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DIHK Driftmann hat sich die nötige Zeit als Vater genommen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Sonntag 1. Mai 2011

Im Interview mit „Welt Online“ debattierte Familienministerin Kristina Schröder (CDU) und Hans Heinrich Driftmann, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) über moderne Väter, familienfreundliche Arbeitsplätze und die Anwesenheitskultur in deutschen Unternehmen.

‚… Welt Online: Apropos: Herr Driftmann, beneiden Sie heutige Väter, die qua Gesetz zwei Vätermonate nehmen dürfen?

Hans Heinrich Driftmann: Ich halte das für einen Fortschritt. Aber auch ich habe mir die nötige Zeit genommen. Ich führe ja ein Familienunternehmen, da hat jeder Verständnis dafür, dass man sich auch um seine eigene Familie kümmern muss.

Welt Online: Frau Schröder, die Öffentlichkeit verbindet die großen Themen Vätermonate und Frauenquote bis heute mit Ihrer Kollegin Ursula von der Leyen. Sie gelten als Ministerin für weiche Themen wie familienfreundliche Arbeitszeiten. Ärgert Sie das?

Schröder: Gerade das Thema familienfreundliche Arbeitszeiten ist für die meisten Menschen in Deutschland ja essenziell. Schließlich ist Zeit für die Familie für junge Mütter und Väter der Dreh- und Angelpunkt, für ihr Leben und für ihre Karriere. Wenn es um flexible Arbeitszeitmodelle geht, sind uns andere Staaten weit voraus. Deshalb sage ich: Ob weiches oder hartes Thema – hier müssen wir ran.

Welt Online: Sie wollen weg von der „Präsenzpflicht“ in Unternehmen. Herr Driftmann, warum tut sich die Wirtschaft so schwer damit?

Driftmann: Es gibt da einfach keine Pauschallösung. Wir müssen uns jeden Einzelfall genau anschauen. Es gibt Tätigkeiten, die leben von Präsenz – von der Werkhalle über die Pflegestation bis zum Einzelhandel.

Schröder: Wir wollen ja auch nicht den Pförtner ins Home-Office schicken. Aber es geht sehr viel mehr, als wir noch vor zehn Jahren gedacht haben. Mit kluger Software lassen sich Wünsche von Schichtarbeitern besser berücksichtigen. Manche Firmen besetzen Führungspositionen doppelt, damit die Manager die Tätigkeiten aufteilen können.

Welt Online: Glauben Sie wirklich, dass man bei uns in Deutschland bald Karriere machen kann, ohne 60 bis 80 Stunden in der Woche zu arbeiten?

Schröder: Wir müssen uns doch eines klarmachen: Wenn wir uns nicht von der Dauerpräsenz in Führungsetagen verabschieden, werden wir irgendwann keine guten Leute mehr finden. Deshalb müssen wir uns für kreativere Lösungen öffnen, wie andere Staaten das auch tun.

Driftmann: Natürlich ist ein Mindestmaß an Präsenz erforderlich. Man kann nicht andere Menschen führen, sie motivieren, Arbeit koordinieren, wenn man zu oft abwesend ist. Aber schauen Sie sich doch mal die Realität an. Ich bin doch auch in meinen verschiedenen Funktionen sozusagen jeweils Teilzeitarbeiter. Ich muss mein Unternehmen führen, ich bin hier in Berlin tätig, und gestern Nachmittag habe ich eine Vorlesung an der Universität in Kiel gehalten. Als Führungskraft muss ich mir meine Zeit auch einteilen. Dann habe ich auch Zeit für die Familie, wenn es erforderlich ist. …’

Quelle

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Ein Kommentar zu “DIHK Driftmann hat sich die nötige Zeit als Vater genommen”

  1. matthias90 sagt:

    leider hat nicht jeder die möglichkeit seine Zeit selbst einzuteilen. Viele müssen einfach so viel arbeiten, sodass sie gar nicht dazukommen sich freizeit zu beschaffen.

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