der VÄTER Blog

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Archiv für August, 2011

Rechte der Väter stehen an dritter Stelle

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. August 2011

Die Meinungsbildung innerhalb der Regierungskoalition aus CDU/CSU und FDP zu einer Neuregelung der Sorge bei nicht verheirateten Eltern ist noch nicht abgeschlossen. Dies teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der SPD-Fraktion mit.

Wörtlich heißt es dazu: „Über dieses äußerst schwierige und sensible Thema gibt es aber bisher noch keine abschließende Verständigung.“ Es geht laut Antwort darum, die Rechte der ledigen Väter zu stärken, ohne das Wohl des Kindes und die berechtigten Interessen der betroffenen Mütter aus den Augen zu verlieren. Bei einem Gesetzesvorschlag der Bundesregierung werde das Wohl des Kindes an erster Stelle stehen.

Ferner werde bei einer gemeinsamen Sorge die Kooperationsbereitschaft der Eltern „in jeder denkbaren gesetzlichen Lösung“ eine wichtige Rolle spielen. Das Bundesverfassungsgericht hatte in seiner Entscheidung vom 21. Juli 2010 unter anderem gerügt, dass der nichteheliche Vater keine Möglichkeit habe, die nicht erfolgte Zustimmung der Mutter gerichtlich überprüfen zu lassen.

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So leben Kinder in Deutschland

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. August 2011

Nach den Ergebnissen des Mikrozensus lebten im Jahr 2010 rund 13,1 Millionen minderjährige Kinder in Deutschland. Vor zehn Jahren war diese Zahl noch um 2,1 Millionen höher. Der rückläufige Trend wird sich weiter fortsetzen.

Diese und weitere Ergebnisse hat Roderich Egeler, Präsident des Statistischen Bundesamtes (Destatis), gestern auf einer Pressekonferenz in Berlin zur Lebenssituation von Kindern in Deutschland vorgestellt.

Er betonte die unterschiedlichen Entwicklungen im Westen und Osten Deutschlands. In Westdeutschland sei die Zahl der Kinder zwischen 2000 und 2010 um etwa 10 % auf 11,0 Millionen Kinder gesunken. „Noch gravierender war der Rückgang in Ostdeutschland: Im Jahr 2010 gab es hier knapp 29 % weniger Kinder als zehn Jahre zuvor.“

Auch hinsichtlich der Familienstrukturen unterscheiden sich West- und Ostdeutschland: Während 2010 in Westdeutschland 79 % der minderjährigen Kinder bei ihren verheirateten Eltern lebten, betrug der entsprechende Anteil in Ostdeutschland nur 58 %. Hier war der Anteil der Kinder in Lebensgemeinschaften mit 17 % fast drei Mal so hoch wie im Westen (6 %). 24 % der ostdeutschen Kinder wohnten bei einem alleinerziehenden Elternteil, im früheren Bundesgebiet waren es 15 %.

Weitere Themen, die die Situation von Kindern in Deutschland aus Sicht der Statistik beschreiben waren unter anderem:

  • Bei 51 % der minderjährigen Kinder in Paarfamilien in Deutschland gingen beide Elternteile einer beruflichen Tätigkeit nach, bei 38 % war nur ein Elternteil berufstätig und 11 % der Kinder lebten in Paarfamilien, bei denen keiner der beiden Elternteile aktiv erwerbstätig war. Je jünger Kinder sind, desto häufiger geben insbesondere Mütter ihre Erwerbstätigkeit vorübergehend auf: So waren nur noch bei 28 % der Kinder unter drei Jahren beide Elternteile berufstätig.
  • Das Angebot an Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren in einer Kindertageseinrichtung oder durch eine Tagesmutter beziehungsweise einen Tagesvater ist in den letzten Jahren gestiegen. 2006 betrug die Betreuungsquote noch 14 %, am 1. März 2010 bereits 23 %. Um das Ziel der Bundesregierung zu erreichen, bis 2013 insgesamt 750 000 Betreuungsplätze für unter 3-Jährige zur Verfügung zu stellen, müssen bis dahin noch rund 280 000 Plätze zusätzlich geschaffen werden.
  • Die wirtschaftliche Lage von Kindern hängt in erster Linie davon ab, welche Einkommen ihre Eltern beziehen. Bei 92 % der minderjährigen Kinder in Paarfamilien ist das Erwerbseinkommen eines oder beider Elternteile Quelle des überwiegenden Lebensunterhaltes. Auch bei mehr als der Hälfte der Kinder von Alleinerziehenden (57 %) war das Erwerbseinkommen des Elternteils die Haupteinkommensquelle. Für rund 33 % der Kinder von Alleinerziehenden stellten jedoch Transferleistungen die Haupteinkommensquelle der Familie dar.
  • Kinder sind in Deutschland nicht stärker armutsgefährdet als der Durchschnitt der Bevölkerung. Nach der Erhebung über Einkommen und Lebensbedingungen waren im Jahr 2008 in Deutschland 15,5 % der Bevölkerung armutsgefährdet. Für Kinder unter 18 Jahren lag die Quote bei 15,0 %.

In Scheidungsverfahren wird immer seltener über das Sorgerecht für die gemeinsamen Kinder gestritten: immer häufiger bleibt es daher zunächst bei einem gemeinsamen Sorgerecht der geschiedenen Eltern.

Vätern wird in einem isolierten Verfahren, das heißt zu einem Zeitpunkt nach einer Scheidung, eher das alleinige Sorgerecht zugesprochen als im Scheidungsverfahren selbst. 2010 haben die Familiengerichte in 15% der isolierten Sorgerechtsverfahren, aber nur in 7% der Scheidungsverfahren zugunsten des Vaters entschieden.

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Lebenswerte Arbeitswelten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. August 2011

Kinder oder Job? Bis 2020 wird sich das Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit im deutschen Lebensalltag neu auspendeln. Man vermutet, dass zu diesem Zeitpunkt über drei Millionen Fachkräfte fehlen. Unternehmen, die ihre Personalpolitik gezielt auf Maßnahmen zur Work-Life-Balance ausrichten, liegen dann im Wettbewerb um Fachkräfte vorn.

Das von der Bertelsmann Stiftung in Kooperation mit dem Bundesfamilienministerium entwickelte Personalkonzept “work-life-competence” fand große Resonanz: An einer Qualifizierung nahmen 52 Teilnehmer aus 29 Unternehmen teil. Die Publikation “Lebenswerte Arbeitswelten” beschreibt Konzept und Qualifizierung. Sie liefert überzeugende Beispiele für Work-Life-Balance und Materialien für eine Selbsteinschätzung aus der Unternehmensperspektive.

Eine Leseprobe gibt es hier. Bestellen können Sie die drei Broschüren im Ordner hier.

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Beschäftigte in Deutschland sind unzufrieden

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. August 2011

Die Arbeitszufriedenheit in Deutschland hat in den letzten Jahrzehnten deutlich abgenommen. Wurden 1984 noch Durchschnittswerte von 7,6 Punkten auf der Skala von 0 bis 10 gemessen, ist der Wert bis 2009 auf 6,8 Punkte gefallen. Im europäischen Vergleich bewerten die Arbeitnehmer in Deutschland ihre Situation besonders schlecht. Das zeigen Untersuchungen des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE).

Prof. Dr. Marcel Erlinghagen, Friedrich Scheller und Yan Bohulskyy haben Daten aus der jährlichen Haushaltsbefragung des Sozio-Oekonomischen Panels von 1984 bis 2009 ausgewertet. Auf die Frage „Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Arbeit?“ konnten die Befragten im Alter zwischen 20 und 64 Jahren auf der 11er Skala von „ganz und gar unzufrieden“ bis „ganz und gar zufrieden“ antworten.

Besonders stark zurückgegangen ist die positive Einschätzung bei Beschäftigten über 50. Mitte der 1980er Jahre verzeichneten sie mit 7,9 die höchsten Zufriedenheitswerte aller Altersgruppen, 2009 gaben sie im Durchschnitt noch 6,6 Punkte an. Und: Ostdeutsche Arbeitnehmer waren lange Zeit unzufriedener als ihre Kollegen im Westen, allerdings haben sich die Unterschiede inzwischen angeglichen. Auch das zeigt die Untersuchung: Generell sind Personen höherer Bildung mit ihrer Arbeitssituation glücklicher als Erwerbstätige mit niedrigen Bildungsabschlüssen.

Im europäischen Vergleich liegt Deutschland bei der Arbeitszufriedenheit nach Daten des European Social Survey (ESS) für 2006 auf dem 18. Platz, lediglich die ehemaligen Ostblockstaaten Slowakei, Ukraine, Bulgarien und Russland erzielen noch niedrigere Werte. Am glücklichsten ist man dagegen in Dänemark, der Schweiz und in Finnland.

Die Ursachen sind nach Einschätzung der UDE-Wissenschaftler in zunehmender Arbeitsbelastung, Problemen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, geringen Lohnsteigerungen und wachsender Unsicherheit über die berufliche Zukunft zu suchen.

Da Arbeitszufriedenheit und Leistungsbereitschaft eng zusammenhängen, darf man sich Sorgen um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands machen. Die Ergebnisse könnten, so Prof. Erlinghagen, „für Unternehmen langfristig fatal sein, wenn nicht endlich eine längst überfällige Debatte um bessere Arbeitsbedingungen in den Betrieben einsetzt. Dazu gehört nicht nur eine entsprechende Lohnentwicklung, sondern auch der Stressabbau und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind dringend anzugehen“.

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Bundesgerichtshof verpflichtet Alleinerziehende zu Vollzeitjob

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. August 2011

Geschiedene Alleinerziehende müssen nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs (BGH) einen Vollzeitjob annehmen, sobald ihr Kind drei Jahre alt ist. Anspruch auf Unterhalt vom Ex-Partner haben sei nur dann, wenn sie konkret nachweisen können, dass sie nicht in vollem Umfang arbeiten können. Die Betreuung eines Grundschulkindes stehe einer Vollzeittätigkeit nicht entgegen – vorausgesetzt, nach der Unterrichtszeit besteht eine Betreuungsmöglichkeit. Das hat der BGH am Dienstag entscheiden. (Az. XII ZR 94/09).

Im konkreten Fall ging es um den Unterhalt einer alleinerziehenden Mutter für ihre Tochter, die in die dritte Klasse geht. Das Oberlandesgericht  Düsseldorf hatte der Frau einen Anspruch auf Unterhalt zugesprochen. Sie sei nur verpflichtet, halbtags zu arbeiten: das Kind habe längere Zeit in einer Pflegefamilie gelebt und benötige einen behutsamen Übergang, um das Kind und auch die Mutter nicht zu überfordern.

Dem widersprach der BGH: Der betreuende Elternteil müsse die Gründe für eine Verlängerung des Betreuungsunterhalts über das dritte Lebensjahr hinaus darlegen und beweisen. Das Kind könne in einer offenen Ganztagsschule betreut werden.

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Kinder schätzen berufstätige Eltern intelligenter ein

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. August 2011

Erwachsene Kinder schätzen die Intelligenz ihrer Eltern niedriger ein, wenn diese nicht Vollzeit gearbeitet haben. Tuulia Ortner vom Arbeitsbereich Psychologische Diagnostik und Intervention der Freien Universität Berlin und Forscher der Universität Granada ermittelten, dass die Intelligenz dabei am höchsten eingeschätzt wird, wenn die Eltern einer Vollzeit-Berufstätigkeit nachgehen.

Die Wissenschaftler beschäftigte die Frage, wieso Männern in nahezu allen Befragungen eine höhere Gesamtintelligenz zugeschrieben wird als Frauen. Um dies herauszufinden, befragte das Team 400 Studierende in Berlin und in Granada. Die jungen Menschen sollten die Intelligenz der Eltern einschätzen und deren beruflichen Werdegang beschreiben.

“Es ist gut möglich, dass durch die Berufstätigkeit auch die Interaktion der Eltern beeinflusst ist und Kinder und Jugendliche aus dem Umgang der Eltern untereinander lernen”, sagt Ortner. Wenn etwa das Kind lernt, dass der Vater der “Ernährer” ist und sich auch dementsprechend gegenüber der Mutter verhält. Das sei auch ein möglicher Mechanismus, der aber schwer im Nachhinein geprüft werden kann, erklärt Ortner. “Wichtig ist es vielleicht zu sagen, dass die Berufstätigkeit ja auch bei Vätern zugeschriebene Intelligenz erklärt”, so Ortner weiter. Das heißt, Väter mit einem Halbtagsjob werden von den eigenen Kindern als weniger intelligent eingestuft.

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Elternzeit von Vätern verändert die Arbeitskultur

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 1. August 2011

Seit es das Elterngeld gibt, nehmen sich mehr Väter Elternzeit. Das hat Auswirkungen. Im ‚Schon wieder Montag’ heute.de – Interview erklärt Soziologe Stefan Reuyß, wie diese Väter frischen Wind in die Unternehmen bringen und so auch den gesellschaftlichen Wandel vorantreiben.

‚… heute.de: Immer wieder gibt es Geschichten von Vätern, die trotz Rechtsanspruchs Probleme bekommen, weil sie in Elternzeit gehen. Einzelfälle oder ein generelles Problem?

Reuyß: Ich würde gern von Einzelfällen sprechen, aber dafür ist die Zahl der Problemfälle doch zu groß. Knapp jeder sechste Vater macht negative Erfahrungen im Betrieb. Im Vorfeld unserer Elterngeld-Studie hatten wir mit einer deutlich höheren Zahl gerechnet. Doch die meisten Väter haben uns gesagt, dass sie zwar negative Konsequenzen befürchtet haben – dann aber überrascht waren, wie unkompliziert alles ging. Zudem handelt es sich meist um temporäre Beeinträchtigungen, also keinen Karriereknick auf Dauer. Schwierig wird es, wenn die Väter länger vom Arbeitsplatz fernbleiben. Da reagiert so mancher Chef und Kollege mit Vorbehalten.

heute.de: Und beschimpft den Kollegen als “Weichei” und “Windelwechsler”?

Reuyß: Nein, eher hört man ein “Oh nein, nicht der auch noch! Wir sind eh schon so dünn besetzt”. Problematisch wird es meist dann, wenn zu wenig Personal da ist und die Kollegen und Kolleginnen die Arbeit miterledigen müssen.

heute.de: Das Problem ist nicht neu. Beobachten Sie, dass sich da etwas verbessert?

Reuyß: Viele Personalverantwortliche gehen immer noch von völlig frei verfügbaren Arbeitskräften aus. Von Menschen, die ohne jegliche familiäre Fürsorgeverpflichtungen sind. Die meisten Beschäftigten, männlich wie weiblich, haben aber früher oder später parallel zu ihrer Berufstätigkeit eine Fürsorgearbeit zu erfüllen – sei es die Erziehung der Kinder oder die Pflege von Verwandten. Diese Doppelbelastungen werden immer mehr zunehmen und die Betriebe müssen sich darauf einstellen. So müssen beispielsweise Vertretungen künftig viel systematischer in die Betriebsabläufe eingeplant werden. Wir sehen aber auch, dass das Thema langsam in den Unternehmen ankommt. …

heute.de: Und die Männer kommen mit einem ganz neuen Erfahrungsschatz zurück an den Arbeitsplatz?

Reuyß: Auf jeden Fall. … Dank des Elterngeldes betreten die Männer Neuland und sie gehen meist erfrischend unbeschwert an die Sache ran. Dadurch ändert sich auch die Kultur im Arbeitsleben, weil viele junge Väter ihre familiären Interessen wahren möchten, ohne berufliche Nachteile einzustecken. Sie fordern ein stärkeres Entgegenkommen vom Betrieb und von diesen Forderungen profitieren letztlich alle. …’

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