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Anwälte fordern gemeinsames Sorgerecht nicht miteinander verheirateter Väter und Mütter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. Mai 2012

„Das Kindeswohl gebietet es grundsätzlich, dass beide Eltern die Verantwortung für das Kind und damit die gemeinsame elterliche Sorge tragen“, erläutert Rechtsanwalt und Notar Wolfgang Schwackenberg, Vorsitzender des DAV-Gesetzgebungsausschusses Familienrecht. Aus Sicht des Kindes sei es unerheblich, ob die Eltern miteinander verheiratet sind oder nicht, wie oder wo das Kind gezeugt und empfangen wurde.

„Kann oder will der Vater jedoch seine Verantwortung nicht übernehmen, d. h. gelingt es also nicht, eine ausreichende Kommunikation zwischen den Eltern herbeizuführen, soll die Mutter die Möglichkeit haben, eine Aufhebung der gemeinsamen elterlichen Sorge zu beantragen“, führt Schwackenberg weiter aus.

Dies würde auch zu einer Verwaltungsvereinfachung führen, da momentan nicht miteinander verheiratete Eltern gemeinsam eine sogenannte „Sorgeerklärung“ abgeben müssen, um die gemeinsame Sorge zu erhalten. Die gemeinsame Sorge sei auch bei nicht miteinander verheirateten Eltern in einer Vielzahl der Fälle üblich.

An einer Reform besteht Bedarf, da der Europäische Gerichtshof für und das Bundesverfassungsgericht die Regeln gekippt haben, wonach der Vater keine Chance gegen die Mutter hat, an dem Sorgerecht teilzuhaben. Der Gesetzgeber ist nach Ansicht des DAV gefordert, da nach den Entscheidungen dieser Gerichte die Väter zwar im Einzelfall die gemeinsame Sorge beantragen könnten, die Gerichte aber höchst unterschiedlich entscheiden würden.

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Gleich, gleicher, Gleichstellung?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Mai 2012

Die Gleichberechtigung von Frauen und Männern ist verfassungsmäßig verankert. Artikel 3, Absatz 2, des Grundgesetzes lautet: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“ Der Gesetzestext ist klar formuliert, aber wie stellt sich die Situation im Jahr 2012 dar? Klaffen Anspruch und Wirklichkeit auseinander?

Daten und Fakten sprechen gegen eine umfassende Gleichstellung der Geschlechter. Eine aktuelle OECD-Studie über die berufliche Situation von Frauen und Männern beispielsweise belegt: Frauen verdienen weniger und sind weniger häufig in Führungspositionen anzutreffen. Ein Grund für EU-Kommissarin Viviane Reding, Justizkommissarin und zuständig für Gleichstellungsfragen, eine europaweite gesetzliche Regelung der Frauenquote in Betracht zu ziehen. Konkrete Vorschläge will sie im Sommer 2012 vorlegen.

Expertinnen und Experten aus Politik und Praxis sind sich bei diesem Thema alles andere als einig. Die Frage, ob die Frauenquote ein geeigneter Weg ist, ist noch lange nicht beantwortet. Gerade wenn es um staatliche Eingriffe geht, kommt es zu vielfachem Widerstand, häufig werden sie als nicht notwendig abgewehrt und abgetan. Fraglich ist, ob solche Eingriffe erforderlich sind – oder nur überambitioniert.

Auch die Debatte, ob qualifizierte Männer mit einer Frauenquote benachteiligt werden, ist noch nicht abgeschlossen. Und überhaupt: Wird das Thema Gleichstellung etwa nur einseitig betrachtet? Im Bereich Familien-, Sorge- und Scheidungsrecht beispielsweise gibt es viele Aspekte, die im Hinblick auf eine Benachteiligung von Männern kontrovers diskutiert werden können.

Mit diesen und ähnlichen Fragen setzen sich Frauen und Männer nicht erst seit Inkrafttreten des Grundgesetzes 1949 auseinander. Der Ton beider Lager hat sich über die Jahrzehnte zunehmend verschärft. Nicht selten stellt sich die Frage: Geht es eigentlich noch primär um Gleichstellung? Weiterlesen »

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Neue Männer braucht das Land! Oder?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. Mai 2012

Steckt ‚Mann‘ in einer Identitätskrise? So scheint es zumindest, blättert man derzeit in Magazinen und Zeitschriften. Während das autoritäre Männerbild nach dem Krieg gänzlich in der Mottenkiste verschwunden ist, scheinen viele Männer in einem Identitätsvakuum zu versinken.

  • Warum ist das so?
  • Haben die Männer das Bedürfnis nach Orientierung?
  • Und wie finden Sie sich zurecht?
  • War das Bild vom Mann früher viel zu starr, ist es heute viel zu durchlässig?
  • Wie fühlen sich unsere Männer?
  • Kratzt der Wandel der traditionellen Rollenbilder in der Wirtschaft und im Sozialleben am Selbstwert?

Mit diesen Fragen setzte sich am 19. April in der Sendung Treffpunkt auf DRS 1 eine Männerrunde auseinander:

Der Psychoanalytiker Hanspeter Bernet der sich die letzten 40 Jahre mit Rebellion, Frauenemanzipation und dem Männerdasein auseinander gesetzt hat. Slam Poet und Künstler Renato Kaiser spricht über sein Verhältnis zur Männerrolle. Und, wenn sich Männer für Männer stark machen: Markus Theunert, der erste Männerbeauftragte des Kanton Zürich.

Die gesamte Sendung steht als MP3 zur Verfügung.

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Durch Netzwerke wird der Wiedereinstieg leichter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. Mai 2012

Michael Rajiv Shah, 46, arbeitete als selbstständiger Social Networking Coach in Wien, als er im Juli 2008 Vater der kleinen Tara Shanti Larissa wurde. Er pausierte zweieinhalb Jahre.

„Meine Frau hatte bereits zwei Kinder, als ich sie kennen gelernt habe. Zum Glück war sie trotzdem einverstanden, dass wir noch ein gemeinsames Kind bekommen – unter der Bedingung, dass ich mit dem Kind in Karenz gehe. Ich war das erste Mal in einer Situation, in der ich nicht den starken Mann raushängen lassen und das Geld heranschaffen musste – toll! Meine Frau arbeitet als Geschäftsführerin der Mietervereinigung, ich konnte als Selbstständiger meine Zeit frei gestalten.

Ich empfand die Karenz als großen Luxus. Es gibt für Kinder nichts Wichtigeres als ausgeglichene, zufriedene Eltern. Und das konnten wir den Kindern bieten.

In der Zeit der Karenz habe ich intensiv Netzwerke genutzt, um im Gespräch zu bleiben. Das kann ich jedem empfehlen – allerdings darf man Netzwerke nicht als Akquise-Plattformen sehen. Es ist ein langsamer, langfristiger Prozess, mit dem man ‚Serendipity’ herstellen kann, das heißt man erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass hilfreiche Zufälle entstehen, anstatt ständig unter Druck zu stehen.

Auch bei mir hat es so geklappt: Ich wurde von einem Verlag angesprochen, ob ich ein Buch über XING und LinkedIn schreiben kann. Das war der perfekte Auftrag zum Wiedereinstieg für mich. Ich bin während der Babypause auch häufig mit Kind zu Veranstaltungen gegangen und habe genau dadurch viele Kontakte gewonnen. Gerade Männer reagierten sehr positiv.

Man sollte sich in der Auszeit nicht komplett aus allem herausziehen. Wer Menschen begegnet, begegnet auch Zufällen. Ich glaube fest daran: Wer nach einer Mutter- oder Vaterschaft mit einem klaren Ziel auf den Arbeitsmarkt geht und Netzwerke nutzt, wird genau diesen Job bekommen – oder man muss ihn eben selbst machen!“

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Appell zur Einrichtung eines ministeriellen Referates „Politik für Jungen, Männer und Väter“

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. Mai 2012

Das Kölner Männer und Väter Forum hat anlässlich der bevorstehenden Landtagswahl in NRW folgenden Appell an Parteien CDU, SPD, Grüne, FDP, Linke und Piraten gerichtet:

‚Sehr geehrte Damen und Herren,

vielleicht werden Sie ja maßgeblich an der künftigen Landespolitik auch über die anstehende Legislaturperiode hinaus mitwirken können. Wir sind ein sehr bekanntes Forum für Fachkräfte aus Beratung, Bildung und Forschung. Seit 1999 vernetzen wir unsere Angebote für Männer, Väter und Kinder über den Großraum Köln hinaus. Wir sind eines der größten und stabilsten Netzwerke dieser Art in Deutschland. Unsere Mitglieder beteiligen sich regional, landes- und bundesweit an diversen Foren und Projekten für eine fortschrittliche Männer- und Väterpolitik.

Ein entsprechendes ministerielles Referat fehlt bislang in NRW, es könnte etwa  den Referatsnamen „Politik für Jungen, Männer und Väter“ tragen.

Dieses spezielle Referat für ‚Jungen-, Männer- und Väterpolitik’ auf einer ministerialen Ebene könnte mit den aktuellen gender-mainstream und Gleichstellungsbestrebungen von Jugendhilfe, Wohlfahrtsverbänden, Wissenschaft, Medien, Gewerkschaften und Arbeitgebern kooperieren und ihre gesellschaftliche Verankerung stärken.

In diesem Referat stehen unserer Meinung folgende Schwerpunkte nach im Vordergrund, um nachhaltig die Chancen von Männern zu erhöhen, ihren „Rollen-Spielraum“ in der Balance zwischen Beruf, Familie und Freizeit zu erweitern:

DIALOG FÖRDERN Der Dialog zwischen den beiden Geschlechtern, über eine Gleichberechtigung und Chancengleichheit ist frühzeitig zu fördern. Häufig werden die Begriffe „Familie“ oder „Eltern“ in der Politik verwendet, aber in der Realität sind damit „Mütter“ gemeint. Väter brauchen daher eine ausdrückliche Hervorhebung.

DATENBERICHTE Jungen-, männer- und väterspezifische Daten sind zusammenstellen, zu interpretieren und einzufordern, z.B. in allen NRW-Regierungs-/Landesberichten zu Kindheit, Jugend, Familie, Schule, Gesundheit, Migration, Arbeitswelt, Justiz, Sport, Alter, Wohnen etc.

ORIENTIERUNG, BILDUNG und BERATUNG Wo haben Jungen, Männer und Väter – auch Großväter – diverser Milieus und Lebenslagen besonderen Orientierungsbedarf? Wie findet dafür spezifische Bildung und Beratung für Männer und Väter statt, zum Beispiel in Kitas, Schulen, Erwerbswelt, Gesundheitswesen, Freizeit? Weiterlesen »

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Vatertag der Vielfalt

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. Mai 2012

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Schweizer Vätertag 2012

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 1. Mai 2012

Für den kommenden 3. Juni wird in der Schweiz bereits zum sechsten Mal ein nationaler Vätertag ausgerufen. Wiederum werden an diesem Tag zahlreiche regionale Veranstaltungen aus Anlass des Vätertags stattfinden (siehe: Veranstaltungen). Ebenso werden in verschiedenen Betrieben und Verwaltungen spezielle Aktionen und Anlässe für Väter durchgeführt. Auch Schulen und Kindergärten haben den Tag als gute Gelegenheit zur Durchführung von Väter-Kinder-Aktionen entdeckt.

Der Vätertag 2012 steht unter dem Motto „Vätergeschichten“: Frauen und Männer sind aufgerufen, über ihre Erfahrungen und speziellen Momente mit Vätern oder Großvätern zu berichten. Die gesammelten Geschichten sollen dann auf die vielfältig gelebten Formen von Väterlichkeit hinweisen und so die Bedeutung des Vaterseins sicht- und erlebbar machen.

„Vätergeschichten“ ist ein längerfristiges Vätertagsprojekt, welches in diesem Jahr schwerpunktmäßig in der Ostschweiz lanciert wird, und später auch in andern Regionen umgesetzt werden soll. Das Projekt soll zu Events im öffentlichen Raum aber auch zu Aktionen in Unternehmen führen. Der Projektteil in Unternehmen wird durch das Eidgenössische Büro für Gleichstellung von Frau und Mann (EBG) im Rahmen der Finanzhilfen nach dem Gleichstellungsgesetz unterstützt.

Schweizer Vätertag – aus 365 Gründen

  • weil Kinder starke Väter brauchen
  • weil Fürsorglichkeit auch männlich ist
  • weil aktive Vaterschaft alle bereichert …

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Wie man seine Kinder erzieht, kann man machen, wie man will

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. April 2012

Der Familientherapeut Jesper Juul im Gespräch mit der Bild Zeitung über unglückliche Väter, verunsicherte Mütter und ihre gestressten Kinder‘.

‚Herr Juul, welchen Eindruck haben Sie von deutschen Eltern?

Jesper Juul: Deutsche Eltern sind sehr gestresst und wollen alles richtig machen. Der Stress überträgt sich dann aufs Kind. Wenn die Eltern sich schuldig fühlen, werden sich die Kinder nicht gelungen fühlen. Deutsche Eltern denken immer, sie seien schuldig. Und es gibt bei ihnen diesen furchtbaren Zwang: Du musst lieb sein. Wenn du nicht lieb bist, bist du ein Ungeheuer. …

Geben wir Eltern zu oft die Verantwortung an Ärzte, Lehrer, Erzieher ab?

Ja, aus Verunsicherung, aber auch einem großen Vertrauen in Autoritäten. Wenn ein Mann wie ich kommt, dann weiß er es besser. Das ist ja furchtbar!

Sie verdienen Geld damit …

Stimmt. Aber ich habe nie gesagt, dass ich es besser weiß.

Sondern?

Wenn so ein Ding in einer Familie passiert und alle frustriert sind, weiß ich, was man tun kann. Wie man allgemein seine Kinder erzieht, kann man machen, wie man will.

Ein Kollege hält sich für einen nicht empathischen Vater. Sein Problem oder das seines Kindes?

Es gibt viele Männer, die keinen Kontakt zu sich selbst haben. Deshalb haben sie starke Haltungen und Meinungen. Das ist unglücklich für die Väter, denn sie werden sehr schnell sehr einsam. Natürlich ist das auch für das Kind nicht schön, aber Kinder können viel besser ihrem etwas viereckigen Vater verzeihen, als es eine Frau bei ihrem Mann kann.

Also ein Problem der Eltern?

Wenn man als Mutter spürt, irgendetwas fehlt in der Beziehung zwischen meinem Kind und meinem Mann, weiß man ja: Das fehlt auch in unserer Beziehung. Aber wenn die Frau damit klarkommt, kann es auch für das Kind eine Bereicherung sein. Es lernt, wie man mit einem nicht empathischen Menschen umgeht.

Verdrängen die Mütter die Väter absichtlich aus der Erziehung? Weiterlesen »

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Spielzeug kaufen war gestern

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. April 2012

logo_meinespielzeugkisteDie Onlineplattform ‚Meine – Spielzeugkiste’ erweitert ihr Sortiment und die Auswahlmöglichkeiten und erfüllt damit die Wünsche vieler Väter und Mütter.

Jetzt können sich Eltern von Kindern zwischen 1 und 4 Jahren entsprechend ihrer Förderabsichten Spielzeugkisten vorschlagen lassen oder einzelne Spielzeuge selbst auswählen. Dazu steht ihnen eine erweiterte Spielzeugauswahl zur Verfügung, die nach Fördergebieten sortiert werden kann. Ab einem monatlichen Mietpreis von 14.- Euro bekommen Eltern zwei, vier oder sechs ausgewählte, hochwertige Spielzeuge per Post zugeschickt. Diese können sie jederzeit wieder zurückschicken im Tausch gegen eine neue Spielzeugkiste.

Der Gründer des Unternehmens Florian Spathelf sagt zum überarbeiteten Konzept der Plattform: „Zukünftig können Eltern selbst den Inhalt der Spielzeugkisten bestimmen und damit neben unserer Empfehlung auf die individuellen Wünsche ihres Kindes eingehen. Darüber hinaus steht es ihnen nun frei, wann sie uns die Spielzeuge wieder zurückschicken. Beides waren große Wünsche unserer Kunden, die wir nun umgesetzt haben. Wir freuen uns sehr über die positive Resonanz.“

Der Versand der Spielzeugkisten ist weiterhin kostenlos. Nach Rücksendung der Spielzeugkiste bekommt man entweder neue Spielzeuge zugeschickt oder kann den Vertrag mit einer Kündigungsfrist von zwei Wochen kündigen. Alle Spielzeuge werden nach der Rückgabe auf Ihre Funktionsfähigkeit geprüft, schonend gereinigt und desinfiziert und stehen dann anderen Kindern zur Verfügung.

Ich finde, dass ist eine gute Möglichkeit, Kinderzimmer nicht zu Endlagern unbenutzter Spiele werden zu lassen und das übliche Überangebot auf wenige gute Angebote zu reduzieren.

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Jungen- und Mädchen Tage haben keinen Effekt

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. April 2012

Seit mehr als zehn Jahren versuchen Unis, Firmen, Kommunen, Vereine und Parteien einmal im Jahr Mädchen Männerberufe und Jungen Jobs in Frauendomänen schmackhaft zu machen. Doch ob der große Aufwand irgendeinen Effekt auf die Berufswahl hat, daran weckt eine gerade veröffentlichte Untersuchung des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) erhebliche Zweifel.

Die Vorstellung, dass punktuelle Maßnahmen das Berufsverhalten beeinflussen könnten, sei nicht haltbar, schreiben die Wissenschaftler um Kathrin Leuze, die als Professorin am WZB die Projektgruppe „Nationales Bildungspanel“ leitet. Die Idee, dass man Mädchen einfach besser über Männerberufe informieren müsse, funktioniere leider nicht.

Der Grund sei, dass sich Rollenbilder sehr viel früher ausprägten. Auch die Berufsorientierung setze bereits mit fünf oder sechs Jahren ein. „Eine punktuelle Information wie bei den Girls’-und- Boys’-Tagen kann gegen einen jahrelangen Sozialisationsprozess fast nichts ausrichten.“ Grundlage der Untersuchung, die in der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie veröffentlicht wurde, sind Daten von 15-Jährigen aus der deutschen Pisa-Ergänzungsstudie. Die WZB-Forscher untersuchten Einflussfaktoren wie das Elternhaus, individuelle Leistungen, Noten und schulische Fördermaßnahmen.

Der Einfluss der Eltern auf die Berufswahl der Kinder ist dabei enorm: Bereits die Erwartungen, die Mütter und Väter (bewusst und unbewusst) an die schulischen Leistungen ihrer Kinder stellen, ist geschlechtsspezifisch. Das wiederum beeinflusst, wie die Heranwachsenden ihre Fähigkeiten wahrnehmen, was wiederum für ihre spätere Fächer- und Berufswahl entscheidend ist.

Einen „Informationsvorsprung“ sehen die Forscher als Ursache, dass Mädchen aus ökonomisch bessergestellten Elternhäusern öfter einen Männerberuf ergreifen möchten. Deren Eltern kennen die unterschiedliche Bezahlung bestimmter Berufe gut und geben ihr Wissen an die Kinder weiter. Auch weil in diesen Familien eher moderne Geschlechterrollen vermittelt werden, streben die Töchter seltener Frauenberufe an. Zudem neigen Mädchen eher zu Männerberufen, wenn sie vom Vater mehr Informationen über diese Berufe erhalten. Das Vorbild der Mutter hat bei der Berufswahl der Mädchen weniger Einfluss als vermutet. Jungen orientieren sich klar am Vater.

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