Elternzeit. … Das Leben der Mütter unterdessen wurde binnen eines Jahres auf den Kopf gestellt. Während 55 Prozent von ihnen vor dem ersten Kind in Vollzeit beschäftigt waren, rutscht die Quote danach in den Keller. Nur 14 Prozent kehren in die Vollbeschäftigung zurück; nach zwei Kindern sind es nur noch 6 Prozent.’

Das was hier als Konsequenz bei den Müttern beschrieben wird, könnte ich genauso als Begründung für das Verhalten der Väter betrachten. Nur in einer Partnerschaft, wo auf Augenhöhe über das berufliche Engagement nach der Geburt des ersten und aller weiteren Kinder gesprochen wird und auch die Frau bereit ist nach kurzer Elternzeit in Vollzeit wieder arbeiten zu gehen, kann Mann und Vater ein ‚Risiko’ eingehen.

Ansonsten bleibt die Situation in der Tat so anachronistisch wie zuvor. ‚Papa bringt das Geld nach Hause und macht Karriere. Mama verdient dazu und kümmert sich um den Nachwuchs.’ An diesem Zustand kann nicht das neue Elterngeld sondern nur das tatsächliche Verhalten in der Partnerschaft etwas ändern.

Und zwar nicht nur symbolisch sondern real. Väter haben längst begriffen und zunehmend auch erfahren, dass Kindererziehung Spaß macht.

Die Realität ist aber auch, dass heute ein Einkommen für eine Familie mit Kindern in der Regel nicht ausreicht und die bestmögliche Lösung, kurze Vollzeit für beide, Mütter und Väter, mit den entsprechenden betrieblichen Regelungen zeitlich und räumlich flexibler Arbeitszeiten kaum existieren.

Stattdessen wird, insbesondere bei verantwortlichen Tätigkeiten und Führungsaufgaben in Unternehmen immer noch am Vollzeit Anwesenheitsdogma festgehalten Weiterlesen »

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Tübingens OB Palmer will in Elternzeit gehen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. Dezember 2009

Titelt der Reutlinger Generalanzeiger, und der ist näher dran am Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer als die Welt, die zu seinem Vorhaben, im kommenden Jahr in die Elternzeit zu gehen geschrieben hatte ‚ Joschkas Enkel müssen in Elternzeit’.

Als Politiker weiter voll berufstätig? Franziska Brantner und Boris Palmer wollen jeweils für zwei Monate die Elternzeit-Regelung nutzen, dann aber wieder in den Job einsteigen. Unser Bild zeigt die beiden im Herbst, nach Palmers Teilnahme beim Stadtlauf.

Foto Markus Niethammer

‚ … In nicht öffentlicher Sitzung hat der Rathaus-Chef den Gemeinderäten vor wenigen Tagen angekündigt, dass er im Herbst Pause macht, auch die Mitarbeiter der Stadtverwaltung wissen Bescheid. Im Juni und Juli, so die Verabredung, geht die Mutter in Elternzeit, im August macht die kleine Familie Urlaub, im September und Oktober verzichtet Palmer auf sein OB-Gehalt, bekommt dafür den gesetzlichen Höchstbetrag von 1 800 Euro monatlich und passt in Vollzeit auf den Nachwuchs auf. Danach wollen die Eltern die Kinder-Krippe im Europarat in Anspruch nehmen und wie zuvor weiter voll berufstätig sein. Allerdings, sagt der OB, werde er als Vater nicht mehr wie bisher »allzeit verfügbar« sein und wirklich jeden Termin selber wahrnehmen.

Palmer stellt klar: »Es gibt einen Rechtsanspruch auf Elternzeit.« Wer den Antrag formal genehmigen muss – Regierungspräsidium oder Gemeinderat – konnte bisher noch niemand sagen: Dafür ist der Fall zu einmalig. Vertreter für die Dauer seiner Abwesenheit im Tübinger Rathaus ist Finanz-Bürgermeister Michael Lucke.

Das junge Paar weiß, dass Spitzenkräfte in der Regel glauben, unentbehrlich zu sein. Doch beide sind anderer Ansicht und lassen durchblicken: Man kann nicht politisch für die Elternzeit eintreten und dann kneifen, wenn es akut wird. Palmer ist überzeugt: »Ein guter OB kann auch zwei Monate weg sein. Nur ein Schlechter muss jeden Tag hinterherkehren.«

Im Grunde schaffe die zweimonatige Auszeit auch keine andere Situation als eine längere Erkrankung eines Amts-Inhabers, betont der 37-Jährige. Außerdem, findet Brantner, gebe es ja inzwischen einige positive Beispiele von Firmenchefs, die ebenfalls eine Familienpause eingelegt haben.

Die Reaktionen auf die Neuigkeit sind sehr unterschiedlich, hat Brantner beobachtet. »Die Deutschen fragen meist, ‚wie willst du das schaffen?’ In anderen Ländern ist das viel akzeptierter.« Vor allem die französischen Kolleginnen finden offenbar, dass das Vorhaben der beiden Grünen-Politiker gar nichts Besonderes ist. …’

Ganz anders sehen das die LeserInnen der Welt. Auf die Frage: Sollten Politiker in Vaterschaftsurlaub gehen? antworteten nur 41% Ja, denn sie sollten genauso für ihre Kinder da sein wie andere Väter auch. Dagegen äußern 59% nein, wer in ein Amt gewählt wurde, darf es nicht im Stich lassen. Von Frauen im Amt wird es gar nicht gesprochen.

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Väter von Heute

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. Dezember 2009

… eigentlich gibt es ja hier keine Werbung, aber für das Väterzentrum in Berlin mache ich gerne eine Ausnahme ;-).

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‚Männer sollten sich als Väter outen’

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 18. Dezember 2009

Patrick Ehnis, Autor des Buches „Väter und Erziehungszeiten – Politische, kulturelle und subjektive Bedingungen für mehr Engagement in der Familie“. Äußert sich im Interview mit Kendra Eckhorst für die aktuelle Sonntaz über Konsequenzen aus den Ergebnissen seiner Studie:

‚… Ihrer Untersuchung zufolge endet eine gleichberechtigte Arbeitsteilung mit der Geburt des Kindes. Warum?

Vielfach geschieht dies gegen den Willen der Paare, da es weder eine gesellschaftliche Organisation von Arbeit noch von Kindererziehung gibt, die Eltern eine Vollzeitstelle ermöglicht. Hier treten dann geschlechtsspezifische Benachteiligungen zutage, wie die schlechtere Bezahlung von Frauen und der für sie notwendigen Elternzeit, die für Väter freiwillig bleibt.

Erleben Männer die Elternzeit als Statusverlust?

Zum Teil. Einerseits beschreiben sie die Zeit mit dem Kind als intensive und wertvolle Erfahrung. Andererseits empfinden sie die Haushaltsarbeit als wertlos und körperlich anstrengend. Zudem müssen sie ihre Kompetenz stärker unter Beweis stellen, ähnlich wie es Frauen in Führungspositionen beschreiben. Auch fehlt den Männern die Anerkennung über Geld.

Ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein Thema für Männer?

Es wird ein Thema werden. Auch für traditionell eingestellte Väter. Hohe Arbeitsanforderungen beißen sich mit dem Wunsch, das Kind zu erleben. Die Zahl der Frauen, die ihren Männern den Rücken freihalten, wird abnehmen. Eine Diskussion über Vereinbarkeit von Beruf und Familie sollte nicht nur die Erwerbsquote von Frauen thematisieren, sondern auch die Perspektiven von Vätern – und damit eine gleichberechtigte Arbeitsteilung.

Wie können Elternzeit und befristete oder prekäre Jobs vereinbart werden?

Prekäre und flexibilisierte Arbeitsverhältnisse bieten generell keine langfristigen Perspektiven und so auch nicht für Elternzeiten. Die befristeten Jobs könnten um die Elternzeit verlängert werden, so dass nicht die Frauen arbeitslos werden. Väter machen überwiegend Elternzeit, wenn sie eine gesicherte Position haben, die weder ganz unten noch ganz oben ist. …’

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Väter nehmen sich Zeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. Dezember 2009

Elternzeit_VattenfallDie vor drei Jahren neu geregelte Elternzeit wird immer beliebter. Auch bei Vattenfall. Die in der Oktoberausgabe der Mitarbeiterzeitschrift terrawatt veröffentlichte Statistik spricht eine klare Sprache:

Im Jahr 2006 nahmen im Konzern 113 Mütter und Väter nach der Geburt ihres Kindes Elternzeit, zwei Jahre später waren es bereits 255 Beschäftigte bei Vattenfall. Am Ende dieses Jahres werden es nach einer Hochrechnung 277 Väter und Mütter sein.

Auch die Rollenverteilung hat sich verändert: Waren 2006 gerade einmal 5,31 % der Beschäftigten in Elternzeit Männer, werden in diesem Jahr 44,12 % sein. Die von der Personalabteilung geführte Statistik weist auch aus, dass 2008 und 2009 jeweils vier Führungskräfte Elternzeit in Anspruch genommen haben. In diesem Jahr ausschließlich Väter.

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Väter gegen Kindesmissbrauch – Hinsehen, nicht wegschauen!

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. Dezember 2009

Auf eine ungewöhnliche Initiative macht heute Milivoj Lukic im Daimler Blog aufmerksam:

‚Vor 16 Jahren gründeten wir in unserer Gemeinde einen Väterstammtisch, kurz PaSta (Papa Stammtisch). Ziel war es, sich einmal im Monat zu treffen und dabei auch Unternehmungen mit unserem Nachwuchs zu besprechen. Wir gingen mit den Kindern zelten, machten Waldwanderungen und Familienausflüge. …

Bei einem dieser Treffen, es war Ende 2007, habe wir PaStas folgendes festgestellt:

Unseren Kindern geht es gut, sie haben eine schöne Kindheit und sind wohlbehütet aufgewachsen. Leider haben das nicht alle Kinder und deshalb waren wir der Meinung, dass wir dafür etwas tun müssen.

Wir fragten uns, wo und wie man helfen könnte und es entstand die Idee, für ein Kalenderprojekt. Nicht irgendein Kalender, sondern ein Kalender der auf den „sexuellen Missbrauch von Kindern“ aufmerksam machen sollte. Es ist erschreckend und unfassbar, dass allein in Deutschland alle 30 Minuten ein Kind sexuell missbraucht wird.

Das war für uns Antrieb und Motivation, diese Missstände so vielen Menschen wie möglich vor Augen zu führen. So gründeten wir im Februar 2008 den Verein Serie X e.V., der gemeinnützig anerkannt und ausschließlich zum Wohle von Kindern und Jugendlichen tätig ist. Derzeit haben wir 70 Mitglieder. Der Kalender ist für das Jahr 2010 produziert worden. Zwölf Väter setzen darin ein persönliches Zeichen gegen den Missbrauch. Nackt, auf den Bauch liegend und ein „X“ bildend.

Ja wir wollen mit diesen Bildern provozieren, Diskussionen anregen, die Menschen zum Nachdenken animieren, wachrütteln. Sie sollen nicht weg- sondern hinzuschauen.

Wir werden oft gefragt: Die Bilder sind schön aber warum ist dieser nackte Mann im Bild?

Die Antwort ist recht einfach: ein Kalender mit Edelweißbildern hätte wohl niemanden interessiert. Und wir Erwachsene bestimmen selbst über unseren Körper, den missbrauchten Kindern wurde diese Selbstbestimmung gewaltsam genommen.

Es sind 12 Fotografien entstanden, die quer durch Deutschland realisiert wurden, von Berlin Tempelhof bis zur Zugspitze, vom Hockenheimring bis zu den Bavaria Studios in München. Über 5500 km haben wir auf eigene Kosten zurückgelegt. Die Sache war es uns Wert. Es sind Motive, die alltägliche Orte zeigen, die jedoch ungewöhnlich und spannend aus der Vogelperspektive mit einem 12 Meter hohen Stativ aufgenommen wurden. …’

Den Kalender und alle anderen Informationen über die Initiative finden Sie hier.

Quelle

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