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Väter im Kreissaal = mehr Komplikationen?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. Oktober 2009

Väter, die während der Geburt dabei sind, erhöhen das Risiko eines Kaiserschnitts. Das behauptet Michael Odent, leitender Geburtshelfer der Primal Health Research childbirth charity in London.

Durch die Nervosität der Väter seien die Frauen angespannter und produzierten mehr Adrenalin, was die Produktion des Hormons Oxytocin verlangsamt und die Wehen verlängert. Er glaubt, der Geburtsvorgang wäre weitaus kürzer und weniger schmerzhaft und riskant, wenn lediglich eine Geburtshelferin anwesend sei. Auch für Männer sei es besser, vor der Tür zu warten, da sie sonst eher das männliche Äquivalent einer postnatalen Depression bekämen.

Wissenschaftlich seien Odents Bemerkungen nicht haltbar, meinen Kritiker. Mary Newburn vom National Childbirth Trust: „Das Wichtigste ist, dass die Frau sich sicher fühlt und die Person dabei hat, die sie dabei haben will – egal ob Mann oder Frau.“

Noch besser ist es, wenn die Väter, die bei der Geburt dabei sind, selber gut vorbereitet in den Kreissaal gehen. Das heißt, das sie wissen, das in diesem Fall ‚dabei sein’ wirklich alles ist und hektische Aktivitäten wirklich störend sein können.

Das war auch das Ergebnis eines Fachkongresses in Berlin.

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‚Mach dich unsterblich. Werde Vater.’

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. Oktober 2009

Mehr als 90 Prozent der befragten (kinderlosen) Männer wünschen sich in jungen Jahren Kinder… faktisch sind aber mehr als ein Drittel der 35- bis 40-jährigen Männer noch kinderlos. (Studie des Deutschen Jugendinstituts).

Lehmann_VaterDie ‚Aktion Gemeinsinn’ möchte durch eine Werbekampagne mit prominenten Söhnen und ihren Vätern, entwickelt von der Agentur ‚Scholz & Friends’, Männer zum Kinderkriegen animieren.

Mit der Plakat-Aktion ‚Mach dich unsterblich – werde Vater’ zeigen unbekannte Väter ihre berühmten Kinder. So wie bei Dieter Lehmann und seinem Sohn – Ex-Nationaltorwart Jens Lehmann (39).

Der weiß ganz genau, wie wichtig die Familie ist: ‚Ich sehe sie als Grundpfeiler der Gesellschaft. Ich habe meinem Vater eine gute Erziehung und meine Bescheidenheit zu verdanken.’

Zur Wirkungsweise der Kampagne erklärt Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast (67), Geschäftsführerin der Aktion Gemeinsinn:

‚Wir wollen auf humorvolle Art zeigen, welche Freude Elternschaft bedeutet, dass Eltern durch die Kinder weiterleben – über die eigene Existenz hinaus.’

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The story of Rick and Dick Hoyt

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. Oktober 2009

Eine ungewöhnliche Vater – Sohn Geschichte

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Warum Väter nicht stärker einbezogen werden

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. Oktober 2009

Mit dieser Frage beschäftigt sich Chris Cleave, selbst aktiver Vater, in einem Beitrag des Guardian. Seine für Großbritannien gewonnenen Erkenntnisse sind auf Deutschland übertragbar. Zwei Eckpunkte gleiche Bezahlung und das Elternzeit System sind neben den Vorstellungen in den Köpfen, die entscheidenden Stellschrauben:

According to the Fatherhood Institute, 82% of full-time, working dads say they’d like to do more childcare. But it’s not easy. …

Suspicion and traditionalist views of fatherhood, it seems, conspire to prevent fathers from getting more involved with their children, at home and at school. On top of these are the economic factors that operate to keep fathers in work and force mothers out. Rob Williams, the chief executive of the Fatherhood Institute, thinks that parental leave is key. „Now maternity leave is so much longer than paternity leave,“ he says, „it has led to the woman becoming officially viewed as the child carer, which actually gives women less equality in the workplace.

It’s counter-productive. Before a working couple has children, the woman earns 91% of the man’s salary. After kids, it drops to 67%. The driver is the leave system, which makes a break in women’s careers but not in men’s. The leave system itself is deepening gender inequality. The rational decision for any couple is for the mother to stop work and be the carer. This will be true until maternity leave and paternity leave are more equal.“

The inequality of the leave system is arguably the sign of the government’s failure to make the imaginative leap between its long-held policy of getting more mothers into work with its corollary: getting more fathers involved with childcare. And if that is bad news for fathers who want to look after their children, then surely it is equally bad news for mothers who want or need to work – at over 60%, the substantial majority.

Indeed, the closer one looks at how unfair the system is to fathers, the more one realises how tough it is on mothers. In the eyes of modern Britain, mothers seem able to do no right. A study published to fanfares last week found a very modest statistical correlation between mothers working and their kids imbibing fizzy pop and spending time in front of the TV. Naturally, the media sexed it up into Mammageddon. „Working mothers‘ children unfit“ was BBC Online’s headline. The same day’s BBC News at Ten delivered a damning verdict on the children of working mums: they were sitting in front of the TV, eating too much and doing too little. …

It seems that the media, the schools, the spectre of paedophilia, the prevalence of absent fathers, the policies of the government and perhaps even our own machismo conspire to prevent dads taking an equal share in bringing up our young children. Meanwhile, working women are demonised as unfit mothers, while full-time mums are made to feel left-out or unfulfilled. Isn’t modern Britain groovy? …

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Die Beteiligung der Väter an der Hausarbeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. Oktober 2009

… ist schon seit langem ein Thema. Nicht nur in den Familien und Partnerschaften, sondern auch in der Wissenschaft. Im Rahmen des 50zigsten Geburtstags der Zeitschrift ‚The Sociological Quarterly’ der Midwest Sociological Society ist eine bahnbrechende Untersuchung aus jedem Jahrzehnt online frei zugänglich. Für die 80er Jahre ist das die Studie von Shelley Coverman ‘Explaining Husbands’ Participation in Domestic Labor’ aus dem Jahr 1985.

Sie untersucht in der Arbeit 3 Hypothesen zur Beteiligung der Väter an der Hausarbeit und der Betreuung der Kinder:

(1) the relative resources hypothesis states that the more resources (e.g., socioeconomic characteristics) a husband has relative to his wife, the less domestic labor he does;

(2) the sex role ideology hypothesis maintains that the more traditional the husband’s sex role attitudes, the less domestic labor he performs; and

(3) the demand/response capability hypothesis states that the more domestic task demands on a husband and the greater his capacity to respond to them, the greater his participation in domestic labor.

The analysis suggests that neither attitude change nor education will alter the division of domestic labor. Aber es gibt damals auch schon  einen optimistischen Ausblick:

Rather, findings indicate that younger men who have children, employed wives, and jobs that do not require long work hours are most likely to be involved in household activities.

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Medienschlacht um das Recht, Mutter zu werden und Vorstand zu bleiben

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Oktober 2009

Die Schwangerschaft einer Top-Managerin löste eine bemerkenswerte Debatte in den Medien aus. Michael Stuber (Ungleich Besser Diversity Consulting) analysiert die Diskussion, die der frisch gebackene Vater Roger Köppel, Chefredakteur der rechts-konservativen ‚Weltwoche’, ausgelöst hat.

Seine markigen Formulierungen wie ‘Würden Sie Ihre Armee einem General anvertrauen, der sich im Krieg aus familiären Gründen beurlauben lässt?’ und seine schieflagige Frage nach dem ‘Recht auf Selbstverwirklichung’ wurden in Online-Kommentaren gar als Angriff auf die Bundesverfassung und die Menschenrechte kritisiert.

Das Corpus ‘Delicati’ bildet die Vorsitzende der Geschäftsleitung von ABB Schweiz, dem eidgenössischen Teil des Technologiekonzerns ABB. Die 39-jährige Jasmin Staiblin trat im Juli ihren 16-wöchigen Mutterschaftsurlaub an und informierte ihre Beschäftigten per Email über die abwesenheitsbedingte Vertretung. Seither tobt die Schlacht um die Anwendung von Auszeit-Modellen gerade in wirtschaftlich schweren Zeiten. Dabei könnte Staiblin mit ihrer Karriere als Vorbild gelten. Die Deutsche ist eine von nur 5 % Frauen in den Geschäftsleitungen der 100 größten Schweizer Unternehmen, eine der wenigen Mütter in diesem Umfeld und die einzige Frau, die es ganz an die Spitze schaffte.

Wie unangemessen die Diskussion um vorübergehende Abwesenheiten ist beschreibt DIE ZEIT online, die darauf hinweist, dass der ehemalige Chef der ABB, Fred Kindle, mit Pauken und Trompeten ging und ein halbes Jahr kein Nachfolger benannt worden war. dieStandard.at zitiert Weltwoche-Chef Köppel unter anderem mit den Worten, Frauen haben ‘in Spitzenpositionen nicht zu suchen’ und dass die Fragen lauten müssen, weshalb sie ‘nicht länger bei ihrem Kind bleibt’. Der Berner Korrespondent des Standard weist süffisant darauf hin, dass Köppel als berufstätiger Vater im eigenen Haus schwieriges zu leisten habe, denn die Weltwoche verzeichnet einen deutlichen Leser- und Inserentenschwund.

Auch die Süddeutsche Zeitung verwies vor kurzem auf die Absurdität der Diskussion. Sie stelle alle Bemühungen, Kinder und Karriere miteinander zu verbinden, auf den Kopf und befördere uralte Rollenklischees. Das Blatt stellt die eigentliche Frage, die Köppel anscheinend gar nicht in den Sinn kam: Warum schaffen es nicht mehr Frauen ganz nach oben, nachdem es der Wirtschaft doch gut tut?

Einige schweizerische Medien wie die Neue Zürcher Zeitung und der Tages-Anzeiger ignorierten elegant die Entgleisungen der Weltwoche. Die Boulevardpresse ließ sich die Sensationsäußerungen indes nicht entgehen und stießen ins politisch korrekte Horn. ‘Der Blick’ druckte einen Meinungsaustausch emanzipierter Personen und kam zu dem bahnbrechenden Fazit, dass es berufstätige Mütter schwer hätten.

Staiblin sieht das eventuell anders. Sie trennt Berufliches und Privates streng und gab keine Auskünfte über ihr privates Arrangement zur Kinderbetreuung. Ganz so, wie männliche Top-Manager, die Vater werden.

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Väter spielen als emotionale Bezugsperson für das Kind eine Hauptrolle

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. Oktober 2009

Margrit Stamm, Professorin für Erziehungswissenschaften an der Universität Freiburg (Schweiz) verbindet in der Neuen Züricher Zeitung (NZZ) Ergebnisse der Väterforschung mit alltäglichen Erfahrungen der Aufgabenteilung in den Familien.

Gemäß neusten Erkenntnissen verfügen Väter gar über ähnliche biologische Kompetenzen wie Frauen: Während der Schwangerschaft erleben sie ebenfalls Hormonschübe, können zum Neugeborenen ähnlich emotionale Bindungen aufbauen und auf ein schreiendes oder lächelndes Baby ähnlich wie die Mutter reagieren. Mit Ausnahme des Stillens – so die Forschung – gibt es keine Hinweise, dass Frauen prädisponiert sind, der bessere Elternteil zu sein. Sind es also rein soziale Konventionen, die uns glauben machen, die Mutter sei wichtiger für die kindliche Entwicklung?

Fast scheint es so. Die Entwicklungspsychologie nämlich belegt, dass der Vater emotional genauso wichtig für die Entwicklung des Kindes ist wie die Mutter – nicht in quantitativer, aber in qualitativer Hinsicht. Dies stellt einen Knackpunkt dar: Zwar verbringen Männer mehr Zeit mit ihren Kindern, als dies früher der Fall war, Mütter jedoch (auch wenn sie berufstätig sind) wenden noch immer weit mehr Zeit für Haushaltsarbeiten auf. Verständlich die oft geäußerte weibliche Rüge, Väter würden im Umgang mit Kindern nur die Rosinen herauspicken.

Neues schwaches Geschlecht?

Folgt man den Erkenntnissen der Entwicklungspsychologie, ist aber genau diese Teilung für das Kind förderlich. Denn Väter spielen anders mit dem Kind als Mütter: Sie erfinden stets neue Spiele, tollen mit dem Kind herum, sind in Ordnungsfragen großzügiger. Mütter sind konventioneller, vorsichtiger und angetan, dem Kind bei der Regulation der Gefühlswelt zu helfen. Kein Wunder, dass viele Kleinkinder den Vater als Spielkameraden bevorzugen. – Die Vatersehnsucht hat aber auch völlig gegensätzliche Impulse erfahren. Man spricht von den Männern als den «tendenziellen Modernisierungsverlierern». Davon, dass sie das neue «schwache Geschlecht» seien, das sich der Partnerin und dem «Projekt Kind» anzupassen habe. Dieses hat die Elternschaft nicht nur zur wählbaren Option werden lassen, sondern auch zu neuen Abhängigkeiten geführt. Zwar verbindet sich mit dem Projekt Kind zunehmend der Wunsch nach Sinn und Glück. …

Fest steht: Biologische Vaterschaft verliert, soziale Vaterschaft gewinnt an Bedeutung. Männer kommen in den seltensten Fällen lediglich durch Zeugung zu einem Kind, sondern, indem sie sich in eine intime Beziehung zum Kind einlassen. Das Vater-Kind-Verhältnis muss somit emotional aufgeladen sein. …

Partnerin steuert Vaterrolle

Fakt ist auch, dass es eine Abhängigkeit zwischen neuer Väterlichkeit und neuer Mütterlichkeit gibt. Und es gibt wohl einen vierten – eher verdrängten – Vater-Typus. Jenen, der physisch präsent ist, dessen väterliche Gegenwart die Mutter aber nicht zur Kenntnis nehmen will. Solches Verhalten ist eine mächtige Quelle, aus der Vatersehnsucht sprudelt. Väter – so das Fazit – sind eben nur exakt so weit involviert, wie es die Partnerin zulässt.

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Vorbilder für Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. Oktober 2009

Stadt, Sozialverbände und Erwachsenenbildungs-Einrichtungen in Ludwigshafen bieten in der Reihe „Vätervorbilder“ zahlreiche Anregungen. Die Veranstaltungen drehen sich um die Fragen: Was gewinnen Väter, Mütter und Kinder, wenn Väter sich nicht länger auf die Ernährerrolle beschränken lassen? Welche Unterstützungen gibt es von Staat und Gesellschaft?

Die einzelnen Veranstaltungen ziehen sich bis ins neue Jahr hinein:

  • 26. September: Kinder kochen mit ihren Vätern, 10 bis 13 Uhr
  • 15. Oktober: Männer zwischen Familie und Beruf, 20 Uhr
  • 26. bis 30. Oktober: Väter-Kinder-Herbstferien
  • 5. November: Männer im Gespräch, 20 Uhr
  • 7. November: Kinder kochen mit ihren Vätern
  • 10. November: Auftaktveranstaltung zur Ausstellung „Vätervorbilder“ im Kulturzentrum, 19.30 Uhr
  • 17. November: Elternzeit – das Für und Wider
  • 18. November: Podiumsdiskussion unter dem Motto „Zwischen Beruf und Bobbycar“
  • 21. November: Das Multi- Vitalitäts-Bonbon für Väter und Kind
  • 10. Dezember: Papa ist der Beste, Väter im Gespräch
  • 22. bis 24. Januar 2010: Wochenendfreizeit für Väter und Kinder

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‚Das Geld ist es allemal wert’

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. September 2009

Im Gespräch mit Anja Baumgart-Pietsch vom Wiesbadener Tagblatt nennt der Organisationsberater Hans-Georg Nelles gute Gründe für Unternehmen, sich über die Elternzeit von Vätern zu freuen:

Haben Sie das Gefühl, dass sich der Wertewandel bei Vätern langsam durchsetzt – Stichwort Erzieher, nicht nur Ernährer – oder ist der Weg dorthin noch lang?

Dieser Wandel hat sich bereits vor 25 Jahren abgezeichnet und seitdem immer weiter verstärkt. Bereits in der zweiten von der Frauen Zeitschrift Brigitte durchgeführten Befragung Mitte der 80er Jahre haben sich die neuen Väter verbal „geoutet“. Es ist wesentlich, dass zu dem Wollen und Können, das zweifelsfrei vorhanden ist, auch das Dürfen hinzukommt. Da ist vor zweieinhalb Jahren mit der Neuregelung der Elternzeit ein wichtiger Schritt gemacht worden, weitere müssen folgen.

Welche Erfahrungen haben Sie mit Unternehmen gemacht? Steht man dem Anliegen, Väter zu fördern, offen gegenüber, oder ist es noch ein großer Kampf? Gibt es besonders offene Branchen, oder ist dies rein von persönlichen Faktoren abhängig?

Väterförderung ist kein Unternehmenszweck. Aber Unternehmen, die die persönlichen Anliegen ihrer Beschäftigten ernst nehmen, und dazu gehört zunehmend der Wunsch von Vätern die Elternzeit zu nutzen, werden im Wettbewerb um qualifizierte Beschäftigte vorn liegen und diese Mitarbeiter auch an ihr Unternehmen binden können. Es kommt ja nicht nur darauf an, die Krise zu überstehen, sondern sich auch darauf vorzubereiten, nach der Krise mit motivierten Beschäftigten durchstarten zu können. Mit dieser Sichtweise sind innovative und technologieorientierte Betriebe schon mehr vertraut als Unternehmen, die ein hohes Durchschnittsalter der Belegschaft und in den letzten Jahren nur wenige Neueinstellungen vorgenommen haben. Mein Eindruck ist aber, dass es in jedem Fall auf die handelnden Personen ankommt, den Inhaber oder die Personalverantwortlichen, die sich vorstellen können müssen, dass junge Männer heute andere Werte und Vorstellungen von Vaterschaft im Kopf haben als sie selbst und auch auf die Väter, die ihre Vorstellungen bei der Einstellung natürlich äußern und einfordern müssen.

Kann sich überhaupt jede Familie eine „Elternzeit“ des Vaters leisten?

Das Elterngeld beträgt 67 Prozent des Nettoeinkommens. Die Zeit ist also in jedem Fall mit einem Einkommensverlust verbunden. Es mag demnach Familien geben, die aus finanziellen Gründen auf die Elternzeit des Vaters verzichten müssen. Meiner Erfahrung nach ist es aber in der Regel nicht die Frage „Können wir auf das Geld verzichten?“` sondern „Wollen wir diese Erfahrung machen?“ Das Geld ist es allemal wert!

Was ist aus Ihrer Sicht das wichtigste Argument aus Sicht eines Vaters, der seinen Arbeitgeber davon überzeugen möchte, dass er in Elternzeit gehen will? Weiterlesen »

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Mutige (Väter) arbeiten Teilzeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. September 2009

Das geht, gegen viele Widerstände auch im eigenen Vorstellungsvermögen. Die September Ausgabe der Zeitschrift brandeins präsentiert Väter, die sich um ihre Familie kümmern und Karriere machen.

Das sind zum Beispiel Fragen wie: „Was werden die männlichen Kollegen sagen?“ Oder: „Wie kann ich das vor meinen Klienten rechtfertigen?“ aber auch Unternehmen (-skulturen) in denen „Karriere wird nach 18 Uhr gemacht“ wird. Auch die Rollenzuschreibungen im sozialen Umfeld sind nach wie vor mächtig:

Anders als einer Frau wird einem Mann nicht das naturgegebene Bedürfnis unterstellt, sich um seine Kinder kümmern zu wollen. Für ihn ist eigentlich nur eine Rolle vorgesehen: die des Versorgers. Will der Mann trotzdem weniger arbeiten, wird das als Illoyalität gegenüber der Firma wahrgenommen. Erschwerend kommt hinzu: Die heutige Generation der Führungskräfte ist noch immer fast ausschließlich männlich und hat dem Beruf oft die absolute Priorität eingeräumt.

Viele haben ihr Privatleben vernachlässigt. Und manche schon den Punkt erreicht, an dem sie lieber im Büro sind als daheim. Äußern nun jüngere männliche Kollegen den Wunsch nach Teilzeit, ruft das deshalb nicht nur Neid hervor. Es werden auch die Lebensentwürfe vieler Vorgesetzter erschüttert: Wenn es eine Alternative zur Dauerpräsenz in der Firma gibt, dann war nicht allein die Karriere daran schuld, dass man die eigenen Kinder so wenig gesehen und die Partnerschaft so wenig gepflegt hat.

… Auf Unterstützung durch ihre Partnerin warten Männer manchmal vergebens. Denn auch das Verhältnis der Frauen zur männlichen Teilzeitarbeit ist zumindest nicht frei von Widersprüchen. Zwar wünschen sich viele, dass auch ihr Mann mehr Zeit zu Hause verbringt. Will einer jedoch tatsächlich seine Stundenzahl reduzieren oder gar zwölf Monate Elternzeit nehmen, haben etliche damit Probleme. „Viele Frauen wollen Geld verdienen, aber das Haupteinkommen soll der Mann erzielen“, sagt die Tübinger Soziologin Regine Gildemeister.

Dazu passt, dass in Untersuchungen über männliche Teilzeit vor allem die Frauen antworten: „Der Beruf meines Mannes lässt eine Verringerung der Wochenarbeitszeit nicht zu.“ Nicht zufällig wird Männern im Väterzentrum Hamburg empfohlen, ihre Partnerin mitzubringen, wenn sie sich zum Thema Teilzeit informieren wollen.

Die Hürden für Männer, die Teilzeit arbeiten wollen, sind meist höher als die für Frauen. Dass sich trotzdem immer mehr trauen, gegen diese Widerstände anzugehen, spricht für ihren Mut. Oft sind es Männer, die bereits die ersten Karrierehürden genommen und ihre Leistungsfähigkeit bewiesen haben. Sie müssen kaum befürchten, dauerhaft arbeitslos zu werden – und finden schnell Gefallen an ihrem neuen Leben.

… Wie schnell sich diese Erfahrungen zur allgemeinen Praxis weiterentwickeln, hängt vor allem von den Männern ab und ihrem Willen, sich von ihrer traditionellen Rolle zu lösen. Das ist vergleichbar mit den Anfängen der Frauenbewegung. Der Unterschied: Frauen hatten eine recht genaue Vorstellung davon, wofür sie auf die Barrikaden gingen. Vielen Männern hingegen ist dies noch nicht klar. Auch deshalb sind Vorbilder wichtig, die euphorisch über das neue Männerleben berichten.

In der vergangenen Woche präsentierte die Sendung frauTV ebenfalls die Geschichte einer Führungskraft, die neue Wege geht.

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