Vater werden oder nicht?
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Mittwoch 23. Januar 2013
Im Familienreport 2012, der in der vergangenen Woche in Berlin vorgestellt wurde werden die Bedingungsfaktoren, die zur Realisierung des Kinderwunsches führen oder auch nicht gut dargestellt und widerlegen die reißerischen Thesen von Zeugungs- Gebärstreik.
‚… Der Kinderwunsch ist bei jungen Frauen und Männern größer, wenn das Verhältnis zu den eigenen Eltern und die persönlichen Zukunftschancen positiv eingeschätzt werden. Wesentliche Faktoren, die den Kinderwunsch bei Männern fördern, sind unter anderem die biografischen Erfahrungen mit Eltern und Geschwistern in der Herkunftsfamilie, das eigene männliche Selbstbild, Motive wie beispielsweise Sinnstiftung durch die Vaterschaft, Übernahme von Verantwortung oder die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit, eine positive Einstellung zur Lebensform Familie, die nicht selten als normale und selbstverständliche Entwicklungsstufe erwachsener Männlichkeit betrachtet wird.
Vaterschaft scheint somit nicht im engen Wortsinn an einen Kinderwunsch gebunden, sondern an den Wunsch nach Familie als einem positiv besetzten Lebensentwurf. Zudem gilt, dass ein Kinderwunsch häufig erst im Rahmen einer Partnerschaft konkret wird – bei Männern stärker als bei Frauen. Schließlich ist der Kinderwunsch keineswegs statisch, sondern unterliegt dynamischen Anpassungen im Rahmen einer Paarbeziehung.
Ob und wie viele Kinder gewünscht werden und wann der richtige Zeitpunkt für eine Familiengründung ist, hängt von mehreren Faktoren ab (berufliche Situation, Partnerschaft, Lebensplanung usw.) und ist Gegenstand von Aushandlungsprozessen innerhalb der Partnerschaft. Allerdings stimmen kinderlose Paare mehrheitlich in ihren Elternschaftsabsichten überein. Studien zeigen zudem, dass eine hohe Partnerschaftsqualität einen positiven Einfluss auf den übereinstimmenden Kinderwunsch von Paaren hat …‘